Corona-ÜbersichtZehntausende Corona-Tote im Oktober in Russland +++ Deutlich steigende Inzidenz in Italien
Agenturen/red
3.12.2021
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 9951 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 29 neue Todesfälle und 118 Spitaleinweisungen.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1151,51 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,18.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 81,2 Prozent. 27,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Booster-Impfung bleibt kostenlos
Die Covid-19-Impfung soll auch im Jahr 2022 für die Bevölkerung kostenlos sein. Dies hat der Bundesrat an seiner Sitzung von Freitag beschlossen. Dies gelte auch für Auffrischimpfungen, teilte der Bundesrat mit.
Die Kosten für die Impfung zur Grundimmunisierung und die Auffrischimpfungen würden weiterin von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), dem Bund und den Kantonen getragen.
Berset nimmt Kantone in die Pflicht
Gesundheitsminister Alain Berset sieht bei den Spitalkapazitäten die Kantone in der Pflicht. Diese müssten wenn nötig strengere Massnahmen ergreifen. Die Gesundheitsversorgung sei eine kantonale Kompetenz, betonte er am Freitag vor den Bundeshausmedien in Bern. Berset stellte dabei die neuen nationalen Verschärfungen vor (hier geht es zum Live-Ticker).
Generell zeigte sich Berset aber zufrieden mit dem Geist der Zusammenarbeit, der in der Konsultation sichtbar geworden sei.
Berset appellierte an die Bevölkerung, bei privaten Treffen etwa über die Feiertage vorsichtig zu sein. Dies sei wichtig, auch wenn bei privaten Treffen mit mehr als zehn Personen neu lediglich eine Empfehlung und keine Pflicht gelte, das Covid-Zertifikat einzusetzen.
Luzern verschärft Massnahmen an Schulen und Heimen
Der Kanton Luzern verschärft wegen steigender Corona-Fallzahlen die Schutzmassnahmen an Schulen und in Gesundheitseinrichtungen. Er führt ab Montag eine Maskenpflicht ab der ersten Klasse ein und später auf dieser Stufe auch Reihentests. Bislang müssen im Kanton Luzern Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse Masken tragen.
In Heimen und Spitälern gilt neu 3G+, also ein Zertifikat und eine Maske. In ausserordentlichen Situationen könne davon abgewichen werden, heisst es
Bei «drittem Stich» wirken alle Vakzine
Für einen ausreichenden Schutz gegen Covid-19 sind nach derzeitigem Wissensstand drei Teilimpfungen notwendig. Ziemlich egal, womit die dritte Impfung erfolgt, der Effekt ist gut.
Das geht aus einer neuen Studie in Grossbritannien hervor, die in der Medizin-Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht worden ist. Sieben Vakzine – sechs davon zugelassen oder weiterhin in Entwicklung – wurden einbezogen.
«Sechs verschiedene Covid-19-Booster sind sicher und bewirken starke Immunantworten bei Menschen», heisst es im Bericht zur Studie.
Die Ereignisse des Tages in der Übersicht
Das Wichtigste in Kürze:
In Russland sind im Oktober nach offiziellen Angaben fast 75’000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Ausgedehnte Zertifikats- und Maskenpflicht, Sitzpflicht in Restaurants, dafür weder Pool-Tests an den Schulen noch Homeoffice-Pflicht: Der Bundesrat hat neue nationale Corona-Massnahmen beschlossen.
Wer aus der Schweiz nach Deutschland reist, muss dort 10 Tage in Quarantäne. Die Schweiz gilt in Deutschland jetzt als Risikogebiet.
Die Fallzahlen in der Schweiz bleiben hoch: Das BAG meldet 9951 neue Ansteckungen, 29 neue Todesfälle und 118 Hospitalisationen.
Drei Teilimpfungen versprechen den besten Schutz gegen Covid-19. Eine neue Studie belegt, dass das eingesetzte Booster-Vakzin dabei keine Rolle spielt.
Zwei Flusspferde haben sich in einem Zoo im belgischen Antwerpen das Coronavirus eingefangen. Tests seien bei der 14 Jahre alten Imani und der 41-jährigen Hermien positiv ausgefallen, teilte die Einrichtung mit. Das nationale tierärztliche Labor bestätigte deren Infektion. Wie sich die Flusspferde anstecken konnten, ist bislang ein Rätsel. Nach seinem Wissen sei es die erste erfasste Ansteckung unter dieser Spezies, sagte Francis Vercammen, Tierarzt im Zoo Antwerpen. Auf der ganzen Welt sei das Virus bisher überwiegend bei Menschenaffen und Katzen aufgetreten.
Im vergangenen Jahr waren alle Tiere im Zoo auf Covid-19 getestet worden und keine Fälle festgestellt worden. Zwar sind die Nasen von Flusspferden in der Regel feucht, doch wurde Vercammen stutzig, als er eine dicke Flüssigkeit bei ihnen herauskommen sah. Er habe sich vorsichtshalber für einen Test entschieden und sei dann überrascht über das Ergebnis gewesen.
21.04 Uhr
Südafrika überschreitet durch Omikron Schwelle von drei Millionen Corona-Infektionen
In Südafrika schnellt die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus durch die Omikron-Variante weiter in die Höhe. Mit gut 16’000 neu registrierten Infektionen innerhalb von 24 Stunden überschritt das Land am Freitag die Schwelle von insgesamt drei Millionen bestätigten Corona-Fällen seit Beginn der Pandemie. Der derzeit rasante Anstieg geht auf die Verbreitung der in der vergangenen Woche entdeckten Omikron-Variante des Virus zurück.
Die neue Variante war zunächst aus Südafrika gemeldet worden. Mittlerweile wurde sie in knapp 40 Ländern nachgewiesen, darunter auch Deutschland. Omikron weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf. Es wird sowohl eine höhere Übertragbarkeit als auch eine mögliche Resistenz gegenüber den existierenden Impfstoffen befürchtet.
Die Verbreitung der Omikron-Variante sei der «ultimative Beweis» für die Gefahr, die von der ungleichen Verteilung von Impfstoffen auf der Welt ausgeht, sagte der Vorsitzende Internationalen Föderation von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond (IFRC), Francesco Rocca. «Wissenschaftler haben die internationale Gemeinschaft wiederholt vor dem Risiko sehr neuer Varianten an Orten mit einer sehr niedrigen Impfrate gewarnt.»
20.46 Uhr
Zehntausende Corona-Tote im Oktober in Russland
In Russland sind im Oktober nach offiziellen Angaben fast 75’000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. In den meisten Fällen gelte das Virus als Haupttodesursache, teilte das Statistikamt Rosstat am Freitagabend in Moskau mit.
Die Corona-Statistik der Regierung weist nach Angaben der Staatsagentur Tass dagegen nur halb so viele Todesfälle für den Monat aus. Die Diskrepanz wird nach Tass-Angaben damit erklärt, dass hierbei nur Fälle erfasst würden, bei denen Corona die Haupttodesursache gewesen sei und eine Bestätigung für eine Infektion schnell vorgelegen habe.
In Russland breitet sich die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Virus aus. Die Impfquote ist verhältnismässig niedrig: Erst rund 43 Prozent der 146 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft. Das Land verfügt über mehrere eigene Vakzine.
20.31 Uhr
Belgien beschliesst erneut strengere Corona-Regeln
Auch in Belgien werden wieder strengere Corona-Regeln eingeführt. Zuletzt infizierten sich in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern so viele Menschen täglich wie nie zuvor.
Von kommender Woche an gelten strengere Regeln für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, die Schulen sollen früher und teilweise länger in die Winterferien gehen und es wird empfohlen, auch private Treffen so weit wie möglich einzuschränken, wie Premierminister Alexander De Croo mitteilte. Konkret sollen auch Veranstaltungen mit mehr als 200 Menschen in Innenräumen verboten werden. Für andere Events gelten weiterhin Hygieneregeln, diese sollten von den lokalen Behörden verstärkt kontrolliert werden.
20.20 Uhr
Sorge vor Omikron: Irland schliesst Nachtclubs und verschärft Regeln
Die Bewohner Irlands müssen sich wegen hoher Corona- Fallzahlen und der neuen Omikron-Variante wieder auf schärfere Corona-Massnahmen einstellen. Clubs müssten ab dem 7. Dezember für zunächst einen Monat wieder schließen und Theater oder Kinos dürften nur die Hälfte ihrer Kapazitäten besetzen, kündigte der irische Premierminister Micheál Martin am Freitag in Dublin an. Das Risiko, ohne schärfere Massnahmen in die Weihnachtszeit zu gehen, sei «einfach zu hoch», sagte der Regierungschef nach Angaben des irischen Senders RTÉ. Er habe die Vorschläge seiner wissenschaftlichen Berater akzeptiert.
Für private Treffen zuhause gibt es erneut Kontaktbeschränkungen: So dürfen sich maximal Angehörige von vier Haushalten treffen. Restaurants und Pubs müssten weiterhin um Mitternacht schließen, aber außerdem strikte Abstandsregeln befolgen. Für Fitnessstudios und die Gastronomie sind Immunitätsnachweise notwendig.
Die Inzidenz, die Irland nur für einen Zwei-Wochen-Zeitraum ausweist, lag zuletzt bei 1317 (Stand: 29. November). Auch die Zahl der Corona-Todesfälle stieg in dem Land mit rund fünf Millionen Einwohnern zuletzt deutlich an.
19.52 Uhr
Biden gibt Corona-Entwarnung: «Es ist nur eine Erkältung»
US-Präsident Joe Biden hat Sorgen um seinen Gesundheitszustand als unbegründet zurückgewiesen. Seine heisere Stimme sei auf eine Erkältung zurückzuführen, die er sich durch den Kontakt mit seinem Enkel zugezogen habe, sagte Biden am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. «Es geht mir gut», betonte der 79-Jährige, nachdem er mit heiserer Stimme und einigen Hustenanfällen eine Rede zur Lage auf dem Arbeitsmarkt gehalten hatte.
«Ich habe einen anderthalbjährigen Enkel, der erkältet ist und gerne seinen Opa küsst», sagte Biden. «Es ist nur eine Erkältung.» Der US-Präsident hatte das verlängerte Thanksgiving-Wochenende mit seiner Familie verbracht. Er macht nach eigenen Angaben täglich einen Corona-Test.
18.55 Uhr
Corona-Inzidenz in Italien weiter steigend
In Italien steigt die Corona-Inzidenz weiter deutlich an. Stand Donnerstag berechneten sie die Experten landesweit für die zurückliegenden sieben Tage auf durchschnittlich 155 Fälle je 100’000 Einwohner, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mit. In der Vorwoche lag der Wert noch bei 125. Besonders hoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Südtirol mit rund 646 Fällen je 100’000 Einwohner, dahinter folgen mit klarem Abstand die norditalienischen Regionen Friaul-Julisch Venetien, Venetien und das Aostatal.
Es sei ein schrittweiser Anstieg der Fallzahlen, vor allem in den Altersbereichen mit vielen Ungeimpften, sagte Experte Gianni Rezza. «Aktuell sind wir in einer Prä-Omikron-Phase.» Bis auf einen kleinen Ausbruch zirkuliere die Variante derzeit nicht in Italien. Am Freitag meldeten die Behörden etwas mehr als 17’000 Corona-Neuinfektionen und fast 75 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. Rund 87,6 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren sind mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft.
18.40 Uhr
Corona-Impfpflicht in immer mehr Regionen Russlands
Wegen hartnäckig hoher Corona-Fallzahlen gilt in immer mehr Regionen Russlands eine Impfpflicht für Menschen ab 60 Jahren. Am Freitag ordneten die Behörden in Komi in Nordwestrussland an, dass Personen in dieser Altersgruppe bis 1. Februar vollständig geimpft sei müssen. Ein strengerer Zeitrahmen wurde in der sibirischen Region Omsk festgelegt: Wer dort über 60 Jahre alt ist, muss sich bis 24. Dezember seine erste Dosis verabreicht haben lassen, die zweite ist bis 15. Januar fällig.
In den vergangenen Wochen hatten etliche andere Gegenden ähnliche Anordnungen verhängt, darunter Lipezk, Kurgan, sowie die Stadt St. Petersburg. In einigen Regionen gilt auch eine Impfpflicht für bestimmte systemrelevante Berufsgruppen.
Den russischen Behörden ist es bisher nicht gelungen, die Fallzahlen zu drücken. Zurückgeführt wird dies auf eine niedrige Impfquote und eine verbreitete nachlässige Einhaltung der Auflagen. Rund 40 Prozent der fast 146 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind vollständig geimpft, obwohl Russland schon Monate vor den meisten anderen Staaten mit Sputnik V einen Impfstoff aus heimischer Produktion zugelassen hatte.
18.11 Uhr
Ex-Hotspot Ischgl startet Skisaison
Im März 2020 wurde der Tiroler Ort Ischgl mit seiner Après-Ski-Szene zum Hotspot für die Verbreitung des Coronavirus in Europa. Nun laufen erstmals wieder Lifte – unter strengen Vorkehrungen.
Strahlender Sonnenschein, frischer Neuschnee, und dennoch die Pisten fast leer – so ist die österreichische Wintersportgemeinde Ischgl in die Saison gestartet. Bis zum frühen Nachmittag waren gut 2500 Wintersportler auf den weitläufigen Abfahrten unterwegs.
An guten Tagen vor der Pandemie waren es manchmal fast zehn Mal so viele. An den Liften in dem Tiroler Ort, von dessen Après-Ski-Szene aus sich das Coronavirus Anfang 2020 über Österreichs Grenzen hinaus verbreitet hatte, herrschte wenig Betrieb.
Ischgl leidet bis heute unter dem Image von März 2020 als Corona-Hotspot – und hat strikte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Zwei Mal am Tag werden die Kabinen der Silvrettaseilbahn desinfiziert. Mitfahren dürfen nur Geimpfte und Genesene. An der Talstation stehen zudem Polizisten, stichprobenartig kontrollieren sie die Nachweise. Bereits vor dem ursprünglich für 25. November geplanten und wegen des Lockdowns verschobenen Saisonauftakt hatte die Gemeinde ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen erlassen. Auch Party-Stimmung auf den Parkplätzen soll es nicht mehr geben.
18.05 Uhr
Belgien schickt Kinder früher in die Weihnachtsferien
Belgien verschärft angesichts hoher Infektionszahlen erneut seine Corona-Massnahmen. Ministerpräsident Alexander De Croo sagte am Freitag, Kindergärten und Grundschulen sollten früher in die Weihnachtsferien gehen. Ausserdem müssten alle Kinder ab einem Alter von sechs Jahren Gesichtsmasken tragen. An Veranstaltungen in Innenräumen dürften nur noch maximal 200 Menschen teilnehmen.
«Es gibt zu viele Menschen, die im Krankenhaus nicht die nötige Behandlung erhalten, daher ist es wichtig, schnell zu handeln», sagte De Croo vor Reportern und wies darauf hin, dass 40 Prozent der belgischen Intensivbetten derzeit mit Corona-Patienten belegt seien. «Das ist eine Situation, die nicht toleriert werden kann.»
Die Regierung verschärft die Massnahmen bereits die dritte Woche in Folge. Am vergangenen Freitag schlossen die Behörden Nachtclubs, während Bars und Restaurants angewiesen wurden, in den folgenden drei Wochen schon um 23.00 Uhr zu schliessen. Gerüchten zufolge war eine noch frühere Schliessung um 20.00 Uhr geplant, aber das Kabinett verhängte diese Massnahme vorläufig nicht.
17.54 Uhr
Luzern verschärft Massnahmen an Schulen und Heimen
Der Kanton Luzern verschärft wegen steigender Corona-Fallzahlen die Schutzmassnahmen an Schulen und in Gesundheitseinrichtungen. Er führt ab Montag eine Maskenpflicht ab der ersten Klasse ein und später auf dieser Stufe auch Reihentests. Bislang müssen im Kanton Luzern Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse Masken tragen.
In Heimen und Spitälern gilt neu 3G+, also ein Zertifikat und eine Maske. In ausserordentlichen Situationen könne davon abgewichen werden, heisst es.
16.54 Uhr
Maskenpflicht in der Luganeser Fussgängerzone
Lugano führt ab Samstag eine Maskenpflicht in der Fussgängerzone des Stadtzentrums ein. Ausserdem wurden die Silvesterfeier im Palazzo dei Congressi und die Veranstaltung zum Internationalen Tag der Freiwilligen am 5. Dezember abgesagt.
Dies erfolge aus Sorge über die deutliche Zunahme von Covid-19-Ansteckungen in der Schweiz und im Kanton Tessin, teilten die Stadtbehörden am Freitagnachmittag mit.
16.15 Uhr
Betrug im Covid-Zertifikatssystem des Bundes
Einem Redaktor von 20 Minuten gelang es, ein offizielles Impfzertifikat zu generieren, auf den Namen einer nicht existierenden Person. In gleicher Weise würden seit Monaten Impfzertifikate auf den Namen umgeimpfter Personen ausgestellt.
Der Redaktor verwendete dazu bestehende Login-Daten und das vom Bund zur Verfügung gestellte Online-Tool. Das so generierte Zertifikat liess sich danach auf die Covid-App laden, die Check-App anerkannte es über den QR-Code als echt.
Mehrere hundert Franken bezahlten Impfunwillige für solche echten, aber aufgrund unwahrer Angaben generierte, Zertifikate, schreibt die Pendlerzeitung.
Das Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen gab auf Anfrage von 20 Minuten an, von dieser Sicherheitslücke zu wissen. Das Login stamme wahrscheinlich von einer Apotheke, einem Testzentrum oder einer Arztpraxis. Auch die St. Galler Behörde bezeichnet es als problematisch, dass Mitarbeitende von Testzentren Zugang zum IT-System haben, in welchem sich Zertifikate generieren lassen.
Hält man sich vor Augen, wie viele Testzentren, Apotheken und Arztpraxen Zugang zu diesem System haben, ist es nicht verwunderlich, dass Login-Daten in falsche Hände geraten. Ein für den Artikel befragter IT-Spezialist regt an, Unregelmässigkeiten bei der Zertifikatsausstellung mittels Algorithmen aufzuspüren.
Das bereits gemacht entgegnet eine Vertreterin des BAG. Jedoch sei das Zertifikatssystem auf hohe Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit ausgelegt, die Kontrollmöglichkeiten des Bundes seien begrenzt. «Die Vergabe von Berechtigungen zur Zertifikatsausstellung liegt in der Verantwortung der Kantone», zitiert 20 Minuten die BAG-Vertreterin.
15.37 Uhr
Also doch: Labor-Engpass in der Westschweiz
Bundesrat Berset nannte in der heutigen Medienkonferenz Labor-Engpässe in der Romandie als Grund, weshalb die Gültigkeit von Schnelltestes verkürzt werde. Er hoffe, das Problem werde bald gelöst. In der Deutschschweiz bestehe aber weiterhin kein Engpass, so der Bundesrat.
Anfang dieser Woche hatte der Kanton Graubünden mitgeteilt, dass Schulen und Betriebe ihr Testvolumen reduzieren müssten, weil die Labore überlastet seien. Das BAG hatte am vergangenen Dienstag Kapazitätsprobleme in den Test-Labors in Abrede gestellt.
14.36 Uhr
Berset nimmt Kantone in die Pflicht
Gesundheitsminister Alain Berset sieht bei den Spitalkapazitäten die Kantone in der Pflicht. Diese müssten wenn nötig strengere Massnahmen ergreifen. Die Gesundheitsversorgung sei eine kantonale Kompetenz, betonte er am Freitag vor den Bundeshausmedien in Bern. Berset stellte dabei die neuen nationalen Verschärfungen vor (hier geht es zum Live-Ticker).
Generell zeigte sich Berset aber zufrieden mit dem Geist der Zusammenarbeit, der in der Konsultation sichtbar geworden sei.
Berset appellierte an die Bevölkerung, bei privaten Treffen etwa über die Feiertage vorsichtig zu sein. Dies sei wichtig, auch wenn bei privaten Treffen mit mehr als zehn Personen neu lediglich eine Empfehlung und keine Pflicht gelte, das Covid-Zertifikat einzusetzen.
14.05 Uhr
Fallzahlen bleiben auf hohem Niveau
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 9951 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 29 neue Todesfälle und 118 Spitaleinweisungen.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 81,2 Prozent. 27,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1151,51 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,18.
65,93 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. 24,24 Prozent der Personen über 65 Jahre haben schon eine Auffrischungsimpfung erhalten.
12.49 Uhr
Schweiz gilt für Deutschland als Risikogebiet
Wegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die deutsche Regierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.
Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Auch Liechtenstein, Jordanien und Mauritius werden so eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen werden Thailand, Usbekistan und St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts in Berlin für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
12.44 Uhr
Berset informiert um 14 Uhr
Wie geht es weiter im zweiten Corona-Winter? Bundesrat Alain Berset wird ab 14 Uhr über die neuesten Entscheide der Landesregierung informieren. blue News wird die Medienkonferenz in einem Live-Ticker abdecken.
12.40 Uhr
Booster-Impfung bleibt kostenlos
Die Covid-19-Impfung soll auch im Jahr 2022 für die Bevölkerung kostenlos sein. Dies hat der Bundesrat an seiner Sitzung von Freitag beschlossen. Dies gelte auch für Auffrischimpfungen, teilte der Bundesrat mit.
Die Kosten für die Impfung zur Grundimmunisierung und die Auffrischimpfungen würden weiterin von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), dem Bund und den Kantonen getragen.
Die OKP übernimmt die Kosten von Impfungen und Impfstoff für Personen, die in der Schweiz krankenversichert sind. Es wird für die Betroffenen keine Franchise erhoben. Die Kantone übernehmen den Selbstbehalt.
Der Bund übernimmt jene Impfungen, die nicht über die OKP abgedeckt sind. Dazu zählen Impfungen bei in der Schweiz lebenden Personen, die nicht-OKP-versichert sind, Auslandschweizer*innen und deren enge Familienangehörige, bei Grenzgänger*innen sowie die in Apotheken durchgeführten Impfungen.
12.31 Uhr
Ungeimpftes Medizin-Personal aufgeflogen
Sonderermittler der italienischen Polizei haben bei Kontrollen im Gesundheitsbereich rund 280 Bedienstete ohne die vorgeschriebene Corona-Impfung erwischt.
Die Carabinieri hätten bislang rund 4900 Angestellte in mehr als 1600 Einrichtungen im medizinischen Bereich und der Pflege kontrolliert, hiess es am Freitag. Seit April gilt in Italien eine Corona-Impfpflicht im Gesundheitsbereich.
126 Angestellte seien weiterhin zum Dienst erschienen, obwohl die Behörden sie bereits wegen ihrer fehlenden Impfung suspendiert hatten. Acht kontrollierte Hausärzte seien überhaupt noch nie geimpft worden. Gesundheitsminister Roberto Speranza dankte den Ermittlern. «Das Gesundheitspersonal und alle, die die privaten oder öffentlichen Einrichtungen betreten, müssen die Garantie haben, sich in einem sicheren Umfeld zu befinden.»
11.01 Uhr
Baden-Württemberg führt 2G plus in Restaurants ein
Wer in Stuttgart oder eine anderem Ort in Baden-Württemberg ein Restaurant besuchen will, muss künftig einen negativen Corona-Test vorlegen.
An Veranstaltungen, ob Fussballspiel, Kultur- oder Freizeitanlass gilt gemäss SDA eine harte Obergrenze von 750 Personen. Ab wann diese Regeln gelten, war der Agenturmeldung nicht zu entnehmen.
Bund und Länder hatten am Donnerstag in Deutschland Massnahmen vorgestellt, um die Virusausbreitung zu bremsen. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich auf erhebliche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte geeinigt. Ihnen wird im Weihnachtsgeschäft auch der Zutritt zu den meisten Läden verwehrt.
10.43 Uhr
Andreas Cerny hält die Massnahmen für ungenügend
Dem Infektiologen Andreas Cerny gehen die bisher vom Bundesrat vorgestellten Massnahmen zu wenig weit. «Ich habe Zweifel, dass die Massnahmen der Schweiz genügen», sagte er SRF. Im Vergleich zu Österreich seien die Massnahmen mild und es zeige sich nun, dass Österreich mit strengeren Regeln die Kehrtwende geschafft habe.
Anders sieht das dem Tessiner Klinikleiter zufolge in der Schweiz aus. «Jetzt haben wir eine Welle, die eigentlich relativ langsam auf uns zugerollt ist. Es gab klare Anzeichen, dass das auf uns zukommt und dass da Massnahmen wahrscheinlich früher hätten ergriffen werden sollen.»
09.58
Südafrika erlebt beispiellosen Anstieg der Infektionen
Das Südafrikanische Institut für übertragbare Krankheiten meldet über seine Wissenschaftlerin Michelle Groome einen noch nie dagewesenen Anstieg der Neuinfektionen. Dieser sei die Folge der Omikron-Variante des Coronavirus.
Besonders betroffen seien Kinder unter vier Jahren, die Ansteckungen wanderten aber von der jüngeren Altersgruppe zu den älteren, zitiert Swissinfo. Es sei nun wichtig, genügend kinderärztliche betreute Betten zur Verfügung zu stellen.
Gesundheitsminister Joe Phaahla gab sich an der gleichen Medienkonferenz überzeugt, dass Südafrika diese Infektionswelle ohne Lockdown über Weihnachten in den Griff bekommen könne. Wichtig sei, dass sich alle strikt an die Schutzmassnahmen hielten und sich «mehr und mehr von jenen, die zugelassen sind, das nächste Impfzentrum aufsuchten.
09.12 Uhr
BAG schickte Einreisende irrtümlich in Quarantäne
Der Tages-Anzeiger berichtet, dass gestern Donnerstag Einreisende vom BAG per SMS die Aufforderung erhielten, sich in Quarantäne zu begeben sowie sich am 4. und 7. Tag nach ihrer Ankunft testen zu lassen. Dies, weil sie aus einem Land kämen, in dem eine besorgniserregenden Variante des Coronavirus, gemeint ist Omikron, zirkuliere.
Das Problem war, dass auch Einreisende aus Ländern diese Anordnung erhielten, in der noch kein Omikron-Fall bekannt ist, beispielsweise aus Österreich. Gemäss Tages-Anzeiger war gestern die Hotline des BAG überlastet. Wer durchhielt, was bis zu 30 Minuten dauern konnte, erhielt eine Entschuldigung und die Erklärung, dass man nicht wisse, wie es zu diesem Fehler habe kommen können.
08.53 Uhr
Skigebiet Samnaun profitiert vom Lockown in Österreich
Noch mindestens bis 11. Dezember sind in Österreich Restaurants und Hotels geschlossen. Skifahren darf man aber. Da in der Schweiz weiterhin alle Gastrobetriebe Gäste empfangen dürfen, fahren Österreich nun vermehrt nach Samnaun, der Skiort, der als Exklave (aus Schweizer Sicht) komplett von Österreich umschlossen ist.
Dem Newsportal Nau berichtete der CEO der Bergbahnen, man habe einen «markanten Zuwachs» von Gästen verzeichnet, die sonst in Ischgl logieren. Samnaun und Ischgl bilden ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Skigebiet. Deshalb hat auch Samnaun die in Österreich geltende 2G-Regel übernommen.
Samnaun bietet zudem für negativ Getestete eine 3G-Tageskarte an, die jedoch nur im Schweizer Teil des Skigebiets gültig ist.
08.09 Uhr
Roche-Tochter hat Tests für Omikron entwickelt
Die Roche-Tochter TIB Molbiol hat drei neue Testmöglichkeiten für die neue Omikron-Variante entwickelt. Damit könnten Mutationen dieser Coronaviruzs-Mutationen differenziert und präzise nachgewiesen werden, teilt der Basler Pharmakonzern am Freitag mit.
Die drei neuen Testkits gehören laut Roche zu den ersten, die die Mutationen der Omikron-Variante spezifizieren. Damit lasse sich die Ausbreitung der zirkulierenden Varianten beurteilen, heisst es. Zudem ermöglichten sie die Auswirkungen von Therapien, Impfstoffen und Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu überwachen. Sämtliche PCR-Tests identifizieren gemäss den Angaben von Roche Covid einschliesslich der neuen Variante korrekt.
5.45 Uhr
Bei «drittem Stich» wirken alle Vakzine
Für einen ausreichenden Schutz gegen Covid-19 sind nach derzeitigem Wissensstand drei Teilimpfungen notwendig. Ziemlich egal, womit die dritte Impfung erfolgt, der Effekt ist gut.
Das geht aus einer neuen Studie in Grossbritannien hervor, die in der Medizin-Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht worden ist. Sieben Vakzine – sechs davon zugelassen oder weiterhin in Entwicklung – wurden einbezogen.
«Sechs verschiedene Covid-19-Booster sind sicher und bewirken starke Immunantworten bei Menschen», heisst es im Bericht zur Studie.
Die dritte Impfung erhielten die Probanden mit Astrazeneca, oder Pfizer/Biontech, dem Novavax-Impfstoff (in der EU vor der Zulassung), dem Vektor-Impfstoff von Janssen, dem mRNA-Impfstoff von Moderna, dem noch in Entwicklung stehenden Valneva-Impfstoff mit inaktivierten Covid-19-Erregern oder mit dem mittlerweile nicht mehr weiter entwickelten mRNA-Impfstoff von Curevac.
5.10 Uhr
Spanien und Portugal nehmen Impf-Skeptiker ins Visier
Spanien und Portugal haben Impfraten, von denen andere Länder nur träumen können. Nun versuchen sie, die letzten noch Widerwilligen in Reih und Glied zu bringen. Tatsächlich gibt es jetzt in beiden Ländern wieder lange Schlangen vor Impfzentren, darunter auch viele Menschen im Alter von über 60 Jahren, die sich eine Booster-Spritze – eine dritte Dosis zum Verstärken der Wirkung – geben lassen. Die Behörden wollen das bald auch auf Jüngere ausweiten.
Eine Umfrage des spanischen Meinungsforschungsinstituts CIS hat ergeben, dass etwa ein Drittel der 1,6 Millionen noch nicht Geimpften im Land planen, das doch noch zu tun. Fast drei Prozent der Befragten – was hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung etwa einer Million Menschen entspricht – wollen es weiterhin nicht. Bislang haben in Spanien fast 90 Prozent der Einwohner, die sich impfen lassen können, von der Möglichkeit zur Immunisierung Gebrauch gemacht.
Im nordöstlichen Katalonien haben die Behörden jetzt Impf- oder Genesungsnachweise an allen möglichen Orten – von Restaurants bis hin zu Konzerthallen – vorgeschrieben. Zugleich öffneten sie wieder Massenimpfzentren, Leute können kommen, ohne sich vorher einen Termin besorgen zu müssen.
Der Zustrom ist beachtlich: Die regionale Ministerin für öffentliche Gesundheit, Carmen Cabezas, sagt, dass die Zahl der Impfungen mit einer ersten Dosis allein in der vergangenen Woche im Vergleich zur Woche davor um 81 Prozent gestiegen sei.
Lange Warteschlangen waren auch vor Portugals bislang grösstem Impfzentrum zu sehen, das am vergangenen Mittwoch erstmals öffnete – Teil einer Kampagne, die letzten noch Ungeimpften im Land zu erreichen und Geimpfte zu ermuntern, sich einen Booster-Shot geben zu lassen. Nur zwei Prozent der portugiesischen Bevölkerung haben bislang noch keine einzige Dosis erhalten, das ist die niedrigste Rate in Europa.