In Graubünden waren dieses Frühjahr erstmals grossflächig Drohnen mit Wärmebildkameras unterwegs, um Rehkitze aufzuspüren. Bei rund 1100 Einsätzen konnten so fast 450 neugeborene Rehe vor dem möglichen Tod durch Mähwerke gerettet werden.
Gut versteckt zwischen den hohen Halmen von Wiesen und Weiden drücken sich die Rehkitze auf den Boden, wenn ein Mähwerk naht. Keine Chance für Landwirte, die jungen Rehe rechtzeitig zu sehen. Auch beim Absuchen der Fläche mit Menschenketten vor der Maht werden immer wieder Kitze übersehen.
Abhilfe schaffen sollen Drohnen mit Wärmebildkameras, die Weiden und Wiesen aus der Vogelperspektive absuchen. In Graubünden war der grossflächige Einsatz solcher Drohnen ein Erfolg, wie das Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch mitteilte. Das Projekt soll im Jahr 2020 deshalb auf weitere Regionen ausgedehnt und entsprechend mit weiteren Drohnen aufgestockt werden.
Wildhüter und die zuständigen Fachleute der diversen beteiligten Sektionen des Bündner Kantonalen Patenjäger-Verbands (BKPJV) gehen davon aus, dass sich der Erfolg beim Auffinden von Rehkitzen vervielfacht habe.
Nach ersten erfolgreichen Versuchen 2018 im Unterengadin wurden für die Suchkampagne dieses Frühjahr 19 Drohnen angeschafft und 150 Piloten ausgebildet. Die Einsätze wurden von der zuständigen Sektion des BKPJV, dem jeweiligen Wildhüter und dem Landwirt koordiniert.
Die Suchmethode mit Drohnen soll aber nur als Ergänzung dienen, nicht als Ersatz für das bisherige Vorgehen, hiess es weiter. Bislang setzen Landwirte und Jägerschaft auf das Suchen mit Menschenketten, das Aufstellen von Scheuchen und den Einsatz von Duftstoffen.
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