Verkehr der ZukunftEconomiesuisse erhöht Druck auf das GA
aru
28.8.2021
Wer Stau zu Stosszeiten verursacht, soll auch die Kosten dafür übernehmen. Vignette und Autosteuern müssten in der Konsequenz ebenso fallen, wie das Generalabonnement der SBB.
aru
28.08.2021, 17:49
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Zu Stosszeiten sind Schweizer Strassen ebenso überlastet wie Züge. Der private wie auch der öffentliche Verkehr kommt an seine Grenzen, während das Wachstum anhält. Geht es nach dem Wirtschaftsverband Economiesuisse, ist das Mobility-Pricing eine mögliche Lösung.
So schlägt Vorstandsmitglied Kurt Lanz in einem Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) vor, den Verkehr der Zukunft nach dem Verursacherprinzip zu finanzieren. «Wer sich mehr zu Stosszeiten und auf viel befahrenen Strecken bewegt, sei dies mit dem Auto oder dem öffentlichen Verkehr, soll auch mehr zahlen», sagt er.
«Nicht derjenige soll die Infrastruktur finanzieren, der sein Auto das ganze Jahr in der Garage stehen hat, sondern derjenige, der die Strassen auch viel nutzt.»
Flatrate-Angebote und Abgaben, die nicht an die Nutzung geknüpft sind, sollen gestrichen werden. Darunter fällt etwa die Autovignette, aber auch Autosteuern.
«Nicht derjenige soll die Infrastruktur finanzieren, der sein Auto das ganze Jahr in der Garage stehen hat, sondern derjenige, der die Strassen auch viel nutzt», sagt er gegenüber der Zeitung.
Auch müsste man das Generalabonnement der SBB abschaffen, wie Lanz erklärt. Denn auch dieses funktioniere nach dem Flatrate-Prinzip, was völlig falsch sei. Denn so entstehe keine Kostenwahrheit.
Schon lange gleist der Bund das sogenannte Mobility-Pricing auf. Wie es genau ausgestaltet werden soll, ist aber noch offen.
Hat Mobility-Pricing bei der Bevölkerung eine Chance?
Im vergangenen Februar schickte der Bundesrat geplante Pilotprojekte in die Vernehmlassung. Zahlreiche Regionen zeigten Interesse daran, ein solches Mobility-Pricing-Pilotprojekt durchzuführen.
Wie sensibel das Schweizer Stimmvolk auf die Verteuerung des Verkehrs reagiert, zeigte sich am letzten Abstimmungssonntag. Damals verwarf die Bevölkerung das CO2-Gesetz. Mit diversen Massnahmen hätte der ökologische Fussabdruck der Schweiz verringert werden sollen. Eine davon wäre eine Erhöhung des Benzinpreises gewesen.