Spitalversorgung Ehevertrag für zwei Kantonsspitäler

SDA

7.11.2018 - 11:04

Das Kantonsspital Nidwalden in Stans soll eine Tochtergesellschaft des Luzerner Kantonsspitals werden. Die zuständigen Regierungsmitglieder haben deswegen in Stans einen Vertrag unterzeichnet. (Archivbild)
Das Kantonsspital Nidwalden in Stans soll eine Tochtergesellschaft des Luzerner Kantonsspitals werden. Die zuständigen Regierungsmitglieder haben deswegen in Stans einen Vertrag unterzeichnet. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Kantonsspital Nidwalden soll 2020 eine Tochtergesellschaft des Kantonsspitals Luzern werden. Die beiden Kantone haben deswegen am Mittwoch in Stans einen Aktienkauf- und Aktionärsbindungsvertrag unterzeichnet.

Der politische Prozess für die Spitalfusion über die Kantonsgrenze ist indes noch nicht abgeschlossen. Mit der Vertragsunterzeichnung solle dafür eine klare und transparente Ausgangslage geschaffen werden, erklärten die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger und ihr Luzerner Amtskollege Guido Graf.

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) und das Kantonsspital Nidwalden (KSNW) müssen für die Fusion zunächst in Aktiengesellschaften umgewandelt werden. Vorgesehen ist, dass Nidwalden 60 Prozent der KSNW-Aktien an das Luzerner Kantonsspital verkaufen kann.

Minderheitenrechte geregelt

Der am Mittwoch unterzeichnete Vertrag sieht vor, dass das Spital Stans weiterhin eine erweiterte Grundversorgung anbietet. Nidwalden hat Anrecht auf einen Sitz im Verwaltungsrat der Luzerner Kantonsspitals. Das Spitalgebäude in Stans bleibt im Besitz des Kantons Nidwalden.

Dank dem Vertrag könne Nidwalden als Minderheitsaktionär weiterhin über sein Spital mitbestimmen, hiess es. Gleichzeitig werde die unternehmerische Freiheit des Luks nicht eingeschränkt.

Nidwalden erhofft sich vom engen Verbund mit Luzern, dass sein kleines Spital in Stans weiterhin bestehen kann und Zugang zu Spezialisten erhält. "Zusammen sind wir stärker", sagte Blöchliger. So könnten etwa teure Doppelspurigkeiten verhindert werden.

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ende nicht an den Kantonsgrenze, sagte Graf. Er nannte als Vorteile des Zusammengehens günstigere Anschaffungen, die Konzentration gewisser Leistungen an einem Standort oder höhere Fallzahlen, was vor allem für die hochspezialisierte Medizin wichtig ist.

Vor fast zehn Jahren gestartet

Luzern und Nidwalden haben 2009 eine gemeinsame Spitalversorgung über die Kantonsgrenze beschlossen. Seit 2012 ist die Luzerner-Nidwaldner-Spitalregion (Lunis) durch einen Rahmenvertrag geregelt. Zwischen den beiden Spitälern findet seither ein enger Austausch statt.

Das Luks hat Standorte in Luzern, Sursee und Wolhusen sowie in Montana VS und unterhält über 850 Akutbetten. Das KSNW ist rund zehn Mal kleiner.

Zurück zur Startseite