Wölfe dürfen künftig auch präventiv abgeschossen werden
Wölfe dürfen künftig auch abgeschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab dem 1. Dezember erlaubt. Dies hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen.
01.11.2023
Ein Drittel der Bevölkerung steht hinter den präventiven Wolfsabschüssen. 46 Prozent lehnen sie hingegen ab. Das ergab eine neue Umfrage.
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- Ein Drittel der Bevölkerung steht hinter den präventiven Wolfsabschüssen.
- 46 Prozent lehnen sie hingegen ab.
- Das ergab eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov.
Mit höherem Alter steigt auch die Zustimmung. So spricht sich knapp die Hälfte der 60- bis 79-Jährigen für Abschüsse ab, bevor die Tiere Schäden anrichten. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es hingegen lediglich 20 Prozent, wie das Meinungsforschungsinstitut Yougov (vormals Link) am Freitag zu einer von ihm als repräsentativ bezeichneten Umfrage mitteilte.
Die Abschuss-Befürworter argumentieren demnach, der Wolf habe keine natürlichen Feinde und die Rudel müssten vom Menschen reguliert werden.
Die Abschuss-Gegnerinnen und -Gegner begründen ihre Haltung damit, dass Abschüsse bei einem besseren Schutz der Nutztiere gar nicht nötig seien. 31 Prozent gaben an, es sei sinnlos, den Wolf anzusiedeln und ihn anschliessen präventiv abzuschiessen. 26 Prozent bezeichnen Wölfe als wichtig für die Biodiversität.
Präventive Abschüsse seit 1. Dezember 2023 erlaubt
Seit 1. Dezember vergangenen Jahres dürfen Wölfe in der Schweiz auch präventiv geschossen werden. Der Bundesrat hatte im November eine Anpassung der Jagdverordnung gutgeheissen.
Der präventive Wolfsabschuss beschäftigt die Bevölkerung, wie die Umfrage weiter zeigte. Ein Drittel gab an, in den letzten drei Monaten zwei- bis dreimal etwas zu dem Thema gehört, gesehen oder gelesen zu haben. Weitere 34 Prozent nahmen das Thema wöchentlich bis täglich wahr.
Die Einwanderung der Wölfe halten 32 Prozent der Befragten für wichtig. Als wichtiger schätzen 76 Prozent die Ansiedlung des Steinbocks ein. Im Mittelfeld liegt mit 56 Prozent die Bartgeier-Auswilderung. Die Ansiedlung von Luchs und Biber finden je 47 Prozent wichtig.
Yougov befragte zwischen dem 23. und 26. Februar 1260 Personen ab 18 Jahren in der Schweiz in einer standardisierten Online-Umfrage.