IntegrationEin Viertel der Migrationsbevölkerung klagt über Diskriminierungen
SDA
15.12.2017 - 12:16
Fast ein Viertel der Bevölkerung mit ausländischen Wurzeln hat schon diskriminierende oder rassistische Erfahrungen erlebt. Trotzdem setzen Personen mit Migrationshintergrund ein grösseres Vertrauen in den Staat als solche ohne.
Nahezu 37 Prozent aller Erwachsenen in der Schweiz haben einen Migrationshintergrund. Darunter fallen Ausländer, Eingebürgerte sowie gebürtige Schweizerinnen und Schweizer mit im Ausland geborenen Eltern. Wie es um ihre Chancengleichheit steht, misst das Bundesamt für Statistik (BFS) regelmässig anhand verschiedener Indikatoren.
Nach den am Freitag publizierten Ergebnissen erklärten letztes Jahr 22,6 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund, mindestens eine diskriminierende und rassistische Erfahrung gemacht zu haben. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist dieser Anteil fast dreimal geringer.
Die Diskriminierungen können sich auf die Nationalität, die Religion, die Hautfarbe oder andere Merkmale beziehen. Ob mit oder ohne Migrationshintergrund, generell fühlen sich Personen am häufigsten bei der Wohnungs- und Stellensuche, in der Ausbildung oder im beruflichen Alltag herabgesetzt.
Vertrauen ins politische System
Dass die Migrationsbevölkerung öfters Diskriminierungen erleiden muss, trübt ihr Verhältnis zu den staatlichen Institutionen offenbar nicht. Zwar hat die Mehrheit der Bevölkerung ab 18 Jahren grosses Vertrauen in die Polizei (58,5 Prozent), und beinahe die Hälfte hat auch grosses Vertrauen in die Gerichte (48,7 Prozent).
Bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist das Vertrauen aber durchwegs grösser als bei derjenigen ohne Migrationshintergrund. Am grössten ist der relative Unterschied zwischen den beiden Gruppen beim Vertrauen ins politische System. Mit 46,9 Prozent ist dieses Vertrauen bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 1,4-mal grösser.
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