Prägende Figur des DetailhandelsEx-Migros-Konzernchef Herbert Bolliger ist gestorben
ai-scrape
13.6.2025 - 08:11
Herbert Bolliger leitete die Migros von 2005 bis 2017. Im Alter von 71 Jahren ist er gestorben.
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Herbert Bolliger, der die Migros über Jahre hinweg prägte, ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Er hinterlässt ein bedeutendes Erbe in der Schweizer Wirtschaft.
13.06.2025, 08:11
13.06.2025, 08:59
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Herbert Bolliger, langjähriger CEO der Migros, ist im Alter von 71 Jahren gestorben und galt als eine der prägenden Persönlichkeiten des Unternehmens.
Während seiner Amtszeit von 2005 bis 2017 modernisierte er die Migros, initiierte bedeutende Übernahmen wie Denner und Digitec/Galaxus und positionierte sie erfolgreich gegen Discounter wie Aldi und Lidl.
Bolliger war für seine Bescheidenheit und seine familiären Werte bekannt, engagierte sich auch nach seiner Pensionierung für die Migros-Ideale und hinterlässt ein bleibendes wirtschaftliches Erbe.
Herbert Bolliger, der ehemalige CEO der Migros, ist im Alter von 71 Jahren verstorben, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Bolliger, der als eine der prägendsten Figuren in der Geschichte der Migros gilt, war bekannt für seine Bescheidenheit und seine starke Verbundenheit zur Familie.
Bolliger begann seine Karriere bei der Migros 1983 als Controller und kehrte nach einem kurzen Abstecher zu Portland-Cement 1987 zurück, um bis zu seiner Pensionierung im Unternehmen zu bleiben. Er stieg die Karriereleiter stetig empor und wurde schliesslich 2005 zum Konzernchef des Migros-Genossenschaftsbundes ernannt.
Während seiner Amtszeit führte er die Migros in ein neues digitales Zeitalter und verhandelte bedeutende Übernahmen wie die von Denner und Digitec/Galaxus.
Deutsche Discounter und Einkaufstourismus
Trotz seiner Erfolge blieb Bolliger stets bodenständig, was sich auch in seinem spartanisch eingerichteten Büro widerspiegelte. Seine Bescheidenheit war tief in seiner Persönlichkeit verwurzelt und wurde von seiner familiären Herkunft geprägt. Sein Vater arbeitete als Metzger, und Bolliger selbst studierte Betriebswirtschaft an der Universität Zürich.
Bolliger war nicht nur ein erfolgreicher Manager, sondern auch ein engagierter Familienmensch. Mit seiner Frau Beatrice hatte er zwei Kinder, und er legte grossen Wert darauf, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Öffentliche Auftritte absolvierte er meist in Begleitung seiner Frau, und kulturelle Veranstaltungen waren für das Paar eine Herzensangelegenheit.
Während seiner Amtszeit bei der Migros sah sich Bolliger mit der Herausforderung konfrontiert, den Markteintritt der deutschen Discounter Lidl und Aldi in der Schweiz zu bewältigen. Er äusserte sich offen über die Auswirkungen des Preiskampfes auf die Wirtschaft und kritisierte die Praktiken der Discounter scharf. Diese Offenheit war untypisch für die Branche, in der Konkurrenten normalerweise als «Mitbewerber» bezeichnet wurden.
Bedeutendes Erbe in der Schweizer Wirtschaft
Nach seinem Rücktritt im Jahr 2017 zog sich Bolliger weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, äusserte sich jedoch 2022 noch einmal öffentlich gegen die Aufhebung des Alkoholverkaufsverbots bei der Migros. Diese Aktion unterstrich seine anhaltende Verbundenheit mit den Werten der Migros.
Unter Bolligers Führung stieg der Umsatz der Migros von 20 auf 27 Milliarden Franken, und die Zahl der Mitarbeitenden überschritt erstmals die Marke von 100'000. Trotz der Herausforderungen durch den Einkaufstourismus und die Konkurrenz durch Discounter blieb die Migros unter seiner Leitung erfolgreich.