Bundesrat Rösti zu «Verkehr 2045» Volk soll über Bahn- und Strassenprojekte separat entscheiden

Petar Marjanović, Bern

9.10.2025

Letztes Jahr wurden mehrere Nationalstrassen-Projekte vom Volk abgelehnt.
Letztes Jahr wurden mehrere Nationalstrassen-Projekte vom Volk abgelehnt.
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Heute präsentiert die ETH ihre Studie zur Frage, welche Bahn- und Strassenprojekte die Schweizer bis ins Jahr 2045 priorisieren soll. Sie soll dem Bundesrat und Parlament als Entscheidungsgrundlage dienen.

Petar Marjanović, Bern

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  • Ein ETH-Gutachten zeigt, dass die finanziellen Mittel für den Ausbau von Schiene und Strasse in der Schweiz nicht ausreichen, um alle bestehenden Pläne umzusetzen.
  • Verkehrsminister Albert Rösti fordert breite Diskussionen und favorisiert gezielte Ausbauten an kritischen Stellen statt kleinteiliger Projekte mit langfristig begrenzter Wirkung.
  • Der Bundesrat will sich erst im Januar offiziell zum Bericht äussern; bis 2026 soll eine Vernehmlassungsvorlage vorliegen, mit ersten Parlamentsbeschlüssen ab 2027.

Gemäss einem Gutachten gibt es für Ausbauten im Schweizer Schienen- und Strassennetz mehr Pläne und Wünsche als Geld vorhanden ist. «Es braucht jetzt umfassende Diskussionen», sagte Verkehrsminister Albert Rösti zu den in einem ETH-Gutachten formulierten Prioritäten.

Ergänzt werden sollen die grossen Projekte gemäss der Einschätzung der Experten mit gezielten Ausbauten an kapazitätskritischen Stellen im Verkehrsnetz. Dagegen würden mit kleinteiligen Ausbauten grundlegende Mängel und Kapazitätsengpässe noch über Jahrzehnte bestehen bleiben.

Zu den Befunden der Experten könne und wolle er sich noch nicht äussern, sagte Verkehrsminister Albert Rösti am Donnerstag in Bern vor den Medien. Die Studie biete aber eine gute Grundlage für das weitere Vorgehen.

«Wir stellen uns hier einen Mantelerlass vor»

«Es braucht jetzt umfassende Diskussionen, vor allem mit den Direktbetroffenen und den Kantonen», sagte Rösti. Der Fall sei dies vor allem dort, wo die Resultate des Gutachtens nicht den Erwartungen entsprächen. «Wir gehen das ergebnisoffen an, es braucht eine mehrheitsfähige Vorlage.»

Zum Bericht äussern werde sich der Bundesrat erst im Januar. Zuerst wolle er nun die Stellungnahmen aus den Regionen einholen und danach Eckwerte für eine Vernehmlassungsvorlage setzen. Mitte 2026 soll dann die Vernehmlassungsvorlage bereit sein, die Schiene, Strasse und auch Projekte aus den Agglomerationen umfasst.

«Wir stellen uns hier einen Mantelerlass vor», sagte Rösti dazu. Das Parlament solle aber die Bundesbeschlüsse für jeden Verkehrsträger separat behandeln und es werde auch je ein Referendum möglich sein. Gemäss Rösti ist es das Ziel, dass das Parlament ab 2027 zumindest erste Beschlüsse fassen kann.

Der Ticker zum Nachlesen

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  • 15.08 Uhr

    Pressekonferenz beendet

    Die Medienkonferenz von Bundesrat Albert Rösti ist beendet. Gleich folgt hier eine Zusammenfassung.

  • 14.50 Uhr

    Abstimmung über Autobahn und Bahn separat

    Bundesrat Albert Rösti betont, dass es keine Verzögerungen bei laufenden Infrastrukturprojekten geben soll, solange das Parlament seine Entscheide noch nicht gefällt hat. 

    Künftig soll eine gemeinsame Vernehmlassung für Strassen- und Bahnprojekte eingeführt werden. Ziel ist es, eine gesamtheitliche Sicht auf die Verkehrsentwicklung zu ermöglichen.

    Trotz dieser gemeinsamen Planung ist vorgesehen, dass die Stimmberechtigten später separat über Bahn- und Nationalstrassenprojekte an der Urne entscheiden können.

  • 14.40 Uhr

    Das weitere Vorgehen im Detail

    Der Bundesrat hat das Vorgehen für den Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen festgelegt. Bis Ende Januar 2026 soll das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) jene Projekte vorschlagen, die in die nächsten Ausbauschritte für Nationalstrassen und Bahninfrastruktur sowie in das fünfte Programm Agglomerationsverkehr aufgenommen werden sollen.

    Die Vernehmlassungsvorlage soll bis Ende Juni 2026 vorliegen. Grundlage bildet das Gutachten, das Verkehrsminister Albert Rösti im vergangenen Januar in Auftrag gegeben hatte. Damit will Rösti erreichen, dass das Parlament noch in dieser Legislatur über das weitere Vorgehen entscheidet – also vor den eidgenössischen Wahlen 2027.

  • 14.34 Uhr

    Rösti: Bericht ist eine sehr gute Grundlage

    UVEK-Vorsteher Albert Rösti erklärte, der sogenannte Weidmann-Bericht sei dem Gesamtbundesrat gestern vorgestellt worden. Er selbst habe den Bericht erst vor wenigen Tagen erhalten und könne sich heute noch nicht im Detail dazu äussern, bezeichnete ihn jedoch als sehr gute Grundlage.

    Das von ETH-Professor Ulrich Weidmann verfasste Gutachten zeigt auf, welche Verkehrsprojekte bis 2045 besonders prioritär sind. Die zuständigen Bundesämter im UVEK hätten bereits mit der Analyse des Berichts begonnen.

  • 14.30 Uhr

    Bundesrat Rösti beginnt mit Pressekonferenz

    Der SVP-Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti ist pünktlich im grossen Saal des Medienzentrums angekommen und hat soeben die Pressekonferenz eröffnet. Er wird erläutern, wie der Bundesrat auf den Expertenbericht reagiert und was die nächsten Schritte sind.

  • 14.15 Uhr

    Zusammenfassung: ETH legt Weidmann-Bericht vor

    Nach dem Volks-Nein zum Autobahnausbau im November 2024 hat der Bundesrat eine grundlegende Neubewertung der Schweizer Verkehrsplanung angeordnet. Heute stellte ETH-Professor Ulrich A. Weidmann in Bern den sogenannten Weidmann-Bericht vor.

    Das Gutachten «Verkehr 2045» soll klären, welche Projekte auf Strasse und Schiene bis 2045 priorisiert werden sollen. Insgesamt untersuchte die ETH rund 500 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 112 Milliarden Franken.

    Am Donnerstag präsentierte die ETH den Weidmann-Bericht.
    Am Donnerstag präsentierte die ETH den Weidmann-Bericht.
    blue News

    Weidmann legte im Bericht den Schwerpunkt klar auf dem Bahnverkehr: Besonders stark priorisiert werden der Zimmerberg-Basistunnel 2, das vierte Gleis am Zürcher Bahnhof Stadelhofen sowie der Durchgangsbahnhof Luzern. Dagegen sollen mehrere teure Strassenprojekte verschoben oder gestrichen werden, darunter die Glattalautobahn und der Ausbau der A1 bei Bern-Wankdorf.

    In der Nordwestschweiz erhält der Rheintunnel bei Basel erneut Priorität. Er soll laut ETH-Gutachten den Fernverkehr vom Stadtverkehr trennen und damit Kapazitäten schaffen. Die geplante S-Bahn-Direktverbindung zwischen Basel SBB und Badischem Bahnhof wird dagegen auf nach 2045 verschoben.

    Kritisch äusserte sich Weidmann zu umstrittenen Projekten wie der Grimselbahn. Auf Nachfrage von blue News erklärte er, man habe sich bei der Bewertung «auf die Unterlagen des Bundesamtes stützen müssen». Eine unabhängige Prüfung der Projektgüte sei «nicht möglich gewesen».

    Das Volk hat Autobahn-Ausbauprojekte wie den Rheintunnel letztes Jahr abgelehnt.
    Das Volk hat Autobahn-Ausbauprojekte wie den Rheintunnel letztes Jahr abgelehnt.
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    Am Nachmittag will Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) darlegen, wie der Bundesrat auf die Ergebnisse reagiert. Der Bericht soll als Grundlage für die politische Priorisierung im Rahmen des Programms «Verkehr 2045» dienen.

  • 14.04 Uhr

    Erste Pressekonferenz beendet

    Die Pressekonferenz der ETH mit Professor Ulrich Weidmann ist beendet. Um 14.30 Uhr geht es weiter mit der Stellungnahme von Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti (SVP).

  • 13.55 Uhr

    Wie war eine unabhängige Prüfung möglich?

    Auf die Frage von blue News, warum umstrittene Projekte wie die Grimselbahn im Bericht dennoch hohe Priorität erhalten, erklärt ETH-Professor Ulrich Weidmann, man habe sich bei der Bewertung «auf die Unterlagen des Bundesamtes stützen müssen».

    Eigene Abklärungen seien zwar gemacht worden, die eigentliche Projektgüte habe man aber nicht selbst prüfen können. «Wir mussten uns auf die Aussagen der Projektdokumente verlassen», so Weidmann. Eine unabhängige Plausibilisierung sei nicht möglich gewesen – «da haben wir einen Vorbehalt».

  • 13.39 Uhr

    So wollte Rösti letztes Jahr ausbauen

    Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr lehnte die Stimmbevölkerung mehrere Autobahn-Ausbauprojekte ab, für die Kosten von insgesamt 4,9 Milliarden Franken vorgesehen waren. 

    Über diese Projekte stimmte das Volk 2024 ab

    • A1 zwischen Le Vengeron und Nyon
    • A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl
    • A1 zwischen Schönbühl und Kirchberg
    • A2 bei Basel (neuer Rheintunnel)
    • A4 bei Schaffhausen (2. Röhre Fäsenstaubtunnel)
    • A1 bei St. Gallen (3. Röhre Rosenbergtunnel)

    Dennoch führt Professor Weidmann in seinem Papier weiterhin zentrale Projekte wie den Ausbau zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl, den Rheintunnel sowie den Fäsenstaubtunnel als prioritär auf.

  • 13.35 Uhr

    So soll jede Region profitieren

    Der ETH-Professor zeigt nun eine Folie mit ausgewählten Beispielen pro Region, die zwischen 2025 und 2045 priorisiert werden sollten.

    Im Grossraum Zürich stehen der Lückenschluss der Oberlandautobahn, der Zimmerberg-Basistunnel 2 und das vierte Gleis am Bahnhof Stadelhofen im Fokus. In der Zentralschweiz wird die Bahnachse Zürich–Zug–Luzern mit dem Durchgangsbahnhof Luzern gestärkt.

    Ausgewählte Beispielprojekte pro Region

    • Léman et Alpes Occidentales: Ausbau Achse Lausanne–Genève für Kapazität und Redundanz; Fokus auf Bahnausbau.
    • Nordwestschweiz: Wiederaufnahme Rheintunnel, integraler Ausbau Bahnhof SBB West, Priorität auf Tramausbau.
    • Hauptstadtregion: Neuchâtel–La Chaux-de-Fonds und Grimsel­tunnel mit raumstruktureller Bedeutung für Regionen.
    • Zentralschweiz: Stärkung Bahnachse Zürich–Zug–Luzern+; Gesamtprojekt Durchgangsbahnhof priorisiert.
    • Südschweiz: Mit Collegamento N2/N13 und N2 Lugano–Mendrisio zwei grosse Autobahnvorhaben priorisiert.
    • Grossraum Zürich: Lückenschluss Oberlandautobahn; Zimmerberg-Basistunnel 2 und viertes Gleis Stadelhofen priorisiert.
    • Bodensee und Ostalpen: Wiederaufnahme Rosenbergtunnel und Doppelspurausbau Bahnstrecke Walensee priorisiert.

    Im Westen liegt der Schwerpunkt auf dem Bahnausbau Lausanne–Genf, im Süden auf zwei grossen Autobahnprojekten bei Lugano und Mendrisio.

    Weitere Prioritäten sind der Rheintunnel und Tramausbau in der Nordwestschweiz, der Grimsel- und Neuenburgtunnel in der Hauptstadtregion sowie der Doppelspurausbau der Walenseestrecke und der Rosenbergtunnel im Osten.

  • 13.30 Uhr

    Einschätzung zur Region Zürich

    Die Glatttalautobahn soll laut ETH-Studie gestrichen werden. Vorrang erhält die Oberlandautobahn Uster–Betzholz, während der Fäsenstaubtunnel auf die Zeit nach 2045 verschoben wird.

    Im Bahnverkehr haben der Zimmerberg-Basistunnel 2 und das vierte Gleis am Bahnhof Stadelhofen höchste Priorität, da sie für die künftige Leistungsfähigkeit des Zürcher Netzes zentral sind.

    Zurückgestellt wird hingegen die Direktverbindung Zürich–Aarau. Hoch priorisiert werden die Tram- und Stadtbahnprojekte in Zürich-Nord und im Glatttal, die bis 2045 umgesetzt werden sollen.

  • 13.26 Uhr

    Autobahn-Projekt Wankdorf von Rösti tiefer priorisiert

    In der Hauptstadtregion Bern fällt auf: Der geplante A1-Ausbau zwischen Wankdorf–Schönbühl und Weyermannshaus–Wankdorf wird im Gutachten «Verkehr 2045» tiefer eingestuft. ETH-Professor Ulrich Weidmann ordnet die beiden Abschnitte nach fachlicher Beurteilung in die Kategorie «mögliche Priorität nach 2045» ein.

    Das Projekt A1 Bern-Wankdorf–Schönbühl war am 24. November 2024 in einer Volksabstimmung abgelehnt worden.

  • 13.14 Uhr

    So verteilen sich die geprüften Projekte regional

    Das Gutachten «Verkehr 2045» hat insgesamt 226 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 112,7 Milliarden Franken bewertet. Die grössten Mittel fliessen in den Grossraum Zürich (58 Projekte, 31,7 Mrd. Fr.) sowie in die Region Léman und westliche Alpen (51 Projekte, 29,1 Mrd. Fr.).

    Es folgen die Nordwestschweiz (34 Projekte, 21,7 Mrd. Fr.), die Hauptstadtregion Bern (37 Projekte, 8,8 Mrd. Fr.) und die Bodensee- und Ostalpenregion (27 Projekte, 10,3 Mrd. Fr.). Kleinere Investitionsvolumen entfallen auf die Zentralschweiz (8 Projekte, 6,3 Mrd. Fr.) und die Südschweiz (7 Projekte, 3 Mrd. Fr.).

    Regionsübergreifende Vorhaben machen weitere 1,8 Milliarden Franken aus. Insgesamt basieren die 226 Vorhaben auf rund 500 geprüften Einzelprojekten.

    So sieht die regionale Verteilung aus.
    So sieht die regionale Verteilung aus.
    blue News
  • 13.10 Uhr

    Sieben Projekte mit höchster Priorität in der Westschweiz

    Professor Ulrich Weidmann hat die rund 500 untersuchten Projekte regional gegliedert und nach ihrer Dringlichkeit eingestuft. In der Westschweiz steht die Bahnverbindung Genf–Lausanne an der Spitze der Grossprojekte. Die Strecke gilt als Sinnbild für die Überlastung der West-Ost-Achse.

    Der vollständige Doppelspurausbau, einschliesslich des unterirdischen Hauptbahnhofs in Genf (Cornavin) und des neuen Abschnitts Morges–Perroy, wird als entscheidend erachtet, um das künftig steigende Verkehrsaufkommen im Léman-Korridor zu bewältigen.

  • 13.07 Uhr

    Wie ging Professor Weidmann vor?

    ETH-Professor Ulrich A. Weidmann und sein Team haben für das Gutachten «Verkehr 2045» rund 500 Projekte auf Strasse, Schiene und im Agglomerationsverkehr nach einem einheitlichen Raster analysiert und miteinander verglichen.

    Bewertet wurde, welche Vorhaben das Verkehrssystem am stärksten verbessern – etwa durch weniger Staus, dichtere Takte, höhere Sicherheit oder eine bessere Umweltverträglichkeit. Berücksichtigt wurden auch strategische Aspekte: Welche Projekte sind international relevant, wo drohen Engpässe, und wie fügen sie sich in die langfristige Planung ein?

    Zudem prüften die Gutachter kostengünstigere Alternativen, etwa moderne Signaltechnik auf der Bahn oder Zusatzspuren auf bestehenden Strassen. Schliesslich ordneten sie alle Projekte in sechs Prioritätsstufen ein: von «dringend bis 2045» bis «nicht nötig oder zu teuer». Das Resultat ist eine klare Rangordnung über alle Verkehrsträger hinweg, die als Grundlage für die kommenden politischen Entscheide dienen soll.

  • 13.01 Uhr

    Pressekonferenz beginnt

    Die Pressekonferenz im zweiten Untergeschoss des Medienzentrums des Bundes hat pünktlich um 13 Uhr begonnen. Im Zentrum der Liveschaltung steht Professor Ulrich «Ueli» Weidmann. Er hat im Auftrag des Bundes untersucht, welche Bahn- und Strassenprojekte bis 2045 prioritär behandelt werden sollen.

    Zu Beginn der Pressekonferenz betont Weidmann, es handle sich um ein fachliches Gutachten, nicht um ein politisches. Die politische Debatte folge erst danach – dessen sei er sich bewusst.

    ETH-Professor Ulrich Weidmann.
    ETH-Professor Ulrich Weidmann.
    blue News
  • 13.00 Uhr

    ETH präsentiert heute den Weidmann-Bericht

    Gestern war der sogenannte Weidmann-Bericht noch ein Geheimpapier, das nur den obersten Kadern bei SBB, Politik und Verwaltung vorlag. Heute wird er der Öffentlichkeit präsentiert. Der Bericht ist Teil des Programms «Verkehr ’45», das die künftige Planung von Schiene und Strasse neu ordnen soll.

    Hinter dem Bericht steht ETH-Professor Ulrich A. Weidmann – ein ausgewiesener Bahnexperte. In Fachkreisen gilt er als «seriöser Fachmann und Bähnler», gelegentlich – nicht spöttisch gemeint – auch als «Mr. Verkehr».

    Weidmann kennt das System von innen: Zwischen 1995 und 2004 leitete er bei den SBB verschiedene Bereiche, zuletzt als Geschäftsbereichsleiter der Infrastrukturdivision. Der «Tages-Anzeiger» titelte einst über ihn: «Dieser Professor soll den Schweizer Verkehr neu planen».

    Letztes Jahr wurden mehrere Nationalstrassen-Projekte vom Volk abgelehnt.
    Letztes Jahr wurden mehrere Nationalstrassen-Projekte vom Volk abgelehnt.
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    blue News tickert die Pressekonferenz der ETH aus dem Medienzentrum des Bundeshauses ab 13 Uhr. Um 14.30 Uhr tritt Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) vor die Medien – und erläutert, wie es politisch weitergeht.

  • 12.55 Uhr

    Was ist die Vorgeschichte?

    Nach dem Volks-Nein zum Ausbau der Nationalstrassen im November 2024 zog der Bundesrat die Notbremse – und bestellte eine Gesamtschau. ETH-Professor Ulrich A. Weidmann und sein Team sollten sämtliche rund 500 Ausbauprojekte auf Strasse, Schiene und im Agglomerationsverkehr prüfen. Der Auftrag: herausfinden, was wirklich Priorität hat.

    Würde man alles umsetzen, kämen 112 Milliarden Franken zusammen. Weidmanns Aufgabe war nicht, jedes Detail zu zerlegen, sondern Ordnung bei den unzähligen Begehrlichkeiten zu bringen.

    Bewertet wurden Nutzen für das Verkehrssystem, Wirtschaftlichkeit, Kosten, Zusammenspiel der Projekte und ihre Wirkung im Gesamtnetz. Am Ende teilten die Fachleute alle Vorhaben in sechs Prioritätsstufen ein.