Wenn die Berge bröckelnExperte: Klimawandel macht Alpen gefährlicher
dpa
31.5.2025 - 13:08
Bergstürze - wie jetzt in der Schweiz - aber auch Felsstürze und Steinschlag nehmen durch den Klimawandel zu.
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Riesige Bergstürze wie jetzt in der Schweiz zeigen, wie mächtig die Natur im Gebirge ist. Angst müssen Wanderern und Bergsteiger nicht haben – aber sich gründlich vorbereiten.
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DPA, Redaktion blue News
31.05.2025, 13:08
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Die Erwärmung führt zum Auftauen des Permafrosts und Gletscherrückgang. Das destabilisiert Felswände und erhöht die Gefahr von Bergstürzen, Steinschlägen und Felsstürzen.
Starkregen, Hitzewellen und das Fehlen stabilisierender Gletscherflächen wirken oft zusammen und lösen vermehrt gefährliche Abbrüche im Gebirge aus.
Besonders im Hochgebirge ist der Zusammenhang zwischen Klimawandel und alpinen Risiken wissenschaftlich belegt.
Der Klimawandel macht Bergstürze wie aktuell in der Schweiz und andere Gefahren wie Steinschlag und Felsstürze häufiger. «Die Zunahme dieser alpinen Gefahren ist eine eindeutige Auswirkung des menschengemachten Klimawandels», sagt Tobias Hipp, Experte für Klimafragen beim Deutschen Alpenverein. «Die Alpen sind durch die Erwärmung im Ungleichgewicht und werden instabil. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Ereignisse weiter zunehmen.»
Grundsätzlich müsse man zwischen Bergsturz und Felssturz unterscheiden, erklärt er. «Beim Bergsturz – wie jetzt in der Schweiz – sind riesige Mengen Gestein unterwegs. Hier sieht man oft im Vorfeld schon Anzeichen wie kleinere Abbrüche, so dass die Region grossflächig überwacht werden kann für eine rechtzeitige Frühwarnung. Das ist aber nicht immer der Fall, wie beispielsweise beim Bergsturz am Piz Cengalo im Jahr 2017 mit mehreren Toten.» Für Bergsportler seien allerdings in der Regel Felsstürze und Steinschlag relevanter. «Dies sind klassische alpine Gefahren, die viel häufiger und flächendeckender vorkommen.»
Eis und Gletscher fehlen
Beides werde aber von ähnlichen Prozessen ausgelöst, die durch den Klimawandel begünstigt werden, sagt Hipp. «Einerseits erwärmen sich die Berge, wodurch der Permafrost im Inneren sie nicht mehr so gut zusammenhält. Auch der Rückgang der Gletscher spielt eine Rolle, weil die Gletscher einerseits nicht mehr als Stützen der benachbarten Felswände dienen, andererseits weil unter den Gletschern instabile Flächen frei werden, von denen Steinschlag oder Abrutschungen ausgehen können.» Und oft kämen dann noch die zunehmenden Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hitzewellen als Auslöser hinzu. Am Ende spielten dann meist mehrere Faktoren oder Prozesse zusammen.
Wie gross die Gefahr ist, kommt stark darauf an, wo man sich bewegt: «Der normale Berggeher, der nicht im Hochgebirge unterwegs ist, muss sich weniger Sorgen machen», sagt Hipp. «Aber schon in Lagen zwischen 2.000 und 2.500 Metern nimmt die Gefahr zu, und im Hochgebirge sehen wir einen klar belegten Zusammenhang zwischen der Zunahme der Gefahren und dem menschgemachten Klimawandel.»
Grundsätzlich sei eine gute Tourenplanung mit Blick auf die Wettervorhersage immer nötig, erklärt der Experte. Durch die rasanten Veränderungen werde sie aber noch wichtiger. «Die Alpen werden weiterhin attraktive Heimat für den Bergsport bleiben, wenn auch in Teilen nicht mehr so, wie wir es überliefert bekommen haben. Im Gebirge wird es immer gewisse Gefahren geben, ihre Wahrscheinlichkeit nimmt durch den Klimawandel aber zu.»
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