Corona-Übersicht Pflegepersonal verdrängt Corona-Skeptiker in Bern — Parmelin stellt Härtefallregelung ab 1. Dezember in Aussicht

Agenturen/toko

31.10.2020

Rund 1000 Menschen aus dem Gesundheitsbereich haben in Bern mit Polizeischutz für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Guy Parmelin spricht sich für eine Härtefallregelung ab 1. Dezember aus. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Rund 1000 Menschen aus dem Gesundheitsbereich haben am Samstag in Bern für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Für ihre Kundgebung brauchten sie Polizeischutz.

Gut 100 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen befanden sich am Rand des Bundesplatzes hinter Absperrgittern. Sie versuchten den Anlass vor dem Bundeshaus zu stören, indem sie einige Böller abfeuerten und Parolen skandierten.

Die «Corona-Skeptiker» hatten sich kurz nach dem Mittag zu einer unbewilligten Kundgebung auf dem Bundesplatz versammelt. Die Maskenpflicht ignorierten sie, ebenso die Aufforderung der Polizei, der bewilligten Kundgebung Platz zu machen. Schliesslich wurden sie von Polizisten in Kampfmontur an den Rand des Bundesplatzes gedrängt.

Das «Bündnis Gesundheit» von Gewerkschaften und Berufsverbänden beendete mit der Kundgebung vom Samstag seine landesweite Aktionswoche. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen fordern eine Lohnerhöhung sowie eine Corona-Prämie in der Höhe eines Monatslohns, ausserdem mehr Rechte am Arbeitsplatz, mehr Mitsprache und besserer Schutz dank Gesamtarbeitsverträgen.

Für den Anlass auf dem Bundesplatz hatten die Organisatoren ein Schutzkonzept für tausend Teilnehmende ausgearbeitet. Die Maskenpflicht und die Abstandsregel wurden strikt eingehalten. Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen prangerten die Verhältnisse in ihrer Branche an.

Parmelin stellt Härtefallregelung auf 1. Dezember in Aussicht

Laut Wirtschaftsminister Guy Parmelin möchte der Bundesrat für besonders hart von der Coronakrise betroffene Unternehmen die Härtefallregelung auf den 1. Dezember einführen. «Wir sind bereit», sagte er in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

Es geht vor allem um die am stärksten betroffenen und in ihrer Existenz gefährdeten Branchen: Veranstalter, Reisebranche und Schausteller. Ursprünglich hatte die Landesregierung den 1. Februar 2021 genannt als Termin für das Inkrafttreten der Härtefallregelung, später den 1. Januar.

Der Druck auf den Bundesrat für einen früheren Termin ist gross. Zuletzt hatte ihn am Freitag die Gesundheitskommission des Nationalrats in einem Schreiben aufgefordert, die Härtefallmassnahmen für Unternehmen bis Ende November umzusetzen. Sie befürchtet eine Konkurswelle.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie grosse Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein.
  • Die Polizei hat Teilnehmer einer unbewilligten Demonstration gegen die Corona-Massnahmen zurück gedrängt. Die Kundgebung des Gesundheitspersonals kann wie geplant stattfinden.
  • Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat sich in der Coronakrise für eine Härtefallregelung am 1. Dezember ausgesprochen.
  • Gesundheitsminister Alain Berset fordert von den Kantonen, Wahleingriffe zu verschieben.
  • Boris Johnson erwägt nun offenbar doch einen neuen Lockdown in Grossbritannien.
  • Auch Deutschland verzeichnet einen neuen Rekord mit über 19'000 Neuinfektionen.
  • Die USA verzeichnen einen neuen Tagesrekord mit fast 100'000 Neuinfektionen.

17.44 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag.

17.33 Uhr: Corona-Herbst in Italien: Conte büsst Vertrauen ein

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat parallel zur zweiten Corona-Welle an Popularität verloren. Wie eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Ipsos ergab, sackte die Zustimmung für den Chef der Mitte-Links-Regierung in Rom Ende Oktober um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf einen Wert von 58 Prozent ab.

Seit Oktober steigen die Corona-Zahlen in Italien rasant. Die Regierung des parteilosen Juristen hat mehrfach die Beschränkungen für die Bürger verschärft. So sind Kinos und Theater geschlossen. Lokale dürfen nur bis 18 Uhr servieren. Gegen die Massnahmen gehen seit gut einer Woche Menschen auf die Strassen. Am Freitagabend gab dabei erneut auch Krawalle - diesmal besonders in Florenz.

Auch die Popularität der gesamten Regierung, die von der Fünf-Sterne-Bewegung und den Sozialdemokraten (PD) angeführt wird, sank von 62 auf 55 Punkte. Die Daten wurden am Samstag in der Zeitung «Corriere della Sera» veröffentlicht. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr und im Sommer, als die Virus-Zahlen in Italien niedrig waren, hatte der 56-jährige Conte stark an Vertrauen in der Bevölkerung gewonnen.

Bei Prognosen für mögliche Wahlabsichten bleibt die rechte Lega von Oppositionsführer Matteo Salvini in Italien nach Angaben von Ipsos stärkste Einzelkraft mit knapp 25 Prozent. Ihr folgt die PD mit knapp 21 Prozent. Die nächsten Parlamentswahlen sind für 2023 geplant. Das 60-Millionen-Einwohner-Land registrierte am Freitag mehr als 31'000 Corona-Neuinfektionen.

17.06 Uhr: Österreich ab Dienstag im Teil-Lockdown mit Ausgangsbeschränkung

Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie grosse Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein. «Ab Dienstag, dem 3. November 0 Uhr bis Ende November wird es zu einem zweiten Lockdown in Österreich kommen», sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien. Ab Dienstag gelten landesweit Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und 6 Uhr. In der Zeit ist das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur aus bestimmten Gründen erlaubt.

Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schliessen, mit Ausnahme von Beerdigungen finden keine Veranstaltungen mehr statt. Auch das Hotel- und Gastgewerbe schliessen, nur Takeaway und Lieferung sind erlaubt. Spitzensport findet ohne Publikum statt, Sport ist nur im Freien ohne Körperkontakt erlaubt. Handel, Schulen und auch Dienstleister wie Friseure bleiben zunächst unter Auflagen offen.

«Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern», sagte Kurz. Am Sonntagnachmittag muss noch der Hauptauschuss des Parlaments den Massnahmen zustimmen. Die Verordnung gilt bis zum 30. November, die Ausgangsbeschränkungen müssen alle zehn Tage parlamentarisch neu genehmigt werden.

Die Infektionszahlen steigen seit Wochen steil auf fast täglich neue Höchstwerte. Die Regierung befürchtet eine baldige Überlastung der Krankenhäuser. Am Samstag zählte Österreich 5349 neue Fälle binnen 24 Stunden auf seine fast 9 Millionen Einwohner, nachdem am Freitag der Rekordwert von 5627 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet worden war.

16.37 Uhr: Auch Estland mit neuem Rekord an Neuinfektionen

In Estland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen mit 134 Fällen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand erreicht. Dies geht aus den Daten der Gesundheitsbehörde in Tallinn hervor. Der bisherige Rekordwert lag bei 125 Fällen.

Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 4905 bestätigte Corona-Infektionen und 73 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Der Baltenstaat gehört nach Angaben der EU-Behörde ECDC trotz steigender Fallzahlen zu den aktuell am wenigsten betroffenen Ländern in Europa.

16.14 Uhr: Erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen in Litauen

Erstmals sind in Litauen mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gezählt worden. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Vilnius vom Samstag wurden in dem baltischen EU-Land 1001 Fälle binnen 24 Stunden registriert. Im gleichen Zeitraum starben acht Menschen in Zusammenhang mit dem Virus — so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie.

Litauen mit knapp drei Millionen Einwohnern verzeichnet damit nun insgesamt 14'824 bestätigte Infektionen und 165 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.

Angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen stellte die Regierung in Vilnius jüngst 21 der 60 Kommunen des Ostseestaats unter lokale Quarantäne. Seit Freitag sind in Litauen zudem Veranstaltungen und Versammlungen an öffentlichen Orten vorübergehend bis zum 13. November untersagt. Ausgenommen sind Sport- und Kulturveranstaltungen, für die Teilnahmebeschränkungen gelten.

15.53 Uhr: Türkischer Innenminister mit Coronavirus infiziert

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch seine Frau und seine Tochter hätten sich infiziert, teilte er auf Twitter mit. Sie würden alle im Krankenhaus behandelt. «Glücklicherweise geht es uns jetzt etwas besser», ergänzte er. Soylu ist der höchste türkische Amtsträger, der sich bislang mit dem Virus angesteckt hat.

Die Türkei mit ihren etwa 83 Millionen Einwohnern hat seit Beginn der Pandemie nach offiziellen Zahlen rund 373'000 Infektionsfälle und 10'177 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Seit der Lockerung der Corona-Regeln von Juni an sind die Fallzahlen in den vergangenen Wochen wieder gestiegen.

15.20 Uhr: Italiens Regierung erwägt Lockdowns für Hotspots

Italiens Regierung plant wegen der steil steigenden Corona-Zahlen eine weitere Verschärfung der Massnahmen zum Gesundheitsschutz. Das bestätigten führende Kabinettsmitglieder. Aktuell gebe es laufend neue Treffen in Rom für ein Dekret, «das mit Sicherheit noch restriktiver sein wird», sagte Aussenminister Luigi Di Maio der Zeitung «Il Foglio».

Regierungschef Giuseppe Conte sagte bei derselben Veranstaltung in einem Videogespräch: «Die Regierung arbeitet daran, ob sie im Kampf gegen Covid-19 erneut eingreifen muss.» Nach Medienberichten sind Lockdowns in Corona-Hotspots wie Mailand und in einigen Regionen im Gespräch. Losgehen könnte es nächste Woche.

Ein Streitpunkt sei, ob der Präsenzunterricht in Schulen eingestellt werden soll, schrieb die Zeitung «La Repubblica». Schulministerin Lucia Azzolina betonte wiederholt, die Bildungsstätten seien «sicher». Die südlichen Regionen Apulien und Kampanien haben dagegen beschlossen, den Präsenzunterricht auszusetzen.

Premier Conte sprach mit Blick auf Anti-Corona-Massnahmen von einem nationalen Rahmen und verbesserten lokalen Antworten. Zu Schulschliessungen sagte er am Samstag, Rom wolle sie vermeiden. Die obersten Ziele blieben jedoch Gesundheit und der Erhalt der Wirtschaft.

Unter anderem in der norditalienischen Lombardei mit der Hauptstadt Mailand ist die Lage so angespannt, dass nach Berichten ein Lockdown erwogen wird. Für Neapel, Genua und Turin würden strenge Sperren ebenfalls geprüft, hiess es.

15.12 Uhr: 231 Corona-Neuinfektionen in den beiden Basel

In den beiden Basel hat die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen weiter stark zugenommen. Im Kanton Baselland wurden am Samstag 143 neue Fälle vermeldet, im Kanton Basel-Stadt 88.

Im Baselbiet ist zudem eine weitere Person infolge Covid-19 verstorben, was insgesamt 41 Todesfälle ergibt. In Basel-Stadt beträgt deren Zahl unverändert 54. Die neusten Zahlen sind den Webseiten der beiden Kantone zu entnehmen.

Im Spital waren im Baselbiet 32 Personen – zwei mehr als am Vortag. Sechs Personen befanden sich auf der Intensivstation, wovon zwei beatmet werden mussten. Aus Basel-Stadt lagen am Samstag keine Zahlen zu den Hospitalisierungen vor.

In Isolation befanden sich in Baselland 326 Personen (+30), im Stadtkanton waren es 792 (+26). Zudem waren im Landkanton 970 Personen (-8) in Quarantäne, in Basel-Stadt waren es 2261 (+33).

14.55 Uhr: Dänemark führt Corona-Warnsystem ein

Dänemark führt ein Warnsystem mit fünf Risikostufen zur Coronavirus-Lage im Land ein. Mit dem System sollen die Dänen besser vorhersehen können, welche Corona-Massnahmen je nach Situation auf sie zukommen können, wie das dänische Gesundheitsministerium mitteilte.

Einmal pro Woche soll demnach von einer Expertengruppe bewertet werden, wie gross das Corona-Risiko im Land und in den fünf dänischen Regionen ist. Nach dänischen Angaben gibt es ähnliche Systeme bereits in anderen europäischen Ländern.

«Das Warnsystem zeigt, wie hoch das Risikoniveau ist und welche Massnahmen erforderlich sein könnten, wenn die Infektionen zunehmen», erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. Als Indikatoren für die Bewertung dienen demnach unter anderem die Anzahl und Zunahme der Neuinfektionen, die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sowie auch die Entwicklungen im Ausland. Das Ziel sei letztlich, dass nur in den Bereichen Beschränkungen eingeführt würden, in denen sie dringend notwendig seien, so Heunicke.

Derzeit befindet sich Dänemark auf Risikostufe 3. Das bedeutet, dass die Infektionen in der Gesellschaft weit verbreitet sind und das Potenzial besteht, dass die Infektionszahlen schnell zunehmen. In dieser Corona-Lage gelten entsprechende Massnahmen, darunter eine mittlerweile auch auf Supermärkte und Einkaufszentren ausgeweitete Maskenpflicht und Beschränkungen für Restaurants und Kneipen.

14.26 Uhr: Pflegepersonal verdrängt Corona-Skeptiker vom Bundesplatz

Die Kundgebung des Gesundheitspersonals auf dem Bundesplatz in Bern kann wie geplant stattfinden. Die gut 100 Gegner der Corona-Massnahmen wurden von der Polizei an den Rand des Platzes gedrängt.

Absperrgitter wurden aufgestellt, Polizisten zogen davor in Kampfmontur auf. Auf dem Bundesplatz versammelten sich gleichzeitig wie geplant 1000 Menschen aus dem Gesundheitsbereich, um zum Abschluss einer Protestwoche nochmals auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Corona-Skeptiker hatten sich kurz nach 13 Uhr auf dem Bundesplatz versammelt. Die Polizei liess sie zunächst gewähren. Gegen 14 Uhr forderte sie die Teilnehmer der unbewilligten Demo vergeblich auf, den Platz zugunsten der bewilligten Kundgebung des Pflegepersonals zu räumen.Die Organisatoren der Pflege-Demo rückten dann mit Absperrgitter immer näher an die Corona-Skeptiker, unterstützt von der Polizei. Nach einigen Minuten fanden sich die Gegner der Corona-Massnahmen am Rand des Platzes wieder.

Die Polizei kontrolliert Corona-Skeptiker auf dem Bundesplatz.
Die Polizei kontrolliert Corona-Skeptiker auf dem Bundesplatz.
KEYSTONE/Peter Schneider

13.48 Uhr: Corona-Skeptiker und Pflegepersonal auf dem Bundesplatz

50 bis 100 Gegner der Corona-Massnahmen haben sich am frühen Samstagnachmittag auf dem Bundesplatz versammelt. Die Polizei wies sie per Lautsprecher darauf hin, dass ihre Kundgebung nicht bewilligt sei.

Der Platz vor dem Bundeshaus werde am Nachmittag durch eine bewilligte Kundgebung des Gesundheitspersonals beansprucht. Die Polizei werde aber auch andere Kundgebungen tolerieren, solange es nicht zu Sachbeschädigungen komme.

Die Polizei wies weiter darauf hin, dass an Kundgebungen bekanntlich Maskentragpflicht herrsche. Die Gegner der Corona-Massnahmen trugen keine Masken.

Die Kundgebung des Gesundheitspersonals zum Abschluss seiner Protestwoche soll um 14.30 Uhr beginnen.

Rund 50 bis 100 Gegner der Corona-Massnahmen haben an einer unbewilligten Kundgebung vor dem Bundeshaus teilgenommen.
Rund 50 bis 100 Gegner der Corona-Massnahmen haben an einer unbewilligten Kundgebung vor dem Bundeshaus teilgenommen.
Christian Zingg, Keystone-SDA

13.21 Uhr: Touristen müssen Hotels in Bayern spätestens am 2. November verlassen

Touristen müssen Hotels im deutschen Bundesland Bayern wegen des Corona-Teil-Lockdowns spätestens am Vormittag des 2. November verlassen. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

13.02 Uhr: Erstmals mehr als 20'000 Neuinfektionen an einem Tag in Belgien

Erstmals sind in Belgien mehr als 20'000 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines einzigen Tages registriert worden. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde Sciensano  wurden am vergangenen Dienstag insgesamt 21'448 Corona-Fälle gezählt. Für die folgenden Tage liegen noch keine konsolidierten Zahlen vor.

Innerhalb der EU gehört Belgien mit seinen gut 11 Millionen Einwohnern derzeit zu den Ländern mit den meisten registrierten Infektionen im Verhältnis zur Bevölkerungsgrösse.

Aufgrund der dramatischen Lage sollen von kommender Woche an verschärfte Einschränkungen gelten. So müssen die meisten Geschäfte wieder schliessen. Die Leute dürfen noch weniger Kontakte haben als bisher. Zuhause darf man nur noch einen einzigen Besucher pro Woche empfangen; bei Alleinstehenden sind es zwei. Nächtliche Ausgangssperren gelten ohnehin seit längeren. Auch Kneipen, Restaurants und Cafés sind bereits geschlossen.

Die Corona-Fallzahlen stiegen in den vergangenen Wochen dennoch weiter. Dadurch verschärfte sich auch die Lage in den Krankenhäusern zum Teil dramatisch. Mitunter wurden die Grenzen der Kapazität erreicht. Dutzende Patienten mussten in andere Krankenhäuser gebracht werden, auch nach Deutschland.

12.51 Uhr: Athen beschliesst nächtliches Ausgangsverbot für ganz Griechenland

Die griechische Regierung hat ein landesweites nächtliches Ausgangsverbot angekündigt, um die Ausbreitung von Corona zu verringern. «Nach einer langen Phase der Stabilität nehmen die Fälle auch in unserem Land exponentiell zu», begründete Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis den Schritt in einer Videoansprache. «Unsere Wissenschaftler warnen davor, dass die neue Pandemie bald die Widerstandsfähigkeit des nationalen Gesundheitssystems erschüttern wird.»

Das Ausgangsverbot zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens soll am kommenden Dienstag in Kraft treten. Zudem wird von Dienstag an im ganzen Land Maskenpflicht gelten. In sogenannten roten Zonen, in denen die Corona-Zahlen hoch sind, müssen zudem Restaurants, Bars, kulturelle und andere Freizeiteinrichtungen schliessen. Das betrifft auch die Region Attika samt der Hauptstadt Athen.

Universitäten sollen ebenfalls nicht öffnen. Der gesamte Hochschulbetrieb soll online abgehalten werden. Zudem will Athen die Zahl der Homeoffice-Plätze für Staatsbedienstete auf 50 Prozent ausweiten. Auch der Privatsektor soll die Heimarbeit entsprechend hochfahren. Die Massnahmen sollen vorerst für einen Monat gelten.

12.44 Uhr: Fünf Covid-Tote und 786. Neuinfektionen im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind innert eines Tages weitere fünf Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das teilte der Kanton auf seiner Website mit. Seit Beginn der Pandemie kamen damit 128 Covid-Erkrankte ums Leben.

Die Zahl der Neuansteckungen bleibt hoch. Am Samstag wurden 786 neue Fälle bekannt gegenüber 764 am Freitag.

Im Spital lagen am Freitag 253 Covid-Kranke, 33 von ihnen auf der Intensivstation. 18 mussten beatmet werden. Die Hospitalisationszahlen werden am Wochenende nicht aktualisiert.

12.39 Uhr: Trump: «Ärzte bekommen für Covid-19-Tote mehr Geld»

US-Präsident Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt in Minnesota abermals versucht, die Corona-Pandemie trotz rapide steigender Infektionen herunterzuspielen. Die Ärzte überhöhten die Zahlen, weil sie für Corona-Fälle mehr Geld bekämen, wiederholte der amerikanische Präsident eine im Internet herumgeisternde Verschwörungstheorie.

Biden verurteilte bei seinen Wahlkampfauftritten umgehend Trumps Attacke auf die Ärzte: Er «sollte aufhören, sie anzugreifen und stattdessen anfangen, seinen Job zu machen». Trump habe vor dem Virus kapituliert. Die USA bewegen sich in Richtung der Marke von 100'000 Neuinfektionen pro Tag. Rund 900 Menschen sterben täglich. Trumps Sohn Donald Trump Jr. behauptete unterdessen in einem Interview des Senders Fox News, Medien fokussierten sich auf die Infektionszahlen, weil so gut wie niemand sterbe.

12.31 Uhr: Frankreichs Buchhandel mobilisiert gegen Schliessung

Unterschriftensammlung, Aufruf zum Boykott und Verschiebung renommierter Literaturpreise: Frankreichs Buchbranche macht gegen die neu verhängten Corona-Massnahmen mobil. Der Wirtschaftszweig wehrt sich dagegen, dass sie als nicht «lebenswichtige» Geschäfte schliessen müssen, während Baumärkte, Weinhändler und fast alle anderen Gross- und Einzelhändler offenbleiben dürfen. «Herr Präsident, entscheiden wir uns für die Kultur, indem wir die Buchhandlungen wieder öffnen» lautet eine von Schriftstellern, Verlegern und Buchhändlern unterzeichnete Petition an Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron.

Der Protest zielte auch gegen Supermärkte und Handelsketten mit Buchabteilungen, die zu den Geschäften gehören, die geöffnet bleiben dürfen. Die Regierung kündigte deshalb noch am Freitagabend die zeitweise Schliessung ihrer Buchabteilungen an. Aus Solidarität mit den unabhängigen Buchhändlern haben mehrere Literatur-Akademien die Verkündung ihrer Preise verschoben, darunter auch die renommierte Académie Goncourt. Der Prix Goncourt sollte am 10. November bekanntgegeben werden.

Seit Freitag herrscht in Frankreich wieder ein landesweiter Lockdown. Nur als lebenswichtig geltende Wirtschaftszweige, der öffentliche Dienst und Schulen bis zur Mittelstufe dürfen geöffnet bleiben. Die strikten Massnahmen sollen bis zum 1. Dezember gelten.

12.08 Uhr: Parmelin stellt Härtefallregelung am 1. Dezember in Aussicht

Laut Wirtschaftsminister Guy Parmelin möchte der Bundesrat für besonders hart von der Coronakrise betroffene Unternehmen die Härtefallregelung auf den 1. Dezember einführen. «Wir sind bereit», sagte er in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

Es geht vor allem um die am stärksten betroffenen und in ihrer Existenz gefährdeten Branchen: Veranstalter, Reisebranche und Schausteller. Ursprünglich hatte die Landesregierung den 1. Februar 2021 genannt als Termin für das Inkrafttreten der Härtefallregelung, später den 1. Januar.

Der Druck auf den Bundesrat für einen früheren Termin ist gross. Zuletzt hatte ihn am Freitag die Gesundheitskommission des Nationalrats in einem Schreiben aufgefordert, die Härtefallmassnahmen für Unternehmen bis Ende November umzusetzen. Sie befürchtet eine Konkurswelle.

Finanzminister Ueli Maurer sagte am Freitag im Nationalrat, dass er davon ausgehe, dass die Härtefallregelung «bis vor Weihnachten» in Kraft gesetzt werde.

«Am besten wäre der 1. Dezember», sagte Parmelin nun in der «Samstagsrundschau». Das heisse aber eine nur zweiwöchige Vernehmlassung bei den Kantonen. Der Bundesrat sei bereit, aber bei einigen Kantonen könnte es wohl länger dauern.

Bundesrat Guy Parmelin spricht sich dafür aus, für besonders hart von der Coronakrise betroffene Unternehmen die Härtefallregelung auf den 1. Dezember einzuführen. (Archivbild)
Bundesrat Guy Parmelin spricht sich dafür aus, für besonders hart von der Coronakrise betroffene Unternehmen die Härtefallregelung auf den 1. Dezember einzuführen. (Archivbild)
Keystone/ANTHONY ANEX (Archivbild)

12.05 Uhr: Polen lässt Friedhöfe über Allerheiligen geschlossen

In Polen steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter stark an. Das Gesundheitsministerium meldete mit nahezu 22'000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden abermals einen Höchststand. Am stärksten betroffen bleibt die Woidowschaft Masowien mit der Hauptstadt Warschau. Im gleichen Zeitraum starben 280 Menschen infolge der Pandemie. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Corona-Krise auf insgesamt 5631. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner.

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte am Freitag die nie dagewesene Entscheidung getroffen, dass die Friedhöfe des Landes über Allerheiligen geschlossen bleiben. In der stark katholisch geprägten Nation ehren die Familien alljährlich zum 1. November normalerweise ihre Toten. Senioren wurden aufgerufen, ganz zu Hause zu bleiben.

Die Regierung kündigte an, in jeder Woiwodschaft mindestens ein Behelfskrankenhaus einzurichten, unter anderem in Breslau (Wroclaw), Krakau (Krakow) und Stettin (Szczecin). Insgesamt sollen rund 5500 zusätzliche Betten für Covid-19-Patienten in Sporthallen und Kongresszentren entstehen. Ein erstes Notkrankenhaus wurde im Nationalstadion in Warschau errichtet.

11.52 Uhr: Berset macht Druck auf Kantone: Spitäler sollen Wahleingriffe verschieben

Alain Berset hat von den Kantonen gefordert, nicht notwendige Eingriffe  zu verschieben. Dies sagte der Gesundheitsminister gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Man könne, so Berset, «doch nicht die ganze Wirtschaft runterfahren, nur damit die Spitäler Wahleingriffe vornehmen können!» Auch Kantone, in denen die Lage «noch nicht ganz so angespannt ist», sollen demnach handeln.

Gesundheitsminister Alain Berset.
Gesundheitsminister Alain Berset.
KEYSTONE/PETER KLAUNZER (Archivbild)

11.33 Uhr: Merkel: Wir lassen Betriebe nicht allein

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Wirtschaft weitere Unterstützung in der Corona-Krise zugesichert. «Wir lassen Unternehmen und Betriebe, die durch die aktuelle Krise unverschuldet in Schwierigkeiten gekommen sind, nicht allein», sagte sie in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. «Wir wollen schnell und unbürokratisch helfen.»

Merkel verspricht für den Teil-Lockdown schnelle und unbürokratische Hilfen.
Merkel verspricht für den Teil-Lockdown schnelle und unbürokratische Hilfen.
Fabrizio Bensch/Reuters Pool/dpa

Merkel verwies auf die Summe von bis zu zehn Milliarden Euro für die Unterstützung derjenigen Branchen, die von den ab Montag geltenden neuen Einschränkungen betroffen sind. «Das geht deutlich über die bereits bestehenden Unterstützungsprogramme hinaus und umfasst auch die Bereiche der Kultur», betonte sie.

Merkel verteidigte erneut die weitreichenden Einschnitte, die am Montag in Kraft treten. Die zweite Welle der Pandemie mache es erforderlich, «schnell und konsequent zu handeln. Wir müssen den rapiden Anstieg der Infektionszahlen stoppen, bevor unser Gesundheitssystem überlastet ist.»

«Der Winter wird schwer», räumte die Kanzlerin ein. «Wir müssen alles tun, was in unseren Kräften steht, und die Infektionszahlen wieder in den Griff bekommen. Dieser aktuellen Prüfung müssen wir uns gemeinsam stellen und solidarisch zusammenstehen.»

10.41 Uhr: Mehr als 400'000 Corona-Tote in Lateinamerika und der Karibik

In Lateinamerika und der Karibik ist die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 400'000 gestiegen. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in der Region bis Freitag insgesamt 400'524 Todesfälle verzeichnet. Brasilien ist mit 159'477 Toten das am schwersten betroffene Land.

Mit den über 400'000 Todes- und mehr als 11,3 Millionen Infektionsfällen sind Lateinamerika und die Karibik die am stärksten von der Pandemie betroffene Region der Welt. Allein in Peru wurden bis Freitag mehr als 900'000 Infektionsfälle verzeichnet.

Brasilien zählt auch zu den am schwersten betroffenen Ländern weltweit. Nur in den USA wurden bisher mehr Corona-Tote registriert. Bei den Infektionsfällen liegt Brasilien auf Platz drei hinter den USA und Indien.

Brasilien ist von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen.
Brasilien ist von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen.
KEYSTONE/AP/Eraldo Peres (Symbolbild)

10.18 Uhr: Gewalt bei Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen in Spanien

In mehreren spanischen Städten hat es in der Nacht zu Samstag gewalttätige Demonstrationen gegen die neuen Corona-Beschränkungen gegeben. Im Zentrum Barcelonas in Katalonien lieferten sich mehrere Hundert Menschen und die Polizei bis spät in die Nacht Strassenschlachten, wie die Zeitung «La Vanguardia» und das staatliche Fernsehen RTVE berichteten.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Polizei mit Pflastersteinen beworfen wurde, Müllcontainer brannten und Barrikaden errichtet wurden. Medien berichteten auch von einigen geplünderten Geschäften, während Anwohner die Demonstranten von ihren Balkonen aus beschimpft hätten. Zwölf Menschen seien festgenommen worden.

Die Polizei machte vor allem rechte Hooligans von der berüchtigten Fangruppe «Boixos Nois» (Verrückte Jungs) des Fussballvereins FC Barcelona für die Gewalt verantwortlich. Auch in anderen Städten wie Bilbao im Baskenland oder Burgos in Kastilien und León gab es Unruhen. In der Stadt Vilafranca del Penedès im Süden Kataloniens hätten 120 junge Leute «Freiheit» von den Corona-Massnahmen gefordert und versucht, das Rathaus zu stürmen, schrieb «La Vanguardia».

Spanien ist eines der von der Corona-Krise am schwersten getroffenen Länder Westeuropas. Am Donnerstag hatte das Parlament der Verlängerung des Alarmzustandes — der dritthöchsten Notstandsstufe - bis zum 9. Mai zugestimmt. 13 der 17 autonomen Gemeinschaften, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, riegelten ihr Territorium für bis zu zwei Wochen ab. In Katalonien dürfen die Menschen an den Wochenenden ihre Heimatorte nicht mehr verlassen. In vielen Städten wie etwa in Barcelona gelten nächtliche Ausgangssperren. Gaststätten, Kinos, Theater und Fitnessclubs sind geschlossen, nur Kindergärten und Schulen sind weiter offen.

9.53 Uhr: Grosser Andrang bei Massentests in der Slowakei

In der Slowakei hat die erste Runde der landesweiten Corona-Massentests begonnen. Vor den Abnahmestellen bildeten sich seit dem frühen Morgen teils lange Schlangen. In der Hauptstadt Bratislava musste nach Angaben der Stadtverwaltung mit Wartezeiten von ein bis drei Stunden gerechnet werden.

Dem Gesundheitsministerium zufolge konnten bis zum Vormittag im ganzen Land erst 91 Prozent aller Teststellen geöffnet werden. Es mangelte unter anderem an medizinischem Personal, obwohl eine Bonuszahlung von 500 Euro für den Einsatz winkt.

Der seit März regierende konservative Ministerpräsident Igor Matovic stellte den Massentest als Alternative zum Lockdown dar: «Wir haben die grosse Chance, Europa und der Welt zu zeigen, dass es auch anders geht, ohne Schliessung der Wirtschaft und Millionen Arbeitsloser.» Er appellierte an alle Bürger im Alter zwischen zehn und 65 Jahren, an der Aktion teilzunehmen.

Verwendet werden Antigen-Tests, die als weniger zuverlässig als PCR-Labortests gelten. Die Teilnahme ist an sich freiwillig. Doch nur wer ein negatives Ergebnis vorweisen kann, wird von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Die liberale slowakische Präsidentin Zuzana Caputova warnte im Vorfeld, man dürfe die Bürger nicht in zwei Klassen einteilen — diejenigen mit einem «Passierschein für die Freiheit» und jene, die nicht mehr an die Reihe gekommen sind.

Die Abnahmestellen sind auch noch am Sonntag geöffnet. Die zweite Testrunde folgt am 7. und 8. November. Die Slowakei hat knapp 5,5 Millionen Einwohner. Vor einer Woche gab es einen Probelauf in vier Verwaltungsbezirken an der Grenze zu Polen, bei dem knapp 4 Prozent der Teilnehmer positiv getestet wurden.

Nach den letzten Zahlen der EU-Gesundheitsagentur ECDC steckten sich in dem EU-Mitgliedstaat binnen 14 Tagen statistisch gesehen 504,6 Menschen je 100'000 Einwohner an. Im benachbarten Tschechien lag dieser Wert bei 1512,3 und in Deutschland bei 182,1. Seit Beginn der Pandemie starben in der Slowakei 200 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, wobei das Land nur Verstorbene zählt, bei denen eine andere Todesursache ausgeschlossen wurde.

9.25 Uhr: Bericht: Johnson erwägt neuen landesweiten Lockdown

Der britische Premierminister Boris Johnson erwägt im Kampf gegen die Corona-Pandemie einem Zeitungsbericht zufolge nun doch einen neuen landesweiten Lockdown. Die «Times» berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, Johnson werde die neuen Massnahmen am Montag bei einer Pressekonferenz verkünden. Dem Bericht zufolge soll dann alles geschlossen werden – bis auf lebensnotwendige Geschäfte, Schulen und Kindergärten.

Johnson hatte es nach dem ersten landesweiten Lockdown im März bisher abgelehnt, erneut so weitreichende Massnahmen zu beschliessen. Er setzt stattdessen auf ein dreistufigen Warnsystem und regionale Massnahmen.

Kommende Woche treten für fast 2,4 Millionen Menschen in Nordengland neue verschärfte Einschränkungen in Kraft. In fünf Bezirken von West Yorkshire, unter anderem in der Grossstadt Leeds, sind Treffen verschiedener Haushalte in Innenräumen ab Montag untersagt. Pubs und Bars, Casions und Wettbüros müssen schliessen. Die Menschen sollen auch auf unnötige Reisen verzichten.

In West Yorkshire wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde zuletzt sehr hohe und schnell ansteigende Infektionszahlen verzeichnet.

Grossbritannien hat mit mehr als 45'000 Todesfällen die höchste Zahl an Corona-Toten in Europa zu beklagen. Allein in England werden nach Angaben des britischen Statistikamts derzeit jeden Tag mehr als 50'000 neue Infektionsfälle verzeichnet.

9.02 Uhr: Neuer Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland — mehr als 19'000 Fälle

Erstmals sind in Deutschland innerhalb eines Tages mehr als 19'000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Instituts (RKI)  unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden insgesamt 19'059 neue Fälle registriert — nach 18'681 neuen Fällen am Vortag.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 518'753, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10'452 — 103 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen liegt laut dem RKI bei etwa 351'200.

6.40 Uhr: Wieder US-Tagesrekord: Fast 100'000 Corona-Neuinfektionen

Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages hat in den USA mit fast 100'000 kurz vor der Präsidentenwahl einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitag wurden 99'321 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Das sind fast 11'000 mehr als noch am Vortag.

Insgesamt wurden nach JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 9,05 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Etwa 229'700 Menschen starben bislang — mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Zahl der neuen Corona-Fälle an einem Tag hatte in der vergangenen Woche in den USA erstmals seit Beginn der Pandemie die Marke von 80'000 überschritten. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert.

Reisende an einem Flughafen auf Hawaii tragen Mund-Nasen-Schutz.
Reisende an einem Flughafen auf Hawaii tragen Mund-Nasen-Schutz.
Marco Garcia/AP/dpa (Symbolbild)

Am nächsten Dienstag wird in den USA gewählt. In regulären Umfragen liegt der demokratische Herausforderer Joe Biden vielfach vorn — auch wegen der Unzufriedenheit mit Präsident Donald Trumps Umgang mit der Corona-Krise. Dieser behauptet, durch sein Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.

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