Todesfall Das Tessin nimmt Abschied von Marco Borradori

Vor einer Woche ist der Bürgermeister von Lugano nach einem Herzstillstand gestorben. Heute haben Stadt und Kanton Abschied vom beliebten Lega-Politiker genommen.

Marco Borradori habe ein grosses Herz und immer Zeit für die Menschen gehabt: An der Trauerfeier für den Luganeser Stadtpräsidenten hielt Bundesrat Ignazio Cassis eine sehr persönliche Rede. Er sei eine Quelle der Inspiration gewesen, fuhr der Aussenminister fort, der mit Borradori ins Gymnasium ging und Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit teilte.

Die Abschiedsfeier fand wegen der grossen Anteilnahme der Bevölkerung am Dienstagmorgen im Stadion Cornaredo in Lugano statt. Nach Cassis sprachen der Tessiner Staatsrat Norman Gobbi, der Luganeser Stadtrat Michele Foletti, ein Freund, ein Cousin sowie der Bischof von Lugano.

Als Politiker der Lega dei Ticinesi hatte Borradori auf allen für die Schweiz wichtigen politischen Stufen gewirkt: Als Nationalrat in Bern, als Stadtrat in Lugano und als Regierungsrat in Bellinzona. Seit 2013 war er Stadtpräsident von Lugano.

Aufbau des Gemeinwohls im Blick

«Marco hat das Tessin geliebt, das Tessin hat Marco geliebt», sagte sein Parteikollege Norman Gobbi. Er habe immer den Aufbau des Gemeinwohls im Blick gehabt und sei für ihn als jungen Mann in der Politik, «ein Modell, ein Beispiel» gewesen. Borradori sei ein grosser Motivator gewesen und habe die Fähigkeit gehabt, durch den Dialog aus seiner Stadt und dem Tessin einen «besseren Ort» zu machen.

Borradori war am vergangenen Dienstag nach einem Herzstillstand ins Spital eingeliefert worden und am Mittwoch verstorben. Er wurde 62 Jahre alt.