Polizei kannte den Täter Geiseldrama von Zürich: Opfer hatte ihren Mörder vor Wochen angezeigt

tafi

4.6.2019

Ein 60-jähriger Mann nahm am vergangenen Freitag in den frühen Morgenstunden zwei Frauen als Geiseln und erschoss sie, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete. Der Täter war der Polizei offenbar seit Wochen bekannt.
Ein 60-jähriger Mann nahm am vergangenen Freitag in den frühen Morgenstunden zwei Frauen als Geiseln und erschoss sie, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete. Der Täter war der Polizei offenbar seit Wochen bekannt.
Keystone

Bei einer Geiselnahme in Zürich starben am Freitag drei Menschen. Jetzt wird bekannt, dass sich die Tat abgezeichnet hatte. Der Täter war der Polizei bekannt: Eines seiner Opfer erstattete schon im April Anzeige.

Die blutige Geiselnahme von Zürich, bei der ein 60-Jähriger am Freitag zwei Frauen und sich selbst erschoss, hätte womöglich verhindert werden können. Wie der «Blick» berichtet, war der Täter der Polizei seit Wochen als gefährlich bekannt. Eines seiner Opfer habe Mitte April Anzeige bei der Stadtpolizei eingereicht.

Dabei soll es sich um die Ex-Freundin (†34) des Geiselnehmers gehandelt haben. Sie soll von ihrem späteren Mörder über einen langen Zeitraum gestalkt und bedroht worden sein. Der Mann habe «rufschädigende Aussagen» bei ihrem Chef gemacht und ihren Bruder mit Textnachrichten beleidigt. 

Dies wurde von der Staatsanwaltschaft gegenüber dem  «Blick» bestätigt. «Die ganze Vorgeschichte ist ebenfalls Gegenstand der weiteren Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft», hiess von der Behörde.

Gewaltschutzmassnahmen verworfen

Im Zuge der damaligen Ermittlungen habe die Polizei auch Gewaltschutzmassnahmen erwogen. Diese seien auf Wunsch der Frau aber wieder verworfen worden.



Laut «Blick» wurde der spätere Geiselnehmer von der Polizei einvernommen. Bei den Befragungen sei er sich reuig und geständig gewesen. Auch bei der Geiselnahme am Freitag zeigte sich der Täter zunächst kooperativ und sagte den Beamten, er wolle sich ergeben.

Die Polizei hatte daraufhin auf eine Erstürmung der Wohnung, in der such der Geiselnehmer und seine Opfer befanden, verzichtet. Zehn Minuten später erschoss er seine Ex-Freudin, ihre Mitbewohnerin und sich selbst.

Geiselnahme endet blutig: Drei Tote in Zürich

Zurück zur Startseite