Bund schaltet sich ein Um die Bucherer-Milliarden tobt ein wüster Machtkampf

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30.10.2025 - 16:40

Der Genfer Luxusuhren-Hersteller Rolex hat den Uhren- und Schmuckhändler Bucherer im Jahr 2023 gekauft.
Der Genfer Luxusuhren-Hersteller Rolex hat den Uhren- und Schmuckhändler Bucherer im Jahr 2023 gekauft.
Symbolbild: Keystone

Nach einem internen Streit lässt die Stiftungsaufsicht die Führung der Bucherer-Stiftung untersuchen. Es geht um Transparenz, Einfluss und viel Geld.

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  • Die Jörg-G.-Bucherer-Stiftung steht nach internen Konflikten unter staatlicher Aufsicht.
  • Ein Streit zwischen Stiftungsratspräsident Urs Mühlebach und Jessica De Ry dreht sich um mangelnde Transparenz und mögliche Interessenkonflikte.
  • Die Stiftungsaufsicht ESA hat wegen möglicher struktureller und personeller Probleme zwei Sachwalter eingesetzt.

Die Jörg-G.-Bucherer-Stiftung mit Sitz in Meggen LU ist eine der bedeutendsten Stiftungen der Schweiz – rund 5 Milliarden Franken ist sie schwer. Gegründet worden ist sie im Interesse des Uhrenpioniers Jörg Bucherer, der 2023 kinderlos verstarb.

Nun steht die Stiftung unter staatlicher Aufsicht, wie die Zeitungen von CH Media berichten. Hintergrund ist ein Streit im Stiftungsrat: So soll Jessica De Ry, Bucherers Cou-Cousine, im Zwist mit Stiftungsratspräsident Urs Mühlebach sein.

Sie wirft ihm vor, bei wichtigen Entscheiden übergangen und über wesentliche Vorgänge nicht informiert worden zu sein. Zudem soll sich Mühlebach als Willensvollstrecker, Anwalt und Stiftungsratspräsident in einem Interessenkonflikt befinden.

Stundenlohn von 1200 Franken

Auch Mühlebachs Entlöhnung soll intern auf Widerstand stossen. Zwar erhalte er für seine Funktion als Stiftungsratspräsident keinen Lohn, setze für seine Tätigkeit als Anwalt und Willensvollstrecker aber einen Stundenlohn von 1200 Franken pro Stunde in Rechnung.

De Ry hat gemäss CH Media die Zürcher Anwaltskanzlei Homburger sowie die Eidgenössische Stiftungsaufsicht (ESA) eingeschaltet. Die ESA hat nun reagiert und zwei Sachverwalter aufgeboten, die «das ordnungsgemässe und unabhängige Funktionieren der Stiftung» überprüfen soll.

Es gebe «Hinweise auf potenziell gravierende strukturelle und personelle Interessenkonflikte im Stiftungsrat». Was das genau heisst, wird erst ein Untersuchungsbericht zeigen.