Tritt im Sommer als Mitte-Präsident ab: Gerhard Pfister.
Auch Mitte-Generalsekretärin Gianna Luzio legt ihr Amt im Sommer nieder.
Bundesrätin Viola Amherd gibt ihren Sitz in der Landesregierung Ende März ab.
Amherds Nachfolger steht bereits fest: Martin Pfister ist am 12. März in den Bundesrat gewählt worden.
Gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Parteipräsident Gerhard Pfister: Der Walliser Nationalrat Philipp Matthias Bregy.
Der Berner Nationalrat Reto Nause hat sein Interesse am Parteipräsidium bereits bekundet.
Die Mitte-Frauen stellen ebenfalls einen Anspruch auf die Parteispitze: Die Zürcher Nationalrätin Nicole Barandun schliesst eine Kandidatur nicht aus.
Tritt im Sommer als Mitte-Präsident ab: Gerhard Pfister.
Auch Mitte-Generalsekretärin Gianna Luzio legt ihr Amt im Sommer nieder.
Bundesrätin Viola Amherd gibt ihren Sitz in der Landesregierung Ende März ab.
Amherds Nachfolger steht bereits fest: Martin Pfister ist am 12. März in den Bundesrat gewählt worden.
Gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Parteipräsident Gerhard Pfister: Der Walliser Nationalrat Philipp Matthias Bregy.
Der Berner Nationalrat Reto Nause hat sein Interesse am Parteipräsidium bereits bekundet.
Die Mitte-Frauen stellen ebenfalls einen Anspruch auf die Parteispitze: Die Zürcher Nationalrätin Nicole Barandun schliesst eine Kandidatur nicht aus.
Die Mitte steht vor turbulenten Monaten: Nach dem Wechsel im Bundesrat sucht die Partei nicht nur eine neue Spitze, sondern auch ihren Kurs für die Zukunft. Die Gefahr, ins Straucheln zu geraten, scheint gross.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach Viola Amherd legen bei der Mitte mit Parteipräsident Gerhard Pfister und Generalsekretärin Gianna Luzio im Sommer weitere prägende Figuren ihr Amt nieder.
- Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy gilt als Favorit, die Mitte-Frauen drängen aber auf eine Präsidentin.
- Die Partei steht vor zentralen strategischen Richtungsfragen.
«Gehen wir es gemeinsam an, gehen wir miteinander in die Zukunft: mit Zusammenhalt und mit Verantwortung», sagte Mitte-Präsident Gerhard Pfister an der Delegiertenversammlung Ende Februar in Visp. Was wohl im Kontext der vielen nationalen und internationalen Herausforderungen – etwa im Bereich Sicherheitspolitik – gemeint war, kann auch als Appell an die eigenen Leute verstanden werden.
Es sind turbulente Zeiten für die Partei: Mit Martin Pfister übernimmt am 1. April ein neuer Bundesrat den Sitz von Viola Amherd, im Sommer tritt Namensvetter Gerhard Pfister als Präsident zurück.
«Wir halten die Schweiz zusammen», predigt die Mitte in ihrem Parteiprogramm. Dieser Tage scheint es aber so, dass die Partei Gefahr läuft, selbst auseinanderzubrechen. Eine Nachfolge für Viola Amherd ist nur mit Ach und Krach gefunden worden. Der Wahl ging eine Absageflut namhafter Parteimitglieder voraus, die letztlich die Kandidatur Martin Pfisters erst möglich machte.
An der Blamage vorbeigeschrammt
Die Partei wirkte dabei geschwächt. Es gelang nicht, gutes Polit-Personal zu präsentieren und ins rechte Licht zu rücken. Wahlsieger Martin Pfister sprang erst wenige Stunden vor Ablauf der Meldefrist in die Bresche und bewahrte damit seine Partei vor der Schmach, der Vereinigten Bundesversammlung kein Zweierticket präsentieren zu können. Falscher Alarm, findet Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy: «Unserer Partei geht es gut», sagte er in Interviews nach der Wahl.
Diese Woche beginnt das Parteipräsidium mit der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger von Präsident Gerhard Pfister. Eine Findungskommission soll ein Kandidatenprofil festlegen. Erste mögliche Anwärterinnen und Anwärter haben bereits Interesse angemeldet.
Frauen machen Anspruch geltend
Als Favorit geht Bregy ins Rennen. Der Walliser Nationalrat hat eine Kandidatur zwar nicht bestätigt, allerdings auch nicht ausgeschlossen. Er wolle mit seinem Entscheid warten, bis die Findungskommission die Kriterien für die Nachfolge definiert hat. Laut ihm brauche es jemanden, der oder die den Kurs von Gerhard Pfister weiterführe.
Sich schon früh ins Spiel gebracht hat der Berner Nationalrat Reto Nause. Er wolle «die Mitte als moderne Partei positionieren, die sich für Digitalisierungsprojekte engagiert». Der 53-Jährige sass 15 Jahre lang in der Stadtberner Regierung und wurde 2023 in den Nationalrat gewählt. Davor war er mehrere Jahre Generalsekretär der damaligen CVP Schweiz. Auch er möchte am bisherigen Kurs von Pfister festhalten.
Geht es nach den Mitte-Frauen, wird die Partei allerdings bald von einer Frau präsidiert. Ihr Anspruch ist Ausdruck der Unzufriedenheit innerhalb der Partei. Bereits bei der Bundesrats-Ersatzwahl forderten sie eine Kandidatin. Zur Verfügung stellte sich dann aber niemand.
Nun soll es anders sein. Christina Bachmann-Roth, Präsidentin der Mitte-Frauen, liess bereits verlauten, dass einige Kandidatinnen Interesse bekundet haben. Genannt wird in diesem Zusammenhang etwa die Zürcher Nationalrätin Nicole Barandun.
Wohin soll die Partei steuern?
Wer auch immer die Parteileitung übernimmt, muss die Grundsatzfrage klären: Wohin soll die Mitte steuern? Der urbane Flügel am linken Rand der Partei dachte beispielsweise schon laut über eine Fusionierung mit der GLP nach oder zeigte sich offen gegenüber einer Annäherung an die EU. Anliegen, die bei den bürgerlichen Mitte-Vertreter*innen im Ständerat kaum Gehör finden dürften.
Unter Gerhard Pfister hat die Mitte gezielt Themen besetzt, etwa in der Gesundheitspolitik. Zwar mag die Bilanz hinsichtlich Abstimmungserfolge durchzogen sein, allerdings hat die Partei 2023 erstmals seit Jahren Wähleranteile hinzugewonnen. Der Rückstand auf die FDP ist nur noch marginal.
Kritik am Führungsstil
Eigentlich eine komfortable Ausgangssituation, um den Erfolgskurs der Partei auch bei den nächsten nationalen Wahlen 2027 fortzuführen. Die Rücktrittswelle liess die Mitte aber erschüttern. Im Sommer wird auch Generalsekretärin und wichtige Parteistrategin Gianna Luzio ihr Amt abgeben. Zum schroffen Führungsstil des Duos Pfister/Luzio sickerte in der Vergangenheit immer wieder Kritik von Parteimitgliedern durch.
Zumal die Zeitpunkte der Rücktrittsankündigungen offenbar intern nicht abgesprochen waren. Ansonsten wäre die chaotische Suche nach Bundesrats-Kandidat*innen kaum erklärbar.
Für gewöhnlich spielt die Partei ihre Macht erst spät aus. Während sich die Pol-Parteien exponieren und bekämpfen, wartet die Mitte zu und avanciert damit nicht selten zum entscheidenden Faktor. Die Rolle als Zünglein an der Waage kann allerdings nur wahrgenommen werden, wenn alle Parteiflügel am selben Strang ziehen. Das künftige Präsidium wird entsprechend nicht nur die Schweiz, sondern in erster Linie die Mitte zusammenhalten müssen.
Mehr Videos zum Thema
Exklusiver Blick hinter die Kulissen: So läuft eine Bundesratswahl wirklich ab
Wolltest du schon immer wissen, wie es im Bundeshaus zugeht, wenn ein neues Mitglied des Bundesrats gewählt wird? blue News Redaktor Dominik Müller nimmt dich ins Bundeshaus mit und zeigt dir einmalige Einblicke.
12.03.2025