Schwierige Verhandlungen Gewerkschaften sehen in SBB-Forderungen eine «Provokation»

SDA

23.2.2018

Lohnsenkungen, eine Erhöhung der Arbeitszeit sowie vereinfachte Kündigungen - das fordert die Bahn. 
Lohnsenkungen, eine Erhöhung der Arbeitszeit sowie vereinfachte Kündigungen - das fordert die Bahn. 

Den Gewerkschaften ist der Beginn der Neuverhandlungen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) bei SBB und SBB Cargo sauer aufgestossen. Die Forderungen der Bahn seien eine «Provokation». Die SBB spricht dagegen davon, Arbeitsplätze langfristig sichern zu wollen.

Die Forderungen der SBB-Verhandlungsdelegation seien «ein reines Sparpaket», teilten die Gewerkschaft des Verkehrspersonal (SEV), Transfair, der Kaderverband des öffentlichen Verkehrs (KVöV) und der Verband Schweizer Lokomotivführer und Anwärter (VSLF) am Freitagabend in einem gemeinsamen Communiqué mit.

Im Zuge der Neuverhandlungen des GAV seien vom Personal Lohnsenkungen, eine Erhöhung der Arbeitszeit sowie vereinfachte Kündigungen gefordert worden. Für die Gewerkschaften und Verbände sei es deshalb unmöglich, «ernsthaft» über einen GAV zu verhandeln. Die «Gegenseite» habe ausschliesslich das Ziel, die Arbeitsbedingungen massiv zu verschlechtern.

SBB: Verhandlungen erst am Anfang

Bislang gebe es erst eine erste Auslegeordnung über die jeweiligen Anliegen, teilte SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage mit. Naturgemäss würden diese auseinander liegen.

Die SBB wolle den GAV mit den Sozialpartnern «weiterentwickeln», um so dem zunehmenden Wettbewerb und hohen Kosten begegnen zu können. Es gehe aber nicht darum, Löhne zu senken oder Arbeitszeiten generell zu erhöhen. Ziel sei es, Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Bereits 2016 hatte die SBB angekündigt, mit dem Sparprogramm «Railfit20/30» effizienter werden zu wollen. In diesem Zusammenhang sollen bis 2020 1400 Stellen gestrichen werden.

Bilder aus der Schweiz
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