Die grossen Fragen vor Ostern Kann ich mich noch testen lassen und wie komme ich ins Tessin?

lmy/uri

31.3.2021

In vielen Städten im Tessin gilt eine generelle Maskenpflicht – also auch im Freien.
In vielen Städten im Tessin gilt eine generelle Maskenpflicht – also auch im Freien.
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Wie wird das Wetter? Wo droht Stau? Gibt es Sonderzüge ins Tessin? Die wichtigsten Fragen vor Ostern.

Wie komme ich noch zu einem Test-Termin?

Viele Testzentren und Apotheken sind bis Ostern ausgebucht, sagte Pharmasuisse-Präsidentin Martine Ruggli am Point de Presse des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Die Kantone rüsten aber nochmals auf, wie eine Zusammenstellung von SRF zeigt. Grosse Testzentren zum Beispiel in Zürich schalten immer wieder neue Termine auf, man solle sich auf der Website informieren. In einigen Testzentren kann man sich vor Ort anmelden.

Wer Symptome hat, kann sich auf jeden Fall testen lassen.

Von Selbsttests für zu Hause, die aus dem Ausland oder im Internet bestellt werden können, rät das BAG dagegen ab. In den Schweizer Apotheken werden solche Selbsttests erst ab dem 7. April erhältlich sein.

Wieso kommen die Selbsttests für zu Hause erst nach Ostern?

Aus logistischen Gründen habe man es nicht mehr vor Ostern geschafft, bedauerte Martine Ruggli am Point de Presse. Hersteller und Grossisten könnten die Apotheken erst dann beliefern, zumal die Tests noch in Säcklein abgepackt würden.



Wenn ich mich auf dem Weg zum Familienfest anstecken sollte: Bin ich dann sofort ansteckend?

Das kann nicht pauschal beantwortet werden, denn der Zeitraum von der eigenen Ansteckung bis zu dem Zeitpunkt, ab dem man selbst infektiös wird, kann stark variieren. Die höchste Ansteckungsfähigkeit ist allerdings dann gegeben, wenn man selbst erste Krankheitszeichen zeigt. Ein Ansteckungsrisiko kann aber auch bereits Tage vor Auftreten von ersten Symptomen gegeben sein. Aus Einzelfallbeobachtungen wird zudem geschlossen, dass man bereits am Tag nach der eigenen Infektion oder sogar noch am selben Tag bereits ansteckend sein kann.

Um möglichst sicherzugehen, dass man beim Familienbesuch niemand ansteckt, empfiehlt Patrick Mathys vom BAG einen Antigen-Schnelltest durch eine Fachperson. Es gelte zudem, dass man sich nicht länger als einen Tag auf ein negatives Testergebnis verlassen solle.

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Wie viele Leute dürfen überhaupt zusammen feiern?

In der Schweiz dürfen sich nach derzeitigem Stand bis zu zehn Personen in Innenräumen treffen, wobei Kinder mitgezählt werden. Im Freien sind sogar Treffen mit 15 Personen möglich. Die Empfehlung des Bundes lautet dabei, Feiern zu Ostern möglichst draussen zu begehen und wenige Haushalte zu mischen. Zu den Gottesdiensten sind höchstens 50 Personen zugelassen.

Gibt es Sonderzüge ins Tessin?

Wer dem üblichen Stau zu Ostern am Gotthard entgehen will, der kann nach wie vor den Zug in Richtung Süden nehmen. Wegen der zu erwartenden hohen Auslastung stellen die SBB auch in Pandemiezeiten rund ein Dutzend Sonderzüge bereit. Um zu verhindern, dass einzelne Züge stark ausgelastet werden, bitten die SBB Reisende, die Sonderzüge zu nutzen und einen Sitzplatz zu reservieren.

Ein IC der SBB fährt von Lugano nach Norden durch den Ceneri-Tunnel.
Ein IC der SBB fährt von Lugano nach Norden durch den Ceneri-Tunnel.
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Wie gross ist das Ansteckungsrisiko im Zug?

In Zügen ist man wohl relativ sicher vor einer Ansteckung. So hat eine Studie der Deutschen Bahn etwa ergeben, dass die Zugbegleiter an Bord nur ein halb so grosses Covid-Risiko hatten wie Werkshandwerker und Techniker ausserhalb der Waggons. Ursächlich dafür dürfte der regelmässige Luftaustausch in den Zügen und die konsequente Maskentragepflicht an Bord sein.

Eine Strömungsstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ergab zudem, dass man im Zug das höchste Risiko einer Infektion eingeht, wenn man einer erkrankten Person direkt gegenübersitzt. Hinter der Quelle wurde hingegen die geringste Partikelmenge von Aerosolen gemessen, da die Sitzlehne eine Barriere darstellte und den Strom auf den Gang hin ablenkte. Voraussetzung für eine sichere Reise bleibt aber natürlich, dass man sich an die geltenden Schutzmassnahmen hält.

Die SBB hat eine Website zu den geltenden Schutzmassnahmen und Empfehlungen aufgeschaltet.

Wo drohen für Autofahrer Stau? Wann ist die beste Reisezeit?

Die Osterfeiertage liegen dieses Jahr relativ früh im Kalender, weshalb laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) nicht nur auf den Nord-Süd-Achsen viel Verkehr herrschen dürfte, sondern teils auch in den Skigebieten. Der Osterverkehr setze erfahrungsgemäss schon am frühen Mittwochnachmittag vor den Feiertagen ein. Reisende müssen laut Astra bereits ab dann mit Zeitverlust und Wartezeiten rechnen – und dann vor allem vor dem Nordportal des Gotthard-Strassentunnels.

Um möglichst flüssig vorwärtszukommen, lautet die Empfehlung, bereits am frühen Mittwoch- oder Gründonnerstagmorgen loszufahren. Als Alternative zur Gotthardroute gilt die A13-San-Bernardino-Route.

Stau vor dem Gotthard-Nordportal am Karfreitag 2019.
Stau vor dem Gotthard-Nordportal am Karfreitag 2019.
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Wie ist die Lage im Tessin?

Die Fallzahlen sind im Tessin in der letzten Woche stärker gestiegen als im Rest des Landes. Gleichzeitig hat der Kanton bereits mit dem Impfen von über 65-Jährigen begonnen. 

Die ersten Deutschschweizer sind bereits angereist, viele mehr werden erwartet. Hotels und Ferienwohnungen um Ascona und Locarno sind praktisch ausgebucht, ebenso Campings, auch in Lugano und im Mendrisiotto ist die Auslastung hoch. 

Viele Städte haben eine generelle Maskenpflicht im Freien eingeführt, darunter Ascona und Lugano, ebenso in Locarno.

Die Gäste sollen sich dabei auch in der Natur verteilen. Dabei helfen soll unter anderem das Projekt Swing the World mit im ganzen Kanton verteilten Schaukeln.

Wie wird das Wetter?

Nach einem Höhepunkt am Donnerstag mit bis zu 25 Grad wird es aufs Wochenende hin wieder etwas kühler. Die Temperaturen sinken auf etwa 15 Grad, auch leichter Regen ist möglich. Laut SRF Meteo könnte es im Süden mehr Wolken geben als im Norden. Ab Ostermontag könnte es noch kälter werden.

Wer macht Ferien im Inland?

Reiseveranstalter haben in den vergangenen zwei Wochen einen «massiven Anstieg» der Buchungen für das Osterwochenende im Tessin, im Wallis, im Berner Oberland und in Graubünden verzeichnet.

Wie viele gehen ins Ausland?

Die Lust am Reisen ist da, gebucht wird aber eher kurzfristig, sagen Reiseveranstalter. Beliebte Ziele im Ausland sind Ägypten, Mexiko oder die Dominikanische Republik, die nicht auf der Quarantäneliste des BAG stehen und die selber keine Quarantäneregeln für Schweizer haben.

Viele Buchungen gibt es laut den Reiseveranstaltern aber nicht. Bei Kuoni etwa ist das Buchungsvolumen für die Oster- und Frühjahrsferien nicht einmal halb so gross wie 2019.

Was rät eigentlich der Bund?

Am Point de Presse vom Dienstag betonten die Vertreter des Bundes, dass die Massnahmen weiterhin gelten, also Abstand halten, eine Maske tragen, die Hygieneregeln beachten. Tests solle man nur als eine Momentaufnahme betrachten, die 24 Stunden gültig ist. Dennoch hatte Gesundheitsminister Alain Berset jüngst mehrfach dazu aufgerufen, sich vor einer Familienfeier testen zu lassen.

Ähnlich wie zu Weihnachten rät das BAG ausserdem, die Osterfeier wenn möglich draussen planen. Der Grund: Im Freien ist das Infektionsrisiko geringer als in Innenräumen. Beim Reisen sollte man versuchen, Stosszeiten zu vermeiden.