Rekord-Spenden Glückskette unterstützt mehr als 660'000 Menschen in der Ukraine

mt, sda

24.8.2022 - 10:04

Die Glückskette hat seit Kriegsbeginn 127'490’512 Franken an Spenden eingesammelt. (Archiv)
Die Glückskette hat seit Kriegsbeginn 127'490’512 Franken an Spenden eingesammelt. (Archiv)
Bild: Keystone

Die Spendensammelorganisation hat ihre Hilfe in der Ukraine weiter ausgebaut: Mit rund 30 Millionen Franken werden 54 Projekte betreut –  und insgesamt 661’300 Menschen in Not unterstützt. 

Keystone-SDA, mt, sda

Die Glückskette unterstützt bisher mehr als 660'000 Menschen in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor sechs Monaten am 24. Februar. Bis Ende September wird die Stiftung über Schweizer Partnerorganisationen 54 Projekte mit rund 30 Millionen Franken finanziert haben.

Die Hilfe der Glückskette sei im Verlauf des Krieges in den Osten der Ukraine ausgedehnt worden und reagiere auf die unmittelbaren und kommenden Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung, teilte die Stiftung am Mittwoch mit.

Die 54 Projekte erreichen laut Glückskette 661’300 Menschen in Not in der ganzen Ukraine sowie in den Nachbarländern Polen, Moldawien, Rumänien und zu einem kleinen Teil auch in der Schweiz. Drei Viertel der Hilfe werde in der Ukraine eingesetzt.

Zweitgrösste Spenden-Sammlung in der Geschichte

Seit Kriegsbeginn hat die Glückskette mit Unterstützung der SRG und von Privatradios die Rekordsumme von 127'490’512 Franken Spenden erhalten. Es handle sich um die zweitgrösste Sammlung in der 76-jährigen Geschichte der Stiftung, hiess es.

Unmittelbar nach Kriegsbeginn finanzierte die Glückskette Projekte ihrer Schweizer Partnerorganisationen, um die betroffene Bevölkerung mit dem Nötigsten wie Nahrungsmittel, Medikamente und Notunterkünften zu versorgen. Inzwischen würden vor allem im Westen längerfristige Projekte mit höheren Beträgen finanziert.

Wichtige Bargeldunterstützung

Ein wichtiger Aspekt der Hilfe sei die Bargeldunterstützung, die in 14 Projekten geleistet werde. Betroffene hätten damit die Möglichkeit, ihre individuellen dringenden Bedürfnisse zu decken. Die Unabhängigkeit der Hilfe sowie die professionelle und effiziente Umsetzung seien zentrale Elemente der finanzierten Projekte.

Viele Menschen seien aus dem Land geflohen und die Suche nach ausreichend qualifiziertem Personal für die Erweiterung der Hilfe sei schwierig, hielt die Glückskette fest.

Mehr Hilfe im Osten

Mit der Verlagerung der Kampfhandlungen von der gesamten Ukraine in den Osten und Süden des Landes war es für die Glückskette möglich, vermehrt Projekte im Osten der Ukraine zu finanzieren. Dort sind demnach etwa Caritas Schweiz und Save the Children Schweiz in den Regionen Saporischschja und Dnipropetrowsk tätig. Die Glückskette unterstützt auch die Schweizerische Stiftung für Minenräumung in Tschernihiw im Norden und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in der ganzen Ukraine.

Mit Blick auf den nahenden kalten Winter fokussiert die Stiftung ihre Hilfe seit Mitte Jahr auch auf Projekte mit einer Heiz-Komponente. Denn viele Gebäude seien durch die Kämpfe zerstört. Das Ziel ist demnach, dass über die Partnerorganisationen vor Ort zumindest ein Raum pro Wohnung instandgesetzt, isoliert und geheizt werden kann, damit die Kälte für die Menschen nicht zu einer zusätzlichen Gefahr wird.

In der Schweiz hilft die Glückskette zusammen mit Caritas Schweiz, dem Schweizerischen Roten Kreuz und weiteren Organisationen den ukrainischen Flüchtlinge vor allem mit Rechtsberatung und der Unterstützung von Kindern.

Inzwischen sind in der Ukraine auch langfristige Projekte für den Wiederaufbau geplant. Dabei geht es etwa um Reparaturen von Fenstern, Decken oder leichter Infrastruktur. Neben den Projekten, die die Glückskette in diesem Jahr finanziert, werden die übrigen Spenden laut der Stiftung über die nächsten Jahre eingesetzt, um einen möglichst grossen Effekt zu erzielen und langfristig und nachhaltig zu wirken.