Coronakrise Graubünden lässt Skipisten offen – verbietet aber Alkohol

gbi

21.12.2020

Der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff an der Medienkonferenz in Chur.
Der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff an der Medienkonferenz in Chur.
Screenshot RTR

Die Bündner Regierung hat entschieden: Die Wintersportgebiete im Kanton bleiben offen, denn die Spitäler seien nicht überfordert. Auf den Pisten darf aber kein Alkohol mehr konsumiert werden. 

Andere Kantone haben ihre Skigebiete wegen der angespannten Corona-Situation bereits geschlossen – nicht so Graubünden. Die Pisten bleiben über die Feiertage in Betrieb, sofern sich weder die epidemiologische Lage noch die freien Spitalkapazitäten «massgeblich ändern». Das gaben die Regierungsräte Marcus Caduff und Peter Peyer heute in Chur bekannt. Die Situation entwickle sich aber schnell und werde deshalb täglich neu beurteilt.

Die Spitäler hätten signalisiert, dass sie nicht überfordert seien und den Arbeitsanfall wegen des Wintersports bewältigen könnten, sagte Volkswirtschaftsdirektor Caduff zur Begründung. Zudem würden offene Pisten auch dazu beitragen, die Menschenmassen besser zu verteilen: «Wir rechnen damit, dass die Bündner Feriendestinationen über die Festtage voll sein werden, unabhängig davon, ob die Skigebiete offen haben oder nicht.» In den beliebten Tourismusorten seien in der Wintersaison doppelt so viele Leute unterwegs wie sonst.

Bergbahnen in der Pflicht

Zugleich ermahnte Caduff die Bergbahnen, die Zahl der Tagestickets wenn nötig zu reduzieren. Die Pistenbetreiber seien bereit, «substanzielle Einschränkungen der maximalen Personenzahl im Skigebiet hinzunehmen», heisst es in einem Communiqué. Als weitere Massnahmen werde der Ausschank und Konsum von Alkohol in Skigebieten verboten, um das Unfallrisiko zu minimieren. Ab morgen Dienstag müssen Restaurants und Beizen auf den Pisten ohnehin schliessen, wie das der Bundesrat letzten Freitag landesweit angeordnet hatte.



Die Corona-Fallzahlen in Graubünden hätten sich in den letzten Tagen stabilisiert, seien aber noch nicht dort, wo sie sein sollten, so Caduff. Aktuell werden im Kanton pro Tag rund 100 Personen positiv auf das Virus getestet. 

Der Kanton Graubünden bereitet sich ausserdem darauf vor, ab dem 4. Januar mit ersten Coronavirus-Impfungen starten zu können, sofern der Impfstoff geliefert und die Logistik sichergestellt ist. Für den Kanton sei zunächst voraussichtlich aber nur mit einer geringen Menge des Impfstoffes zu erwarten, konkret rund 9000 Impfdosen.

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