Gesuch beim Bund eingereichtGraubünden will 35 Wölfe abschiessen
sda/jke
15.8.2024 - 13:32
Der Kanton Graubünden will im Herbst und Winter zwei Drittel der diesjährigen Jungwölfe sowie zwei komplette Wolfsrudel abschiessen. Ziel sei es, die Konflikte mit der Landwirtschaft zu reduzieren.
Keystone-SDA, sda/jke
15.08.2024, 13:32
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Graubünden hat ein Gesuch eingereicht, um mindestens 35 der rund 120 Wölfe im Kanton zu schiessen, darunter vor allem Jungwölfe.
Die Wölfe sollen im Zeitraum vom 1. September 2024 bis zum 31. Januar 2025 erlegt werden.
Durch die Reduktion der Wolfspopulation sollen Konflikte mit der Landwirtschaft minimiert und die natürliche Scheu der Wölfe gegenüber Menschen gefördert werden.
Insgesamt will der Kanton Graubünden im Herbst und Winter zwei Drittel der diesjährigen Jungwölfe sowie zwei ganze Wolfsrudel abschiessen. Dabei handelt es sich um mindestens 35 der etwa 120 im Bündnerland lebenden Wölfe. Der Kanton hat ein entsprechendes Abschussgesuch beim Bund eingereicht.
Geschossen werden sollen die Wölfe im gesetzlichen Regulationszeitraum vom 1. September bis zum 31. Januar 2025, wie das Amt für Jagd und Fischerei, die Wildhut, am Donnerstag mitteilte.
Mindestens 30 Wolfswelpen sollen geschossen werden
«Prozentual zum Gesamtbestand entspricht die Entnahme derjenigen vom letzten Jahr», erklärte Amtsleiter Adrian Arquint der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Von den geplanten Abschüssen handle es sich in 30 Fällen um Wolfswelpen. Im Schnitt habe ein Wolfspaar fünf bis sechs Welpen pro Wurf.
Die Gesamtzahl könnte sich noch leicht erhöhen. Bei drei Rudeln ist eine Reproduktion zwar wahrscheinlich, der diesjährige Nachwuchs wurde aber noch nicht nachgewiesen und in die Abschussplanung einbezogen.
Komplett erlegt werden soll neu lediglich das Vorabrudel bei Laax im Bündner Oberland. Sollte sich zudem herausstellen, dass das letztes Jahr regulierte Beverin-Rudel bei Thusis noch nicht zerfallen ist, wird auch dieses geschossen.
12 Wolfsrudel leben im Kanton Graubünden
Die Anzahl Wölfe in Graubünden wuchs laut dem Jagdamt auch dieses Jahr an, insbesondere in den bislang rudelfreien Gebieten. «Es leben mindestens 120 Wölfe in Graubünden», sagte Arquint. Aktuell werden auf Kantonsgebiet zwölf Rudel bestätigt. Die Wildhut geht davon aus, dass im Verlauf des Sommers noch weitere Rudel hinzukommen werden, wenn sich Wolfspaare erstmals fortpflanzen.
Ziel dieser Abschüsse sei die Reduktion der Konflikte mit der Landwirtschaft und die Erhöhung der Scheue gegenüber dem Menschen, betonte Arquint. Der Wolfsbestand solle dabei nicht gefährdet werden.
Während der Jagdzeit wird die Wildhut bei der Entnahme ganzer Rudel von der Bündner Jägerschaft unterstützt. Um an der Wolfsregulation teilnehmen zu dürfen, müssen Jägerinnen und Jäger einen Ausbildungsabend absolvieren. Der Wolf ist aber auch gemäss der neuen Jagdverordnung nach wie vor keine jagbare Tierart.
Neues Wolfsrudel im Kanton St. Gallen
Auch im Kanton St. Gallen wächst der Wolfsbestand. Ein Wolfspaar hat sich im Raum Gamserrugg/Werdenberg wohl zum ersten Mal fortgepflanzt, wie das Volkswirtschaftsdepartement am Donnerstag mitteilte. Beobachtet wurden bis zu drei Welpen. Damit lebt erstmals ein Wolfsrudel nördlich des Walensees.
Die Wildhut versucht nun, die genaue Anzahl der Welpen nachzuweisen. Weiter wird erwartet, dass sich das ehemalige Glarner Schilt-Rudel im St. Galler Schilstal fortpflanzen könnte. Trotz intensivem Monitoring wurden bisher aber keine Welpen gesichtet.
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