Im Privatjet nach England Gründer von Zürcher Nachhaltigkeitsfirma fliegen für ein Dinner nach London 

Zwei Jungunternehmer werben mit nachhaltigen Produkten – und reisen mit einem Privatjet nach London. Das kommt nicht überall gut an.

«Nachhaltigkeit, Design, verantwortliches Handeln»: Mit diesen Worten beschreiben Lucas und Claudius Knecht ihr Start-up Sohotree. Mit veganen Lederalternativprodukten aus Äpfeln versprechen sie «ein gutes Gefühl, ohne Kompromiss». 

Privat sind die beiden Brüder jedoch nicht immer nachhaltig unterwegs. Ein Bericht des Finanzblogs «Inside Paradeplatz» zeigt, dass Knechts für einen privaten Anlass nach London reisten – im Privatjet. 

Grund für die Reise sei ein privates Nachtessen gewesen, sagen die Brüder auf Anfrage von blue News. Der Privatjet sei ein Leerflug gewesen, dem sie sich angeschlossen hätten. «Wir haben ihn nicht extra gebucht.» 

Die Rückreise sei in der Economy-Klasse der Swiss erfolgt. «Wir buchen immer kommerzielle Airlines, wenn wir fliegen.» Ausserdem würden sie stets versuchen, private und geschäftliche Aktivitäten zu verbinden. 

Besser sei Reise mit dem Zug

Grünen-Nationalrat Bastien Girod sieht den Flug dennoch kritisch: «Das Argument mit den Leerflügen geht natürlich nicht ganz auf. Wenn schon, sollte man sicherstellen, dass der Flug erneuerbares Synfuel nimmt oder eine entsprechende Menge zusätzlich produziert wird», sagt Girod gegenüber blue News.

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23.11.2023

Viel besser und konsequenter sei es, für eine Reise nach London den Zug zu nehmen. «Selbst mit einer Verbindung um 15.30 Uhr ab dem Hauptbahnhof Zürich schafft man es noch, abends in London zu sein.» Dennoch sagt Girod auch: «Niemand ist perfekt und immer konsequent, auch ich nicht.»

Es brauche nun politische Massnahmen wie die Privatflug-Klimaabgabe, wirbt Girod. «So können wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen und Klimaschutz gemeinsam voranbringen.»