Tamedia-Umfrage Fast die Hälfte der SVP-Wähler will mehr Klimaschutz

SDA/uri

29.5.2019 - 06:04

Die ausgetrocknete Emme in Aefligen im Juli 2018. (Archiv)
Die ausgetrocknete Emme in Aefligen im Juli 2018. (Archiv)
Source: Keystone

Laut der jüngsten Tamedia-Umfrage profitieren Grüne und GLP besonders von der Klimadebatte. Bei den SVP-Wählern wünscht sich fast die Hälfte, dass mehr für den Klimaschutz getan wird.

Grüne und GLP dürften bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst deutlich zulegen. Die jüngste Wahlumfrage von Tamedia zeigt dies unverändert. Eine Aufforderung geht an die SVP: Fast die Hälfte ihrer Wähler wünscht von ihr mehr Engagement für den Klimaschutz.

Wäre der Nationalrat am vergangenen Wochenende gewählt worden, hätten die Grünen einen Wähleranteil von 9,9 Prozent erreicht, also 2,8 Prozentpunkte mehr als im Herbst 2015. Die GLP hätte 6,9 Prozent erhalten (plus 2,3 Prozentpunkte). Den höchsten Wähleranteil hätte die SVP mit 28,9 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte) erreicht.

Die Klimafrage spaltet die SVP-Wählerschaft: 49 Prozent beantworteten die Frage, ob die SVP ihre bisher ablehnende Haltung in Sachen Klimaschutz überdenken sollte, mit Ja oder eher Ja. Fast gleich viele (48 Prozent) fanden, dass die SVP dies nicht oder eher nicht tun sollte. 3 Prozent äusserten keine Meinung.

SVP-Wählerschaft gespalten

Wie die SVP hätten gemäss Umfrage auch die anderen grösseren Parteien Verluste hinnehmen müssen. Die SP hätte 17,6 Prozent der Stimmen (minus 1,2 Prozentpunkte) erhalten, die FDP 15,5 Prozent (minus 0,9) und die CVP 10,3 (minus 1,3).

Alle Veränderungen nach unten liegen jedoch innerhalb der statistischen Unschärfe, wie es im Kommentar zur Umfrage heisst. Die Gewinne für Grüne und Grünliberale dagegen seien signifikant. Punkten konnten die Grün-Parteien namentlich bei unter 34-jährigen Wählerinnen und Wählern.

Wer angegeben hat, Grüne oder GLP zu wählen, nannte in der Umfrage die Sorge um das Klima als drängendstes politisches Problem, vor den Gesundheitskosten. Über alles gesehen liegt das Klima aber nur auf Platz vier des Sorgenbarometers. Wie in früheren Befragungen wurden Gesundheitskosten und Altersvorsorge als Hauptsorgen aufgeführt.

Hauptsorgen variieren

Die Hauptsorgen variieren je nach bevorzugter Partei: Wählende von SP, FDP, CVP und BDP nennen zuerst die Gesundheitskosten. Bei der SP kommen Klima und Umwelt an zweiter Stelle, bei FDP, CVP und BDP die Altersvorsorge. SVP-Wählende nannten als die wichtigsten zwei Themen Migration und Asyl.

19’018 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen vergangene Woche an der Online-Umfrage auf den Nachrichtenportalen von Tamedia teil. Erstellt wurde diese in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH. Der Fehlerbereich liegt bei 1,4 Prozentpunkten. Es war die fünfte von insgesamt sechs vor dem 20. Oktober angesetzten Umfragen.

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