Verzweifelter Versuch Gstaad lässt Schnee mit Helis einfliegen

smi

5.1.2023

Gstaad kämpft mit allen Mitteln um seine verbliebenen Pisten. Der Schnee-Transport mit dem Helikopter hat sich nicht bewährt (Webcam-Bild vom 5. Januar 2023).
Gstaad kämpft mit allen Mitteln um seine verbliebenen Pisten. Der Schnee-Transport mit dem Helikopter hat sich nicht bewährt (Webcam-Bild vom 5. Januar 2023).
Webcam Gstaad Saanenland Tourismus

Den tiefer gelegenen Skigebieten schmilzt der Schnee unter den Ski der Gäste weg. Gstaad hat deshalb Schnee aus höheren Lagen einfliegen lassen. Die Verwunderung ist gross.

smi

Die Temperaturrekorde jagen sich seit Jahren und zwischendurch schlagen sie nach oben aus. Aktuell leiden die Skigebiete darunter, denen ihre Geschäftsgrundlage unter den Ski ihrer Gäste wegschmilzt. 

Manche haben bereits auf Sommeraktivitäten umgestellt. Gstaad hingegen gehört zu jenen Destinationen, die mit allen Mitteln versuchen, die ersten Wochen der Skisaison zu retten. 

In der Altjahrwoche haben die Verantwortlichen des Berner Oberländer Skigebiets mit Helikoptern Schnee aus höheren Lagen zu den verbliebenen Pisten fliegen lassen, wie der «Blick» schreibt.  Davor hat das Berner News-Portal «Hauptstadt» über die Aktion berichtet

Schneemangel auf der Elsigenalp BE

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Das ist bemerkenswert, denn die CO2-Emissionen dieser Flüge treiben den Klimawandel weiter an. Natürlich ist der Beitrag von ein paar Helitransporten auf das globale Klima kaum messbar. Trotzdem passt die Massnahme schlecht zu Gstaad, das sich seiner Nachhaltigkeit rühmt – mit Photovoltaik-Anlagen auf den Bahngebäuden, Öko-Treibstoff für die Pistenraupen und freiwilliger CO2-Kompensation durch die Gäste.

Viel Co2 für nichts

Ein Kommentarschreiber verweist auf diesen Widerspruch: «Weil wegen der Klimaerwärmung der Schnee fehlt, beschleunigt man die Klimaerwärmung mit Helikopterflügen.» Die meisten weiteren finden die Aktion verantwortungslos.

Dabei hat sie nicht einmal etwas genützt, wie Bergbahn-Chef Matthias In-Albon im Gespräch mit dem «Blick» einräumt: Zu wenig Schnee habe pro Flug geliefert werden können, das Be- und Entladen sei zu kompliziert.

Schnee-Transport per Heli ist kein neues Phänomen. So haben die Verantwortlichen der Lauberhorn-Rennen vor zwei Jahren Schnee einfliegen lassen. Die Abfahrtspiste in Kitzbühel wurde schon 2007 per Heli mit Schnee beliefert.

Gstaad hat inzwischen eine andere Lösung gefunden, um die verbliebenen Pisten offenzuhalten: Die Pistenarbeiter haben ein Pistenfahrzeug mit einer Traktorschaufel bestückt und können nun den Schnee an die betreffenden Stellen fahren, statt ihn hinzufliegen.

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