Berset top, Cassis flopptHälfte ist mit Bundesrat und Parlament nicht zufrieden
fach, sda
29.8.2022 - 06:03
Nur noch jeder zweite ist mit der Arbeit des Gesamtbundesrats laut einer neuen Umfrage zufrieden oder eher zufrieden. Ende 2021 lag dieser Wert noch 15 Prozentpunkte höher. Noch düsterer sieht es mit der Arbeit des Parlaments aus.
fach, sda
29.08.2022, 06:03
29.08.2022, 08:22
SDA/sob
Von rund 65 auf 50 Prozent: So stark ist die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Arbeit der Regierung innert weniger als einem Jahr gesunken.
Doch nicht nur das Gesamtgremium, auch die einzelnen Bundesräte büssten seit Dezember 2021 an Beliebtheit ein, wie aus einer am Montag publizierten Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» hervorgeht.
Berset führt, Cassis ist Schlusslicht
FDP-Bundesrat Ignazio Cassis hat demnach nach wie vor die tiefsten Unterstützungswerte (Note 3,5 von 6). Auch die Spitzenposition hat nach wie vor SP-Bundesrat Alain Berset (Note 4,1) inne – trotz negativer Schlagzeilen in den vergangenen Monaten.
Zu den relativen Gewinnerinnen zählen laut Umfrage FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter (Note 4,05) und Mitte-Bundesrätin Viola Amherd (Note 4); sie schlossen beinahe zu Berset auf.
Zu den relativen Verlierern zählen die beiden Bundesräte, die für das Energiedossier zuständig sind: SVP-Bundesrat Guy Parmelin (Note 3,85) und SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (Note 3,65). Letztere fiel in Sachen Zustimmungswerte hinter SVP-Bundesrat Ueli Maurer (Note 3,8) zurück.
Nur 46 Prozent mit Arbeit des Parlaments zufrieden
Auch das Parlament büsste betreffend Zufriedenheit seit Dezember 2021 rund zehn Prozentpunkte ein. Mitte August, zum Zeitpunkt der aktuellen Befragung, gaben noch 46 Prozent der Befragten an, mit der Arbeit des National- und Ständerats zufrieden oder eher zufrieden zu sein.
Grosse Uneinigkeit zeigt die Umfrage bei der gewünschten parteipolitischen Zusammensetzung des Bundesrats. Die aktuelle Zusammensetzung (2 SVP, 2 FDP, 2 SP und 1 Mitte) wird demnach nur von 18 Prozent der Befragten unterstützt. Allerdings stiessen sämtliche anderen in der Umfrage vorgeschlagenen Zusammensetzungen auf noch geringere Werte.
Für die Umfrage wurden Mitte August etwas mehr als 26'000 Personen befragt. Die Ergebnisse wurden für die Analyse nach demographischen, geographischen und politischen Variablen modelliert. Die Umfrage sei damit repräsentativ, sagte Politologe Fabio Wasserfallen, der in die Durchführung der Umfrage involviert war, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.