Wer regelmässig mit dem Zug zwischen Zürich und Aarau unterwegs ist, hat es womöglich schon bemerkt: Im rund 4,9 Kilometer langen Heitersbergtunnel zwischen Killwangen-Spreitenbach und Mellingen Heitersberg funktioniert der Handyempfang nicht zuverlässig.
Besonders im April kam es zu wiederholten Szenen während der Pendlerzeiten: Sobald der Zug in den Tunnel einfuhr, waren von Reisenden in Videoanrufen verlässlich erste «Hörst du mich? Hallo?»-Rufe zu hören. Auch Zugbegleiter*innen nahmen die Störung wahr – eine offizielle Mitteilung der SBB blieb zunächst jedoch aus.
Durch den Heitersbergtunnel fahren Intercity-Züge nach Basel, Bern und in die Westschweiz.
Swisstopo
Erst auf Nachfrage von blue News informierten die SBB über die Ursache: «Es handelt sich um einen Unterbruch eines Glasfaserkabels, welches die Tunnelfunkanlage der Mobilfunkanbieter mit Signalen versorgt», erklärte eine Mediensprecherin. Die Reparatur verzögerte sich, weil der Zugang zum Tunnel beschränkt ist und der Defekt bislang nicht behoben werden konnte.
Der Defekt führte dazu, dass Internet-Datenpakete vom Handy bis zu zwei Sekunden benötigten, um das Ziel zu finden. Für Videocalls und komplexe Webanwendungen ist das zu lang: Die Verbindung stockt, es kommt zu Fehlermeldungen.
Reparatur verzögert sich
Immerhin: Auf Anfrage von blue News entschuldigen sich die SBB bei den Reisenden «für die entstandenen Unannehmlichkeiten» und danken für das Verständnis.
Und ein weiterer Lichtblick: Nach intensiver Planung steht nun ein Termin fest. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag können Technikerinnen und Techniker den Tunnel betreten. Der Mobilfunkempfang soll ab Freitagmorgen wieder einwandfrei funktionieren.
Wer den Empfang testen will, kann die Webseite Networktest.ch aufsuchen. Sie wird von den Schweizer Netzbetreibern zur Verfügung gestellt, damit Kund*innen die Qualität der Internetzugänge testen können. Der Service ist vom Gesetz her vorgeschrieben.
Auch in den alten Intercity-Zügen hast du bald besseren Empfang
Die SBB stellen am Donnerstagmorgen ihren ersten komplett modernisierten ICN vor. Im Zug warten zahlreiche Verbesserungen auf die Kunden.