Bundesrat nominiert HildebrandEx-Nationalbankspräsident soll Chefposten der OECD übernehmen
SDA/tjb
28.10.2020 - 13:53
Philipp Hildebrand soll OECD-Generalsekretär werden. Der Bundesrat nominiert den Ex-Chef der Nationalbank für den Spitzenposten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Als damaliger Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB) setzte er 2011 den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken durch – und nun soll er der nächste Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden, sagt der Bundesrat: Philipp Hildebrand. «Dank seiner langjährigen Erfahrung in Spitzenpositionen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor in der Schweiz, aber auch auf internationaler Ebene ist Philipp Hildebrand der ideale Kandidat», teilt die Landesregierung mit.
Der Bundesrat verpflichtet sich, diese Schweizer Kandidatur im Nominierungsverfahren, das noch bis Ende Februar 2021 läuft, aktiv zu unterstützen.
Der amtierende Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, gab im Juli bekannt, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht. Der 70-jährige Mexikaner führt die Organisation seit 2006.
Affäre Hildebrand
Hildebrand war von 2010 bis 2012 Präsident der SNB. Er trat im Zuge der sogenannten Hildebrand-Affäre zurück. Ihm wurde Insiderhandel mit Devisen vorgeworfen, nachdem Bankunterlagen publik wurden. Ein Mitarbeiter der Bank Sarasin stahl die Unterlagen und liess sie Rechtsanwalt und SVP-Politiker Hermann Lei zukommen. Lei gab die Unterlagen wiederum dem damaligen SVP-Nationalrat Christoph Blocher. Die Affäre zog weite Kreise. Die Staatsanwaltschaft verzichtete schliesslich auf ein Verfahren gegen Hildebrand, weil die umstrittenen Dollar-Transaktionen nicht gegen den Strafbestand des Insiderhandels verstiessen.
Heute ist Hildebrand Vizepräsident des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock. «Blackrock schätzt und unterstützt Philipp Hildebrands Einsatz für die Schweiz und seine Bereitschaft, seinem Heimatland als Kandidat für das Amt des Generalsekretärs der OECD zur Verfügung zu stehen», teilte Tristan Hahn, Kommunikationsverantwortlicher von Blackrock Schweiz, mit.
Schweiz seit 1961 Mitglied der OECD
Die OECD ist eine internationale Organisation mit 37 Mitgliedstaaten. Ihr Ziel ist die Koordination der Wirtschafts-, Handels- und Entwicklungspolitik ihrer Mitgliedstaaten. Die OECD berät etwa Regierungen und erstellt wirtschaftliche Leitlinien und Statistiken. Die Organisation wurde 1961 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Die Schweiz gehört zu den 20 Mitgliedstaaten, die von Beginn an die Gründung der Organisation vorantrieben.
Die Vorgängerorganisation der OECD, die Organisation für Europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEF), koordinierte nach dem Zweiten Weltkrieg das europäische Wiederaufbauprogramm nach dem Marshall-Plan.
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