Vogelgrippe in der SchweizHobbytierhalter sind oft nicht vorbereitet
amo
21.11.2022
Die ersten beiden Vogelgrippefälle der Saison sind auf einem Hobbybetrieb aufgetaucht. Der Halter hat richtig gehandelt – was laut der Zürcher Kantonstierärztin oftmals nicht der Fall ist.
amo
21.11.2022, 17:59
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Ein Graureiher und ein Pfau im Kanton Zürich sind die ersten bestätigten Vogelgrippefälle in diesem Winter. Die beiden infizierten Vögel gehören einem Hobbytierhalter in der Gemeinde Seuzach. Das gab das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am vergangenen Donnerstag bekannt. Da sich die beiden infizierten Tiere an einem Weiher aufhielten, mussten Dutzende Vögel getötet werden.
Der Halter habe in diesem Fall korrekt gehandelt. Das sei jedoch gerade bei Hobbytierhaltenden oft nicht der Fall, sagt die Zürcher Kantonsärztin Regula Vogel zu SRF. Problematisch sei, dass Heimtierhaltende nicht genügend sensibilisiert seien, die notwendige Hygiene einzuhalten. Dazu gehörten auch das Desinfizieren der Hände sowie das Anziehen von Stiefeln.
Ein weiteres Problem sei, dass viele Hobbytierhaltende nicht registriert seien. Seit dem Jahr 2010 gibt es eine Meldepflicht für Halterinnen und Halter von Geflügeltieren wie Enten und Hühnern. Es gebe jedoch immer noch eine hohe Dunkelziffer von unregistrierten Haltern, so Vogel.
Eine optimale Seuchenbekämpfung sei jedoch nur möglich, wenn die Behörden wüssten, wo die Tiere seien. Um Tierhalter zu sensibilisieren, plant der Bund im nächsten Jahr eine Informationskampagne, schreibt SRF.
Während die Vogelgrippe in anderen Teilen Europas bereits wütet, ist die Schweiz bisher verhältnismässig glimpflich davongekommen. In Berlin beispielsweise ist der Zoo wegen der Tierseuche vorübergehend geschlossen. Damit Krankheitsausbrüche frühzeitig entdeckt werden können, werden verendete oder kranke Wildvögel auf das Vogelgrippevirus untersucht.
Massnahmen bereits jetzt treffen
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ruft die Bevölkerung ausserdem dazu auf, gefundene Wildvögel der Wildhut, der Polizei oder dem Veterinärdienst zur Bergung und Untersuchung zu melden. Wildtiere sollen generell nicht berührt werden.
Zudem empfiehlt der Bund allen Geflügelhaltern, vorbeugende Massnahmen zu treffen. So sollen Geflügelhalter Futter- und Wasserstellen vor Wildvögeln schützen. Zudem erinnert das BLV die Geflügelhalter daran, vor dem Betreten der Stallungen Schuhe und Überkleider zu wechseln und die Hände zu desinfizieren.