Katastrophen-Simulation Holzbau hält schwerem Erdbeben im Test stand

SDA/tpfi

26.10.2019

Blick auf die Erdbebenversuchsanlage der Berner Fachhochschule in Chamoson VS. Das vierstöckige Holzgebäude hielt dem Zerstörungsversuch nahezu stand.
Blick auf die Erdbebenversuchsanlage der Berner Fachhochschule in Chamoson VS. Das vierstöckige Holzgebäude hielt dem Zerstörungsversuch nahezu stand.
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott 

Bei einem Test-Versuch in Chamoson VS hat ein Holzgebäude mehreren künstlich simulierten Stössen eines starken Erdbebens nahezu standgehalten. Der Widerstandstest wurde von Experten der Berner Fachhochschule durchgeführt.

Bei einem Test-Versuch in Chamoson VS hat ein Holzgebäude mehreren künstlich simulierten Stössen eines starken Erdbebens nahezu standgehalten. Der Widerstandstest wurde von Experten der Berner Fachhochschule durchgeführt.

Im Laufe einer Woche wurden insgesamt 100 Tests zur Erdbebensicherheit von Holzrahmenbauten durchgeführt. Dabei wurde das Gebäude mit Stahlseilen gezogen und plötzlich losgelassen, so dass freie Schwingungen entstanden. Der finale Zerstörungsversuch am 12 Meter hohen, vierstöckigen Holzbau fand am Samstagmorgen statt – und «scheiterte» weitgehend.

Die Konstruktion sollte eine Einwirkungskraft von 7,3 Tonnen aushalten, darauf war sie ausgelegt. Das Gebäude gab allerdings erst bei 16,3 Tonnen nach, ertrug also das 2,23-fache der Anforderungen. Und es wurden auch nur die oberste vierte Etage und das Dach zerstört, darunter blieb alles intakt.

Die Versuche sollten mithelfen, mittelfristig die Kosten für die Erdbebensicherheit beim Hausbau zu senken und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen, betonte Martin Geiser, Projektverantwortlicher der Berner Fachhochschule

Rund 5 bis 8 Prozent der Häuser und Liegenschaften im Wallis sind Holzkonstruktionen. Ziel sind 10 Prozent, wie Maxime Métrailler, Präsident der Walliser Holzbauunternehmer, vor Ort erklärte.

Ihm schwebt in drei bis fünf Jahren in Zusammenarbeit mit den Walliser Kantonsbehörden ein neuer Lehrgang vor, der die Unternehmer in Sachen Erdbebennormen besser ausbilden soll. Heute ist dies in der Schweiz lediglich für Holzbauingenieure zwingend.

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