Sommaruga befürchtet Engpass Investoren wollen ab 2025 im Tessin nach Erdgas suchen

3.7.2022

Im Kanton Tessin soll ein längst begrabenes Projekt wieder aufgewärmt werden.
Im Kanton Tessin soll ein längst begrabenes Projekt wieder aufgewärmt werden.
Marijan Murat/dpa

Während Energieministerin Simonetta Sommaruga mit Engpässen im kommenden Winter rechnet, bereitet man sich in der Südschweiz auf die Erdgas-Förderung vor.

Im Tessin soll ab 2025 Erdgas gefördert werden. Eine Investorengruppe hat ihr Interesse angemeldet, ein altes Projekt zu reanimieren. In diesen Tagen wird eine unabhängige Taskforce gebildet. Wenn alles rund laufe und die Behörden das Projekt unterstützten, könnte Ende 2025 in der Schweiz wieder Erdgas gefördert werden, zitiert die «SonntagsZeitung» den pensionierten Unternehmer Pietro Oesch, der ein Pionier der Gasexploration im Tessin ist.

Vor Jahren wurden dort bereits seismische Messungen durchgeführt, deren Resultate vielversprechend ausfielen. Aus finanziellen Gründen kam es jedoch nie zu einer Förderung. Wegen der hohen Gaspreise könnte das Geschäft nun rentabel betrieben werden.

Vor dem Hintergrund abnehmender Gas-Importe aus Russland rechnet Energieministerin Simonetta Sommaruga mit Engpässen im kommenden Winter. Beim Strom sehe es etwas besser aus, weil die Schweiz eine gute Stromproduktion habe.

Der Bundesrat habe zwar so gut wie möglich vorgesorgt, sagte Sommaruga in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Aber die Schweiz sei keine Insel. Es könne niemand garantieren, dass immer für alle genügend Gas vorhanden sei. In der Schweiz heizten heute rund 300'000 Haushalte mit Gas. Sollte es zu einem Mangel beim Gas und beim Strom kommen, werde zuerst die Energie im Gewerbe und in der Industrie rationiert. Die Haushalte wolle der Bundesrat am längsten schonen. sda