Anklage mit 34 SachverhaltenIV-Rentner soll regelmässig in Arbon und Steinach randalieren
klm
14.2.2024
Kaputte Autoscheiben, Randale vor der Polizeistation und Pöbeleien an der Busstation – ein 35-jähriger IV-Rentner soll die Gemeinden Arbon TG und Steinach SG regelmässig belästigen. Politiker fordern nun konkrete Massnahmen.
klm
14.02.2024, 09:44
14.02.2024, 09:58
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
An den Bahnhöfen von Arbon TG und Steinach SG soll ein Mann regelmässig Autos demolieren.
Auch an der Busstation oder vor dem Polizeiposten soll der 35-jährige IV-Rentner schon randaliert haben.
Ein örtlicher SVP-Politiker fordert konkrete Massnahmen.
Wer sein Auto am Bahnhof Arbon TG oder Steinach SG abstellt, muss mit dem Risiko einer zerstören Scheibe leben. Dies berichtet die «Thurgauer Zeitung».
Der Grund. Ein einzelner mutmasslicher Täter fröne seit Monaten seiner Zerstörungswut in den Kleinstädten. Und nicht nur Autos sollen Opfer von dieser geworden sein. Der 35-jährige IV-Rentner soll Passanten an der Busstation von Arbon anpöbeln und habe vor dem Gemeindehaus und sogar der Polizeistation randaliert.
Entsprechend lang ist die Liste der mutmasslichen Vergehen des gebürtigen Bosniers. Laut «20 Minuten» wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann allein in einer Anklageschrift 34 Sachverhalte vor – darunter Hausfriedensbruch und Sachbeschädigungen. Die Staatsanwaltschaft fordert sechs Monate unbedingte Haft. Zuvor war der Mann schon vier Monate lang im Gefängnis.
Gericht fordert Gutachten
Noch ist der 35-Jährige aber auf freiem Fuss. Obwohl die Anklageschrift seit Oktober 2023 beim Kreisgericht Rorschach liegt, gibt es auch noch kein Datum für die Gerichtsverhandlung. Erst soll noch ein Gutachten über den Angeklagten erstellt werden.
Dass der Mann also weiterhin in Arbon TG oder Steinach SG unterwegs ist, verärgert so manchen Anwohner. So klagt etwa eine 55-jährige Anwohnerin in der «Thurgauer Zeitung», dass ihre Heckscheibe gleich zweimal in fünf Wochen zerstört wurde. Der Anwohner Jörg Zimmermann erzählt «20 Minuten» ausserdem, dass an seinem Auto ein Sachschaden von 3000 Franken entstand. Er habe den Angeklagten beim Verlassen des Tatorts gesehen, die Tat allerdings nicht.
Dennoch geht er davon aus, dass der IV-Rentner auch für die Zerstörung seines Autos verantwortlich ist. «Noch sind es Sachbeschädigungen, aber was ist, wenn das Verhalten in Gewalt umschlägt?», fragt Zimmermann. «Der Mann ist aus meiner Sicht nicht zurechnungsfähig und sollte dringend versorgt werden.»
Auch die Politik hat inzwischen auf die Zerstörungswelle, die mutmasslich von einem Täter stammt, reagiert. «Es muss dringend etwas passieren, man muss ihn aus dem Verkehr ziehen, wenn er keine Einsicht zeigt und sein Verhalten nicht ändert», sagt Konrad Brühlwiler, Vorsitzender der SVP Arbon, zu «20 Minuten». Brühwiler und zwei andere SVP-Kantonsräte sollen nun eine Anfrage an den Regierungsrat eingereicht haben, um zu erfahren, was die Kantonspolizei und andere Stellen planen.