Studie in Schweizer KlinikenCovid-19 dreimal tödlicher als Grippe
Agenturen/red
5.2.2021 - 22:00
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 1584 Neuinfektionen bei 31'916 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 5 Prozent. 32 Personen sind an Covid-19 gestorben, 88 wurden hospitalisiert.
Bisher wurden in der Schweiz durchschnittlich 4,3 Impfungen pro 100 Einwohner verabreicht.
Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat bisher 63 Meldungen zu unerwünschten Nebenwirkungen analysiert und beurteilt. 26 dieser Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft.
Eine Studie in 14 Schweizer Kliniken belegt, dass Corona deutlich gefährlicher ist als Influenza. Die Mortalität ist dreimal höher als bei der Grippe.
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes stellt den Nutzen einer FFP2-Pflicht im Alltag infrage.
In der Schweiz gehen die Corona-Fallzahlen zuletzt deutlich zurück. In der Romandie ist es aber zu einem Anstieg gekommen. Er könnte mit der britischen Mutante zusammenhängen.
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 531’873; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9584 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 105’097’000, die Zahl der Toten auf 2’291’061.
Die Rangeleien um Impfstoffe und deren Verteilung geht weltweit weiter.
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson beantragt in den USA eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff. Auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA erwartet in Kürze einen Antrag. Vier Regierungschefs haben die EU auf drohende Lieferprobleme beim Impfstoff der US-Firma Johnson & Johnson hingewiesen. Der in Indien, Südafrika, den USA und Europa produzierte Impfstoff müsse angeblich vor einer Auslieferung zur Abfüllung und zur Verpackung erst in die USA.
Die US-Regierung wird dem Pharmakonzern Pfizer weitere Unterstützung zukommen lassen, um die Produktion des mit Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs noch schneller auszubauen. Die Regierung setzt ein Gesetz zur Militärproduktion ein, um sicherzustellen, dass Pfizer den ersten Zugriff auf Komponenten für die Herstellung und Abfüllung des Impfstoffs bekommt.
Der Astrazeneca-Impfstoff ist Wissenschaftlern zufolge auch gegen die zuerst in Grossbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 wirksam. Das teilte die Universität Oxford mit, die das Vakzin entwickelt hatte.
Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, hat eine global ungerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe beklagt.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker
20.56 Uhr: Schweizer Studie – Covid-19 tödlicher als Grippe
Eine Studie in 14 Schweizer Kliniken belegt, dass Corona deutlich gefährlicher ist als Influenza. Bereits Ende 2018 fingen sieben Schweizer Kliniken an, ihre Influenza-Daten mit einem Umfang von 1400 Patienten aufzuzeichnen. Vor einem Jahr wurde die Studie auf 14 Kliniken und 2800 Corona-Patienten erweitert. So konnten die Forscher die Krankheitsverläufe von Grippe und Covid-19 vergleichen.
Das Ergebnis sei eindeutig kommentiert Rami Sommerstein, Mitautor und Infektiologe von der Luzerner Hirslandenklinik St. Anna, gegenüber dem SRF: «Covid-19 ist mehr als eine kleine Grippe. Sogar in einem Spitalsystem mit guten Ressourcen ist die Mortalität dreimal höher als bei der Grippe.»
20.35 Uhr: Serbien impft am schnellsten in Europa
Serbien ist in Relation zu seiner Einwohnerzahl Spitzenreiter bei Corona-Impfungen auf dem europäischen Festland. Der Balkanstaat habe bereits mehr als 450'000 seiner sieben Millionen Bürger geimpft, berichtete die wissenschaftliche Zeitschrift «Our World in Data». Das sei mehr als jedes andere Land in Europa mit Ausnahme Großbritanniens.
Während die EU in den vergangenen Wochen mit Produktionsschwierigkeiten und Lieferengpässen bei Impfstoffherstellern zu kämpfen hatte, setzt Serbien besonders auf chinesische, aber auch russische Vakzine. Mitte Januar hatte der Balkanstaat, der selbst nicht zur EU gehört, eine Million Impfdosen aus China erhalten.
20.21 Uhr: Mehr als 60'000 Corona-Tote in Deutschland
Die Zahl der Verstorbenen nach einer Corona-Infektion in Deutschland ist auf mehr als 60.000 gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 855 neue Todesfälle verzeichnet – insgesamt 60'597.
Hochbetagte tragen das grösste Todesrisiko. «Wenn 80 Prozent der Menschen in Pflegeheimen zumindest jetzt eine Erstimpfung erhalten haben, ist das schon ein gutes Stück mehr Sicherheit», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Es müssten aber alle Anstrengungen wie weitere Impfungen und Tests in den Heimen unternommen werden, um die Lage dort zu entschärfen.
19.37 Uhr: Athen verschärft erneut Corona-Massnahmen
Im Grossraum Athen und in der zweitgrössten griechischen Stadt Thessaloniki wird das tägliche Ausgangsverbot an diesem Wochenende um drei Stunden verlängert. Die Ausgangsperre gilt demnach an diesem Samstag und Sonntag ab 18.00 Uhr und endet um 5.00 des nächsten Tages. Dies teilte am Freitagabend die Regierung mit. Diese Verschärfung der Massnahmen wird zunächst bis 15. Februar gelten, hiess es weiter.
18.55 Uhr: Lettland verlängert Corona-Notstand
Lettlands Regierung hat den wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Notstand um zwei weitere Monate verlängert. Das Kabinett in Riga beschloss am Freitag, den bereits im November ausgerufenen Ausnahmezustand in dem baltischen EU-Land bis zum 6. April forzusetzen. Regierungschef Krisjanis Karins begründete den Schritt damit, dass die Corona-Situation in Lettland weiterhin ernst sei und es in den Krankenhäusern eine Krisenlage gebe.
Lettland verschärft zudem seine Einreiseregeln: Aus Bedenken vor mutierten Coronavirus-Varianten dürfen von 11. Februar an für zwei Wochen nur noch Menschen ins Land, die einen triftigen Einreisegrund sowie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Ganz ausgesetzt wird der Passagierverkehr mit Grossbritannien, Irland und Portugal.
18.39 Uhr: Regierungschefs weisen EU auf mögliche Probleme mit Impfstoff hin
Vier Regierungschefs haben die EU auf drohende Lieferprobleme beim Impfstoff der US-Firma Johnson & Johnson hingewiesen. Der in Indien, Südafrika, den USA und Europa produzierte Impfstoff müsse angeblich vor einer Auslieferung zur Abfüllung und zur Verpackung erst in die USA, schrieben die Regierungschefs Österreichs, Griechenlands, Dänemarks und Tschechiens in einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. «Angesichts der Bedeutung des Themas würden wir einen frühen Dialog auf höchster Ebene anregen», so Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und seine Amtskollegen. Möglicherweise drohten Zeitverzug und Exporthürden, hiess es ergänzend.
18.27 Uhr: USA setzen mehr als 1000 Soldaten für Corona-Impfkampagne ein
Die US-Streitkräfte werden sich mit mehr als 1000 Soldaten an der Corona-Impfkampagne beteiligen. Die ersten Einheiten würden Mitte Februar an grossen Impfstationen im westlichen Bundesstaat Kalifornien ihre Arbeit aufnehmen, sagte am Freitag Andy Slavitt, ein ranghoher Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden.
18.13 Uhr: US-Regierung will Pfizer beim Ausbau der Impfstoffproduktion helfen
Die US-Regierung wird dem Pharmakonzern Pfizer weitere Unterstützung zukommen lassen, um die Produktion des mit Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs noch schneller auszubauen. Die Regierung setzt ein Gesetz zur Militärproduktion ein, um sicherzustellen, dass Pfizer den ersten Zugriff auf Komponenten für die Herstellung und Abfüllung des Impfstoffs bekommt, wie der Corona-Logistik-Koordinator des Weissen Hauses, Tim Manning, am Freitag erklärte. Als Beispiel nannte er bestimmte Pumpen und Filter.
Der Schritt der Regierung werde Pfizer ermöglichen, die Produktion anzukurbeln «und die Ziele zu erfüllen, in den kommenden Monaten Hunderte Millionen Dosen auszuliefern», sagte Manning. Das Gesetz zur Militärproduktion werde nun auch eingesetzt, um die Produktion von Corona-Schnelltests für zu Hause anzuschieben. Bis zum Spätsommer solle es demnach mindestens 61 Millionen solche Tests geben.
Zudem plane die Regierung, die heimische Produktion von Schutzkleidung, Masken und Handschuhen für das Gesundheitswesen anzuschieben, erklärte Manning. Die Regierung werde in Fabriken investieren, um eine Produktionskapazität von einer Milliarde Handschuhen im Monat aufzubauen. Es handelt sich dabei um Nitril-Gummi-Handschuhe wie sie in Krankenhäusern genutzt werden.
18.02 Uhr: Schweizer Detailhändler fordern Aufhebung der Ladenschliessungen
Der Schweizer Detailhandelsverband hat in einem Positionspapier am Freitag das Ende von flächendeckenden Ladenschliessungen gefordert. Nach rund einem Jahr müsse die Erkenntnis reifen, dass das Virus laufend mutiere und «Lockdowns» keine nachhaltige und verhältnismässige Strategie seien.
Es brauche deshalb einen Paradigmenwechsel, heisst es in einer Mitteilung von der Swiss Retail Federation. Der Verband, dem rund 5500 Geschäfte angehören, sprach sich anstelle von Schliessungen für Schutzkonzepte für alle Läden aus und für eine Perspektive für die Branche ab dem 1. März. Weiter forderte der Verband unter anderem breiter angelegte Tests und eine bessere Kontaktnachverfolgung.
17.46 Uhr: Massnahmen-Gegner missionieren in Schulen
Gegner der Corona-Schutzmassnahmen haben in den letzten Tagen viermal ohne Masken Stadtberner Schulanlagen betreten und dort Kinder angesprochen. Auch verteilten sie Flugblätter zur angeblichen «Fake-Pandemie».
Nachdem die Stadt Bern die Polizei über einen ersten Vorfall in drei Schulhäusern benachrichtigt hatte, stellte diese am vergangenen Mittwoch einen weiteren Vorfall in Bern-Bümpliz fest. Isabelle Wüthrich, Mediensprecherin der Berner Kantonspolizei, bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung des Online-Magazins «Watson».
Weil sich die vier Personen einer Kontrolle entzogen, konnte die Polizei erst im Nachhinein eine der vier Personen ermitteln. Sie wurde wegen Missachtung einer amtlichen Verfügung, wegen eines Verstosses gegen die Covid-Verordnung und wegen Verunreinigung angezeigt. Zu den anderen drei Personen laufen Abklärungen.
An der Aktion beteiligt war nach eigenen Angaben der Berner Polit-Exot Stefan Theiler. Er wurde im vergangenen November von der Polizei aus dem Berner Rathaus geführt, weil er sich weigerte, eine Maske zu tragen. Theiler bewirbt sich regelmässig und erfolglos um politische Mandate, so etwa auch fürs Berner Stadtpräsidium. Er ist als Gegner der Corona-Schutzmassnahmen bekannt.
Wie Richard Jakob, interimistischer Leiter des Stadtberner Schulamts, bestätigte, hat dieses nun sämtliche Schulen auf Gebiet der Stadt zu diesen Vorfällen informiert. Es empfiehlt den Schulleiterinnen und -leitern, sofort die Polizei anzurufen, falls Gegner von Corona-Schutzmassnahmen auftauchen. In der kommenden Woche stehen in der Stadt Bern die Sportferien auf dem Programm.
17.35 Uhr: Bislang 4,3 Impfungen pro 100 Einwohner
Bisher wurden in der Schweiz durchschnittlich 4,3 Impfungen pro 100 Einwohner verabreicht. Eine interaktive Karte zeigt den Stand der Impfungen hierzulande im Detail.
Keystone-SDA
17 Uhr: Massentests an Frühlingssession im Bundeshaus
Testen, testen, testen: Die neue Corona-Eindämmungsstrategie gilt auch im Bundeshaus. Während der Frühlingssession sollen sich alle Parlamentarier einmal wöchentlich testen lassen können – sofern sie das wollen.
Die Verwaltungsdelegation der beiden Räte hat entschieden, während der Frühlingssession regelmässige flächendeckende Covid-19-Tests durchführen zu lassen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Teilnahme an den Tests sei freiwillig, werde aber «dringend empfohlen».
Die Massnahme ziele darauf ab, angesteckte Personen ohne Symptome möglichst früh zu erkennen und so das Risiko eines lokalen Ausbruchs zu senken. Laut der Verwaltungsdelegation sollen PCR-Speicheltests zur Verfügung stehen. Diese sind präziser als Schnelltests und haben den Vorteil, dass für die Probeentnahme kein medizinisches Fachpersonal erforderlich ist.
Ratsmitglieder und weitere Sessionsteilnehmende sollen sich so mindestens einmal pro Woche testen lassen können. Die Frage der Kostenübernahme durch den Bund wird noch geprüft.
Die Covid-19-Tests kämen als zusätzliche Massnahme des bestehenden Schutzkonzepts zum Einsatz, schreibt die Verwaltungsdelegation. Masken müssten auch bei negativen Testresultaten getragen werden.
16.38 Uhr: Mutiertes Virus in Kindergarten im Tessin
Im Kanton Tessin sind bisher 195 Fälle mit dem mutierten Coronavirus nachgewiesen worden. Erstmals waren auch fünf Kindergartenkinder in Bedano betroffen.
Die Kinder hätten sich in dem Ort bei Lugano mit der britischen Variante angesteckt und der Kindergarten sei geschlossen worden, teilte der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani mit. Auch in Tenero in der Nähe von Locarno seien 30 Primarschülerinnen und-schüler positiv auf diese Variante getestet worden.
Merlani zeigte sich denn auch beunruhigt über die Entwicklung der Mutationen. Vor allem die britische Variante verbreite sich schnell, insbesondere bei den jüngsten Schülerinnen und Schülern, bei denen noch keine Maskenpflicht herrsche.
16.17 Uhr: Astrazeneca-Impfung wirkt gegen Variante B.1.1.7
Der Astrazeneca-Impfstoff ist Wissenschaftlern zufolge auch gegen die zuerst in Grossbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 wirksam. Das teilte die Universität Oxford mit, die das Vakzin entwickelt hatte.
Der Schutz vor einer symptomatischen Infektion sei laut einer bislang nur im Preprint veröffentlichten Studie ähnlich hoch wie bei der bislang vorherrschenden Virusvariante, hiess es. Trotzdem wollen sich die Forscher auf eine durch neue Mutationen womöglich notwendige Anpassung ihres Impfstoffs vorbereiten. Man werde «weiterhin die Entstehung neuer Varianten beobachten», so Impfstoffexpertin Sarah Gilbert.
Die Ergebnisse zeigen demnach auch, dass Infizierte, die zuvor mit dem Präparat geimpft wurden, für einen kürzeren Zeitraum ansteckend sind als Nicht-Geimpfte. Das, so die Forscher, könne zu einer Reduzierung der Übertragungsrate führen.
16 Uhr: Wallis will Zehntausende pro Woche testen
Das Wallis erweitert seine Corona-Teststrategie. Künftig sollen asymptomatische Personen in Situationen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko gezielt und regelmässig getestet werden. Jede Woche sollen mehrere Zehntausend Tests durchgeführt werden.
Orte oder Situationen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko sind beispielsweise in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Schulen, Unternehmen, Tourismusdestinationen und anderen Institutionen. Um das Projekt zu finanzieren, ist ein Betrag von 20 Millionen Franken vorgesehen, wie der Kanton Wallis mitteilte. Davon geht ungefähr ein Drittel zulasten des Kantons, den Grossteil der Kosten übernimmt der Bund.
15.28 Uhr: 22 Mutationen an Basler Schulen seit Anfang Jahr
Das Gesundheitsdepartement hat an Basler Schulen seit Jahresbeginn 22 Infektionen mit Coronavirus-Mutationen registriert. Allgemein seien die Ansteckungszahlen an den Schulen von Dezember 2020 auf Januar 2021 aber gesunken.
Gezielte breite Testaktionen, wie dies andere Kantone in Aussicht gestellt haben, zieht das Gesundheitsdepartement noch nicht in Betracht, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Der Kanton könne sich solche Aktionen zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen, wenn dies aufgrund der epidemiologischen Situation als sinnvoll erscheine.
15.10 Uhr: Bislang 63 Meldungen zu Impfnebenwirkungen
Bei der grössten Impfaktion in der Geschichte der Schweiz hat das Heilmittelinstitut Swissmedic bisher 63 Meldungen zu unerwünschten Nebenwirkungen analysiert und beurteilt. 26 dieser Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft.
In sechs der bis Donnerstag als schwerwiegend eingestuften Meldungen wurde laut Swissmedic über Todesfälle berichtet. Betroffen waren demnach zwischen 85- bis 92-jährige Menschen mit Vorerkrankungen. Konkrete Hinweise, dass die Impfung Ursache des Todes gewesen sei, gebe es in keinem Fall, schrieb Swissmedic.
Nach jetzigem Kenntnisstand hätten beispielsweise Infektionen, Herz- und Gefässleiden oder Erkrankungen der Lungen und Atemwege zum Tod dieser Geimpften geführt. Solche Erkrankungen kämen in diesem Lebensalter gehäuft vor. In den restlichen als schwerwiegend eingestuften Meldungen ging es am häufigsten um erschwerte Atmung, Schwellungen an der Haut oder Ausschläge im Rahmen von allergischen Reaktionen. Auch Symptome einer Grippe wie hohes Fieber und starke Gliederschmerzen kamen vor.
Die 37 nicht als schwerwiegend eingestuften Meldungen betrafen am häufigsten Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und Schmerzen an der Injektionsstelle. In den 63 bisher analysierten Meldungen waren öfter Frauen als Männer betroffen.
14.48 Uhr: Bidens Corona-Paket nimmt weitere Hürde
Das von US-Präsident Joe Biden vorgeschlagene 1,9 Billionen Dollar grosse Corona-Konjunktur- und -Hilfspaket ist der Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Der US-Senat billigte am Freitagmorgen einen Haushaltsbeschluss, der einem schnellen Inkrafttreten des Hilfspakets den Weg ebnen kann. Die Senatoren stimmten bis zum frühen Freitag über einige Änderungen ab, nun geht der Beschluss zurück ins Repräsentantenhaus.
Das Votum fiel mit 51 zu 50 Stimmen, kein Republikaner schloss sich an. Vizepräsidentin Kamala Harris machte erstmals von ihrem Recht Gebrauch, mit ihrer Stimme bei einem Patt den Ausschlag zu geben.
Sobald der Haushaltsbeschluss final verabschiedet ist, wird die nächste Phase eingeleitet – die Ausarbeitung des Corona-Hilfspakets. Ziel der Demokraten ist, bis März im Schnellverfahren die Corona-Konjunkturhilfe durchgebracht zu haben. Dann laufen in der Pandemie zusätzlich bereitgestellte Hilfen für Arbeitslose und andere Unterstützungsleistungen aus.
14.08 Uhr: Bisher 369'085 Impfdosen in der Schweiz gespritzt
369'085 Impfdosen sind in der Schweiz und in Liechtenstein bis zum Mittwoch um Mitternacht gespritzt worden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite schreibt. Auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner macht das 4,3 Dosen aus.
Pro Kopf am meisten geimpft haben gemäss dem am Freitag mitgeteilten Stand der Impfaktion die Kantone Nidwalden und Appenzell Innerrhoden mit je 8,7 Impfungen pro 100 Einwohner. Dahinter folgt Basel-Stadt mit 7,5 Impfungen pro 100 Einwohner.
Pro Kopf am wenigsten Dosen gespritzt wurden in den Kantonen Bern – 3 auf 100 Einwohner – und Neuenburg mit 3,2 Impfungen auf 100 Personen. Ausgeliefert worden waren bis Mittwochabend insgesamt 539'575 Impfdosen, wie das BAG schreibt.
13.32 Uhr: BAG meldet 1584 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 1584 Coronavirus-Ansteckungen bei 31'916 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 5 Prozent. 32 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 88 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 8,6 Prozent bei den PCR-Tests und bei 6,2 Prozent bei den Antigen-Schnelltests. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 252,64 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag mit letztem bekanntem Stand, am 26. Januar, bei 0,88.
13.08 Uhr: Einigung in Streit um Maskendeal
Die Armeeapotheke und die Firma Netztal haben eine Einigung erzielt im Streit über den Bestand und die Höhe einer Kaufverpflichtung von Atemschutz- und Hygienemasken. Der Vergleich sieht einen neuen Vertrag im Umfang von rund 6,2 Millionen Euro vor.
Als die erste Corona-Welle über die Schweiz schwappte, bestellte die Armeeapotheke Masken bei Netztal. Ein Vertrag über rund 7 Millionen Franken wurde abgeschlossen, wie Armeesprecher Daniel Reist am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Später, als die Armee erfuhr, dass eine Klage gegen das Unternehmen eingegangen war, beschloss sie, sich aus dem Vertrag zurückzuziehen. Nachdem die Klage fallen gelassen wurde, stellte sich Netztal auf den Standpunkt, dass der Vertrag mit der Armee erfüllt werde. Die Armee blockte aber den Antrag ab.
Am vergangenen Mittwoch erzielten die beiden Parteien einen Vergleich. Die Armee wird nun 6,2 Millionen Euro bezahlen, um 10 Millionen Masken zu erwerben. 5 Millionen Hygienemasken wurden für 13 Cent und 5 weitere Millionen FFP2-Masken für je 1,1 Euro gekauft.
12.42 Uhr: Erneut mehr mutierte Viren in der Schweiz
3492 Infektionen mit mutierten Coronaviren sind bis Freitag in der Schweiz festgestellt worden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete. Das waren 228 mehr als am Donnerstag.
Bisher 1370 Fälle (Vortag: 1301) wurden der britischen Variante zugeschrieben, und 61 (60) weitere der südafrikanischen (B1.351). Bei den übrigen 2061 (1903) Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Am Donnerstag hatte das BAG 3264 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet, 417 mehr als am Mittwoch.
Das BAG merkt dazu an, dass die Zahlen nicht repräsentativ seien. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei.
11.46 Uhr: Skifahrer dürfen in Nidwalden neu am Tisch essen
In den Nidwaldner Skigebieten kann die Mittagspause ab Samstag etwas mehr genossen werden. Neu dürfen Take-away-Betriebe ihren Kundinnen und Kunden draussen Tische und Stühle anbieten und auch Alkohol ausschenken, wie die Gesundheits- und Sozialdirektion am Freitag mitteilte.
Die Nidwaldner Skigebiete, die über ein Corona-Schutzkonzept und eine kantonale Bewilligung verfügen, sind seit dem 30. Dezember 2020 geöffnet. Die Restaurants sind geschlossen, sie dürfen aber Speisen und alkoholfreie Getränke abgeben. Ab Samstag seien Sitzgelegenheiten an Tischen gestattet, teilte die Gesundheits- und Sozialdirektion mit.
Eng möbliert werden dürfen die Terrassen aber nicht. An einem Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen. Der Abstand zwischen den Tischen muss zwei Meter betragen. Die Gäste dürfen die Maske erst abziehen, wenn sie sitzen, und sollte den Sitzplatz nach der Konsumation «zügig» freigeben, wie es in der Mitteilung heisst. Neu ist ferner der Ausschank von Alkohol wieder erlaubt.
11.29 Uhr: Briten müssen 50 Millionen Liter Bier vernichten
In Grossbritannien müssen wegen der Corona-Lockdowns insgesamt fast 50 Millionen Liter Bier vernichtet werden. Das geht aus einer Berechnung der British Beer and Pub Association hervor, über die der Sender BBC am Freitag berichtete. Insgesamt geht der Verband von 49,5 Millionen Litern Fassbier aus, die wegen der lange geschlossenen Pubs weggeschüttet werden müssen – das entspricht dem Bericht zufolge etwa 495'000 Badewannen voll Bier.
Alle Fassbiere, die nicht vor Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums getrunken wurden, müssen zurück an die Brauereien gehen und entsorgt werden. Bei vielen Bieren ist dies drei bis vier Monate nach der Lieferung an die Pubs der Fall, bei Ales und einigen anderen Bieren sogar schon nach sechs bis neun Wochen.
70 Millionen Pints mussten dem Bericht zufolge bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr weggeschüttet werden. Danach wurden die Pub-Betreiber vorsichtiger und legten weniger Vorräte an: Durch die Winter-Lockdowns rechnet man daher nun mit rund 17 Millionen weiteren verschwendeten Pints – ein Verlust, den die British Beer and Pub Association als «herzzerreissend» bezeichnet.
10.47 Uhr: Taskforce stellt Nutzen einer FFP2-Pflicht in Frage
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes bezweifelt den Nutzen eines FFP2-Obligatoriums im Alltag. Zwar sei die Wirksamkeit der FFP2-Masken höher als diejenige der chirurgischen Masken. Aber gleichzeitig sei deren korrekte Anwendung schwieriger.
Die Schwierigkeit bestehe darin, die FFP2-Masken an die Gesichtsform anzupassen und das passende Modell für die tragende Person zu finden, teilte die Taskforce in ihrem am Freitag aufgeschalteten Policy Brief mit. Ausserdem wäre es angesichts der nicht vorhersehbaren Dauer der Corona-Pandemie nicht einfach, die Motivation der Menschen zum Tragen dieser Masken aufrechtzuerhalten.
Weiter müssten auch mögliche Gesundheitsrisiken beachtet werden. Und schliesslich gebe es immer mehr Beweise für die schützenden Wirkung von chirurgischen Masken. Unbestritten sei indes, dass die Wirksamkeit der Hochleistungs-Atemschutzmasken der Sorte FFP2 «bei korrekter Anwendung» die getesteten chirurgischen oder Community-Masken übertreffe.
10.15 Uhr: Ansteckungen in der Romandie nehmen wieder zu
In der Schweiz gehen die Neuinfektionen zurück, doch in den Kantonen Wallis, Jura, Genf, Waadt und Freiburg gehen sie laut Informationen des «Tages-Anzeiger» wieder hoch. Zudem sei diesen Kantonen inzwischen auch die Reproduktionszahl wieder auf über 1 gestiegen, was bedeutet, dass ein Infizierter hier mehr als eine weitere Person ansteckt. Die Folge sei ein exponentielles Wachstum.
Wie Blaise Genton, Chefarzt für Allgemeinmedizin der Universität Lausanne und Verantwortlicher für die Waadtländer Covid-Impfzentren, der Zeitung sagte, gehe man hier davon aus, dass der «Anstieg der Infektionen auf die Zirkulation der britischen Virusvariante zurückzuführen» sei. Die Mutation B.1.1.7 sei demnach bereits bei zwischen 30 und 40 Prozent der Proben festgestellt worden. In der letzten Woche hatte die Taskforce den Anteil der Variante in der gesamten Schweiz noch auf 15 bis 20 Prozent geschätzt.
9.51 Uhr: Debatte um Isolation Tirols geht weiter
Die Debatte um die Isolation des österreichischen Bundeslandes Tirol wegen der vermehrt aufgetretenen Südafrika-Variante des Coronavirus geht weiter. Die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck bekräftigte am Freitag ihre Forderung nach einer Quarantäne zumindest für die wohl besonders betroffenen Teile Tirols zwischen Innsbruck und der deutschen Grenze. Währenddessen müsse intensiv daran gearbeitet werden, diese Variante auf fast null zu bringen, sagte die Expertin im ORF-Fernsehen. «Vor einem Jahr hat die Quarantäne wahnsinnig gut geholfen», erinnerte sie an die Einschränkungen für alle 279 Tiroler Gemeinden im Frühjahr 2020.
Andere Experten wie der Innsbrucker Infektiologe und Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin, Günter Weiss, sprachen sich gegen einen solchen Schritt aus. Die Virus-Variante habe sich in Europa schon ausgebreitet. Das werde man nicht mehr verhindern können. Auch das Land sieht keine Notwendigkeit für einen solch drastischen Schritt. Landeschef Günther Platter (ÖVP) mahnte die Verhältnismässigkeit der Massnahmen an. Die südafrikanische Variante sei in Tirol bisher 75-mal identifiziert worden – nur fünf Betroffene seien aktiv positiv. Das Land intensiviere die Kontaktnachverfolgung und das Testen.
Die Bundesregierung in Wien will spätestens am Sonntag entscheiden, ob eine Quarantäne nötig ist. Aktuell ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tirol nicht auffällig.
9.25 Uhr: Bundesrat soll Mieter schützen
Der Bundesrat soll Mieterinnen und Mieter besser davor schützen, dass sie während der Corona-Pandemie wegen finanzieller Probleme ihre Wohnung nicht verlieren. Der Verband der Mieterinnen und Mieter Schweiz (MV) verlangt vom Bundesrat ein Moratorium für Zwangsräumungen.
Dieser nationale und vertraglich vereinbarte oder gesetzlich angeordneter Aufschub von Zwangsräumungen wegen Mietrückständen soll bis Ende 2021 gelten, wie der MV am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Zudem soll der Bundesrat die Zahlungsfrist, die bei einer Kündigung wegen Mietrückständen gilt, von 30 auf 90 Tage verlängern. Damit soll verhindert werden, dass die Menschen in der Schweiz wegen der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie ihre Wohnungen verlieren.
Zudem fordert der Mieterinnen- und Mieterverband, dass Geschäftsmieterinnen- und Mieter, die wegen der Corona-Massnahmen ihr Lokal schliessen mussten, besser vor einer Kündigung geschützt sind. Vielen Unternehmen falle es schwer, wegen der hohen Fixkosten ihre Miete zu zahlen, schreibt der MV.
9.13 Uhr: Neuer Tageshöchstwert bei Toten in den USA
Am Donnerstag meldeten die Behörden 4942 Todesfälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert war mit 4466 Toten am 12. Januar verzeichnet worden.
Die Zahl der Neuinfektionen lag laut JHU am Donnerstag bei 119'931. Der bisherige Höchststand neuer Ansteckungen war am 2. Januar mit 300'282 erreicht worden.
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA bereits mehr als 455'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Allein seit Beginn dieses Jahres sind mehr als 100'000 Todesfälle zu beklagen. Der Universität zufolge gibt es in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, inzwischen mehr als 26,6 Millionen bestätigte Infektionen.
8.27 Uhr: Fast 13'000 neue Fälle in Deutschland
In Deutschland sind binnen eines Tages fast 13'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12'908 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2'264'909.
Nach Angaben des RKI wurden zudem 855 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 60'597. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 2,008 Millionen.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging leicht zurück und lag am Freitag bei 79,9. Am Vortag hatte sie 80,7 betragen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Wochen, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht.
8.07 Uhr: Experte erwartet Lockerungen frühestens im März
Lockerungen sind nach Ansicht des Basler Epidemiologen Marcel Tanner erst möglich, wenn sich die Zahl der Neuansteckungen im tiefen dreistelligen Bereich befindet. Dann sei das Contact-Tracing wieder möglich.
Mit Lockerungen würde Tanner dann im Bildungsbereich beginnen. An Universitäten und höheren Schulen liessen sich Kontakte mit einfachen Massnahmen auch bei Präsenzunterricht wieder reduzieren. Beispielsweise, indem man in Schichten unterrichte und die Abstände verdopple.
Auch Geschäfte und Restaurants stehen bei Tanner «weit vorne». Die Ansteckungen fänden «vermutlich in den wenigsten Fällen» in einem Laden selbst statt. Viel eher auf dem Weg dorthin und in den Stosszeiten. Am längsten müsse man mit Grossanlässen zuwarten, sagte Tanner, der bis Ende Januar Mitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes war.
7.58 Uhr: Firmenkonkurse gehen im Januar weiter zurück
Die Corona-Krise schlägt sich dank der staatlichen Hilfsmassnahmen noch nicht in den Zahlen zu Firmenpleiten nieder. Im Januar 2021 kam es hierzulande zu 320 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 23 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Dabei gingen die Konkurse in allen Regionen zurück. Am stärksten war der Rückgang in der Ostschweiz (-43 %), gefolgt vom Tessin (-29 %) und Zürich (-27 %), wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B am Freitag mitteilte. Mit -12 Prozent war der Rückgang in der Region Nordwestschweiz am schwächsten.
Bisnode wies allerdings bei seiner Jahresauswertung 2020 im Januar darauf hin, dass der Rückgang der Insolvenzen nicht zwangsläufig gute Nachrichten sein müssen. Vielmehr sei es möglich, dass mit den staatlichen Unterstützungen sogenannte «Zombie»-Unternehmungen geschaffen worden seien, also Firmen, die ohne Finanzspritzen bereits in den Konkurs geschlittert wären.
7.25 Uhr: Cassis verteidigt sich gegen Kritik
Bundesrat Ignazio Cassis hat in einem Interview mit der Freiburger Tageszeitung «La Liberté» Kritik an seiner mangelnden Präsenz in der Corona-Pandemie zurückgewiesen. In den Nachbarländern seien es ebenfalls die Gesundheitsminister, die sich zu Wort meldeten. Seine Aufgabe als Aussenminister bestehe darin, die Massnahmen mit den Nachbarländern zu koordinieren.
Auf die Frage, ob der Bundesrat die Krise gut gemanagt habe, antwortete der Tessiner Bundesrat und Arzt, es sei zu früh, um die Situation zu beurteilen. Dies könne erst nach dem Ende der Pandemie geschehen – in drei oder vier Jahren. Cassis erinnerte daran, dass es ohne Wohlstand keine Gesundheit gebe.
6.56 Uhr: Israel leitet Ende des Lockdowns ein
Der Corona-Lockdown in Israel wird bis Sonntagmorgen verlängert, anschliessend sollen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen graduell Lockerungen eingeleitet werden. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Freitag nach einer stundenlangen Kabinettssitzung mit.
Von Sonntag an soll in einem ersten Schritt unter anderem das Verbot aufgehoben werden, sich weiter als einen Kilometer von seiner Wohnung zu entfernen. Netanjahu rief die Bevölkerung auf, sich an die weiter geltenden Einschränkungen zu halten und sich impfen zu lassen.
Der harte Lockdown – der insgesamt dritte in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land – wäre ohne Verlängerung am Freitagmorgen ausgelaufen. Verhängt worden war er am 8. Januar. Trotz dieser Massnahme und einer grossen Impfkampagne verharrten die Infektionsfälle und die Zahl der Schwerkranken auf einem sehr hohen Niveau. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze.
6 Uhr: Auto mit Impfstoff in Florida entwendet
Die Polizei im US-Staat Florida ermittelt nach dem Diebstahl eines Autos mit Corona-Impfstoffen im Wert von 10'000 US-Dollar an Bord. Die Polizei in Plant City teilte am Donnerstag mit, gefahndet werde nach einem Mann, der im Verdacht stehe, das bei einem Impfzentrum geparkte Auto entwendet zu haben. Der Fahrer hatte das Auto laut Polizeibericht mit laufendem Motor und unverschlossen zurückgelassen. Ob der Wagen als Teil des Fuhrparks eines Gesundheitsunternehmens zu erkennen war, ging aus dem Bericht nicht hervor.
3.52 Uhr: Johnson & Johnson beantragt US-Zulassung
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) hat in den USA eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff beantragt. Die Tochterfirma Janssen Biotech habe den Antrag am Donnerstag bei der Aufsichtsbehörde FDA eingereicht, teilte der US-Konzern mit.
Die Prüfung des Antrags könnte mehrere Wochen dauern. Bislang sind in den Vereinigten Staaten die Corona-Vakzine der deutschen Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sowie des US-Konzerns Moderna zugelassen.
Der J&J-Impfstoff hat nach Angaben des Unternehmens eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide das Mittel zu 85 Prozent. Anders als bei den übrigen Wirkstoffen ist bei dem Vakzin von J&J nur eine Dosis und nicht zwei nötig, um die Immunität zu erreichen.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass sie in Kürze ebenfalls einen Zulassungsantrag von J&J für dessen Corona-Vakzin erwarte.
3.42 Uhr: Peloton-Fitnessgeräte-Boom geht weiter
Der amerikanische Fitnessgeräte-Anbieter Peloton tut sich schwer damit, das explosive Wachstum seines Geschäfts in der Corona-Krise zu verdauen. Im vergangenen Quartal knackte Peloton erstmals die Milliardenmarke beim Umsatz. Doch die Firma kommt mit den Lieferungen nicht hinterher. Jetzt nimmt Peloton 100 Millionen Dollar in die Hand, um mit schnellerem Transport per Flugzeug und Schiff die «nicht akzeptablen» Wartezeiten zu verkürzen. Der Marktstart eines neuen Laufbands in den USA wird von März auf Mai verschoben.
Im vergangenen Quartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich von rund 466 Millionen auf gut 1,06 Milliarden Dollar hoch. Peloton schrieb schwarze Zahlen von 63,6 Millionen Dollar nach einem Verlust von 55,4 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
Den Grossteil des Geschäfts machte Peloton mit dem Verkauf seiner Fitness-Bikes und Laufbänder – gut 870 Millionen Dollar. Knapp 195 Millionen Dollar kamen aus dem Abo-Geschäft. Peloton hat jetzt 4,4 Millionen Nutzer. Davon zahlen knapp 2,3 Millionen auch für Trainings-Abos.
2.59 Uhr: Jedem Amerikaner eine Maske
Zur Senkung von Coronavirus-Übertragungen will die US-Regierung offenbar jeden Amerikaner mit einer Maske ausstatten. Über solche Lieferungen werde aktuell nachgedacht, sagte der Stabschef des Weissen Hauses, Ron Klain, in einem Interview des Senders NBC News. Dafür könnten bereits vorhandene Maskenvorräte der Regierung genutzt werden. In den nächsten Tagen oder kommende Woche könnte es eine Ankündigung zu dem Thema geben, ergänzte Klain.
Präsident Joe Biden hat die Bürger ermahnt, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit Masken zu tragen. Dies könne Tausende Leben retten, während die Menschen auf ihre Impfungen warteten, sagte er.
1.22 Uhr: Russischer Impfstoff erreicht Teheran
Der Iran hat die erste offizielle Lieferung im Ausland gefertigter Corona-Impfstoffe erhalten. Am Donnerstag trafen die 500'000 Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V per Flugzeug in Teheran ein, wie die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars berichtete. Der iranische Botschafter in Russland, Kasem Dschalali, erklärte im Staatsfernsehen, es seien insgesamt 5 Millionen Dosen geordert worden. Die nächsten Lieferungen sollen am 18. und 28. Februar eintreffen.
Im vergangenen Monat hatte Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei eine Nutzung der Vakzine von Astrazeneca und Pfizer/Biontech ausgeschlossen – ein Ausdruck des Misstrauens gegenüber dem Westen. Das Land kämpft mit einem der schlimmsten Ausbrüche des Vorderen Orients. Nach offiziellen Zahlen sind im Iran mehr als 58'000 Menschen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gestorben.
1.08 Uhr: London zwingt Einreisende in Hotel-Quarantäne
Um die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten zu verhindern, verpflichtet Grossbritannien Einreisende aus mehr als 30 Ländern vom 15. Februar an zu zehn Tagen Quarantäne in Hotels. Es handele sich um Ankünfte aus Staaten, die als Hochrisikogebiete eingestuft werden, teilte das Gesundheitsministerium in London in der Nacht zum Freitag mit. Deutschland ist nicht betroffen, dafür Portugal, alle Staaten Südamerikas und des südlichen Afrika sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle anderen Einreisenden müssen sich wie bisher für zehn Tage selbst isolieren.
Die neue Massnahme zielt vor allem auf britische Reiserückkehrer. Für Menschen ohne Wohnsitz in Grossbritannien ist die Einreise aus diesen Ländern bereits verboten. Premierminister Boris Johnson hatte den Schritt bereits seit Längerem angekündigt. Ein konkretes Datum war bisher aber nicht genannt worden. Die grösste Oppositionspartei Labour nannte es «völlig unverständlich», dass die Regierung noch so lange warte und den Schritt nicht sofort vollziehe.
Das Ministerium nannte organisatorische Gründe. Es werde mit Macht daran gearbeitet, die benötigten Einrichtungen zu sichern. Die Hotelbranche hatte sich zur Zusammenarbeit bereit erklärt, die Luftfahrtindustrie hatte das Vorhaben scharf kritisiert. In der kommenden Woche soll bekannt gegeben werden, wie Reisende die Unterkünfte buchen können.
0.59 Uhr: USA holen bei Mutations-Monitoring auf
Gesundheitsexperten sehen die USA bei der Entdeckung gefährlicher Corona-Mutationen noch im Hintertreffen. Nach dem langsamen Start führen aber mittlerweile Labore in mindestens 33 US-Staaten genetische Analysen durch, um aufkommende Mutationen zu erkennen, wie es aus dem US-Gesundheitswesen heisst. Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) sind der Ansicht, dass in den USA wöchentlich 5000 bis 10'000 Virusproben sequenziert werden sollten, um ein angemessenes Monitoring zu erreichen. Dieses Niveau werde nun allmählich erreicht.
0.43 Uhr: Wieder harter Lockdown im Südtirol
Wegen der Ausbreitung neuer Mutationen des Coronavirus und weiterhin hoher Fallzahlen verschärft Südtirol wieder seine Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19. Ab Montag gilt für drei Wochen ein harter Lockdown, wie mehrere regionale Medien am Donnerstagabend berichteten. Die Entscheidung fiel demnach in einer ausserordentlichen Sitzung der Landesregierung.
Ab kommender Woche können die Wohnsitzgemeinden laut Beschluss erneut nur noch aus Arbeits- oder Gesundheitsgründen respektive aufgrund dringender Notwendigkeiten verlassen werden, schrieb etwa das Nachrichtenportal stol.it.
0.06 Uhr: Milliarden-Rettungspaket für deutsche Flughäfen
Die durch die Corona-Pandemie angeschlagenen Flughäfen können gemäss einem Medienbericht auf ein Milliarden-Rettungspaket von Bund und Ländern hoffen. Ein am kommenden Mittwoch auf Einladung des deutschen Verkehrsministeriums stattfindendes Spitzengespräch solle dafür den Durchbruch bringen, berichtet die Zeitung «Die Welt» in ihrer Freitagsausgabe.
Laut dem Bericht gibt es im Verkehrs- und im Finanzministerium unterschiedliche Ansätze zum weiteren Vorgehen bei dem geplanten Rettungsschirm. Im Kern gehe es um die Frage, ob auch kleinere, schon länger defizitäre Flughäfen Hilfsmittel erhalten sollen. Infolge der vor rund einem Jahr ausgebrochenen Corona-Pandemie ist der Flugverkehr massiv zurückgegangen.
Der Handel werde geschlossen – ausgenommen sind Geschäfte für Güter des täglichen Bedarfs. Bars und Restaurants bleiben geschlossen. Das Gastgewerbe wird eingestellt. Produktions- und Handwerksbetriebe dürfen weiterarbeiten – unter der Auflage, die Mitarbeiter regelmässig zu testen. Volksschulen haben noch bis 10. Februar Präsenzunterricht und stellen anschliessen auf Fernunterricht um. Mittel- und Oberschulen sind bereits ab Montag im Distance Learning.
Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, hat eine global ungerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe beklagt. «Von einer weltweit gerechten Verteilung der Impfstoffe kann keine Rede sein», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). «Bislang wurde nicht eine einzige Dosis des von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffes der Firma Pfizer in Afrika verabreicht – eine krasse Diskrepanz zu den rund 100 Millionen Dosen, mit denen überwiegend Menschen in westlichen Industrienationen geimpft worden sind», kritisierte Müller. Es dürfe nicht sein, dass der Impfstoff nach finanziellen und nicht nach humanitären Aspekten verteilt werde.
Zuvor hatte sich der Leiter der zur Afrikanischen Union (AU) gehörenden Gesundheitsbehörde Africa CDC besorgt über die überdurchschnittlich hohe Todesrate in Afrika gezeigt. Diese liege aktuell mit 2,6 Prozent der Infizierten noch immer weit über dem globalen Durchschnitt von 2,2 Prozent, warnte John Nkengasong.
Afrika, das mehrheitlich von einer zweiten Infektionswelle betroffen ist, hat bisher 3,6 Millionen Corona-Fälle registriert. Südafrika, das mit gut 1,4 Millionen Fällen die meisten Corona-Fälle in Afrika verzeichnet, hat seine ersten Impfdosen am 1. Februar erhalten.