Umfrage zeigt Jugendliche und Klimapolitik – die Wetterlage ist hier wechselhaft

SDA

11.3.2019

Schüler beim Klimastreik am 1. März in Basel.
Schüler beim Klimastreik am 1. März in Basel.
Bild: Keystone

Einerseits will die Deutschschweizer Jugend laut einer Umfrage den Klimawandel bekämpfen, doch andererseits lehnt sie konkrete Massnahmen in dieser Richtung ab. Und: Greta Thunberg ist für sie kein Vorbild.

Jugendliche in der Deutschschweiz befürworten grundsätzlich radikale Massnahmen gegen den Klimawandel – konkrete Schritte wie Diesel- und Benzinmotorenverbote oder einen Verzicht auf Flugreisen oder Fleisch lehnt eine Mehrheit einer Umfrage zufolge aber ab.

Klimawandel und Umweltverschmutzung in drastischen Bildern:

Die am Montag im «Blick» publizierte Umfrage des Instituts gfs.bern unter fast 2'000 Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren zeigt bei den Befragten äusserst widersprüchliche Haltungen in der Klimafrage. Einerseits sind 69 Prozent der Meinung, die Menschen müssten sofort handeln, um die Erderwärmung zu stoppen. Fast ebenso viele (64 Prozent) fordern, dass die Politik radikale Massnahmen gegen Umweltsünder ergreift.

Andererseits stossen konkrete Massnahmen wie Verbote etwa von Benzin- oder Dieselmotoren bei 66 Prozent auf Ablehnung. Auch beim persönlichen Verhalten kommt der Verzicht auf Fleisch oder Flugreisen nur für eine Minderheit (31 respektive 41 Prozent) in Frage. Ebenfalls eine Flugticketabgabe befürworten nur gut die Hälfte der Befragten.

70 Prozent für Schülerstreiks

Am Freitag wollen weltweit Millionen Teenager für den Klimaschutz auf die Strasse gehen. Mit 70 Prozent steht der Umfrage zufolge eine Mehrheit der Deutschschweizer Jugendlichen hinter diesen Klimastreiks. Nur ein knappes Drittel hält nichts davon.

Mobilmachung für den Klimaschutz:

Die Aktivistin Greta Thunberg, die den Mega-Schülerstreik initiierte, wird von den befragten Jugendlichen jedoch nicht als Vorbild angesehen – 53 Prozent halten die 16-jährige Schwedin, die in ihrer Heimat zur Frau des Jahres gekürt wurde, für überschätzt.

Die Umfrage des Meinungsforschungsinstitut gfs.bern fand zwischen dem 1. und 8. März online statt. Teilgenommen haben insgesamt gut 16'800 Einwohner, darunter fast 2'000 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren. Der Fehlerbereich liegt bei 1,2 Prozentpunkten. Die Resultate sind repräsentativ für die Deutschschweiz.

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