Müll, Kot und Urin Basler Jugi-Treff ärgert sich über Car-Reisende vor der Haustür

Red.

1.11.2023

Trotz Toitoi-WC und Müllcontainer: Touristen urinieren und lassen ihren Abfall vor dem Jugendtreff liegen.
Trotz Toitoi-WC und Müllcontainer: Touristen urinieren und lassen ihren Abfall vor dem Jugendtreff liegen.
Screenshot Website Jugendarbeit Basel

Der Basler Jugendtreff Purple Park hat ein Problem: Wegen Bauarbeiten beim Bahnhof Basel SBB ist die Bushaltestelle für Fernbusse vor deren Eingang verschoben worden, den die Reisenden zumüllen und anpinkeln.

Red.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Weil der Bahnhof SBB ausgebaut wird, ist die Haltestelle der Fernbusse provisorisch vor den Eingang des Jugi-Treffs Purple Park verlegt worden.
  • Die Leitung des Jugendtreffs hat sich bei den SBB beschwert, dass die Reisenden das Areal zumüllen und bepinkeln. 
  • Daraufhin stellten die SBB ein Toitoi-WC und einen Müllcontainer hin. 
  • Doch das ist noch nicht genug. Das Areal wei weiterhin voll von Müll und rieche nach Urin.
  • Eine Antwort vom Kanton, der eigentlich dafür zuständig ist, steht noch aus.

Der Bahnhof Basel SBB wird derzeit ausgebaut. Für die Bauzeit ist deshalb die Haltestelle für Fernbusse verschoben worden, direkt vor den Purple Park – das Jugendzentrum im Gundeli.

Doch nun beschwert sich die Jugi-Leitung, wie «20 Minuten» schreibt. Seit sie die «Internationale Bushaltestelle» vor der Tür habe, werde das Gelände zugemüllt und als öffentliches WC missbraucht. Die Zustände seien unhaltbar und niemand helfe, wie die Basler Jugendarbeit in ihrem Newsletter schreibt

Bis zu 27 Fernbusse halten pro Tag vor dem Jugendtreff und Reisende nehmen die Jugi offenbar als Teil der Busstation wahr. Sie wollen an der Bar etwas zum Trinken bestellen, sich ausruhen oder die Toilette benutzen. Das stelle das Team vor Gewissensfragen, so die Jugendarbeit. Natürlich lasse man die Busreisenden das WC benützen, jedoch könnten sie sich nicht einfach im Jugendtreff ausbreiten. 

Toitoi-WC und Müllcontainer nützen nichts

Zu Beginn habe man sich zurückgehalten, steht im Newsletter weiter. «Obwohl das mit dem Müll, dem Kot und dem Urin schon sehr bald angefangen hat», so die Leiterin des Jugendzentrums Sabrina Fleury.

Die SBB reagierten auf die Beschwerde des Purple Parks und stellten «unverzüglich» und «kostenlos» ein Toitoi-WC und einen Müllcontainer hin, die auch regelmässig und auf Kosten der SBB gereinigt würden, wie die SBB in ihrer Stellungnahme schreibt. 

Doch das Problem scheint damit nicht gelöst. Innert Stunden stinke es jeweils zum Himmel. Auch die Mauern des Jugendzentrums seien von Urin getränkt, sodass man den Gestank nicht einmal mehr mit dem Hochdruckreiniger wegbekomme, wie aus den Schilderungen des Jugendtreffs hervorgeht. Und was hier geputzt werden müsse, sei schlicht «unzumutbar».

Kanton ist verantwortlich für Problem

Interessant ist, dass für das Problem gar nicht die SBB, sondern der Kanton zuständig ist. Grossrätin Anna von Frankenstein hat dazu bereits eine schriftliche Anfrage eingereicht. Die ist bei der Regierung hängig. Um der Regierungsantwort nicht vorzugreifen, äussert sich das zuständige Justiz- und Sicherheitsdepartement auf Anfrage nicht dazu. Es heisst einizig, dass man mit den SBB in Kontakt stehe.

Die Bauarbeiten am Bahnhof Basel SBB sollen voraussichtlich bis 2025 andauern.