Sexuelle Belästigung? Schwere Vorwürfe gegen Zürcher Modelagent erhoben

tmxh/SDA

9.6.2020

In der Schweizer Modeszene geben erhebliche Anschuldigungen zu reden. (Symbolbild)
In der Schweizer Modeszene geben erhebliche Anschuldigungen zu reden. (Symbolbild)
Keystone

Mehrere männliche Models erheben schwere Vorwürfe gegen den Inhaber einer Zürcher Modelagentur: Es geht um angebliche sexuelle Belästigung und Nötigung – in einem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Ein handfester Skandal erschüttert die Schweizer Modeszene. Dem Inhaber einer Zürcher Agentur wird vorgeworfen, mehrere männliche Models sexuell belästigt und genötigt zu haben. Wie «20 Minuten» berichtet, haben mehrere Betroffene Vorwürfe erhoben und angeblich belastende Chatverläufe online geteilt.

Auch die Zürcher Staatsanwaltschaft führt ein Verfahren gegen den Besitzer der Inhaber Modelagentur. Ein männliches Model hatte Strafanzeige gegen ihn eingereicht, wie der Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft am Dienstag eine Meldung von «20 Minuten» bestätigte.

Chatverläufe auf Instagram dokumentiert

Die Vorwürfe lauten auf sexuelle Nötigung und sexuelle Belästigung. Bis zu einer rechtskräftigen Beurteilung des Vorgefallenen gilt jedoch die Unschuldsvermutung. Gemäss «20 Minuten» soll der Besitzer der Agentur über Jahre hinweg männliche Models sexuell belästigt und beispielsweise Nacktfotos von ihnen verlangt haben. Dokumentiert waren entsprechende Chatverläufe auf einem mittlerweile wieder gelöschten Instagram-Kanal.



Der anonyme Ersteller des Accounts wird von dem Newsportal wie folgt zitiert: «Er hat mich letztes Jahr ebenfalls sexuell belästigt. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, damit klarzukommen. Und er kommt weiterhin durch damit. Ich habe den Account erstellt, um ihn blosszustellen.» Er besitze 200 Nachrichten von verschiedenen Models, sagte der Mann.

Beschuldigter bestreitet Vorwürfe

Auch bei Fotoshootings soll es zu Vorfällen gekommen sein. Zahlreiche vorgeblich Betroffene berichteten etwa im «Blick» ausserdem von Übergriffen des Modelagentur-Inhabers nach Veranstaltungen und Partys. Zu den Betroffenen soll laut «20 Minuten» auch Ex-Bachelorette-Sieger Kenny gehören. «Während eines Fotoshootings verschwand er mit mir in eine Putzkammer. Dort betatschte er mich. Ich wusste nicht, was ich machen soll», sagte der Ex-Partner der ehemaligen Bachelorette Andrina Santoro. 



Der Beschuldigte hat derweil einen Anwalt eingeschaltet, über den er laut «20 Minuten» ausrichten liess, dass er die Vorwürfe bestreite. Auch habe der Anwalt auf die Unschuldsvermutung für seinen Klienten verwiesen.

Die Kantonspolizei Zürich weist unterdessen darauf hin, dass sich mutmassliche Opfer von Sexualstraftaten direkt bei der Polizei melden sollen.

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