«Geschmacklose» Denner-Werbung Kampagne mit dicken Hunden erntet heftige Kritik

Die Denner-Webekampagne mit übergewichtigen Hunden sticht ins Auge – und sorgt für Empörung. Von mehreren Seiten wird die Darstellung der Hunde als «Missbrauch des Tieres» kritisiert.

Verfremdete Tiere wirken possierlich – selbst wenn sie verfettet dargestellt werden. Die neueste Denner-Werbekampagne unter dem Motto «Nah bei dir» wirbt mit fettleibigen Hunden. Die Werbeplakate sollen suggerieren, dass der nächste Denner nur einen Katzensprung entfernt ist. Mit über 830 Supermärkten hat der Vollsortimenter eines der dichtesten Filialnetze der Schweiz. Zum Pech für Hunde: «Der kurze Weg zum Denner ist nicht für alle ein Vorteil», lautet der Slogan neben den vor einem Denner angeleinten dicken Hunden.

Vroni Peterhans, Präsidentin von «oeku – Kirchen für die Umwelt» findet die Kampagne «abwertend»: «Die Denner-Werbung gibt nicht die Natur des Hundes wieder. Denn Hunde sehen in echt nicht so aus. Das Tier wird einzig für Werbezwecke benutzt. Das ist ein klarer Missbrauch des Tieres.»

Denner-Mediensprecher beschwichtigt

Gaby Zimmermann, Präsidentin der Kommission Kirche und Umwelt von der katholischen Landeskirche Thurgau, schlägt in die gleiche Kerbe: «Tiere zu übermästen, wie ein Deko-Objekt zu stylen und sich dann darüber lustig zu machen, lässt jegliches ethisches Niveau vermissen.»

Oliver Loga von der Tierschutzstiftung «vier Pfoten» stösst sich ebenfalls am Gag, übergewichtige Tiere für eine Werbekampagne zu verwenden. «Je mehr Tiere so dargestellt, desto eher wird Fettleibigkeit bei Tieren als normal angesehen», kritisiert Loga. Die gesundheitlichen Folgen durch Übergewicht bei Hunden würden auf dieses Weise lächerlich gemacht und nicht ernst genommen.

Angesichts der Kritik an der Kampagne versucht Thomas Kaderli, Mediensprecher der Denner AG, die Botschaft der Werbung zu relativieren: «Die Plakatbilder sind nachträglich bearbeitet worden. Es ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass sie nicht real sind.» Die Übersetzung diene lediglich dazu, die Werbebotschaft «Nah bei dir» in einem Bild zu vermitteln.