«Tesla der Suizidhilfe»Kanton Schaffhausen verbietet Einsatz von Todeskapsel Sarco
SDA/dor
9.7.2024
Die Suizidkapsel Sarco des umstrittenen Aktivisten Philip Nitschke sollte in der Schweiz schon bald einer Person zum freiwilligen Tod verhelfen. Nun droht der Kanton Schaffhausen den Betreibern mit juristischen Folgen.
SDA/dor
09.07.2024, 05:40
09.07.2024, 05:46
Helene Laube
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Sterbehilfe-Kapsel des umstrittenen australischen Aktivisten Philip Nitschke wird in der Schweiz voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen.
Die Verwendung der Kapsel könnte aus Sicht der Staatsanwaltschaft mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden, schreibt der «Blick».
Angekündigt war der erste Einsatz laut einem Bericht in der «Neuen Zürcher Zeitung» bereits im Juli.
Die Sterbehilfe-Kapsel des australischen Aktivisten Philip Nitschke wird in der Schweiz voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen, wie der «Blick» schreibt. Angekündigt war der erste Einsatz laut einem Bericht in der «Neuen Zürcher Zeitung» von vergangener Woche bereits in diesem Monat. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen habe aber dem Betreiber mit einem Strafverfahren gedroht, sollte die Kapsel im Kanton zum Einsatz kommen, heisst es nun laut «Blick». Bei einem Einsatz der Kapsel «drohen ernsthafte juristische Konsequenzen», zitierte die Zeitung aus dem Schreiben des ersten Schaffhauser Staatsanwalts Peter Sticher an die Adresse der Anbieter. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft werfe die Kapsel strafrechtlich relevante Fragen auf, die mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden könnten.
Schweizer Sterbehilfeorganisationen werden die Kapsel nicht benutzen, wie Jean-Jacques Bise, Co-Präsident von Exit Schweiz, zu «Le Temps» sagte. Die Methode, in der Kapsel mithilfe von Stickstoff aus dem Leben zu scheiden, sei nicht würdevoll, sagte Bise.
Dass Sarco schon bald in der Schweiz zum Einsatz hätte kommen können, ist laut dem NZZ-Bericht von vergangener Woche überraschend. Denn die Schweizer Partner von Nitschkes Organisation namens Exit International hätten sich aufgrund der unklaren Rechtslage längst zurückgezogen. Für die Sarco-Premiere in der Schweiz gründete Nitschke laut NZZ eigens eine Tochterfirma namens Exit Switzerland. Diese hat aber nichts mit Exit Schweiz zu tun.
Der Sarco ähnelt laut NZZ nicht zufällig einem futuristischen Transportmittel: Er verhelfe den Patienten laut dem Gestalter zu einer «letzten Reise», bei der sie durch den transparenten Deckel den Himmel im Blick haben. Deshalb sei der Sarco auch schon als «Tesla der Sterbehilfe» bezeichnet worden.
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