Personalisierte Tickets«Man weiss, wer im Stadion ist, wenn es zu Straftaten kommt»
Von Philipp Dahm
19.11.2021
Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren will Ausschreitungen wie zuletzt in Zürich verhindern – und Tickets nur noch gegen Identifikation abgeben.
Von Philipp Dahm
19.11.2021, 14:44
19.11.2021, 14:57
Philipp Dahm
Gestern und heute hat sich die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) in Mendrisio beraten – und heute stand auch das Thema Hooliganismus auf der Agenda.
blue News erreicht den Luzerner SVP-Regierungsrat Paul Winiker auf der Rückreise aus dem Tessin. Der Vorsitzende der AG Bewilligungsbehörden berichtet, wie die Kantone in der Sache denken.
Zur Person
KEYSTONE
Paul Winiker ist seit 2015 Regierungsrat in Luzern. Der SVP-Politiker steht dem Justiz- und Sicherheitsdepartement vor.
Was ist bei der heutigen Sitzung in Sachen Hooligans herausgekommen?
Wir haben eine einstimmige Forderung an die Bewilligungsbehörden gestellt, ab der Saison 22/23 Tickets nur noch gegen Identifikation auszugeben. Die Massnahme ist von den Polizeikommandanten vorgeschlagen worden.
Was erhoffen Sie sich davon?
Sie dient einerseits dazu, dass man weiss, wer im Stadion ist, wenn es zu Straftaten oder Gewalt kommt, und sie wirkt andererseits präventiv, weil man kontrollieren kann, dass keine Leute mit Stadion- oder Rayonverbot ins Stadion kommen.
Kann die Massnahme Randale wie zuletzt in Zürich verhindern?
Es ist nur eine Teil-Massnahme. Sie wird nicht alles verhindern – vor allem bei dem, was vor dem Stadion stattfindet. Aber es ist eine Grund-Massnahme, die sinnvoll, einfach und technisch problemlos durchführbar ist.
Es wurde oft moniert, es sei zu aufwändig und gehe nicht. Aber ich habe es beim Länderspiel am Montag erlebt: 17'000 Zuschauerinnen und Zuschauer, ein volles Stadion und es gab keine Probleme mit der Identitätskontrolle. Das sollte auch weiterhin möglich sein.
Waren auch andere Massnahmen im Gespräch?
Es wurde auch über die Massnahme Sperrung des Gästesektor gesprochen. Das ist eine der potenziellen Massnahmen, die auch von der Polizeidirektoren-Konferenz geprüft worden ist.
Mit welchem Ergebnis?
Die Massnahme kann vom Verband oder von den Vereinen verhängt werden, wenn andere Mittel nicht ausreichen. Das ist aber bereits im Hooligan-Konkordat festgelegt worden.