Nach schwerer Krankheit gestorbenKinderarzt und Musiker Beat Richner - ein Leben für die Kinder
SDA
9.9.2018
Für die einen war er ein sympathischer Spinner, für die anderen ein «Gott». Unstreitbar ist, dass Beat Richner das Leben hunderttausender Kinder gerettet hat. Nun ist der Kinderarzt mit 71 Jahren einer schweren Krankheit erlegen.
Im Frühling 2017 musste Richner aus gesundheitlichen Gründen die Leitung seiner fünf Spitäler in Kambodscha aufgeben und in die Schweiz zurückkehren. Seine Stiftung hatte mitgeteilt, dass er an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust leide.
So war Richner denn auch nicht dabei, als im November im Beisein des kambodschanischen Königs Norodom Sihamoni in Phnom Penh der Gründung des Kantha-Bopha-Kinderspitals vor 25 Jahren gedacht wurde. 1992 hatte der damals 45-Jährige seiner gutgehenden Praxis am Zürichberg den Rücken gekehrt, um in der kambodschanischen Hauptstadt die Kinderklinik wieder aufzubauen.
Im Kantha Bopha ("Duftende Blume"), benannt nach einer jung verstorbenen Tochter von König Sihanouk, hatte Richner schon 1974 als junger Arzt für das Rote Kreuz gearbeitet. 1975 musste er das Land nach der Offensive der Roten Khmer aber fluchtartig verlassen.
Nach seiner Rückkehr nach Zürich arbeitete Richner zunächst am Universitätsspital und baute später seine eigene Praxis auf. Nebenbei erfand er die Rolle des melancholischen Musikclowns Beatocello, schrieb Kinderbücher für "Erwachsene ab etwa fünf Jahren" und trat in der Kinderstunde des Fernsehens auf.
15 Millionen Kinder behandelt
1991 wurde Richner von König Sihanouk angefragt, das unter dem Schreckensregime von Pol Pot zerstörte Kantha-Bopha-Spital zu renovieren. Nach der Einweihung im September 1992 gründete er von 1996 bis 2007 noch vier weitere Kliniken, drei in Phnom Penh und eine in Siem Reap.
Heute haben die Kantha-Bopha-Spitäler 2500 Mitarbeitende und den Status von Universitätskliniken. Sie verarzten über 80 Prozent aller kranken Kinder des Landes, und das völlig kostenfrei. Seit 1992 wurden fast 15 Millionen Kinder ambulant und mehr als 1,5 Millionen weitere stationär behandelt, die meisten unentgeltlich. Die kambodschanischen Ärzte werden durch eine strategische Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Kinderspital in Zürich aus- und weitergebildet.
Neben dem unermüdlichen Einsatz für seine jungen Patienten - eigene Kinder hatte der unverheiratete Zürcher nicht - war Richner auch unablässig als Geldeintreiber unterwegs. Jeden Samstag gab Beatocello ein Konzert in seinem Spital in Siem Reap und warb bei den Besuchern um Spenden. Auch tourte er regelmässig mit seinem Cello "Blondine" durch die Schweiz und trat an Galaveranstaltungen des Zirkus' Knie auf.
Streitbarer Geist
Dazwischen legte sich Richner auch immer wieder mit der Uno an, die ihm indirekt eine Luxusmedizin unterstellte. Der Kinderarzt wiederum verabscheute die von der Weltgesundheitsorganisation propagierte Basismedizin als "arme Medizin für arme Leute". Seinen Kritikern hielt er entgegen, dass seine Spitäler weltweit das beste Verhältnis zwischen Kosten und Heilungsrate aufwiesen.
Auch mit den Schweizer Behörden lag der von den Menschen in Kambodscha als "Gott" verehrte Richner zeitweise über Kreuz. Weil er sich weigerte, mit den "korrupten" Gesundheitsbehörden Kambodschas einen Vertrag zu unterzeichnen, stellte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) 2004 vorübergehend ihre Zahlungen ein.
Unterdessen attestierte sie Richner eine "überragende Arbeit" zugunsten der Kinder und des Gesundheitswesens in Kambodscha. Aktuell unterstützt der Bund die Kantha-Bopha-Stiftung mit 4 Millionen Franken pro Jahr. Seit 1994 flossen so über 60 Millionen Franken in die Spitäler. Die kambodschanische Regierung ihrerseits verdoppelte 2016 ihren Beitrag auf jährlich 6 Millionen Dollar.
Darüber hinaus steigen die privaten Spenden aus Kambodscha kontinuierlich an. 2017 kam ein Drittel des Budgets von 42 Millionen Franken aus Kambodscha.
Vielfach geehrt
Richner ist Ehrendoktor der Universität Lausanne und der Universität Zürich. Daneben erhielt er weitere Auszeichnungen und Ehrungen. Schon 1994 wurde ihm etwa der Adèle-Duttweiler-Preis zugesprochen. 2003 wurde er im Rahmen der SRF-Fernsehshow "SwissAward" als erster "Schweizer des Jahres" ausgezeichnet.
Der französisch-schweizerische Dokumentarfilmer Georges Gachot widmete dem charismatischen Wohltäter fünf Filme. Richner selbst schrieb drei Bücher, zuletzt "Ambassador. Zwischen Leben und Überleben", in dem er über seinen Alltag als Kinderarzt in Kambodscha berichtet.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
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Bild: Kapo TG
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Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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