Bis zu 12 Rappen mehr Kommen nun die höheren Benzinpreise?

aru

2.7.2023

Muss das neue CO2-Gesetz im Parlament vertreten: Bundesrat Albert Rösti.
Muss das neue CO2-Gesetz im Parlament vertreten: Bundesrat Albert Rösti.
Bild: Keystone/Peter Klaunzer

Steigen bald die Preise für Benzin? Wie der Verkehrsverband TCS vermutet, soll Sprit bald bis zu 12 Rappen teurer werden pro Liter. Grund dafür ist die neue Pflicht zur Beimischung von erneuerbarem Treibstoff.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das revidierte CO2-Gesetz sieht vor, dass Benzin und Diesel ein nachhaltiger Treibstoff beigemischt werden soll.
  • Dies würde die Preise laut Bundesrat um drei bis sechs Rappen pro Liter erhöhen.
  • Der Verband der Treibstoffimporteure Avenergy Suisse geht nun aber davon aus, dass es sich um eine Preiserhöhung von bis zu 12 Rappen handeln wird.

Muss Albert Rösti bald wieder gegen seine eigene Partei kämpfen, wie er es schon beim Klimagesetz musste? Dieses wurde vor wenigen Wochen deutlich angenommen, doch nun steht schon das nächste Gesetz in Sachen Klima in den Startlöchern.

Denn am Montag wird die Umweltkommission des Ständerates das neue CO2-Gesetz beraten. Der Bundesrat schlägt darin eine Neuerung vor, die die Erhöhung von Benzinpreisen nach sich ziehen dürfte.

So sollen Benzin und Diesel künftig mehr erneuerbare Treibstoffe beigemischt werden, damit die Emissionen von CO2 um bis zu zehn Prozent gesenkt werden können. Geht es nach dem Bundesrat, wird dies drei bis sechs Rappen pro Liter zusätzlich kosten. Bis zu 12 Rappen pro Liter sollen es sein, wenn man den Schätzungen des Verbands der Treibstoffimporteure Avenergy Suisse glaubt.

Prekär für jene, die aufs Auto angewiesen sind

Peter Goetschi, Präsident des grössten Verkehrsverbandes TCS, übt in der «SonntagsZeitung» scharfe Kritik. «Mit dem revidierten CO2-Gesetz plant der Bundesrat eine versteckte Benzinpreiserhöhung», sagt er. Autofahren könne so signifikant teurer werden, was der Verband verurteilt. Denn Treibstoff müsse für alle erschwinglich bleiben, besonders für jene, die wegen des Arbeitswegs aufs Auto angewiesen seien.

Weiter erinnert der TCS daran, dass nach der verlorenen Abstimmung zum CO2-Gesetz im Jahr 2021 die Erhöhung der Benzinpreise als Grund für die Niederlage ins Feld geführt wurden. Die damalige Energieministerin Simonetta Sommaruga erklärte, man wolle fortan mit Anreizen anstelle von Preiserhöhungen arbeiten.

Albert Rösti, der das Geschäft nun im Parlament vertreten muss, war zuvor Präsident von Auto Schweiz. Er äusserte sich mehrmals gegen eine Erhöhung des Benzinpreises. Vor vier Jahren warb er sogar mit dem Slogan: «Wenn Du höhere Benzinpreise verhindern willst, dann wähle SVP.»

Doch ist nicht nur die SVP kein Fan der Massnahme. Auch die Grünen und die SP finden die Beimischung von synthetischem Benzin nicht optimal. Während die SP von einer Verlegenheitslösung mit zu wenig politischer Anstrengung sprach, betonen die Grünen, dass man eher auf elektrische Antriebsmethoden setzen solle.