KorruptionsrankingGeldwäsche – die Schweiz hat noch viel zu tun
SDA
29.1.2019 - 06:05
Hinsichtlich der Korruption im öffentlichen Sektor schneidet die Schweiz im Korruptionsranking 2018 gut ab. Handlungsbedarf besteht vor allem aber in Sachen Geldwäsche.
Die Schweiz hat sich bezüglich der Korruption im öffentlichen Sektor im vergangenen Jahr weder verbessert noch verschlechtert. Sie belegt im Korruptionsranking 2018 von Transparency International mit 85 von 100 möglichen Punkten unverändert Platz 3.
Diesen Rang teilt sie sich mit Finnland, Schweden und Singapur, wie Transparency International Schweiz am Dienstag mitteilte. Überflügelt wurden diese Länder nur noch von Neuseeland (87 Punkte) und Dänemark (88 Punkte), das neu an der Spitze des Index steht. Schlusslichter waren wiederum Südsudan und Syrien mit je 13 und Somalia mit zehn Punkten.
Der Corruption Perceptions Index (CPI) 2018 bestätige damit erneut, «dass in keinem Land – auch nicht in der Schweiz – der öffentliche Sektor korruptionsfrei ist», heisst es in der Mitteilung. Selbst in der Spitzengruppe bleibe die Bewertung klar unter den Maximalwerten. Die Schweiz verfehle diese um teilweise über 20 Prozent.
Wunder Punkt Geldwäscherei
Der CPI misst die Wahrnehmung der Korruption im öffentlichen Sektor. Dazu wertet Transparency International Studien und Analysen von Fachpersonen aus Wirtschaft und Wissenschaft aus. Die Korruption im Privatsektor wird nicht erfasst.
Genau dort bestehe aber in der Schweiz Handlungsbedarf, wird der Geschäftsführer von Transparency International Schweiz, Martin Hilti, im Communiqué zitiert. Es bestünden etwa «erhebliche Mängel» beim Schutz von Whistleblowern, bei der Korruption im Sport oder bei der Geldwäscherei-Bekämpfung.
Schweizer Banken seien immer wieder in Geldwäscherei verstrickt. Als Beispiele nennt der Transparency-Bericht Skandale um den malaysischen Regierungsfonds 1MDB, den brasilianischen Baukonzern Odebrecht oder den brasilianischen Ölkonzern Petrobras.
Die Daten für die Erhebung des Korruptionsrankings 2018 stammen hauptsächlich aus dem Jahr 2017. Unberücksichtigt bleiben damit etwa die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit umstrittenen Auslandreisen von Amtspersonen oder Spesenexzesse.
USA steigen ab
Im weltweiten Vergleich stehen die westeuropäischen Staaten am besten da. Sie erreichen im Schnitt 66 von 100 Punkten. Norwegen erreichte mit 84 Punkten Rang 7, die Niederlande Platz 8 (82 Punkte). Deutschland belegte zusammen mit Grossbritannien Rang 11 (80 Punkte), Frankreich Platz 21 (72 Punkte).
Von den amerikanischen Staaten schneidet Kanada auf Rang 9 mit 81 Punkten am besten ab, gefolgt von den USA auf Rang 22 (71 Punkte). Die USA haben im Vergleich zum Vorjahr vier Punkte verloren. Der Bericht macht geltend, die Gewaltenteilung sei unter Druck geraten und beklagt eine «Erosion der ethischen Normen auf den höchsten Stufen der Macht».
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