Panne bei CSS Krankenkasse verschickt Tausende Abrechnungen an falsche Kunden

uri

27.8.2019

Bei der CSS landen etliche Abrechhungen bei den falschen Kunden. (Symbolbild)
Bei der CSS landen etliche Abrechhungen bei den falschen Kunden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Datenpanne bei der CSS: Im Online-Portal der Krankenversicherung gehen Rechnungen mit heiklen Daten an die falschen Kunden raus. Die Versicherung reagiert.

Erneut hat eine Kundin der CSS im Online-Portal der Krankenkasse detaillierte Abrechnungen einer anderen Person erhalten, wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtet.

Der Vorgang sei «ganz klar eine Verletzung des Datenschutzes», sagte Silvia Böhlen, Sprecherin des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten, dem Sender. Bei Gesundheitsdaten seien die «Datenschutzverletzung gravierender, als wenn nur ein Name oder eine Adresse falsch verschickt» werde.



Längst kein Einzelfall

Es handle sich dabei längst um keinen Einzelfall, wie SRF meldet. Nachdem bereits vor rund einem Jahr der «Blick» über einen CSS-Kunden berichtet hatte, der im MyCSS-Portal sensible Daten einer ihm unbekannten Frau einsehen konnte, hakte «Espresso» bei der Krankenkasse nach. Eine Sprecherin erklärte damals, dass man hinischtlich solcher Fälle einen «relativ geringen Fehleranteil von 0,7 Promille gemessen» habe.

Was sich erstmal nach wenig anhört, ist es de facto aber nicht, wie «Espresso» jetzt vorrechnet: Das bedeute nämlich, dass eine von 1'400 Rechnungen an falsche Kunden gehe. Im Falle der CSS, die 17 Millionen Rechnungen im Jahr verarbeite, dürften das dann annähernd 12'000 Falschzustellungen sein.

Aufgrund der «Espresso»-Recherchen will die Versicherung nun Konsequenzen ziehen und das Kundenportal MyCSS schon in den nächsten Tagen umstellen. Die Kunden werden dann wohl keine Original-Rechnungen mehr erhalten, sodass im Falle von Fehlzustellungen keine Rückschlüsse auf den ursprünglichen Patienten mehr möglich sind.

Bilder aus der Schweiz
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