Corona Kritik an ETH-Studie: Drohen 5'000 Tote durch zweite Virus-Welle?

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31.5.2020

Droht nach dem Sommer eine zweite Corona-Welle? (Symbolbild)
Droht nach dem Sommer eine zweite Corona-Welle? (Symbolbild)
Keystone

Eine Studie der ETH Zürich warnt vor einer zweiten Corona-Welle – und vor möglicherweise vielen Toten. Nun wird Kritik daran laut.

5'000 Tote könnte eine zweite Corona-Welle in der Schweiz nach sich ziehen – so heisst es zumindest in einer Studie der ETH Zürich. Die Untersuchung ist bisher nur als Preprint veröffentlicht, hat also den wissenschaftlichen Begutachtungsprozess noch nicht hinter sich. 

Auch deshalb wird an der Untersuchung, die auch von der ETH-Medienabteilung an die Öffentlichkeit gebracht wurde, nun Kritik laut. So fragt der Berner Epidemiologe Christian Althaus auf Twitter: «Sollen solche Studien bereits derart ­prominent kommuniziert werden?» 

Laut «Blick» hält es Caspar Hirschi von der Uni St. Gallen für sinnvoll, Studien auf diese Art öffentlich zu machen: «Die wissenschaftliche Diskussion an vorderster Erkenntnisfront war noch nie so transparent wie heute.»

Konkrete Zahlen nicht sinnvoll

Doch auch der Experte für Wissenschaftsgeschichte übt Kritik: «Dass die ETH eine ­konkrete Zahl von 5'000 Toten publiziert, ist meiner Meinung nach heikel», wird Hirschi von «Blick» zitiert. Eine konkrete Totenzahl zu nennen, würde demnach nicht zu einer sinnvollen Diskussion über neue wissenschaftliche Erkenntnisse beitragen.

Die Reaktion der ETH fällt laut «Blick» allgemeiner aus: «Grundsätzlich kommuniziert die ETH ­Zürich keine Studien, welche den wissenschaftlichen Begutachtungsprozess nicht durchlaufen haben», habe es auf Anfrage geheissen. Aufgrund der Bedeutung der ­Forschung zur gegenwärtigen Pandemie habe man sich aber für eine Ausnahme entschieden.

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