Umstrittene Kontakte mit RechtsradikalenKritik an JSVP ist für SVP-Präsident «Rechtsextremismus-Theater»
sda/dor
31.7.2024 - 03:26
Tausende protestieren gegen Rechtsextremisten Sellner
Marburg, 30.07.2024:
PROTEST GEGEN RECHTSEXTREMISTEN
Eine geplante Lesung von Martin Sellner treibt am Montag in Marburg mehrere Tausend Menschen auf die Strasse
Ton Oma:
«Wir sind hier in Marburg, weil wir die Lesereise des Herrn Sellners für eine Frechheit halten. Wir finden nicht, dass der ungestört hier in Deutschland seine rassistischen Äusserungen hier machen soll.»
Zu der Kundgebung hatten die Stadt und das Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus aufgerufen
Sellner war der Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich
POLIZEI TEILT AM ABEND MIT:
Die Lesung habe vor etwa 50 Menschen in Gladenbach stattgefunden, etwa 20 Kilometer von Marburg entfernt
31.07.2024
SVP-Präsident Marcel Dettling hat die Vorwürfe gegen Mitglieder der Jungen SVP als «Rechtsextremismus-Theater» kommentiert. Es war die erste Äusserung der Spitze der Mutterpartei zu den im Frühling aufgekommenen Rechtsextremismus-Vorwürfen.
Keystone-SDA, sda/dor
31.07.2024, 03:26
31.07.2024, 10:26
SDA
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SVP-Präsident Marcel Dettling hat die Vorwürfe gegen Mitglieder der Jungen SVP als «Rechtsextremismus-Theater» kommentiert.
Medien würden seit Jahren versuchen, der SVP Rechtsextremismus anzulasten.
Anlass für Dettlings Aussagen ist die Kontroverse um Sarah Regez.
Die Strategiechefin der JSVP Schweiz, soll an einem geheimen Treffen des österreichischen Rechtsradikalen Martin Sellner teilgenommen haben, an welchem auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» anwesend waren.
Sechs Jungparteien forderten daraufhin die JSVP auf, sich vom Rechtsextremismus zu distanzieren.
Es habe keine strafbare Handlung gegeben, sagte Dettling in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit CH Media.
Medien würden seit Jahren versuchen, der SVP Rechtsextremismus anzulasten. Es sei aber ein «No-Go, eine demokratische, freiheitliche und bürgerliche Partei wie die SVP in die rechtsextreme Ecke zu stellen», sagte der Parteipräsident. Rechtsbürgerlich dürfe nicht mit rechtsextrem verwechselt werden.
Bisher hatte sich die Mutterpartei mit einem Kommentar zurückgehalten. Die Jungpartei sei eine eigenständige Partei und deshalb werde sich die SVP nicht einmischen, sagte etwa Sandra Sollberger, Mitglied des SVP-Parteileitungsausschusses, im April zum Schweizer Radio und Fernsehen.
Die Mutterpartei müsse nicht eingreifen wegen eines mutmasslichen Treffens der Strategiechefin der Jungpartei, Sarah Regez, mit dem österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner. Das sagte SVP-Bundesrat Christoph Blocher der «Neuen Zürcher Zeitung».
Im April war es innerhalb der Jungen SVP (JSVP) wegen Regez zu Kontroversen gekommen. Sie soll gemäss «SonntagsBlick» vom 31. März an einem geheimen Treffen mit Sellner teilgenommen haben, an dem auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» anwesend waren.
Regez will die Referenten der Veranstaltung nach eigenen Angaben nicht gekannt haben. Der Name Sellner sei ihr kein Begriff gewesen, sagte sie Anfang April der «SonntagsZeitung».
Sechs Jungparteien forderten daraufhin die JSVP auf, sich vom Rechtsextremismus zu distanzieren. Die Jungen Grünliberalen kündigten im Juni an, die Zusammenarbeit mit der JSVP zu beenden.