Erste Entscheide der Schlichtungsstelle Kündigungen bei Zürcher Sugus-Häusern waren «missbräuchlich»

Lea Oetiker

23.6.2025

Die kurzfristigen Kündigungen haben grosse Empörung ausgelöst: Über 1000 Personen nahmen anfangs Dezember an einer Sugus-Solidaritätskundgebung teil.
Die kurzfristigen Kündigungen haben grosse Empörung ausgelöst: Über 1000 Personen nahmen anfangs Dezember an einer Sugus-Solidaritätskundgebung teil.
sda

In den ersten Anfechtungen der Kündigungen der Zürcher Sugus-Häuser sind diese als «missbräuchlich» bezeichnet worden.

Lea Oetiker

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  • Im Dezember wurden 105 Mietparteien in den Sugus-Häusern Zürich wegen Totalsanierung gekündigt.
  • Die Schlichtungsbehörde erklärte die Kündigungen als «missbräuchlich», eine Einigung mit der Eigentümerin Bachmann gab es bisher nicht.
  • Bachmann verweigerte Verhandlungen und reagierte nicht auf Vermittlungsversuche.

Letzten Dezember erhielten 105 Mietparteien in drei Gebäuden der Sugus-Häuser in Zürich die Kündigung. Der Grund: Totalsanierung. Die Solidarität mit den Betroffenen war riesig, es kam zu Demonstrationen. 

Von 95 Mietparteien sind daraufhin Kündigungsschutzbegehren bei der Schlichtungsstelle eingegangen. Am Montag kam es am Zürcher Mietgericht zu den ersten Schlichtungsverhandlungen im Fall der Leerkündigungen.

In den ersten vier Verhandlungen hat die Schlichtungsbehörde Zürich nun entschieden, dass die Kündigungen «missbräuchlich» sind. Das teilt der Zürcher Mieterverband mit. «Es konnte keine Einigung erzielt werden», heisst es weiter.

Vermieterin bisher nicht verhandlungsbereit

Doch was bedeutet das? Die Schlichtungsbehörde beim Mietgericht versucht, zwischen den Mietern und der Eigentümerin Regina Bachmann zu vermitteln. Sie prüft die Situation und macht dann beiden Seiten einen Vorschlag, wie der Streit gelöst werden könnte.

Danach haben beide Parteien 20 Tage Zeit, um beim Mietgericht eine Klage einzureichen, falls sie mit dem Vorschlag nicht einverstanden sind. Dann würde es zu einer Gerichtsverhandlung kommen.

Bachmann gab sich bisher wenig verhandlungsbereit. Im Januar waren diverse Mieter*innen für ein Treffen mit ihr nach Zug gereist, zum Sitz der Verwaltung. Doch sie tauchte nicht auf. Im März scheiterte auch der Vermittlungsversuch der Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch. Bachmann hatte nicht einmal auf die Schreiben von Mai geantwortet.