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Apotheker warnen
«Kurzfristig lässt sich der Medikamenten-Engpass nicht beheben»

So aussergewöhnlich wie derzeit war die Situation in der Schweiz noch nie: Die Versorgungslage mit Medikamenten in der Schweiz ist angespannt. Der Apothekerverband zeigt sich sehr besorgt.
«Die Situation ist derzeit schon sehr aussergewöhnlich», räumt Stéphanie Logassi Kury auf Anfrage von blue News ein. Kury leitet als Mitglied der Geschäftsführung des Schweizerischen Apothekerverband PharmaSuisse die Kommunikationsabteilung und äussert sich besorgt: «Kurzfristig kann die Situation nicht geändert werden, da müssen eingesetzte Massnahmen erst greifen. Das wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.»
Dass sich der Medikamenten-Engpass in der Schweiz weiter verschärft hat, stuft mittlerweile auch der Bund als «problematisch» ein. Eine neu eingesetzte Taskforce soll daher Massnahmen erarbeiten, um die Engpässe rasch zu lindern.
Der Apothekerverband, so Kury, begrüsse jede Bemühung, die die Sachlage kurzfristig verbessern könnte. Dies, «weil es an der Front wirklich problematisch ist, sowohl für Apotheker und ihre Teams als auch für Patienten.»
Ähnlich äussert sich der Berner Spitalapotheker Enea Martinelli im «Tages-Anzeiger»: «Ganz schlimm ist es zurzeit bei antibiotischen Sirups für Kinder, die beispielsweise eine Streptokokken-Infektion haben.»
Ungesunde Abhängigkeit von China und Indien
Dass sich die Situation derart zugespitzt hat, liege an vielfältigen Umständen, erläutert PharmaSuisse-Sprecherin Kury. Ein Grund ist, dass die Pharmaindustrie von wenigen Wirkstoffherstellern abhängig ist, wie Andreas Faller, ehemaliger Vizechef des Bundesamts für Gesundheit (BAG), bei «20 Minuten» erläutert.
Der heute als Gesundheitsberater tätige Jurist fordert, die dramatische Abhängigkeit von Indien und China zu beenden. So habe die deutsche Pharma-Professorin Ulrike Holzgrabe bereits vor Jahren erkannt: «Die Chinesen brauchen gar keine Atombombe. Es reicht, wenn sie keine Antibiotika mehr liefern.»
«Die Apotheken sind im Moment sehr gefordert», unterstreicht Stéphanie Logassi Kury. «Insbesondere die Suche nach alternativen Arzneimitteln nimmt viel Zeit in Anspruch.»
Wichtig sei, dass der Bund die Apothekerinnen und Apotheker beim Thema Medikamenten-Engpass begleitet und optimale Rahmenbedingungen schafft, «damit wir unsere Arbeit tun können. Letztendlich gibt es für einige Apotheken auch die Möglichkeit, Arzneimittel selbst herzustellen.»