News zu Blatten VS Parlament gibt 5 Millionen Franken Soforthilfe frei

Agenturen/red

7.6.2025 - 20:48

Erneut sehr hohe Aktivität am Kleinen Nesthorn ob Blatten VS

Erneut sehr hohe Aktivität am Kleinen Nesthorn ob Blatten VS

Die Gefahr im Bergsturzgebiet im Walliser Lötschental bleibt laut den Walliser Behörden auch am Sonntag «sehr hoch». Am Kleinen Nesthorn wurde erneut eine sehr hohe Aktivität registriert. Laut Schätzungen sind weiterhin mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. Ein Einsatz auf dem Schuttkegel sei deshalb derzeit nicht möglich, hiess es in einem Lageupdate des Kantonalen Führungsorgans vom Sonntagmorgen. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

01.06.2025

Der bisher grösste Abbruch am Birchgletscher hat im Lötschental massive Schäden angerichtet. Der Kanton Wallis hat eine besondere Lage ausgerufen. Die Entwicklungen im Ticker. 

Agenturen/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 28. Mai, kurz vor 16 Uhr, kam es oberhalb von Blatten VS zu einem gewaltigen Gletscherabbruch.
  • Das evakuierte Dorf wurde verschüttet oder steht unter Wasser.
  • Interventionen im Bergsturzgebiet sind derzeit wegen der gefährlichen Lage nicht möglich.
  • Durch die Aufstauung der Lonza sind weitere Dörfer im Tal bedroht.
  • Die Solidarität mit den Betroffenen ist riesig.
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  • 12. Juni, 09.21 Uhr

    Parlament gibt Fünf-Millionen-Franken-Soforthilfe für Blatten frei

    Das bei einem Bergsturz weitgehend verschüttete Walliser Bergdorf Blatten erhält vom Bund eine Soforthilfe in Höhe von fünf Millionen Franken. Nach dem Ständerat hat am Donnerstag auch der Nationalrat die entsprechenden Rechtsgrundlagen oppositionslos gutgeheissen.

  • 15.52 Uhr

    Ständerat bewilligt fünf Millionen Franken Soforthilfe für Blatten

    Die Bevölkerung des von einem Bergsturz verwüsteten Oberwalliser Bergdorfs Blatten soll fünf Millionen Franken vom Bund erhalten. Dieser Meinung ist der Ständerat. Er hat am Dienstag die vom Bundesrat beantragte Soforthilfe gutgeheissen - ohne Gegenstimme.

    Den Solidaritätsbeitrag hatte der Bundesrat am vergangenen Freitag beschlossen. Damit das Geld für die Bevölkerung von Blatten freigegeben werden kann, braucht es die Zustimmung des Parlaments. Am kommenden Donnerstag wird der Nationalrat darüber entscheiden.

  • Dienstag, 10. Juni 2025 - 10.33 Uhr

    Wallis will nach Katastrophe in Blatten Klimawandel bekämpfen

    Die Katastrophe von Blatten hat am Dienstag den Walliser Grossen Rat beschäftigt. Der Staatsrat kündigte an, in den Kampf gegen den Klimawandel investieren zu wollen.

    «Das Wallis wird immer regelmässiger und stärker von Extremereignissen heimgesucht. Der Staatsrat wird eine Strategie, eine gesetzliche Grundlage und finanzielle Mittel vorlegen, um der Umweltherausforderung gewachsen zu sein», sagte der Präsident der Kantonsregierung, Mathias Reynard (SP), im Rat.

    In einer Ansprache zu Beginn der Sitzung sagte Parlamentspräsidentin Patricia Constantin, dass der Grosse Rat an der Seite der Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten stehe: «Wir teilen Ihren Schmerz, Ihre Verwirrung und Ihren Verlust, aber auch Ihre Hoffnungen und Ihre Widerstandsfähigkeit. Blatten ist ein zerstörtes, aber nicht besiegtes Dorf.»

    Auf der Zuschauertribüne erinnerte der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, daran, dass «dreissig Sekunden ausgereicht haben, um unsere Tradition, unsere Geschichte und das Hab und Gut unserer Bevölkerung auszulöschen, von der 96 Prozent obdachlos geworden sind».

    Bellwald sprach auch über die Zukunft: «Ich trete hier vor Sie, um Sie zu bitten, Blatten wieder aufzubauen, ohne übertriebene Bürokratie und Formalismus oder politische Uneinigkeit. Was wir brauchen, sind schnelle Entscheidungen, um Strassen wieder aufzubauen und unser Gebiet neu zu ordnen.»

  • 20.37 Uhr

    Jedes sechste Wohnhaus von einer Naturgefahr bedroht

    In der Schweiz ist jedes sechste Wohnhaus ist von einer Naturgefahr bedroht. Zu diesem Schluss kam die Zürcher Kantonalbank in einer im April veröffentlichten Auswertung der kantonalen Gefahrenkarten.

    Die Gefahrenstufe ist dabei meist gering oder mittel. Jedes 125. Wohngebäude liegt jedoch in Zonen mit erheblichen Gefahren. Die Hauptgefahr geht von Hochwasser aus − mit deutlichem Abstand vor Rutschungen.

    Besonders viele Häuser in Gefahrenzonen gibt es im Glarnerland: Fast die Hälfte der Wohngebäude ist hier mindestens einer Naturgefahr ausgesetzt. Es folgen die Kantone Wallis (36 Prozent), Schwyz (30 Prozent), Graubünden (29 Prozent) und St. Gallen (27 Prozent).

    Hochwasser, Murgänge, Felsstürze: Zahlreiche Siedlungen in der Schweiz liegen in einer bedrohten Zone. Zerstörte Häuser in der Lonza.
    Hochwasser, Murgänge, Felsstürze: Zahlreiche Siedlungen in der Schweiz liegen in einer bedrohten Zone. Zerstörte Häuser in der Lonza.
    KEYSTONE/Michael Buholzer

    Unwetter mit Starkregen haben in der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. So verursachten Ende Juni 2024 Unwetter im Tessin, Wallis und im Bündner Misox gewaltige Schäden Gebäuden, Betrieben und Verkehrswegen. Landesweit kamen mindestens zehn Menschen ums Leben.

    Im Hochgebirge geht zunehmend auch Gefahr von Gletscherseen aus, die sich in den letzten Jahrzehnten an verschiedenen Orten gebildet haben. In den Voralpengebieten der Schweiz geht das Risiko eher von Hang- und Erdrutschen aus.

  • Samstag, 07. Juni 2025 - 9.00 Uhr

    Blatten ist auf Gefahrenkarte nicht als Risikogebiet verzeichnet

    Das von einem verheerenden Bergsturz zerstörte Blatten ist auf der aktuellen Gefahrenkarte des Kantons Wallis nicht als Risikogebiet eingestuft. Der Grund dafür ist gemäss Experten, dass es sich dabei um ein unerwartetes Ereignis handelte, dass es so noch nie gegeben hatte in der Schweiz.

    Auf Gefahrenkarten werden Ereignisse berücksichtigt, mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von bis zu 300 Jahren, sagte der Berner Geologe und Mineraloge Hans-Rudolf Keusen. Das bedeutet, dass es denkbar ist, dass ein Gefahrenereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von einmal in 300 Jahren eintritt.

    Die aktuelle Naturgefahrensituation in der Schweiz vom 07. Juni 2025.
    Die aktuelle Naturgefahrensituation in der Schweiz vom 07. Juni 2025.
    naturgefahren.ch

    Bei einem Ereignis wie dem Bergsturz in Blatten müsse man davon ausgehen, dass ein solches Ereignis viel seltener ist, also im Durchschnitt weniger als alle 300 Jahre einmal eintrete. Dies sei also kein Fehler oder eine falsche Einschätzung, so Keusen.

    Oft werden solche seltene Risiken in Gefahrenkarten als Restrisiko deklariert. Mit diesem Restrisiko müssten die Behörden umgehen.

    In der Schweiz befinden sich laut Keusen viele Siedlungen auf den Risikokarten für Naturgefahren im roten Bereich. Das bedeute nicht, dass diese Siedlungen abgebrochen werden müssen. Aber Erweiterungsbauten zum Beispiel seien schwieriger oder unmöglich.

  • Freitag, 06. Juni 2025 - 21.29 Uhr

    Rund 30 Bewohner haben wieder in ihre Häuser im Lötschental zurückkehren können

    Rund 30 Bewohner haben am Freitagnachmittag wieder in ihre Häuser im Walliser Lötschental zurückkehren können. Nach dem Abbruch von Teilen des Birchgletschers oberhalb von Blatten waren am 29. Mai einige Häuser in Ferden, Kippel und Wiler vorsorglich evakuiert worden.

    Auch die Evakuierungswarnung für das Gewerbegebiet in Wiler wurde aufgehoben. «Die erhöhte Gefahr einer massiven und unkontrollierten Seitenerosion entlang des Bachbetts der Lonza besteht nicht mehr», schrieb der Regionale Führungsstab Lötschental in einer Mitteilung. Das Dispositiv für eine allfällige Evakuierung bleibe jedoch bestehen.

    Auch Touristen dürfen ab Samstag wieder ins Tal zurückkehren. Der Regionale Führungsstab Lötschental gab bekannt, dass die Sperrung der Strasse ab Goppenstein für Nichtansässige und Touristen ab Freitag um 23.00 Uhr aufgehoben und nach Wiler verlegt werde. Das gesamte Gebiet der Gemeinde Blatten, einschliesslich der Wanderwege, bleibt hingegen geschlossen.

  • 15.39 Uhr

    Armee stellt Einsatzbereitschaft für Blatten sicher

    Die Armee stellt ihre Einsatzbereitschaft in Blatten VS langfristig sicher. Dazu bleibt das nötige Material vor Ort, um bei Bedarf rasch eingesetzt werden zu können. Die Truppen kehren in den Bereitstellungsraum zurück, teilte die Armee am Donnerstag mit.

    Im Bereitstellungsraum halten die Armeeangehörigen einen hohen Bereitschaftsgrad aufrecht. Die Truppen bereiten sich dort auf mögliche Einsätze vor und trainieren Rettungstechniken, den Umgang mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren Räumungsmitteln sowie mit Beleuchtungsmaterial, wie die Armee schreibt.

    Die bisher durch Armeeangehörige übernommenen Aufgaben bei der Geländebeobachtung und Verkehrsregelung werden ab Donnerstag von zivilen Organen übernommen, hiess es weiter. Neben den schweren Räumungsgeräten der Armee, die im Einsatzraum verbleiben, bleibt auch die Luftwaffe in erhöhter Bereitschaft, um bei Bedarf Material- oder Personentransporte durchzuführen.

  • 11.12 Uhr

    Forscher möchte mit KI die Reichweite von Steinschlägen vorhersagen

    Ein Forscher der Berner Fachhochschule entwickelt im Rockaval-Projekt mithilfe Künstlicher Intelligenz ein Modell, das die Reichweite von Steinschlägen präzise vorhersagen soll.

    Der Bergsturz im Walliser Bergdorf Blatten habe gezeigt, welch enormes Zerstörungspotenzial von Naturgefahren ausgehe und wie schwer sich solche Ereignisse vorhersagen lassen, teilte die Berner Fachhochschule (BFH) am Donnerstag mit.

    Mit dem Rockaval-Projekt kann die Reichweite von Steinschlägen vorhergesagt werden.
    Mit dem Rockaval-Projekt kann die Reichweite von Steinschlägen vorhergesagt werden.
    sda

    Dabei werden topografische Daten, Sturzvolumen und weitere Faktoren genutzt. Ziel ist es, ein altes Schweizer Energiemodell mit internationalen Steinschlagdaten und maschinellem Lernen zu verbessern, um Praeventions- und Schutzmassnahmen effektiver planen zu können.

    Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit Partnern aus Grenoble und Lausanne und soll angesichts zunehmender Naturgefahren durch den Klimawandel helfen, Gefahrenzonen abzugrenzen und Schutzmassnahmen wie Steinschlagnetze gezielt einzusetzen.

  • 5. Juni, 6.37 Uhr

    Glückskette sammelt über 11 Millionen Franken für Blatten

    Nach dem Felssturz in Blatten zeigt sich die Schweiz solidarisch: Die Glückshette hat bereits über 11 Millionen Franken an Spenden gesammelt.

    Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung sowie von der SRG ermögliche schnelle und langfristige Hilfe für die Betroffenen, teilt die Stiftung mit. In allen Regionen des Landes wurden Solidaritätsaktionen und Spendensammlungen organisiert, was den starken gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstreiche.

    Miren Bengoa, die Direktorin der Glückskette, betont, dass die Organisation über umfassende Erfahrung im Bereich der Katastrophenhilfe verfügt und ihre Unterstützung stets flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse der Betroffenen anpasst.

    Die Hilfe erfolgt dabei in mehreren Schritten: Zunächst werden umgehend finanzielle Mittel bereitgestellt, gefolgt von weiterer Unterstützung zur Deckung zusätzlicher Kosten, Einkommensausfällen oder entstandener Schäden.

    Langfristig sollen auch ungedeckte Kosten übernommen und zusätzliche Projekte gemeinsam mit Behörden und Organisationen wie dem Schweizerischen Roten Kreuz und Caritas umgesetzt werden.

  • 19.49 Uhr

    Bewohner zweier Weiler in Blatten können kurz in ihre Häuser

    Die Bewohnerinnen und Bewohner von Eisten und Weissenried im Katastrophengebiet von Blatten VS können ihre Häuser am Donnerstag für eine Stunde aufsuchen. Am Kleinen Nesthorn kam der Fels auch am Mittwoch nicht zur Ruhe, der Steinschlag ging aber leicht zurück. Der Pegel des aufgestauten Sees in Blatten sank minimal.

    Die kurzzeitige Rückkehr nach Eisten und Weissenried erfolgt nach einem persönlichen Kontakt und einer Planung durch die Behörden, wie der Regionale Führungsstab Lötschental am Abend mitteilte. Die Erschliessung der beiden Siedlungen war in Planung. Nach einer Inspektion vom Mittwoch rechnete der Führungsstab damit, dabei gegen das Wochenende hin Maschinen einsetzen zu können.

    Unterhalb des Kleinen Nesthorns lagen den Angaben zufolge weiterhin grosse Mengen wassergesättigter Ablagerungen im ehemaligen Bett des Birchgletschers und im Gerinne des Birchbachs. Dabei handelt es sich um lockeres Gestein und Eis.

    Murgänge waren damit weiter möglich. Diese könnten den Schuttkegel des Gletscherzusammenbruchs und des Bergsturzes vom Mittwoch vergangener Woche und den aufgestauten See in Blatten erreichen.

  • 18.39 Uhr

    Liechtenstein leistet Hilfe nach dem verheerenden Bergsturz in Blatten

    Als Zeichen der Solidarität mit der betroffenen Bevölkerung in Blatten hat die Regierung Lichtensteins entschieden, den Kanton Wallis mit einem finanziellen Beitrag in der Höhe von 100'000 Schweizer Franken zu unterstützen. Der Beitrag soll gezielt dort eingesetzt werden, wo Unterstützung am dringendsten benötigt wird.

    Dieser solidarische Beitrag unterstreicht die freundschaftlichen und historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Angesichts der engen Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes ist es Liechtenstein ein Anliegen, einen konkreten Beitrag zur Bewältigung der schwierigen Lage vor Ort zu leisten.

    Das zerstörte Blatten VS erhält auch vom Fürstentum Liechtenstein finanzielle Hilfe. 
    Das zerstörte Blatten VS erhält auch vom Fürstentum Liechtenstein finanzielle Hilfe. 
    Archivbild: Keystone
  • 13.23 Uhr

    Kanton will mit 10 Millionen Franken helfen

    Der Kanton Wallis eilt den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten zu Hilfe. Unter den Sofortmassnahmen sind zehn Millionen Franken, die der Staatsrat freigibt. Eine Strategiegruppe soll sich mit dem Wiederaufbau des von einem Bergsturz verschütteten Ortes befassen.

    Zudem soll der Wiederaufbau der Infrastruktur im Lötschental ohne bürokratische Hürden schnell angepackt werden, wie Staatsratspräsident Mathias Reynard (Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur) am Mittwoch in Sitten zusammen mit seinen Staatsratskolleginnen und -kollegen vor den Medien erklärte.

    Das «Blatten der Zukunft» soll auch von einem Konzept profitieren, das den Klimawandel und dessen Auswirkungen im Gebirge besser berücksichtigt.

    Staatsrat Stéphane Ganzer (Departement für Sicherheit, Institutionen und Sport) sicherte Blatten finanzielle Unterstützung zu, sollten die Aufwendungen die Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen. Auch Privatpersonen sollen profitieren. Ganzer verwies auf den Schweizer Fonds für nichtversicherbare Elementarchäden.

  • 13 Uhr

    Walliser Regierung informiert zu Blatten

    Nach der Katastrophe in Blatten informiert die Walliser Regierung zu geplanten Massnahmen. Die Medienkonferenz kannst du oben live im Stream verfolgen.

  • 18.32 Uhr

    Cassis betont die Wichtigkeit von Frühwarnsystemen

    Aussenminister Ignazio Cassis hat in Genf die Staatengemeinschaft zu einer Kraftanstrengung im Umgang mit Naturgefahren aufgerufen. In seiner Ansprache verwies er auch auf den Gletschersturz von Blatten VS. Angesichts derartiger Tragödien müsse man auf Frühwarnung, Investitionen, Prävention und die Wissenschaft setzen.

    Es grenze an ein Wunder, dass nach der Katastrophe im Lötschental lediglich eine Person vermisst werde, sagte Cassis am Dienstag bei der Eröffnung der 8. Plattform zur Verminderung der Risiken durch Naturkatastrophen. Der Schweizer Aussenminister sprach in der Rhonestadt vor rund 4000 Delegierten.

    Das Drama in Blatten stehe für die Verwundbarkeit angesichts globaler Risiken, schrieb der Vorsteher des Aussendepartements zur Erläuterung auf der Plattform X. Dank der frühen Warnung hätten 300 Menschenleben gerettet werden können.

    Bei Naturkatastrophen spiele der Einfluss der Menschen durchaus eine Rolle, erklärte Cassis derweil in seiner Genfer Rede mit Blick auf die Situation weltweit. Er zeige sich in einer Art chronischer Vernachlässigung.

    Bei Naturkatastrophen spiele der Einfluss der Menschen durchaus eine Rolle, erklärte Bundesrat Ignazio Cassis derweil in seiner Genfer Rede mit Blick auf die Situation weltweit. Er zeige sich in einer Art chronischer Vernachlässigung.
    Bei Naturkatastrophen spiele der Einfluss der Menschen durchaus eine Rolle, erklärte Bundesrat Ignazio Cassis derweil in seiner Genfer Rede mit Blick auf die Situation weltweit. Er zeige sich in einer Art chronischer Vernachlässigung.
    Archivbild: SDA
  • 10.55 Uhr

    Weiter stetige Felsabbrüche

    Die Lage im Bergsturzgebiet von Blatten im Walliser Lötschental ist in der Nacht auf Dienstag stabil geblieben. Am Birchgletscher gab es keine erkennbaren Veränderungen. Am Kleinen Nesthorn kommt es hingegen weiterhin zu kleineren Felsabbrüchen.

    Dies sei auch der Grund, wieso der Schuttkegel in der Talsohle nach wie vor nicht begehbar und nicht für Räumungsarbeiten freigegeben worden sei, sagte Fernando Lehner vom Regionalen Führungsstab der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Der Korridor oberhalb des Gletschers fasst etwa 300'000 Kubikmeter Gestein.

    Am Dienstag waren Teilbegehungen durch Naturexperten geplant. Dadurch soll die Naturgefahrenbeurteilung aktualisiert werden können. Zudem wurde abgeklärt, ob einzelne Zonen zur Ausführung bestimmter Arbeiten in Absprache mit dem Führungsstab freigegeben werden können.

    Priorität habe etwa der Bau einer Rettungsstrasse nach Ried und Eisten, das Freischaufeln des neuen Bachbetts der Lonza und das Entfernen des Schwemmholzes mit dem Helikopter, erklärte Lehner.

  • 10.53 Uhr

    Klimawandel hat Blattener Bergsturz laut Forschern «wohl beeinflusst»

    Der Einsturz des Birchgletschers ist nach Einschätzung von ETH-Forschenden wohl auch eine Folge des Klimawandels – eindeutig belegen lässt sich das aber nicht.

  • 07.10 Uhr

    Bundesrat arbeitet an Soforthilfe für Blatten VS

    Der Bundesrat könnte nach Informationen von CH Media am Freitag über Geld für die Walliser Gemeinde Blatten sprechen. Das Umweltdepartement unter Albert Rösti und das Finanzdepartement von Karin Keller-Sutter arbeiten an einer Soforthilfe für das von einem Berg- und Gletschersturz verschüttete Dorf, wie das Medienhaus schrieb.

    Wie die Hilfe aussehen könnte, sei allerdings noch offen. Es brauche vor allem Geld, sagte der Talratspräsident des Lötschentals, Christian Rieder, dem «Walliser Bote». Kleider- und Hausratsspenden benötige es vorerst nicht mehr.

  • 5.40 Uhr

    Schulpsychologin: «Blattner Kinder sollen in den Alltag zurückkehren»

    Kinder sollen laut der im Lötschental beigezogenen Schulpsychologin Romaine Schnyder nach einem schlimmen Ereignis in den Alltag zurückkehren können. Die Schule sollte dennoch die Möglichkeit bieten, sich über das Geschehene auszutauschen, wie sie sagte. «Die Kinder sollen Gelegenheit haben, über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen», sagte die Chefin des Zentrums für Entwicklung und Therapie des Kindes des Kantons Wallis in einem am Dienstag im «Walliser Bote» veröffentlichten Interview. Schnyder ist zudem Adjunktin bei der kantonalen Dienststelle für die Jugend.

    «Anfangs wird der Fokus auf das Ereignis gelegt und Platz für Diskussionen geschaffen», sagte sie. Anschliessend gehe der gewohnte Unterricht weiter. Dass der Schulunterricht weiter gehe, gebe den Kindern Halt und Sicherheit. «Die Kinder sollen merken: Ich kann meine Fragen stellen, es ist aber auch gut, wenn ich, für einen Moment, in die Normalität zurückkehren kann», sagte Schnyder.

    Am Montag waren Schnyder und eine weitere Psychologin vor Ort, um die Schule am ersten Schultag nach dem Abbruch des Birchgletschers zu begleiten, wie aus dem Interview hervorging. Auch für die Eltern stehen sie demnach zur Verfügung.

    Blattner Kinder begrüssen am 30. Mai 2025, Bundesrätin Karin Keller-Sutter.
    Blattner Kinder begrüssen am 30. Mai 2025, Bundesrätin Karin Keller-Sutter.
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott

    In dem vergangene Woche von einem Berg- und Gletschersturz verschütteten Dorf Blatten gab es schon lange keine Schule mehr. Die Primarschüler*innen werden im benachbarten Wiler unterrichtet. Für die Sekundarstufe geht es nach Kippel. Laut der Walliser Dienststelle für Unterrichtswesen werden Überlegungen angestellt, wie das Schuljahr enden soll.

  • Dienstag, 3. Juni 2025, 4.35 Uhr

    Bundesrat will am Freitag über Geld für Blatten sprechen

    Der Bundesrat könnte nach Informationen von CH Media am Freitag über Geld für Blatten sprechen. Das Umweltdepartement unter Albert Rösti und das Finanzdepartement von Karin Keller-Sutter arbeiten an einer Soforthilfe für das von einem Berg- und Gletschersturz verschüttete Dorf, wie das Medienhaus schrieb. Wie die Hilfe aussehen könnte, sei allerdings noch offen. Es brauche vor allem Geld, sagte der Talratspräsident des Lötschentals, Christian Rieder, dem «Walliser Bote». Kleider- und Hausratsspenden benötige es vorerst nicht mehr.

    Bundesräte Karin Keller-Sutter (r.) und Albert Rösti arbeiten offenbar im Eiltempo an einer Soforthilfe für Blatten. (Archivbild)
    Bundesräte Karin Keller-Sutter (r.) und Albert Rösti arbeiten offenbar im Eiltempo an einer Soforthilfe für Blatten. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Anthony Anex
  • 15.02 Uhr

    Höchste Schweizerin ruft Nationalrat zu Spenden auf

    Nationalratspräsidentin Maja Riniker hat in ihrer Rede zum Beginn der Sommersession die Nationalrätinnen und Nationalräte zu Spenden für das von einem Bergsturz zerstörte Walliser Dorf Blatten aufgerufen. «Es können kleine und grosse Beträge sein, alle sind ein Zeichen, alle helfen und bezeugen unsere Solidarität», sagte Riniker am Montag im Rat.

    Sie hoffe auf «die Solidarität aller Menschen in der Schweiz». Es sei «ein Zeichen des Mitgefühls, wenn viele Leute Geld für den Wiederaufbau von Blatten spenden», so die Nationalratspräsidentin.

    Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP) ruft ihre Ratskolleg*innen zur Tat auf.
    Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP) ruft ihre Ratskolleg*innen zur Tat auf.
    sda

    Auch sprach Riniker von einem «Moment der Fassungslosigkeit». Die Urgewalt der Natur habe «ein ganzes, uraltes und wunderschönes Walliser Dorf ausgelöscht». Es seien nicht bloss Häuser, Stadel und Strassen, die zerstört worden seien, «es ist die Heimat von hunderten von Menschen, es sind ihre Wohnungen, ihr Hab und Gut, ihre Tiere, vor allem aber auch ihre persönlichen Erinnerungen und viel Liebgewonnenes, das nun unter Schutt-, Geröll- und Wassermassen begraben ist».

  • 13.54 Uhr

    Suche nach vermisstem Mann wieder aufgenommen

    Wie mehrere Medien am Montagnachmittag berichten, wurde die Suche nach Toni H. wieder aufgenommen. Der 64-jährige wird seit Mittwoch vermisst.

    Die Kantonspolizei Wallis teilt mit, dass seit 12.30 Uhr die Suche fortgesetzt wurde. Dies, nach dem das kantonale Führungsorgan grünes Licht gegeben hat.

    «Spezialisten der Spezialeinheiten, der Gebirgsgruppe sowie Hundeführer der Kantonspolizei und der kantonalen Walliser Rettungsorganisation wurden von der Air Zermatt in das Gebiet geflogen», so die Polizei zu «Blick». Ein Bagger wurde ebenfalls vor Ort eingesetzt.

  • 11.30 Uhr

    Lonza fliesst nach wie vor geregelt ab – Gefahr bleibt aber hoch

    Die Lage im Bergsturzgebiet von Blatten im Walliser Lötschental ist am Montag stabil geblieben. Die Lonza fliesse nach wie vor geregelt ab, und der Pegel des Sees sei konstant, sagte Fernando Lehner vom Führungsstab.

    Der Regen sollte gemäss Fachleuten keinen negativen Einfluss auf die Situation haben, sagte Lehner der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

    Die Lonza fliesse mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels ab. Die Lage werde als unter Kontrolle und stabil eingeschätzt.

    Die Gefahr im Bergsturzgebiet bleibe allerdings sehr hoch, teilten die Walliser Behörden weiter mit. Am Kleinen Nesthorn werde erneut eine sehr hohe Aktivität registriert.

    Noch immer seien mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. In der Mulde des Birchgletschers bildete sich ein kleiner See. Der Korridor oberhalb des Gletschers fasst etwa 300'000 Kubikmeter und es könnten Murgänge in diesem Couloir auftreten. Ein Einsatz auf dem Schuttkegel ist deshalb derzeit nicht möglich.

  • 7.46 Uhr

    Blattner Kinder gehen wieder zur Schule

    Im Walliser Lötschental kehrt ein kleines Stück Normalität zurück – zumindest in den Alltag der Kinder. Nach dem langen Auffahrtswochenende beginnt heute die Schule wieder.

    «Die ersten zwei Lektionen setzen wir für die Zeit der Verarbeitung ein», sagt Roland Rieder, Schuldirektor der Orientierungsschule und Primarschule in Kippel VS, zu SRF. In Blatten selbst gab es keine Schule. Die Primarstufe steht unterhalb von Blatten in Wiler. Die Oberstufe befindet sich noch weiter Tal abwärts in Kippel.

    Gemäss Rieder seien Schulpsychologinnen vor Ort «und unterstützen uns, falls eine Lehrperson oder ein Schüler grössere Probleme bekommt».

    Zuletzt dienten zwei Schulhäuser den Einsatzkräften sowie dem Führungsstab als provisorisches Stützpunkt. Diese sind nun an einen zentralen Punkt umquartiert worden. Für Manuel Blötzer vom Regionalen Führungsstab ein notwendiger Schritt: «Damit die Kinder einen normalen Alltag haben dürfen und nicht stets daran erinnert werden an das, was geschehen ist.»

  • 4.05 Uhr

    Niederschläge: Müssen nicht mit Schlimmsten rechnen

    «Wir müssen nicht mit dem Schlimmsten rechnen», sagte Raphaël Mayoraz, Chef der Walliser Dienststelle für Naturgefahren, zu den für Blatten und die Region angekündigten Niederschlägen. Der Geologe stützt sich dabei auf Simulationen. Der Wasserstand des Sees, der sich hinter dem Schuttkegel gebildet hat, sei um etwa einen Meter gesunken.

    Derweil bleibe das Kleine Nesthorn oberhalb von Blatten in Bewegung. «Etwa 100'000 Kubikmeter Material sind noch instabil», sagte er im Interview mit den Zeitungen «Walliser Bote», «Le Nouvelliste» und «ArcInfo» vom Montag weiter. Vom Gletscher geht laut Mayoraz praktisch keine Gefahr mehr aus, da dieser weitgehend zusammengebrochen sei.

    Auch der Gegenhang des Kleinen Nesthorns birgt ein Gefahrenpotenzial. Dort sei Material bis zu zehn Meter hoch aufgeschüttet worden, sagte Matthias Ebener vom Gemeindeführungsstab am Sonntag einem Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort. Dieses sei instabil. Durch den für die nächste Woche angekündigten Regen bestehe auch das Risiko, dass die Gesteinsmassen am Gegenhang wieder abrutschen.

    Tag und Nacht werde das Gelände überwacht, sagte Mayoraz. Die Beobachtenden von Feuerwehr, Armee und Zivilschutz schlagen Alarm, wenn sie zum Beispiel sehen, dass der Pegel der Lonza steigt oder der aufgestaute See schneller abfliesst. So kann talabwärts entsprechend auf die Entwicklungen beim Schuttkegel oder am Berg reagiert werden.

    Das Kleine Nesthorn, wo der Abbruch zu sehen ist, bleibt in Bewegung. (1. Juni 2025)
    Das Kleine Nesthorn, wo der Abbruch zu sehen ist, bleibt in Bewegung. (1. Juni 2025)
    Bild: Keystone/Cyril Zingaro
  • Montag, 2. Juni 2025, 4 Uhr

    Schuttkegel in Blatten stellenweise über 100 Meter hoch

    Der Schuttkegel des Bergsturzes in Blatten VS ist laut dem Chef der Walliser Dienststelle für Naturgefahren stellenweise über 100 Meter hoch. Risse oder grössere Einstürze des Schutthaufens wurden bisher nicht festgestellt, wie Raphaël Mayoraz zu Medien sagte.

    Doch das könne sich ändern, sobald das Eis beginne zu schmelzen, sagte Mayoraz im Interview mit den Zeitungen «Walliser Bote», «Le Nouvelliste» und «ArcInfo» vom Montag. Der Schuttkegel bestehe aus sechs Millionen Kubikmetern Schutt und Geröll. Hinzu kämen drei Millionen Kubikmeter Eis, sagte er.

    Wenn das Eis schmelze, könnten Schlammströme entstehen, sagte Mayoraz. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die weiter unten im Tal liegende Staumauer von Ferden diese auffangen könnte. Das zeigten demnach Simulationen. Sollten jedoch mehrere Ereignisse gleichzeitig eintreten, müssten auch die Dörfer Gampel und Steg evakuiert werden, sagte er.

    Ein weiteres Risiko bestehe beim Fluss Lonza. Wenn sich das Wasser einen neuen Weg durch den Schuttkegel bahne, könnten sich sogenannte «Wassertaschen» bilden, sagte Mayoraz. Diese Ansammlungen von Wasser seien nicht nicht sichtbar. Doch auch bei diesem Szenario zeigte sich der Chef der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis optimistisch. Die Lonza fliesse derzeit relativ kontrolliert und weise eine langsame Erosion auf.

    Personen wurden am Sonntag von einem Helikopter auf den Schuttkegel abgesetzt.
    Personen wurden am Sonntag von einem Helikopter auf den Schuttkegel abgesetzt.
    Bild: Keystone/Cyril Zingaro
  • 15.47 Uhr

    Blattner*innen könnten in Zweitwohnungen unterkommen

    Das Bedürfnis der Evakuierten aus Blatten VS nach langfristig beziehbarem Wohnraum ist gross. Eine Lösung könnten Zweitwohnungen sein, die nur wenig gebraucht werden.

    «Hier im Tal gibt es noch viel Wohnraum», sagte Matthias Ebener vom Gemeindeführungsstab der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort. Dabei handle es sich vor allem um Zweitwohnungen, die häufig zum Ferienmachen verwendet werden.

    Darunter seien Wohnungen, die wenig gebraucht würden, aber auch solche, die oft vermietet seien, vor allem in der Wintersaison. «Vor ein paar Tagen haben wir ein E-Mail verfasst an alle Zweitwohnungsbesitzenden und sie aufgefordert, sich dieser Situation bewusst zu werden und sich zu überlegen, ihre Wohnung zur Verfügung zu stellen», sagte Ebener.

    Auf das Schreiben habe es sehr viele Rückmeldungen gegeben. Die Solidarität sei sehr hoch und es sei unglaublich, wie viele Leute dazu bereit seien, ihre Häuser zur Verfügung zu stellen, hiess es weiter. So könnten Einheimische weiterhin im Tal wohnen und müssten sich nicht eine Wohnung ausserhalb des Lötschentals oder des Wallis suchen. Die Chancen stünden gut, dass viele der Zweitwohnungen von Blattnerinnen und Blattnern bewohnt werden können, sagte Ebener.

    Im Allgemeinen habe die Notsituation gezeigt, wie solidarisch die Bevölkerung sei. «Alle Gruppenunterkünfte im Tal oder Zivilschutzanlagen habe es gar nicht gebraucht. Die Leute haben sich schnell und unkompliziert bei Freunden und Familien einquartiert», sagte Matthias Ebener dazu.
    Im Allgemeinen habe die Notsituation gezeigt, wie solidarisch die Bevölkerung sei. «Alle Gruppenunterkünfte im Tal oder Zivilschutzanlagen habe es gar nicht gebraucht. Die Leute haben sich schnell und unkompliziert bei Freunden und Familien einquartiert», sagte Matthias Ebener dazu.
    Archivbild: Keystone
  • 13.20 Uhr

    Personen mit Helikopter auf dem Schuttkegel abgesetzt

    Die Gefahr im Bergsturzgebiet im Walliser Lötschental bleibt laut den Walliser Behörden auch am Sonntag «sehr hoch». Am Kleinen Nesthorn wurde erneut eine sehr hohe Aktivität registriert. Laut Schätzungen sind weiterhin mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels instabil. Am Sonntag wurden Personen mit dem Helikopter auf dem Schuttkegel abgesetzt.

    Blatten – Personen mit Helikopter auf dem Schuttkügel abgesetzt

    Blatten – Personen mit Helikopter auf dem Schuttkügel abgesetzt

    Die Gefahr im Bergsturzgebiet im Walliser Lötschental bleibt laut den Walliser Behörden auch am Sonntag «sehr hoch». Am Kleinen Nesthorn wurde erneut eine sehr hohe Aktivität registriert.

    01.06.2025

  • 10.54 Uhr

    Zivilschutz observiert das Gelände in Blatten

    Entlang des Hanges gegenüber dem Birchgletscher über dem Schuttkegel von Blatten VS sind mehrere Pavillons des Zivilschutzes aufgestellt. Die Truppen observieren von dort das Gelände.

    Die Zivilschützer übernehmen in Blatten primär zwei Aufgaben: Zum einen sperren sie Wanderwege und zum anderen observieren sie das Gelände auf allfällige Bewegungen am Berg, wie ein Zivilschützer einem Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag vor Ort erzählte.

    Überwacht wird aber nicht etwa mit modernen Messgeräten, sondern von blossem Auge und mit Feldstechern. Professionelle Messungen nimmt derweil der Regionale Führungsstab vor.

  • Sonntag, 1. Juni 2025, 9.43 Uhr

    Gefahr noch nicht gebannt – Neue Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn

    Auch vier Tage nach dem Bergsturz von Blatten VS bleibt der Berg in Bewegung. «Es gibt immer noch Felsabbrüche vom Kleinen Nesthorn», sagte Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabs im Lötschental, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Es bleibe aber alles dort liegen, wo früher der Gletscher gewesen sei, so Ebener am Sonntagmorgen weiter. Eine Intervention von Fachkräften mit Maschinen auf dem Schuttkegel selbst sei indes weiterhin nicht möglich. Die Geologen hätten noch keine Entwarnung gegeben. Die Sondierung müsse weiterhin warten. Wann genau die Experten in das Gebiet gehen können, sei offen.

    Derweil sank der Pegel des hinter dem Schuttkegel aufgestauten Sees ganz leicht, so Ebener weiter. Am Samstagnachmittag war er leicht angestiegen, jedoch auf einem stabilen Level. Der Talfluss Lonza führe zudem weiterhin viel Wasser, dieses sei aber weniger dreckig als noch zuletzt. Die Lonza hatte am Freitag begonnen, sich einen Weg durch den gewaltigen Schuttberg im Talgrund zu bahnen.

  • 21.02 Uhr

    Behörden erhalten Teilevakuationen im Lötschental aufrecht

    Im Lötschental bleiben Teile der Ortschaften Wiler, Kippel und Ferden evakuiert. Entlang der Lonza besteht laut den lokalen Behörden noch immer die Gefahr von Erosionen. Dies insbesondere, falls plötzlich Wasser aus dem am Schuttkegel in Blatten aufgestauten See austritt.

    Zwar sei der Wasserpegel seit Freitag um einen Meter gesunken, bekräftigte das regionale Führungsorgan Lötschental am Samstagabend frühere Informationen. Es könne aber immer noch zu grösseren Ablösungen kommen.

  • 19.41 Uhr

    Verteidigungsminister Pfister spricht mit Bevölkerung Blattens

    Verteidigungsminister Martin Pfister hat erneut das Katastrophengebiet im Lötschental besucht. Er landete am Samstagabend in Wiler VS, um an einem Treffen mit der betroffenen Bevölkerung teilzunehmen.

    Der Helikopter mit Pfister landete gegen 17.40 Uhr in dem Dorf unterhalb von Blatten. «Das Wichtigste sind die betroffenen Menschen», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).

    Anschliessend nahm Pfister an einem Treffen mit den Bewohnern von Blatten teil. Das Treffen dauerte eine gute halbe Stunde. Die Medien waren nicht zugelassen.

    Bundesrat Martin Pfister spricht mit Journalisten nach einem Treffen mit Einwohnern von Wiler, nachdem ein Erdrutsch das Dorf Blatten zerstört hatte.
    Bundesrat Martin Pfister spricht mit Journalisten nach einem Treffen mit Einwohnern von Wiler, nachdem ein Erdrutsch das Dorf Blatten zerstört hatte.
    KEYSTONE/EPA/CYRIL ZINGARO

    Die Stimmung vor dem Gemeindesaal war emotional. Über alle Generationen hinweg begrüssten sich die Einwohner, einige mit Tränen in den Augen. Andere umarmten sich herzlich. Viele Familien waren mit ihren Kindern anwesend. «Wir fühlen uns sehr schlecht», gestand ein Bewohner.

    Mit seinem Besuch wolle Pfister zeigen, wie solidarisch die ganze Schweiz mit der Region sei, hatte VBS-Sprecher Lorenz Frischknecht zuvor gesagt.

    Der Verteidigungsminister war bereits am Mittwoch - wenige Stunden nach dem Gletschersturz in Blatten - gemeinsam mit Umweltminister Albert Rösti ins Katastrophengebiet gereist.

  • 17.10 Uhr

    Keine genaue Frist für Beginn der Aufräumarbeiten

    Fachleute werden am Sonntag die Lage auf dem Schuttkegel in Blatten VS sondieren. Schwere Maschinen können dort aber nach wie vor nicht eingesetzt werden.

    Man habe beim Schuttkegel nun einen ganz neuen Fluss, sagte Raphaël Mayoraz, Chef der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis, am Samstag an einer Medienkonferenz in Ferden VS. Es bestehe die Gefahr, dass das Wasser plötzlich woanders durchfliesse.

    Dies wäre gefährlich, so Mayoraz. Denn der Kegel sei nach wie vor instabil und seine Masse noch nicht dicht genug, um mit schweren Gerät darauf zu gehen.

    Entsprechend ist nach Behördenangaben weiterhin unklar, wann die ins Lötschental entsandten Armeeangehörigen und Zivilschützer mit Aufräumarbeiten beginnen können.

    Keine Neuigkeiten gab es am Samstag zum nach dem Gletscherabbruch vom Mittwoch vermissten Mann. Die Suche werde fortgesetzt, sagte der Blattener Gemeindepräsident Matthias Bellwald.

  • 16.54 Uhr

    Einsätze auf dem Schuttkegel bleiben gefährlich

    Der Trend zum Sinken des Seespiegels in Blatten hat sich auch am Samstag fortgesetzt. Der Chef der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis sieht es als gutes Zeichen, dass das Wasser langsam abfliesst.

    Der Schutt erodiere dort, wo das Wasser fliesse, nur langsam, so Mayoraz: «Und das ist gut so». Denn sonst könnte es zu Murgängen kommen. Zwar brauche es nun Geduld, aber die Situation sei etwas besser als noch am Freitag.

    Der Pegelstand des hinter dem Schuttkegel aufgestauten Sees ist inzwischen ungefähr einen Meter tiefer als noch am Freitag. Das Volumen des Sees beträgt nun rund 800'000 Kubikmeter Wasser statt wie zuvor rund eine Million Kubikmeter.
    Der Pegelstand des hinter dem Schuttkegel aufgestauten Sees ist inzwischen ungefähr einen Meter tiefer als noch am Freitag. Das Volumen des Sees beträgt nun rund 800'000 Kubikmeter Wasser statt wie zuvor rund eine Million Kubikmeter.
    Maxar Technologies via AP

    Der Schuttkegel selbst ist nach Aussage von Mayoraz weiter instabil. Auf den Kegel selbst zu gehen, sei darum mit grossen Risiken verbunden.

    Für die talabwärts Gelegenen Dörfer ist den Angaben zufolge die Gefahr etwas gesunken. «Sie war schon vorher nicht sehr hoch, und jetzt ist sie noch etwas niedriger», sagte Mayoraz. Er verwies auf den Stausee von Ferden, der im Notfall als Rückhaltebecken dienen soll. Das Niveau des Stausees sei bisher sehr tief.

    Mayoraz zeigte sich überzeugt, dass im Falle eines grossen Murgangs genügend Zeit für die Evakuation der weiter unten im Lötschental liegenden Dörfer bliebe. Er betonte, dieses Worst-Case-Szenario sei sehr unwahrscheinlich.

    Auf eine Journalistenfrage sagte er, die Schleusen des Stausees noch weiter zu öffnen, sei grundsätzlich möglich. Dies würde aber zu mehr Erosion führen, was Probleme verursachen könne. «Wir studieren andere Möglichkeiten, um den Damm zu leeren, zum Beispiel mit Pumpen. Das ist nicht so einfach.» Ausserdem werde man am Sonntag mit einem Helikopter entwurzelte Bäume aus dem Stausee entfernen.

  • 16.40 Uhr

    Spiegel von See in Blatten VS sinkt deutlich

    Der Spiegel des hinter dem Schuttkegel in Blatten aufgestauten Sees ist Stand gestern Abend um 20.00 Uhr um rund 40 Zentimeter gesunken. Für eine Entwarnung ist es laut den Gemeindebehörden aber noch zu früh.

    «Die Lonza scheint ihren Weg gefunden zu haben», sagte der Blattener Gemeindepräsident Matthias Bellwald an einer Medienkonferenz am Samstag im Nachbardorf Ferden. Es liege aber in der Natur der Sache, dass bei starker Schneeschmelze das Wasser auch wieder steigen könne.
    «Die Lonza scheint ihren Weg gefunden zu haben», sagte der Blattener Gemeindepräsident Matthias Bellwald an einer Medienkonferenz am Samstag im Nachbardorf Ferden. Es liege aber in der Natur der Sache, dass bei starker Schneeschmelze das Wasser auch wieder steigen könne.
    KEYSTONE/Cyril Zingaro

    Das Kleine Nesthorn erodiere weiter, so Bellwald: «Der Berg hat seine Mitte noch nicht gefunden.» Derzeit handle es sich jedoch um kleine Abbrüche.

    Der Blattener Gemeindepräsident informierte auch über die Pläne zum Wiederaufbau Blattens. Den Einwohnerinnen und Einwohnern sei am Freitag die Hoffnung für ein neues Dorf «eingepflanzt worden». Diese zarte Pflanze gelte es nun zu pflegen.

    Bellwald kündigte an, bereits an der nächsten Bürgerversammlung vertieft über die Pläne zu informieren und wenn immer möglich auch Angaben zu Zeitplan und Finanzierung zu machen.

  • 16.36 Uhr

    Anlaufstelle für Einwohner*innen und Wohnungssuche hat Priorität

    Der Verantwortlichen von Blatten wollen so bald als möglich eine Anlaufstelle für Familien einrichten, die finanziell in Bedrängnis geraten sind. Ausserdem soll die Wohnungssuche verbessert und unterstützt werden.

    Es sei ihnen nach wie vor nicht gelungen, für alle Familien und Lebensgemeinschaften befriedigende Lösungen zu finden, welche einen Verbleib in der Wohnung als Mieter für mindestens zwei bis drei Jahre in Aussicht stellen, sagte der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald am Samstag vor den Medien.

    Dieses von Maxar Technologies bereitgestellte Satellitenbild zeigt die Folgen des Erdrutsches in Blatten VS, am Freitag, den 30. Mai 2025.
    Dieses von Maxar Technologies bereitgestellte Satellitenbild zeigt die Folgen des Erdrutsches in Blatten VS, am Freitag, den 30. Mai 2025.
    Maxar Technologies via AP

    Zur Aufrechterhaltung des kulturellen und sportlichen und religiösen Lebens seien die Vereine auf Lokalitäten angewiesen. Sie seien im Moment aktiv bemüht, Lösungen mit den Nachbargemeinden zu finden. «Was wir nicht brauchen können ist Pessimismus und Amtsschimmel. Wir brauchen pragmatische, unkomplizierte Lösungen», sagte Bellwald.

    Sobald die Sicherheitslage es zulasse, werde mit der Sicherung des Dorfareals und der Beseitigung der Trümmer begonnen. Parallel dazu soll rasch die Abwasserreinigung und die Strom- und Wasserversorung wieder hergestellt und Zufahrt zum restlichen Teil des Dorfes geschaffen werden.

    So könnten diejenigen Bewohnerinnen und Bewohner, die ihr Haus nicht verloren haben, dem Dorf «rasch wieder Leben einhauchen». Er als Gemeindepräsident und die Kameraden in der Verwaltung würden alle ihre Kraft vorbehaltlos für den Neuaufbau von Blatten einsetzen.

  • 16.35 Uhr

    Die Medienkonferenz ist beendet

  • 16.32 Uhr

    Wie hoch ist das Restrisiko für die Nachbargemeinden?

    Für die Dörfer im Lötschental war die Gefahr nicht hoch, und jetzt ist sie noch niedriger. Das Problem ist die Möglichkeit, dass der Boden auch in der Umgebung erodiert . Das ist aber sehr unwahrscheinlich.

  • 16.28 UHr

    Wie sieht die Versorgungslage der Evakuierten mit Wohnraum aus?

    Viele Familien sind bereits in Wohnungen untergebracht, in denen sie zwei bis drei Jahre bleiben können. Es wird jedoch noch nach weitern solcher Lösngen gesucht, damit möglichst viele Einwohner*innen zumindest in der näheren Umgebung bleiben können.

  • 16.26 Uhr

    Wird weiter nach der vermissten Person gesucht?

    Nach der Person wird weiter gesucht. Dafür arbeiten die Kantonspolizei und die Dienststelle Naturgefahren eng zusammen.

  • 16.21 Uhr

    Wie könnten sich die angesagten Niederschläge auswirken?

    Die Prognosen sagen eine Wassermenge voraus, die kein weiteres Risiko bedeuten sollte.

  • 16.19 Uhr

    «Die Gemeinde sieht positiv in die Zukunft»

    Staatsrätin Franziska Biner:. «Ich glaube, ich habe das Wort Solidarität noch nie so häufig benutzt und ich will mich bei allen Helfern und Beteiligten dafür bedanken». Die Gefahr sei aber noch nicht gebannt, doch alle Risikopunkte stehen unter Beobachtung.

    Raphael Mayoraz, Chef der Dienststelle Naturgefahren, und die Walliser Staatsrätin Franziska Biner während einer Pressekonferenz am 28. Mai 28 2025.
    Raphael Mayoraz, Chef der Dienststelle Naturgefahren, und die Walliser Staatsrätin Franziska Biner während einer Pressekonferenz am 28. Mai 28 2025.
    KEYSTONE/Cyril Zingaro
  • 16.17 Uhr

    «Es kann immer noch Geröll herunterkommen»

    Raphael Mayoraz, Chef der Dienststelle Naturgefahren, berichtet über die Lage. Das Risikomanagement ist unter Kontrolle. Allerdings besteht die Gefahr, dass weiteres Geröll und auch grosse Blöcke abstürzen.

  • 16.11 Uhr

    «Was wir nicht gebrauchen können, ist Pessimismus»

    Gemeindepräsident Matthias Bellwald berichtet über die Lage: Der Untere Birchgletcher ist kaum noch vorhanden. Die Lonza scheint ihren Weg gefunden zu haben, die Gefahrenlage sei aber noch nicht vorüber, da Schutz und Eis im Fluss transportiert würden.

    «Am 30. Mai wurde die Hoffnung auf ein neues Blatten in die Herzen der Blattner und Blattnerinnen gepflanzt».

    Die Spendergelder laufen ein von der Gemeinde eingerichtetes Spendenkonto. Das Konto wird einer eidgenössischen Kontrolle standhalten.

    Die Gemeinde möchte die Wohnungssuche weiter unterstützen. Dies ist noch nicht für alle Einwohner*innen gelungen.

    Aufräumarbeiten sollen so rasch wie möglich begonnen werden, damit diejenigen, die noch Hab und Gut besitzen, dem Dorf rasch wieder Leben einhauchen können.

  • 16.00 Uhr

    Neuer Lagebericht der Gemeinde

    Drei Tage nach dem Gletschterabbruch und der Zerstörung des Dorfes Blatten informiert die Gemeinde erneut in einer Medienkonferenz über die Lage.

  • 11.48 Uhr

    Lonza gräbt sich durch Krisengebiet – neuer Lagebericht des Kantons

    Der Kanton Wallis hat am Samstagvormittag einen neuen Lagebericht zur Situation in Blatten veröffentlicht. Demnach habe sich die Lonza ein neues Bett durch das Katastrophengebiet gegraben: Seit gestern fliesst das Wasser über die gesamte Länge des Schuttkegels ab – eine Entwicklung, die einerseits Hoffnung macht, gleichzeitig aber neue Probleme schafft.

    Das Wasser, das sich oberhalb des Schuttkegels aufgestaut hatte, fliesst nun unaufhaltsam talwärts – jedoch hochbelastet mit Sedimenten. Diese verstopfen die Turbinen des Stausees Ferden – eine Stromproduktion ist nicht mehr möglich. Um den Wasserdruck zu kontrollieren, wurde am Freitagabend der Grundablass des Stausees geöffnet. Seither kann das Wasser kontrolliert in die Lonza abfliessen.

    Der Fluss Lonza hat sich ein neues Bett durch das Krisengebiet gegraben.
    Der Fluss Lonza hat sich ein neues Bett durch das Krisengebiet gegraben.
    KEYSTONE

    Diese Massnahme ermöglichte es, den Pegel des Stausees über Nacht zu stabilisieren – eine entscheidende Schutzfunktion, falls es erneut zu einem Murgang kommen sollte.

    Der Pegel des aufgestauten Sees oberhalb des Schuttkegels sinkt nur leicht. Die Gefahr bleibt hoch, ein direkter Einsatz der Rettungskräfte ist weiterhin nicht möglich. Zu gross ist das Risiko durch neue Erdrutsche oder plötzliche Flutwellen.

    Die betroffene Zone, inklusive See, Flusslauf und Stausee, wird inzwischen rund um die Uhr überwacht. Zahlreiche Messgeräte sind im Einsatz, um Pegelstände, Druck und Bodenbewegungen zu registrieren – im ständigen Austausch zwischen dem kantonalen Führungsorgan, den regionalen Behörden und dem Kraftwerkbetreiber.

  • 11.31 Uhr

    Verteidigungsminister Pfister fliegt erneut ins Lötschental

    Verteidigungsminister Martin Pfister fliegt am Samstagabend erneut ins Katastrophengebiet im Walliser Lötschental. Er werde in Wiler an einem Anlass für die Bevölkerung teilnehmen, sagte ein VBS-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Der Bundesrat wolle mit dem Besuch zeigen, wie solidarisch die ganze Schweiz sei, sagte Lorenz Frischknecht, Sprecher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Vorgesehen sei auch ein Besuch bei den Truppen.

    Pfister war bereits am Mittwoch – wenige Stunden nach dem Gletscherabbruch – zusammen mit Umweltminister Albert Rösti nach Ferden VS gereist. Er versicherte dabei den betroffenen Menschen, dass die Armee alle nötige Hilfe leisten werde.

    Bisher lässt die Sicherheitslage jedoch keinen Einsatz der Truppen zu. Diese stehen in Turtmann VS seit Mittwoch mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren schweren Räumungsmitteln sowie Beleuchtungsmaterial bereit.

    Divisionär Raynald Droz, der Kommandant des Katastrophenhilfeeinsatzes der Armee, sagte am Freitag, für ihn als Kommandant, Soldat und Mensch sei es frustrierend, wegen des hohen Risikos nicht zum Einsatz zu kommen. Die Armee werde alle Betroffenen behandeln als seien sie eigene Familienangehörige, versprach er.

  • Samstag, 31. Mai 2025 – 09.00 Uhr

    Seepegel sinkt – doch die Gefahr bleibt: Vermisster Schafhalter kann nicht gesucht werden

    Der Seepegel sinkt, der Vermisste kann dennoch nicht gesucht werden.
    Der Seepegel sinkt, der Vermisste kann dennoch nicht gesucht werden.
    KEYSTONE

    Eine kleine Entspannung inmitten des Chaos: Der Pegel des aufgestauten Sees in Blatten sinkt langsam. Wassermassen bahnen sich durch den 2,5 Kilometer langen Schuttkegel einen Weg – eine «positive Entwicklung», wie der Regionale Führungsstab des Lötschentals gegenüber Blick bestätigt.

    Auch im Stausee Ferden fällt der Wasserstand – dank einer geöffneten Schleuse. Doch Entwarnung gibt es nicht: Die Lage bleibt kritisch, und für die Einsatzkräfte ist die Gefahrenzone weiterhin tabu.

    Zwar könne man derzeit eine Gerölllawine weitgehend ausschliessen, da das Gelände flach sei und der Flusslauf der Lonza viel Raum lasse, so der Führungsstab. Doch ein Restrisiko bleibt – und das hat konkrete Folgen: Die Suche nach einem vermissten Schafhalter kann nicht aufgenommen werden.

    Der Mann hatte sich am Mittwochnachmittag um seine Tiere auf den umliegenden Weiden kümmern wollen – als der Felssturz niederbrach. Seitdem fehlt jede Spur. Die Kantonspolizei Wallis bestätigt: «Die Gefahrenzone ist aktuell nicht begehbar.»

  • 22.21 Uhr

    Stausee von Ferden füllt sich wieder

    In Ferden VS füllt sich der dortige Stausee wieder. Denn in Blatten hat sich das Wasser einen Weg über den gesamten beim Bergsturz entstandenen Schuttkegel gebahnt. Darum müssen beim Stausee nun bei Bedarf die Schleusen geöffnet werden. Er soll im Falle eines Murgangs als Rückhaltebecken dienen.

    Der Stausee bei Ferden talabwärts des Katastrophengebiets soll gegebenenfalls grosse Wassermengen auffangen.
    Der Stausee bei Ferden talabwärts des Katastrophengebiets soll gegebenenfalls grosse Wassermengen auffangen.
    Bild: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

    Das kantonale Führungsorgan informierte am Freitagabend über die Massnahme. Der Staatsrat habe die Betreiber des Stausees angewiesen, bei Bedarf das Grundablassystem zu öffnen, hiess es.

    Durch das Öffnen des Grundablassystems könne das Wasser kontrolliert in die Lonza unterhalb von Ferden fliessen, so Jacquod. Die Situation werde laufend überwacht. Dabei setze man namentlich Webcams und Sonden ein. Zudem stünden Beobachter im Einsatz.

  • 19.26 Uhr

    In Kürze könnten erste Einsätze am Rande des Katastrophengebietes möglich sein

    Bewohner und Behörden sind zum Abwarten verdammt. Es besteht keine Möglichkeit, den Abfluss des gestauten Wassers etwa durch das Fräsen einer Rinne in den Schuttberg zu lenken. Dafür ist das Gelände zu instabil.

    Der Abfluss funktioniert. 
    Der Abfluss funktioniert. 
    Bild: KEYSTONE

    Menschen und Maschinen könnten einbrechen. Die Armee steht aber bereit, sobald es die Lage zulässt, mit Räumungsarbeiten zu beginnen. Womöglich seien in Kürze erste Einsätze am Rande des Katastrophengebietes möglich, erklärte Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis.

  • 17.40 Uhr

    Neue Lage in Blatten VS soll rasch kartografiert werden

    Der Bund unterstützt die Helferinnen und Helfer in Blatten VS mit aktuellen Luftaufnahmen. Das Bundesamt für Landestopografie führte zu diesem Zweck am Freitag einen weiteren Flug durch.

    Erste dabei gemachte Aufnahmen seien bereits veröffentlicht, teilte Swisstopo, das Bundesamt für Landestopografie, am Freitag in einem Communiqué mit. Ziel sei, das Naturereignis im Lötschental möglichst rasch zu dokumentieren.

  • 16.48 Uhr

    Die Medienkonferenz ist beendet

    Mit Abschluss der Fragerunde endet die Medienkonferenz der Walliser Behörden und mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.

  • 16.42 Uhr

    Karin Keller-Sutter sieht unbegreifliche Bilder

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter spricht zum Abschluss. «Ich bin heute ins Lötschental gekommen, um mir ein Bild der Situation zu machen. Es sind unbegreifliche Bilder, es ist niederschmetternd.»

    Für die Präsidentin hat das besonderen Handeln der Lötschentaler Schäden an Menschen verhindert, wohl leider nur fast. Doch sie stellt klar: «Sie sind nicht alleine.»

    Karin Keller-Sutter trifft Beat Rieder vor ihrem Flug.
    Karin Keller-Sutter trifft Beat Rieder vor ihrem Flug.
    Bild: KEYSTONE

    «Die zurückliegenden zwei Tage kommen einem vor wie eine Ewigkeit.» Doch alle Reaktionen zeigen den Zusammenhalt in der Gesellschaft und sie erklärt : «Der Bund und alle Institutionen werden alles tun die Bevölkerung zu unterstützen. Es ist eine Ehe, in guten wie in schlechten Zeiten.»

  • 16.29 Uhr

    Franziska Biner ruft zur Hilfe auf

    Staatsrätin Franziska Biner begrüsst Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und bedankt sich dann bei allen Helfern und Unterstützern. «Wir können die Situation nicht alleine bewältigen, brauchen Hilfe aus allen Richtungen.»

  • 16.21

    Der künstliche See ist am Überlaufen

    Jetzt äussert sich Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis. Heute sind weitere Experten vor Ort. Es werde davon ausgegangen, dass der künstliche See, der sich hinter den herabgestürzten Eis- und Gesteinsmassen gebildet habe, weiter überläuft. «Wir beobachten den Fluss weiter, auch aus der Luft und könnten sofort auf jede Situation schnell reagieren.»

  • 16.14 Uhr

    Ground Zero für Blatten

    Zuerst spricht Gemeindepräsident Matthias Bellwald. Er bezeichnet die Katastrophe als Ground Zero für Blatten. Doch er sieht die Zukunft für Blatten im Lötschental, es gibt für ihn kein Lötschental ohne Blatten. «Wir brauchen pragmatische Lösungen für die Bevölkerung von Blatten. Wir haben ein Spendenkonto für Blatten eingerichtet, jede Spende und Unterstützung senkt den Schmerz.»

    Gemeindepräsident Matthias Bellwald zu Hilfsangeboten an Blatten VS

    Gemeindepräsident Matthias Bellwald zu Hilfsangeboten an Blatten VS

    Gemeindepräsident Matthias Bellwald betonte die nicht-materiellen Aspekte: «Die Botschaft, dass wir nicht allein sind. Die Botschaft, dass wir unterstützt werden – durch Bund, Kanton und durch alle, die helfen können und wollen.»

    30.05.2025

  • 16.05 Uhr

    Das Podium füllt sich

    Das Podium füllt sich, die Teilnehmer nehmen Platz. Es geht gleich los.

  • 15.50 Uhr

    Medienkonferenz mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter live ab 16 Uhr

    Nachdem sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter durch einen Flug mit einem Armeehelikopter eine Übersicht über die Situation in Blatten gemacht hat, wird sie ab 16 Uhr an einer Medienkonferenz in Wiler teilnehmen.

  • 14.22 Uhr

    Karin Keller-Sutter ist in Blatten

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter ist in Blatten eingetroffen. Sie wird nun mit einem Armeehelikopter über das Gebiet fliegen und sich ein Bild machen. Die Bundesrätin ist aufgrund der Situation in Blatten früher von ihrer Irland-Reise zurückgekehrt.

    Karin Keller-Sutter verschafft sich aus der Luft einen Überblick.
    Karin Keller-Sutter verschafft sich aus der Luft einen Überblick.
    KEYSTONE
  • 14.03 Uhr

    Lage bleibt weiterhin ruhig

    Langsam zeichnet sich beim gestauten Fluss Lonza leichte Entspannung ab. Die Wassermenge nimmt nach Augenschein von Experten, die das Katastrophengebiet überflogen haben, ab. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Lage ruhig», teilte der Krisenstab gegen Mittag mit.

    Offenbar fliessen kleinere Mengen durch den Schuttberg ab. Anzeichen, dass das Wasser Geröll mit in die Tiefe reissen könnte, gibt es zunächst nicht. Ein Überschwappen ist nach diesen Angaben weniger wahrscheinlich als noch am Morgen. Der Geologe des Kantons Wallis, Raphaël Mayoraz, sagte dem Sender RTS: «Mit fortschreitender Zeit reduziert sich langsam aber sicher das Risiko eines Katastrophenszenarios.»

    Mit Blick auf den Schuttkegel sagte der Sprecher des regionalen Führungsstabs, Matthias Ebener, der Deutschen Presse-Agentur: «Zurzeit ist unbekannt, ob das Wasser durchfliesst oder aufgesogen wird.» Noch sei das Wasser nicht über den Schuttkegel geschwappt.

    Noch ist unklar, ob das Wasser durch das Geröll durchfliesst oder aufgesogen wird.
    Noch ist unklar, ob das Wasser durch das Geröll durchfliesst oder aufgesogen wird.
    KEYSTONE
  • 13.15 Uhr

    Schäden von mehreren hundert Millionen Franken erwartet

    Der Bergsturz von Blatten im Lötschental könnte Schäden in einer Höhe von mehreren hundert Millionen Franken verursacht haben. Von dieser Summe geht der Schweizerische Versicherungsverband SVV derzeit aus.

    Für eine präzise Schadenschätzung sei es allerdings derzeit noch zu früh, sagte am Freitag Thilo Kleine, Mediensprecher des SVV, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Sämtliche Gebäude in Blatten sind zerstört.
    Sämtliche Gebäude in Blatten sind zerstört.
    KEYSTONE

    Kleine sagte weiter, wie viele Gebäude im Kanton Wallis versichert seien, sei unbekannt. Der Kanton kennt keine obligatorische Gebäudeversicherung. Der SVV gehe aber von einer sehr hohen Versicherungs-Abdeckung aus.

  • 12.56 Uhr

    Zürcher Zivilschützer sollen in Blatten mithelfen

    Der Kanton Zürich will Zivilschützer ins Wallis schicken, um bei der Bewältigung des Bergsturzes zu helfen. «Der Kanton Zürich ist parat zum Helfen», sagte Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) am Freitag.

    «Wir sind sehr betroffen von dem, was im Lötschental passiert. Selbstverständlich bieten wir unsere Hilfe an», sagte Fehr dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF. Wie viele Zivilschützer in den Kanton Wallis einrücken werden, ist noch offen. Die Walliser Behörden und ihr Krisenstab müssten zuerst sagen, was sie benötigen würden, sagte Fehr.

  • 10.41 Uhr

    See könnte heute überlaufen

    Der See, der sich oberhalb von Blatten gebildet hat, könnte noch im Laufe des Tages überlaufen, wie der Kanton Wallis in einem neuen Lagebericht mitteilt. Der Wasserspiegel des Sees habe den oberen Rand des Schuttkegels beinahe erreicht.

    Die Speicherkapazität des weiter talwärts gelegenen Stauwerks Ferden wurde vorsorglich erhöht. Die betroffene Zone sowie das Verhalten des Sees, des Flusses und des Stausees Ferden werden laufend überwacht und Messgeräte wurden im betroffenen Gebiet installiert.

    Die Armee steht mit Wasserpumpen, Baggern, weiteren schweren Räumgeräten und Beleuchtungsmaterial bereit.
    Die Armee steht mit Wasserpumpen, Baggern, weiteren schweren Räumgeräten und Beleuchtungsmaterial bereit.
    KEYSTONE
  • 10.25 Uhr

    Aufgestautes Wasser fliesst ab

    Das Wasser in dem See, der sich oberhalb des Schuttkegels in Blatten aufgestaut hat, beginnt, sich einen Weg aus der Aufstauung zu bahnen. Je mehr Wasser sich seinen Weg durch die 2,5 Kilometer langen Schuttmassen bahnen kann, desto geringer wird die Katastrophengefahr eines plötzlichen Ausbruchs, wie der Walliser Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz am Freitagmorgen im Westschweizer Radio RTS sagte.

    So präsentiere sich die aktuelle Situation als ziemlich günstiges Szenario dar. Den verantwortlichen Stellen sei indessen bewusst, dass sie die Lage genauestens beobachten müssen. Die Evakuierungsbereitschaft der Bevölkerung der talabwärts liegenden Dörfer dürfte noch wochenlang nötig sein, schätzte Mayoraz. Es dürfte lange dauern, bis sich der Fluss Lonza eine relativ stabile Rille durch die Trümmermassen gegraben hat. Das Risiko, das sich Wasser aufstaut, bleibe bestehen.

    In Gampel-Steg, das talabwärts von Blatten liegt, sind Fussgängerbrücken über die Lonza gesperrt.
    In Gampel-Steg, das talabwärts von Blatten liegt, sind Fussgängerbrücken über die Lonza gesperrt.
    KEYSTONE
  • 8.54 Uhr

    Gefahr besteht weiterhin

    Laut dem Führungsstab Lötschental ist die Lage weitgehend unverändert, wie SRF berichtet. Die Gefahr einer Flutwelle sowie Erosionen sei nach wie vor erheblich. Es bleibe unklar, ob und in welchem Ausmass Wasser abfliesse. Der See werde kontinuierlich überwacht.

  • 7.13 Uhr

    Regionaler Führungsstab spricht von «ruhiger Nacht»

    Gegenüber SRF spricht der Führungsstab in Gampel und Steg von einer «ruhigen Nacht», in der «nichts Aussergewöhnliches passiert» sei. Befürchtete Murgänge und eine Flutwelle in der Nacht sind also ausgeblieben.

  • 7.10 Uhr

    Evakuierung im Talgrund von Gampel und Steg soll vorbereitet werden

    Wegen der Gefahr einer möglichen Flutwelle aus dem Lötschental hat der regionale Führungsstab Gampel-Steg die Bevölkerung zur Vorbereitung einer raschen Evakuierung aufgerufen. Dies teilte er in der Nacht auf Freitag mit.

    Die Bevölkerung solle sich darauf einstellen, ihre Wohnungen im Ereignisfall rasch verlassen zu können. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner werden gebeten, im Voraus eine Unterkunft ausserhalb des Talgrunds und ausserhalb des Perimeters Gampel/Steg zu organisieren. Auch an Angehörige, die eventuell nicht erreicht werden konnten, sowie an Tiere sei zu denken.

    Wer im Falle einer Evakuation keine Unterkunft finde oder Hilfe benötige, soll sich zum Notfalltreffpunkt beim Schulhaus in Steg oder beim Orientierungsschulhaus in Gampel begeben. Der Aufenthaltsort müsse zwingend über ein Online-Formular gemeldet werden. Die höher gelegenen Ortschaften Hohtenn, Bratsch, Engersch und Jeizinen seien von der Massnahme nicht betroffen.

  • 5.12 Uhr

    Gefahr noch nicht vorbei

    Rund zwei Tage nach dem Gletscherabbruch bei Blatten ist die Gefahr nicht vorbei. Laut den Behörden besteht das Risiko, dass das durch die Schuttmassen im Lötschental gestaute Wasser überläuft. Ebenfalls nicht stabil ist die Stelle am Kleinen Nesthorn, an der der Bergsturz begonnen hatte. Es werden deshalb weitere Felsabbrüche und Murgänge befürchtet.

    Christian Studer von der Dienststelle für Naturgefahren sprach am Donnerstagabend bei einer Medienkonferenz von einer unsicheren Lage: «Wir gehen davon aus, dass der See in den frühen Morgenstunden überlaufen wird. Die nun denkbaren Szenarien für eine Seeentleerung werden zurzeit geprüft. Die Situation wird von Beobachtern und von Technologie laufend überprüft. Es geht darum, die Sicherheit der Bevölkerung unterhalb des Sees sicherzustellen.»

    Am heutigen Freitag besucht Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter das Katastrophengebiet. Um 16 Uhr wird sie dann an einer Medienkonferenz teilnehmen.

    Ein Teil von Blatten wurde durch die aufgestaute Lonza überschwemmt. (29. Mai 2025)
    Ein Teil von Blatten wurde durch die aufgestaute Lonza überschwemmt. (29. Mai 2025)
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
  • 5.04 Uhr

    Permafrost-Experte: Gletscherabbruch klar auf Klimawandel zurückzuführen

    Der Gletscherabbruch oberhalb von Blatten ist laut Christophe Lambiel von der Universität Lausanne klar auf den Klimawandel zurückzuführen. Der Permafrost degradiere, das Gestein verliere an Stabilität, Felsblöcke stürzten ab und beschwerten den Birchgletscher, was dessen Beschleunigung auf der steilen Hanglage verursache, sagte der Permafrost-Experte gegenüber «Le Nouvelliste» und «ArcInfo». Je schwerer ein Gletscher sei und je steiler das Gelände, desto schneller könne er vorrücken. Lambiel fordere eine engmaschige Überwachung weiterer Gletscher an steilen Flanken.

    Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn stürzen am 25. Mai 2025 auf den Birchgletscher.
    Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn stürzen am 25. Mai 2025 auf den Birchgletscher.
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
  • Freitag, 30. Mai 2025, 4.55 Uhr

    Walliser Ständerat fordert mehr Bundesmittel für Schutz vor Naturgefahren in Alpen

    Der Walliser Ständerat Beat Rieder hat in der «Neuen Zürcher Zeitung» mehr Bundesmittel für den Schutz vor Naturgefahren in den Alpen gefordert. Wenn der Bund in einem Budget von 85 Milliarden kein Geld für die Bergbevölkerung finde, frage er sich, «wofür wir dann noch Geld haben». Die Schweiz brauche dringend mehr Schutzbauten und flächendeckende Überwachungssysteme. Mit Blick auf das zerstörte Dorf Blatten sagte er, im Bundesbudget gäbe es eine Vielzahl an Ausgabeposten, die man reduzieren könnte. «Mit diesem Geld könnten wir in Blatten bereits viel wiederherstellen», so Rieder weiter. Die Politik müsse den Menschen die Rückkehr überhaupt erst ermöglichen.

    Der Walliser Ständerat Beat Rieder. (Archivbild)
    Der Walliser Ständerat Beat Rieder. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Louis Dasselborne
  • 22.02 Uhr

    Armee dachte über Einsatz ferngesteuerter Bagger nach

    Die Schweizer Armee verfügt über zwei ferngesteuerte Bagger, die von der ETH Zürich entwickelt wurden und 2024 beim Erdrutsch von Schwanden erstmals zum Einsatz kamen. Auch in Blatten wurde ein Einsatz erwogen, wie Divisonär Raynald Droz gegenüber dem «Walliser Boten» bestätigte.

    «Allerdings können wir auch mit diesen Geräten nicht auf den Ablagerungen des Bergsturzes operieren», sagte Droz demnach. Das Gemisch aus Schutt, Eis und Wasser sei in weiten Teilen zu wenig tragfähig für schwere Baumaschinen.

  • 20.39 Uhr

    Der Tag nach der Katastrophe in Bildern

    Das schlimmste Szenario ist im Lötschental eingetreten. Durch den verheerenden Gletscherabbruch und aufgestautes Wasser wurde Blatten grösstenteils zerstört. Aufnahmen am Tag danach verdeutlichen das Ausmass der Naturkatastrophe.

  • 19.32 Uhr

    Hier werden Schafe und ein Auto evakuiert

    Im Lötschental wurden neben weiteren 16 Menschen auch Tiere evakuiert – und ein Fahrzeug.

    Hier werden Schafe und ein Auto evakuiert

    Hier werden Schafe und ein Auto evakuiert

    Im Lötschental sind bis am Donnerstagmorgen weitere 16 Menschen aus ihren Häusern evakuiert worden. Es handelt sich bei den Betroffenen um Bewohner von Kippel und Wiler sowie der Fafleralp. Neben Menschen werden auch Tiere und ein Fahrzeug

    29.05.2025

  • 18.49 Uhr

    Medienkonferenz beendet

    Mit Abschluss der Fragerunde endet die Medienkonferenz der Walliser Behörden.

  • 18.44 Uhr

    Biner: Lonza wird wohl nicht «in einem Schwall» abfliessen

    Die Staatsrätin antwortet auf eine entsprechende Frage, es könne mittlerweile ausgeschlossen werden, dass der See sich «in einem Schwall» unkontrolliert entleere. 

  • 18.38 Uhr

    Franziska Biner: «Sie haben alles verloren»

    Staatsrätin Franziska Biner spricht den Betroffenen ihr Beileid aus: «Sie haben alles verloren. Ich kann mir nur unschwer vorstellen, wie schwierig diese Zeit für sie ist und möchte mein tiefes Mitgefühl ausdrücken.»

    «Der Kanton ist hier, um zu helfen, um zur Seite zu stehen», sagt sie weiter und dankt den Helfern.

  • 18.27 Uhr

    Stéphane Ganzer: «Wissen seit gestern, dass der Worst Case eintreten kann»

    Staatsrat Stéphane Ganzer äussert sich über die «nie dagewesene Situation» und betont die Verantwortung für die Sicherheit sowohl der Bevölkerung, als auch der Einsatzkräfte. Man habe sich intensiv damit beschäftig, ob ein Einsatz schon heute möglich gewesen wäre. Da es immer noch Felsstürze gebe, sei dies jedoch nicht möglich.

    Die Walliser Orte Steg und Gampel würden zudem auf mögliche Evakuierungen vorbereitet. Es müsse mit dem Schlimmsten gerechnet werden, sagt der Walliser Staatsrat.

    «Wir wissen seit gestern, dass der Worst Case eintreten kann. Eine Flutwelle aus dem Lötschental, die die Staumauer von Ferden überwindet und bis nach Gampel und Steg kommt, kann nicht ausgeschlossen werden.»

  • 18.18 Uhr

    Armee steht bereit – «sobald es die Lage zulässt»

    Divisionär Droz spricht über die Vorkehrungen der Schweizer Armee, die bereit sei, aber noch nicht ausrücken könne. Das Risiko sei zu gross und man dürfe keine Menschenleben gefährden. «Sobald es die Lage zulässt», stehe die Armee bereit.

  • 18.13 Uhr

    Seepegel steigt immer weiter

    Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahren beurteilt die aktuelle Lage. Sorge bereite insbesondere der immer weiter steigende Pegel des durch den Gletschersturz entstandenen Sees. Die Lonza könne bereits in der Nacht über dem Schuttkegel auslaufen.

    Mit Spezialisten beurteile man gegenwärtig die Lage. Das Hauptaugenmerk liege auf der Sicherheit der Bevölkerung.

  • 18.10 Uhr

    «Das Schlimmste ist eingetroffen»

    Valentin Werlen, Talrat und Gemeindepräsident von Ferden ist als erster an der Reihe. «Das Schlimmste ist eingetroffen», sagt er über den verheerenden Gletschersturz. Es gebe immer noch Felsstürze. Die Gefahr sei noch nicht gebannt. Er spricht den Betroffenen sein Beileid aus und dankt den Helfern.

  • 18.03 Uhr

    Medienkonferenz startet

    Es geht los. Anwesend sind unter anderem: Staatsrätin Franziska Biner, Staatsrat Stéphane Ganzer, Divisionär Droz und Kommandant der Territorialdivision 1 sowie Talrat Christian Studer.

  • 17.58 Uhr

    Behörden informieren

    In Kürze startet die Medienkonferenz des Walliser Führungsstabes.

  • 16.52 Uhr

    Bundespräsidentin Keller-Sutter besucht am Freitag das Lötschental

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter will am Freitagnachmittag das Walliser Lötschental besuchen. Sie wird dort an einer Medienkonferenz in Wiler teilnehmen.

    Das bestätigte ein Sprecher des Eidgenössischen Finanzdepartements gegenüber einem Journalisten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Am Donnerstag traf Keller-Sutter in Dublin den irischen Präsidenten Michael D. Higgins. Auch mit Premierminister Micheál Martin und Finanzminister Paschal Donohoe führte sie Gespräche.

    Wegen der Katastrophe im Walliser Lötschental will Keller-Sutter früher als geplant in die Schweiz zurückkehren, wie ihr Departement zu ihrer Reise nach Irland schrieb.

    Reist am Freitag ins Katastrophengebiet: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.
    Reist am Freitag ins Katastrophengebiet: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.
    sda (Archivbild)
  • 16.45 Uhr

    Suche nach vermisstem Mann in Tennmatten wird vorläufig eingestellt

    Die Suche nach einem seit dem Gletscherabbruch im Lötschental vermissten Mann wird vorläufig eingestellt. Das Gelände sei zu gefährlich für einen weiteren Einsatz der Suchtruppe, schrieb die Walliser Kantonspolizei.

    Noch am Vormittag sei intensiv nach dem im Gebiet Tennmatten vermissten Mann gesucht worden, hiess es in der Mitteilung vom Nachmittag. Gefunden wurde er aber nicht.

    Die Suche nach dem vermissten Mann blieb bislang erfolglos – und muss nun vorläufig eingestellt werden.
    Die Suche nach dem vermissten Mann blieb bislang erfolglos – und muss nun vorläufig eingestellt werden.
    Keystone/Alessandro della Valle

    Ein Bergretter der kantonalen Walliser Rettungsorganisation und ein Fünferteam mit drei Hunden der Partnerorganisation Redog waren für die Suche per Helikopter ins betroffene Gebiet geflogen worden. Auch die Suche am Schuttkegel nach Hinweisen zum Vermissten brachte keinen Erfolg.

    Der Einsatz sei vorübergehend eingestellt worden, weil aufgrund der Instabilität des Absturzmaterials die Gefährdung für die Einsatzkräfte zu gross geworden sei. Die Sicherheitslage werde ständig neu beurteilt, schrieb die Polizei. Die Walliser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

  • 16.30 Uhr

    Glückskette ruft zu Spenden für ihren Katastrophenfonds auf

    Die Glückskette ruft zu Spenden auf für das Bergsturzgebiet im Lötschental. Sie will Betroffene direkt finanziell unterstützen, aber auch Betrieben mit Einkommensverlusten unter die Arme greifen.

    Die Glückskette hat nach dem Abbruch des Birchgletschers vom Mittwoch ihren ständigen Fonds für die Hilfe nach Katastrophen in der Schweiz aktiviert, wie sie mitteilte. Sie könnte auch Mietkosten für Menschen übernehmen, die kein Zuhause mehr haben und deshalb eine Notunterkunft brauchen.

    Auch mittel- und langfristige Hilfe kann geleistet werden. Die Glückskette will ihre Unterstützung in Absprache mit der Gemeinde Blatten und den Walliser Behörden leisten. Die Modalitäten für Unterstützungsgesuche sollen so bald wie möglich bekanntgegeben werden.

  • 16.07 Uhr

    So viel Geröll ist ins Tal gestürzt

    Rund drei Millionen Kubikmeter Geröll sind am Mittwoch ins Lötschental gestürzt. Diese Zahl ist nur schwer vorstellbar. Rechenbeispiele verdeutlichen die Zerstörungskraft der Gesteinsmassen.

  • 15.24 Uhr

    Im Lötschental haben 16 weitere Menschen ihre Wohnungen verlassen

    Im Lötschental sind weitere 16 Menschen aus ihren Häusern evakuiert worden. Es handelt sich bei den Betroffenen um Bewohner von Kippel und Wilder sowie der Fafleralp.

    Elf der Evakuierten wohnen in Kippel und fünf in Wilder, zwei Orte unterhalb des Schuttkegels, wie die Behörden bekannt gaben. Bereits am Mittwochmorgen waren auch die letzten elf Bewohner des Weilers Fafleralp in der Gemeinde Blatten umgesiedelt worden, wie eine Sprecherin des Regionalen Führungsstabs Lötschental sagte.

    Eine Luftaufnahmeczeigt den Staussee, der sich mittlerweile hinter dem Schuttkegel gebildet hat und die Zerstörung in Blatten VS.
    Eine Luftaufnahmeczeigt den Staussee, der sich mittlerweile hinter dem Schuttkegel gebildet hat und die Zerstörung in Blatten VS.
    Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

    Die Fafleralp sei damit menschenleer. Die rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten waren bereits am 19. Mai aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen.

    Der See, der sich in Blatten gebildet hat, füllt sich stündlich weiter, hiess es beim Kantonalen Führungsorgan (KFO) des Kantons Wallis: «Es besteht ein grosses Risiko für einen Stau, der das darunter liegende Tal überfluten könnte.» 

  • 14.53 Uhr

    Vorher-Nachher-Vergleich zeigt Ausmass der Zerstörung

    Noch vor elf Tagen war in Blatten im Lötschental alles beim Alten, wie das obere Bild zeigt. Die untere Aufnahme zeigt den Talgrund heute Donnerstag, etwa 24 Stunden nach dem gewaltigen Gletscherabbruch.

    Aufnahmen des Talgrundes am 18. Mai (oben), sowie am 29. Mai (unten).
    Aufnahmen des Talgrundes am 18. Mai (oben), sowie am 29. Mai (unten).
    Keystone/Cyril Zingaro and Jean-Christophe Bott
  • 14.04 Uhr

    Christophe Darbellay: «Ein Dorf ist von der Landkarte verschwunden»

    Nach den Worten des Walliser Regierungsrats Christophe Darbellay haben die Menschen in Blatten VS alles verloren. «Ihr Zuhause, ihre Souvenirs, ihre Kirche, ihren Friedhof», sagte er vor den Medien. «Ein Dorf ist von der Landkarte verschwunden.» Die Landwirte hätten nicht einmal mehr einen Boden.

    Der Schock sitze tief in der Bevölkerung. Auch ihn selbst habe das Ausmass stark betroffen. «Gestern konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten», sagte Darbellay.

    Für ihn ist trotzdem klar: Das Lötschental bleibe weiterhin bewohnt. «Es ist keine Option, das Tal zu verlassen», sagte er. Auch Blatten werde wieder aufgebaut. «Ob genau am gleichen Ort, das kann niemand sagen», sagte er. Wie, wo, wann sei zurzeit noch absolut unklar. «Aber wir müssen der Bevölkerung von Blatten eine langfristige Perspektive bieten», sagte Darbellay weiter.

    Blatten nach dem Gletscherabbruch.
    Blatten nach dem Gletscherabbruch.
    KEYSTONE/Jean-Christophe Bott
  • 13.55 Uhr

    Evakuierungen per Helikopter

    Wie der kantonale Führungsstab gegenüber «20 Minuten» mitteilt, werden derzeit weitere Evakuierungen per Helikopter durchgeführt. Betroffen seien die Fafleralp, die Gletscheralp und Eisten.

    Wie es weiter heisst, werden die Evakuierungen wegen der «Wohnsituation » durchgeführt. Es bestehe demnach keine konkrete Gefahr für die Personen in diesen Gebieten.

    Im Bergsturzgebiet werden weitere Evakuierungen per Helikopter durchgeführt.
    Im Bergsturzgebiet werden weitere Evakuierungen per Helikopter durchgeführt.
    Keystone/Jean-Christophe Bott (Archivbild)
  • 12.14 Uhr

    Intervention im Katastrophengebiet derzeit unmöglich

    Update 13.29 Uhr: Jegliche Interventionen im Bergsturzgebiet im Lötschental im Wallis sind derzeit wegen der nach wie vor gefährlichen Lage nicht möglich, wie der Kanton mitteilt . Ein Grossteil von Blatten wurde verschüttet, zahlreiche Häuser stehen im Wasser.

    Auf beiden Seiten des Tales bestehe die Gefahr von Murgängen, hiess es im Lagebericht des kantonalen Führungsorgans. Am Kleinen Nesthorn sei die Lage nach wie vor instabil. Betroffen sind mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels. Auch aufgrund des im Tal liegenden Gesteins, Eises und Wassers könne es zu Murgängen kommen. Das Material sei instabil.

    Nahezu der gesamte Birchgletscher oberhalb von Blatten brach laut dem Lagebericht ab. Nach dem gewaltigen Bergsturz liege auf dem Talboden bei Blatten eine mehrere Dutzend Meter dicke und rund zwei Kilometer lange Eis- und Geröllablagerung.

    Der Grossteil von Blatten wurde verschüttet, und Absturzmaterial blockiert die Lonza. Deshalb bildete sich ein See, der beim Bergsturz verschonte Häuser überschwemmte. Die zentrale Gefahr hängt laut dem Führungsorgan davon ab, wie sich der Fluss und das aufgestaute Wasser verhalten. Läuft Wasser über die Schuttablagerung, könnte es zu Murgang-Lawinen kommen

    Das Dorf Blatten ist fast vollständig unter Geröll und Wasser versunken.
    Das Dorf Blatten ist fast vollständig unter Geröll und Wasser versunken.
    Kanton Wallis
  • 11.43 Uhr

    «Mir stah zamu mit oich»

    Die von der Naturkatastrophe betroffenen Lötschentaler*innen erhalten zahlreiche Solidaritätskundgebungen. Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) zeigte sich laut einer Kurznachricht der Parlamentsdienste auf X tief betroffen über die Ereignisse.

    Unterstützung sicherte auch der FC Sion zu, wie er auf X schrieb.

  • 11.39 Uhr

    Spendenaufruf für Blatten

    Die Patenschaft für Berggemeinden stellt für Blatten eine Million Franken zur Verfügung. Das Geld soll für Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau verwendet werden.

    Es sei davon auszugehen, dass das Aufräumen und die Wiederinstandsetzung von Infrastrukturen Millionen kosten würden, steht in einer Mitteilung der Patenschaft für Berggemeinden. Sie richtete einen Fonds für Blatten ein und rief zu Spenden auf.

    Blick von der Gemeinde Kippel auf die Gletscherabbruchmasse, die Blatten unter sich begraben hat.
    Blick von der Gemeinde Kippel auf die Gletscherabbruchmasse, die Blatten unter sich begraben hat.
    KEYSTONE
  • 11.32 Uhr

    Gestautes Wasser bedroht weitere Dörfer

    Oberhalb von Blatten begannen sich der Fluss Lonza und der Dorfbach Gisentella aufzustauen und bildeten hinter den Abbruchmassen einen See. Die Wassermassen steigen sehr schnell und bedrohen die talabwärts liegenden Dörfer.

  • Bischofskonferenz bekundet Solidarität mit Bergsturz-Opfern

    Die Schweizerische Bischofskonferenz zeigt sich erschüttert über die Naturkatastrophe im Lötschental. Sie hat ihre Solidarität bekundet mit den Menschen, die beim Gletscherabbruch am Mittwoch alles Hab und Gut verloren.

    «Angesichts dieser Tragödie bekunden die Mitglieder der Bischofskonferenz ihre Solidarität mit allen Betroffenen und beten für sie», schrieb sie am Donnerstag. Der Sittener Bischof Jean-Marie Lovey wandte sich mit einem Gebet an die Menschen in Blatten VS und im Lötschental, dem sich die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK) anschloss.

    «Was Euch widerfährt, ist schrecklich! Gemeinsam mit allen Einwohnern des Wallis und vielen Menschen darüber hinaus, blicke ich mit gebrochenem Herzen auf euer Dorf», begann das von der SBK versandte Gebet. «Ihr wisst, dass der Glaube eine Kraft ist, die es ermöglicht, über eine solche Katastrophe hinaus weiterzuleben.»

  • 10.24 Uhr

    Caritas und das Schweizerische Rote Kreuz sprechen 400'000 Franken

    Viele Bewohner*innen von Blatten haben durch die Katastrophe ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Gemeinsam stellen Caritas Schweiz und das Schweizerische Rote Kreuz 400'000 Franken bereit, um dort zu unterstützen, wo der Bedarf am grössten ist.

    In einer ersten Phase wird den Betroffenen in Absprache mit den zuständigen Behörden gemäss Bedarf eine rasche finanzielle Soforthilfe zur Verfügung gestellt für die Anschaffung von Gütern des täglichen Bedarfs. Danach wird bei ungedeckten Restkosten, die weder durch Versicherungen noch durch andere Beiträge übernommen werden, Überbrückungshilfe und Unterstützung geleistet.

  • 9.26 Uhr

    Erschütterungen waren in der ganzen Schweiz zu spüren

    Die Erschütterungen durch den Gletscherabbruch im Lötschental am Mittwochnachmittag sind landesweit zu spüren gewesen. Nach Angaben des Erdbebendienstes an der ETH Zürich war es eine der grössten je aufgezeichneten Massenbewegungen.

    Schon die kleineren Felsstürze vom Kleinen Nesthorn in den Tagen vor dem Gletscherabbruch waren vom seismischen Netzwerk registriert worden, wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich schreibt. Beim grossen Gletscherabbruch am Mittwoch um 15.24 Uhr wurden Erschütterungen der Stärke 3,1 aufgezeichnet.

    Die Messung beruht auf der maximal gemessenen Amplitude der Bodenbewegung. Landesweit wurden diese Bewegungen von den Stationen des SED deutlich aufgezeichnet. Gemessen an der Stärke der Erschütterungen sei der Gletscherabbruch bei Blatten VS vergleichbar mit dem Bergsturz am Piz Cengalo oberhalb von Bondo GR im Jahr 2017.

  • 9.05 Uhr

    Zerstörung ist enorm

    Nach dem Erdrutsch staut sich in Blatten das Wasser. Aufnahmen vom Mittwochabend zeigen das Ausmass der Zerstörung.

  • 7.18 Uhr

    Teilevakuation in den Gemeinden Wiler und Kippel

    In der Nacht auf Donnerstag ist es in den Gemeinden flussabwärts von Blatten nicht zu Erosionen gekommen. Der hinter den Ablagerungen in Blatten VS entstandene See habe sich aber weiter gefüllt, sagte ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental am Donnerstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Sicherheitshalber seien am Mittwoch einige Gebäude in den flussabwärts liegenden Gemeinden Wiler und Kippel vorsorglich evakuiert worden. Es bestehe die Möglichkeit, dass grosse Abflüsse aus dem See das Gelände entlang der Lonza abtragen könnten, erklärte der Sprecher.

    Laut SRF sind 16 Personen von der Evakuation in Wiler und Kippel betroffen.

  • 5.45 Uhr

    Fonds mit einer Million Franken für Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten

    Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden richtete für die Gemeinde Blatten einen Fonds von einer Million Franken ein. Dieser soll Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten an zerstörter öffentlicher Infrastrukturen dienen.

    Die Behörden wollten am Donnerstag bei einer weiteren Medienkonferenz über die Entwicklung im Katastrophengebiet orientieren.

  • Donnerstag, 29. Mai 2025, 5.39 Uhr

    Fast 90 Prozent von Blatten unter Schlammlawine begraben

    Mit dem enormen Gletscherabbruch und dem verheerenden Murgang ist am Mittwochnachmittag in Blatten im Walliser Lötschental der schlimmste mögliche Fall eingetreten. Fast 90 Prozent des Dorfs wurde nach Angaben des Regionalen Führungsstabs unter einer mehrere Meter hohen Schlammlawine begraben.

    Rund 300 Menschen mussten ihre Häuser in Blatten am 19. Mai verlassen, nachdem es zwei Tage zuvor erstmals Anzeichen für einen drohenden grösseren Bergsturz im Lötschental gegeben hatte. Viele dieser Häuser sind nun zerstört, begraben unter einer dicken Schuttmasse. Ein Care Team stand im Einsatz, um Betroffene psychologisch zu unterstützen, wie Matthias Ebener vom Regionalen Führungsstab sagte.

    Rund 3 Millionen Kubikmeter Gestein, Eis und Schutt sollen vom Berg auf das Dorf niedergegangen sein.
    Rund 3 Millionen Kubikmeter Gestein, Eis und Schutt sollen vom Berg auf das Dorf niedergegangen sein.
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
  • 22.31 Uhr

    Suchaktion nach vermissten 64-Jährigen läuft auf Hochtouren

    Nach dem verheerenden Gletscherabbruch und Murgang in Blatten VS ist am Mittwochabend die Suchaktion nach einem vermissten 64-jährigen Einheimischen weiter auf Hochtouren gelaufen. Die Vermisstmeldung traf kurz nach 16.30 Uhr bei den Behörden ein.

    Drei Rettungsspezialisten der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation flogen mit einem Helikopter der Air Zermatt in das Katastrophengebiet, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Dort liessen sie sich in der Nähe eines Schuttkegels absetzen und nahmen die Suche auf.

    Völlig zerstörte Häuser in Blatten.
    Völlig zerstörte Häuser in Blatten.
    Bild: Keystone

    Zu ihrer Unterstützung überflog eine Drohne mit Wärmebildkamera den Suchparameter. Nach ersten Erkenntnisse hielt sich der vermisste 64-Jährige in dem Gebiet auf, als der Murgang niederging.

    Trotz intensiver Bemühungen fand sich bis nach 22 Uhr keine Spur von dem Mann. Die Rettungskräfte setzten ihre Suche fort. Sie prüften laufend zusätzliche Massnahmen und weitere Möglichkeiten zur Lokalisierung.

  • 19.31 Uhr

    Am Donnerstag wird erneut informiert

    Die Pressekonferenz ist geschlossen. Voraussichtlich soll am Donnerstag eine nächste Pressekonferenz stattfinden. Bis dahin wird die Situation weiterhin beobachtet und gehandelt.

  • 19.26 Uhr

    Was ist mit den Hausbesitzern, die alles verloren haben?

    Was ist mit den Personen, die sich nur provisorisch aus dem Dorf zurückgezogen haben? Die Gemeinde antwortet: «Im Moment wird das keine Priorität haben. Die Menschen haben sich weitestgehend organisiert und eingerichtet.» 

    Zuerst seien andere Dinge notwendiger und werden vom Kanton und der Gemeinde priorisiert. Erst in einem späteren Zeitpunkt könne man die Prioritäten weiter ausbreiten.

    Dennoch sei ein Care-Team vor Ort und kümmert sich um betroffene Menschen.

  • 19.20 Uhr

    Gemeinde bestätigt: Eine Person wird vermisst

    Im Moment werde eine Person vermisst. Die Gemeinde bestätigt dies an der Pressekonferenz auf Frage eines Medienschaffenden.

    Weitere Angaben könne man aber weder zur Person noch zu den Umständen geben.

  • 19.17 Uhr

    Albert Rösti äussert sich zur Situation

    Bundesrat Alber Rösti ist ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend. Er sagt: «Es macht fassungslos und schockiert, wenn man die Bilder gesehen hat. Die Gedanken sind bei allen Balttnerinnen und Blattner, die ihr Dorf heute verloren haben.»

  • 19.16 Uhr

    3 Millionen Kubikmeter Gestein auf Blatten VS

    Laut den Behörden sollen beim Gletscherabbruch rund 3 Millionen Kubikmeter Gestein, Eis und Schutt vom Berg auf das Dorf gefallen sein. Genaue Zahlen könne man noch nicht anstellen.

    Es sei sehr selten, was passiert sei. Man arbeite auf Höchsttouren, den Schutt wegzuräumen und das Dorf langsam wieder aufzubauen. 

  • 19.11 Uhr

    Gemeindepräsident will Blatten wieder aufbauen

    Am Mittwochabend informiert die Gemeinde, der Kanton und der Bundesrat zur Situation in Blatten. 

    Zuerst erhält Matthias Bellwald, der Gemeindepräsident von Blatten das Wort. Er sagt: «Das unvorstellbar ist eingetroffen. Wir haben praktisch das sichtbare Dorf verloren. Ich bin froh, konnten wir die Bewohner und das ganze Dorf evakuieren.»

    Weiter sagt er: «Wie haben das Dorf verloren, aber nicht unser Herz.» Es werde alles daran gesetzt, das Dorf wieder aufzubauen. «Umarmt einander und unterstützt einander», sagt er zum Schluss. 

  • 18.55 Uhr

    Kanton fordert Hilfe beim Abpumpen

    Der Kanton Wallis hat kurz vor der Pressekonferenz eine Mitteilung verschickt. Dort wird die «erhebliche Gefahr» im Flussbett der Lonza bestätigt. Dieses wurde verschüttet, es drohen Stauungen und Überschwemmungen.

    Um dieser Situation gerecht zu werden, hat das kantonale Führungsorgan zusätzlich zu den ordentlichen Mitteln mehrere Einsatzmittel mobilisiert. Es hat unverzüglich die Armee um Unterstützung mit Pumpen zur Sicherung des Lonza-Bettes, mit Geräten zur Räumung und Evakuierung von Schutt sowie mit Beleuchtungsmasten für das Katastrophengebiet angefordert, heisst es in der Mitteilung. Der Zivilschutz ist ebenfalls im Einsatz. 

  • Eine Person wird vermisst

    Seit dem Abbruch der Gletschermassen wird eine Person vermisst. Das berichtet das Walliser Onlineportal «Pomona» gestützt auf Aussagen von Matthias Ebener, dem Informationschef des Regionalen Führungsstabs.

  • 18.14 Uhr

    Gemeinde sperrt Strasse nach Blatten VS

    Die Gemeinde Blatten warnt vor akuter Erdrutschgefahr im Gebiet zwischen Goppenstein und Blatten. In einer Mitteilung über das Notinformationssystem AlertSwiss schreibt sie: «Die Kantonsstrasse Goppenstein Richtung Blatten ist für jeglichen Verkehr gesperrt (Einwohner sind ausgenommen).»

    Weiter heisst es: «Im betroffenen Gebiet muss mit einem Felssturz / Erdrutsch gerechnet werden. Halten Sie sich nicht im evakuierten Bereich auf. Überschreiten Sie keine Abschrankungen und Barrieren. Halten Sie sich an die Weisungen der Behörden.»

  • 18.13 Uhr

    Bundespräsidentin Keller-Sutter drückt ihr Mitgefühl aus

    Nach dem Gletscherabbruch in Blatten im Lötschental hat sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter auf der Plattform X an die Betroffenen gewandt. «Es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert», schrieb sie. Zu einem Bild der Zerstörung im Dorf erklärte Keller-Sutter weiter: «Ich fühle in diesen Stunden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten.»

  • 17.53 Uhr

    Kanton bittet um Hilfe – Armee liefert

    Nach dem Gletscherabbruch bei Blatten ruft der Kanton Wallis die besondere Lage aus – und stellt ein Gesuch um Armeehilfe. Die Armee entsendet ein Erkundungsdetachement, um den Kanton bei der Lagebeurteilung zu unterstützen.

    Das vollständige Statement der Armee gegenüber blue News: «Die Armee hält sich bereit, die zivilen Behörden möglichst rasch und zielgerichtet im Rahmen der militärischen Katastrophenhilfe zu unterstützen. Ein entsprechendes Gesuch wurde heute durch den Kanton gestellt und wird zur Zeit geprüft. Als Sofortmassnahme wurde ein Erkundungsdetachement der Armee ausgelöst, welches die Behörden des Kantons Wallis in den nächsten Stunden bei der Beurteilung der Lage und hinsichtlich möglicher Leistungen der Armee unterstützt.»

  • 17.34 Uhr

    Bundesräte Rösti und Pfister in Blatten VS

    Bundesrat Albert Rösti ist am Mittwoch ins Walliser Katastrophengebiet gereist. Wie Franziska Ingold, Kommunikationschefin des UVEK, gegenüber Blick bestätigt, wolle der Umweltminister «Trost und Unterstützung spenden». Zudem nimmt er an einem Rapport der Einsatzkräfte teil, um sich ein Bild vor Ort zu machen.

    Doch damit nicht genug: Auch Verteidigungsminister Martin Pfister, zuständig für Bevölkerungsschutz, wird am Mittwochabend in Blatten erwartet, wie Blick weiter erfahren hat.

  • 16.47 Uhr

    Erdbebendienst registrierte den Gletscherrutsch

    Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) teilt auf seiner Website mit, dass der Gletscherrutsch als geologische «Massenbewegung» registriert wurde: Um 15:24 Uhr wurde ein Beben mit Magnitude 3,1 beim Standort Goppenstein VS erfasst. Die Daten der Sensoren wurden vom SED bestätigt.

    Der Gletscherrutsch in Blatten VS wurde vom SED registriert.
    Der Gletscherrutsch in Blatten VS wurde vom SED registriert.
    Screenshot Seismo
  • 16.35 Uhr

    Gemeinderat: «Das Unfassbare ist eingetreten»

    Die Gemeinde Blatten VS hat um 16.30 Uhr eine Erklärung abgegeben: «Das Unfassbare ist eingetreten. Ein sehr grosser Gletscherabbruch ist vor ca. 45 Minuten eingetreten. Ein grosser Teil des Dorfes ist betroffen.»

    Sie richtet sich im Schreiben auch an die Bevölkerung: «Wir sind im Moment dabei, uns ein Bild der Situation zu verschaffen. Wir können nur sagen, dass wir in Gedanken bei euch sind. So schwer es auch ist. Wir versuchen Euch zu unterstützen soweit es in unserer Macht steht und halten euch auf dem Laufenden.»

  • 15.36 Uhr

    Riesiger Abbruch am Mittwochnachmittag

    Das Bild zeigt das Ausmass des Absturzes.
    Das Bild zeigt das Ausmass des Absturzes.
    SRF

    Am kleinen Nesthorn ist es zu einem weiteren grossen Abbruch gekommen, wie mehrere Medien schreiben. Wie viel, ist noch nicht bekannt. Die Schuttmassen haben laut dem regionalen Führungsstabs das Dorf erreicht. Vermutlich sei es zu Schäden an Gebäuden und an der Infrastruktur gekommen, hiess es.

    Die Medienkonferenz um 16 Uhr wurde abgesagt.

  • 11.23 Uhr

    Blatten VS: Staatsrat ruft «besondere Lage» aus

    Gletscherabbruch in Blatten

    Gletscherabbruch in Blatten

    Am Dienstagabend ereignete sich oberhalb von Blatten (VS) der bislang grösste Gletscherabbruch seit Beginn der Evakuierung. Tausende Kubikmeter Eis, Schnee und Geröll gerieten in Bewegung.

    28.05.2025

    Der Walliser Staatsrat hat Massnahmen ergriffen: Um im Ernstfall rasch handeln und sofort Einsatzkräfte aufbieten zu können, hat er den Status der besonderen Lage ausgerufen. Grund dafür ist die akute Einsturzgefahr eines Teils des Birchgletschers oberhalb von Blatten. Ein Abbruch könnte zu grossen Murgängen oder Erdrutschen führen und die Ortschaft Blatten gefährden.

    Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, ihre Anweisungen genau zu befolgen und das betroffene Gebiet keinesfalls zu betreten. Das kantonale Führungsorgan beobachtet und bewertet die Situation fortlaufend.

  • 10.08 Uhr

    Erstmals treten Schuttmassen über den Schutzdamm

    Das Medienportal «Pomona» berichtet, dass zum ersten Mal Schutt über den Schutzdamm bei Blatten geflossen ist. 

    Dies belegt ein Foto, das dem Portal vorliegt und am Mittwochmorgen um 9 Uhr aufgenommen wurde.

  • 28. Mai, 07.38 Uhr

    Massiver Gletscherabbruch bringt Rekordmengen ins Tal

    In der vergangenen Nacht blieb ein vollständiger Kollaps des Gletschers zwar aus – dennoch wurden so grosse Eismassen ins Tal befördert wie nie zuvor seit Beginn der aktuellen Messungen. Nach dem markanten Abbruch am Dienstagabend häuften sich die Gletscherabbrüche deutlich, wie ein Reporter des SRF vor Ort berichtet. Besonders dramatisch: Gegen 4 Uhr morgens kam es zu einem weiteren massiven Abbruch, bei dem vermutlich tausende Kubikmeter Material ins Tal stürzten.

    Auch Aufnahmen einer Wärmebilddrohne bestätigen das Ausmass der Ereignisse. Der Schuttkegel im Tal hat sich im Vergleich zum Vorabend nahezu verdoppelt. Trotz der enormen Eismengen erfüllt der Lawinenleitdamm weiterhin seine Aufgabe: Das nachrutschende Material wird abgelenkt und strömt in unbewohntes Gebiet.

  • 23.28 Uhr

    «Man kann von Tausenden von Kubikmetern sprechen»

    Die Trümmer des abendlichen Gletscherabbruchs erreichten Blatten nicht, sondern rutschten bis zu einer Staumauer ab. «Die Trümmer stoppten 400 Meter von den ersten Häusern entfernt», hielten die Behörden fest. Den Angaben zufolge war es am Abend nicht möglich zu sagen, wie viel Schutt hinabgestürzt ist. «Man kann aber von Tausenden von Kubikmetern sprechen», hiess es vom Führungsstab.

    Die Nachrichten vom Kleinen Nesthorn, dem Berg über dem Birchgletscher, waren positiver. Die Lage an der Felssturzfront schien sich seit etwas mehr als 24 Stunden beruhigt zu haben. In der Nacht auf Dienstag gab es noch vereinzelte Felsabbrüche.

     Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn stürzen am Samstag auf den Birchgletscher im Lötschental
     Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn stürzen am Samstag auf den Birchgletscher im Lötschental
    Regionaler Führungsstab Lötschental/Keystone
  • 20.43 Uhr

    Grösster Gletscherabbruch seit der Evakuierung

    Im Gefahrengebiet hat sich am Abend ein grosser Gletscherabbruch ereignet. Dies berichtet das SRF. Demnach erreichte der Strom aus Schutt, Schnee und Eis das Dorf jedoch nicht.

    Laut dem Führungsstab handle es sich um den bislang grössten Gletscherabbruch seit Beginn der Evakuierung des Dorfs Blatten. Mehrere tausend Kubikmeter Abbruchmaterial haben sich in Bewegung gesetzt, wie auf Bewegtbild zu sehen ist. So knickten Bäume unter der Wucht der Masse um und wurden mitgerissen. Die Ablagerung kam demnach rund 400 Meter oberhalb des Flusses Lonza zum Stillstand.

  • 10.15 Uhr

    Immer mehr Gletscherabbrüche bei Blatten VS – «Mehrere tausend Kubikmeter verschieben sich»

    Wie der Regionale Führungsstab am Dienstagmorgen mitteilte, kam es gestern Montag zu mehreren kleineren Felsabbrüchen sowie zu weiteren Eisabbrüchen direkt aus der Gletscherfront. Letztere lösten Eislawinen in den Birchbach aus. Die Bewegungsrate des Gletschers beträgt derzeit rund zehn Meter pro Tag – ein aussergewöhnlich hoher Wert.

    In der Nacht nahm die Aktivität weiter zu. Zwar blieben grössere Felsabbrüche seltener, dafür mehrten sich die Gletscherabbrüche. Eine grössere Lawine aus Eis, Schnee, Fels und Wasser habe sich gelöst, sei jedoch noch oberhalb des Talbodens zum Stillstand gekommen, heisst es.

    Am Dienstagmorgen berichtet SRF-Reporter Beat Kälin aus dem Tal: «Die Veränderungen der letzten acht Stunden sind deutlich sichtbar. Mehrere tausend Kubikmeter Gletschermasse haben sich bereits talabwärts verschoben.» Besonders auffällig sei die braune Färbung des Schmelzwassers im Birchbach – ein klares Zeichen dafür, dass grosse Mengen Gestein und feines Material mitgeführt werden.

    Seit 5:20 Uhr liegt dichter Nebel über dem Gletscher, begleitet von leichtem Nieselregen. Die Sicht auf das Geschehen ist seither stark eingeschränkt. Um die Lage besser beurteilen zu können, soll heute ein Erkundungsflug stattfinden. Zudem installieren Experten eine zweite Kamera mit Schrägsicht auf die Gletscherfront. Diese soll künftig präzisere Aussagen über die Bewegungen und Spaltenbildungen ermöglichen.

  • Dienstag, 27. Mai 2025, 4 Uhr

    Gemeinde informiert: Gletscher bewegt sich jetzt 10 Meter pro Tag

    Die Gemeine Blatten informierte am Montagabend, dass es weitere kleine Felsabbrüche und mehrere Eisabbrüche aus der Gletscherfront gegeben habe, die wiederum Eislawinen im Birchbach ausgelöst hätten. Diese hätten aber nicht den Talboden erreicht. Das berichtete SRF.

    Die Gletscherfront bewege sich aktuell mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Tag, führte die Gemeinde aus. Es sei mit weiteren Eisabbrüchen zu rechnen.

    Am Sonntag (25. Mai 2025) stürzten Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn auf den Birchgletscher.
    Am Sonntag (25. Mai 2025) stürzten Steine eines Felssturzes vom Kleinen Nesthorn auf den Birchgletscher.
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
  • Montag, 26. Mai 2025, 07.19 Uhr

    Hoher Druck auf Gletschermasse – Gemeinde baut Beobachtung aus

    Am Kleinen Nesthorn bewegt sich weiter gewaltiges Material: Rund 3,5 Millionen Kubikmeter Gestein sind bereits abgebrochen und türmen sich mit einem Gewicht von neun Millionen Tonnen auf dem Birchgletscher. Die Einsatzkräfte bleiben in Bereitschaft, alle vorbereitenden Massnahmen sind getroffen. Ab Montag analysieren Experten die aktuellen Daten – sie sollen zeigen, wie sich die Lage weiterentwickelt.

    Auch der Birchgletscher bleibt ein Risiko. Über die gesamte Frontbreite kam es in den letzten Tagen zu neuen Abbrüchen. Zwar erreichte das Eis bisher nicht den Talgrund, doch es bewegt sich täglich um 2,5 bis 3,5 Meter talwärts. Rund 250'000 bis 600'000 Kubikmeter instabile Gletschermasse lasten unter hohem Druck auf dem Eis.

    Die Gemeinde hat ein aktuelles Foto veröffentlicht, das die angespannten Verhältnisse eindrücklich zeigt. Der Gletscher wird weiterhin rund um die Uhr überwacht.

    Birchgletscher
    Birchgletscher
    Regionaler Führungsstab Lötschental

    Für die evakuierte Bevölkerung gibt es unterdessen ein Stück Alltag zurück: Die Gemeindekanzlei Blatten nimmt ihren Betrieb am Montag, 26. Mai, im ersten Stock des Gemeindehauses in Wiler auf. Geöffnet wird zu den üblichen Zeiten, am Montag allerdings nur nachmittags. Am Donnerstag bleibt die Kanzlei wegen Auffahrt geschlossen.

    Auch die Versorgung der Aussenstandorte wird organisiert: Die Helikopterflüge finden am Dienstag oder Mittwoch statt. Wer Bedarf hat, muss diesen bis Montag, 12.00 Uhr, den Kontaktpersonen vor Ort melden. 

  • 17.44 Uhr

    Neun Millionen Tonnen liegen auf dem Birchgletscher

    Der Birchgletscher oberhalb von Blatten VS im Lötschental bereitet den Fachleuten am meisten Sorgen. Dieser droht gemäss der kantonalen Dienststelle Naturgefahren abzubrechen. Auf dem Eis befinden sich etwa neun Millionen Tonnen Schutt. Der Gemeindepräsident von Blatten hofft auf eine Rückkehr ins Dorf. Wann, ist allerdings ungewiss.

    Der Gletscher bewegt sich um zweieinhalb bis dreieinhalb Meter pro Tag in Richtung Tal, wie Alban Brigger von der Walliser Dienststelle für Naturgefahren am Sonntag an einem Medienanlass in Ferden VS sagte. Eine exponentielle Beschleunigung, wie sie befürchtet werden konnte, sei nicht zu beobachten.

    Die Angaben seien nicht verlässlich, denn die Fachleute hätten «grosse Probleme» mit der Datenübertragung über das Mobilfunknetz GSM. Grund dafür sei die beschränkte Bandbreite im Lötschental, erklärte Brigger. Er hoffte auf eine Lösung mit der Swisscom in den nächsten ein bis zwei Tagen. Eine andere Möglichkeit sei eine Lösung über Satellitenkommunikation.

    Im Birchgletscher wurde zudem ein neuer, frischer Riss gesichtet. «Dieser Riss ist praktisch durchgehend.» Brigger ging davon aus, dass der Gletscher «nächstens abbrechen» werde. Dies könne in mehreren oder in einem Ereignis geschehen. Das Eis werde aber sicher nicht liegen bleiben, wo es jetzt ist.

    Eine dreidimensionale Auswertung des erodierenden Kleinen Nesthorns zeigte, dass der Berg verglichen mit dem Juli 2024 an gewissen Stellen kleiner wurde. Die grösste Absenkung beträgt 101 Meter, wie Brigger sagte. Der Schutt liegt nun weiter unten. Das Material türmt sich bis zu 81 Meter Dicke auf.

    Neun Milliarden Kilogramm Schutt liegen auf dem Birchgletscher

    Neun Milliarden Kilogramm Schutt liegen auf dem Birchgletscher

    Der Birchgletscher oberhalb von Blatten VS im Lötschental bereitet den Fachleuten am meisten Sorgen. Dieser droht gemäss der kantonalen Dienststelle Naturgefahren abzubrechen. Auf dem Eis befinden sich etwa neun Millionen Tonnen Schutt.

    25.05.2025

  • 16.36 Uhr

    Medienkonferenz beendet

    Der Krisenstab bedankt sich bei den anwesenden Medienschaffenden für die Aufmerksamkeit und beendet die Medienkonferenz.

  • 16.38 Uhr

    Kann das Eis gesprengt werden?

    Eine Medienschaffende will wissen, ob eine Sprengung des Gletschereises möglich wäre. Brigger antwortet: «Sprengungen sind weder technisch noch organisatorisch durchführbar.. Eis zu sprengen, ist praktisch nicht möglich.»

  • 16.35 Uhr

    Medienvertreter stellen Fragen – Lob für die Swisscom

    Ein Medienvertreter will wissen, ob es für die Swisscom nicht möglich sei, genügend Bandbreite zur Verfügung zu stellen? «Die Swisscom tut alles Menschenmögliche, um uns die beste Verbindung zu ermöglichen», antwortet Alban Brigger. «Wir und auch Geoprevent sind mit der Swisscom in sehr gutem Kontakt. Sie machen alles Menschenmögliche, auf der bestehenden Bandbreite genügend Datenübertragung zur Verfügung zu stellen. Die Swisscom behandelt uns hier auch prioritär. Doch die Bandbreite ist insgesamt nicht grösser. Wir können die nicht erweitern.» Eine bessere Bandbreite sei über das Aufstellen über das Aufstellen zusätzlicher Antennen möglich. Das dauere jedoch einige Tage. 

  • 16.30 Uhr

    Brigger appelliert an die Einwohner

    «Ich weiss, jeder möchte zurück in seine geliebten vier Wände. Die Ungeduld steigt, aber ich bitte die Gemeinde und die Einwohner von Blatten um Geduld.» Vorrang hat der Schutz der Bevölkerung.

  • 16.27 Uhr

    Situation am Gletscher bleibt komplex

    Der enorme Druck auf den Gletscher bleibt das entscheidende Problem. «Wenn die vielen Kubikmeter Schutt auf einer schönen Alp liegen würden und nicht auf einem beweglichen Gletscher, sähe die Situation anders aus.» Man werde verschiedene Szenarien ausarbeiten und als Empfehlungen an die Gemeinde weitergeben. Je nach Szenario würden vielleicht gewisse Gebiete in Blatten wieder freigegeben. «Aber es bringt herzlich wenig, wenn wir den Zugang nach Blatten nicht überwachen. Der Zugang ist sehr exponiert und liegt direkt unterhalb des Gletschers.»

  • 16.22 Uhr

    Brigger spricht über 3D-Modell

    «Rund 3,5 Millionen Kubikmeter sind bisher abgebrochen. Wenn Sie das umrechnen, haben Sie auf dem Gletscher eine zusätzliche Auflast von neun Millionen Tonnen.» Das Volumen der Gletscherfront, das abzubrechen droht, beträgt je nach Gletscherdicke 0.25 bis 0.6 Millionen Kubikmeter, erklärt Brigger. Die grösste Bedrohung für Blatten sei nach wie vor ein kompletter Abgang des Gletschers mitsamt dem Felsabbruchmaterial in Form eines schnellen Murgangs.

  • 16.15 Uhr

    Alban Brigger von der Dienststelle für Naturgefahren übernimmt das Wort

    Brigger zeigt Bilder von der aktuellen Situation am Berg. Auf einem Bild ist die Abbruchkante zu sehen. «Man hat den Eindruck, dass sich alles stabilisiert hat, wenn man die Bilder anschaut, doch dem ist nicht so.» Beim Rekoflug am letzten Freitag seien an der Nordflanke des Bergs keine Ausbruchstellen feststellt worden. Beim Gletscher sei auffallend, dass das Abbruchmaterial doch schon weit Richtung Front reiche. Gletscherabbrüche seien in diesem Bereich beobachtet worden. Trotz der Datenhilfe durch die Swisscom habe man grosse Probleme, verlässlichen Angaben zu der Geschwindigkeit des Gletschers zu machen. «Der Gletscher bewegt sich zwischen 2,5 und 3,5 Meter pro Tag. Wir gehen nicht mehr von einer exponentiellen Beschleunigung aus», so Brigger.

  • 16.05 Uhr

    Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten, berichtet über die aktuelle Lage

    Bellwald spricht über die weiterhin hohe Flussgeschwindigkeit des Birchgletschers mit vier Metern pro Tag. «Der Berg erodiere weiter, derzeit aber mit einem positiven Verlauf für das Dorf Blatten», so Bellwald. Bewege sich der Gletscher weiterhin in kleinen Schritten, bleibe das Dorf unversehrt. Er spricht von einer grossen Durchhaltefähigkeit des regionalen Führungsstabes und der Bevölkerung von Blatten.

  • 16 Uhr

    Medienkonferenz des regionalen Führungsstabs zur Situation im Bergsturz-Gebiet von Blatten VS

    Wir halten dich im Stream und Ticker auf dem Laufenden.

  • 09.50 Uhr

    Birchgletscher setzt Bewegung Richtung Tal fort

    Der Berg ob Blatten VS im Walliser Lötschental ist am Sonntagmorgen weiterhin instabil gewesen. Der Gletscher bewegte sich weiter in Richtung Tal. Immer wieder kam es in der Nacht auf Sonntag zu Felsstürzen und Eislawinen.

    Der Schutt und das Eis gelangten nicht bis ins Tal, wie die Sprecherin des Regionalen Führungsstabs (RFS) Lötschental, Josianne Jaggi, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagmorgen auf Anfrage sagte. Im Vergleich zum Samstag habe es keine grossen Veränderungen gegeben.

    Der Schuttkegel auf dem Birchgletscher habe leicht zugenommen. Das Gewicht des Schutts drücke den Gletscher nach vorne und er bröckle an der Zungenspitze. Gemäss Jaggi bewegte sich das Eis vier bis viereinhalb Meter pro Tag nach vorne.

  • Sonntag, 25. Mai 2025, 09.12 Uhr

    Der Berg hält noch eine weitere Nacht – instabile Zone bleibt hochaktiv

    Die instabile Zone oberhalb von Blatten bleibt weiterhin sehr aktiv, die Situation ist nach wie vor angespannt, wie das SRF berichtet. Während der vergangenen Nacht regnete es, und zwischen 01:00 Uhr und 03:15 Uhr herrschte wegen dichten Nebels völlige Sichtlosigkeit. Der Berg machte akustisch immer wieder auf sich aufmerksam – das ständige Grollen und Poltern deutete darauf hin, dass sich das Gestein unaufhörlich bewegt.

    Derzeit sind keine grossflächigen Veränderungen erkennbar, berichtet das SRF weiter. Kleinere Abbrüche wurden jedoch beim Vergleich von Wärmebildern um Mitternacht mit aktuellen Aufnahmen festgestellt.

    Zudem durchziehen Risse die gesamte Front, was auf anhaltende Spannungen im Eis hinweist.

  • 16.29 Uhr

    Gletscher verdoppelt sein Tempo von Freitag auf Samstag

    Die geologischen Aktivitäten rund um das Kleine Nesthorn nehmen weiter zu, wie der Regionale Führungsstab (RFS) Lötschental am Samstagnachmittag mitteilte. Die Lage bleibe angespannt und werde eng überwacht. Die Behörden mahnten zur Vorsicht.

    Die Felsformationen zeigten weiterhin deutliche Anzeichen von Instabilität. Vor allem im Bereich der Ostflanke seien laufend Felsstürze zu beobachten, hiess es weiter.

    Blatten Gletscher
    Blatten Gletscher
    Swisstopo

    Sorgen bereite die Gletscherbewegung selbst: Zwischen Freitagabend und Samstagmorgen seien deutliche Kippbewegungen an der Front sowie Gleitbewegungen an der Gletscherbasis zu erkennen gewesen. Im vorderen Bereich des Gletschers haben sich laut Communiqué zudem mehrere Risse gebildet, entlang deren Teilabbrüche zunehmend wahrscheinlich erscheinen.

    Die Geschwindigkeit der Bewegung steige an und habe sich von Freitag auf Samstag verdoppelt. Sie beträgt rund vier bis viereinhalb Meter pro Tag, sagte Matthias Ebener, Sprecher des RFS.

  • 15.02 Uhr

    13 Menschen sind seit Tagen von der Welt abgeschnitten

    Als das Dorf Blatten VS am Montag wegen des drohenden Bergsturzes evakuiert wurde, befand sich das Team des Hotel Fafleralp gerade inmitten der Vorbereitungen für den Saisonstart am Freitag. Daraus wurde nichts. Anstatt Gäste zu begrüssen, hängen die Mitarbeitenden seit Tagen im Hotel am oberen Dorfende von Blatten fest.

    Zwar befindet sich das Hotel Fafleralp ausserhalb der Gefahrenzone, doch die Strasse blieb gesperrt – so wie öfter mal im Winter. «Wir versuchen, das Beste daraus zu machen», sagt Barbara Achrainer, die das Hotel führt, der «Aargauer Zeitung». Doch sie macht sich Sorgen: Selbst wenn sich die Situation in der kommenden Woche löse und die Strassen aufgingen: «Wer kommt denn dann noch zu uns in den Urlaub?»

  • 24. Mai, 10.30 Uhr

    Bewegung am Berg oberhalb Blatten VS bleibt sichtbar

    Am Berg oberhalb des Dorfes Blatten im Walliser Lötschental ist am Samstagmorgen weiterhin eine Bewegung von Schuttmaterial sichtbar gewesen. Es kam regelmässig zu kleineren Abbrüchen. Der Schutt stürzte nicht bis ins Tal herunter.

    Verglichen zum Freitag gebe es keine wesentlichen Veränderungen, sagte Matthias Ebener vom regionalen Führungsstab (RFS) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Kleinere Mengen an Schutt würden weiterhin abbrechen und der Gletscher bleibe in Bewegung. Am Freitag betrug die Bewegung des Birchgletschers rund zwei bis zweieinhalb Meter pro Tag.

    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim kleinen Nesthorn oberhalb des Bitschgletschers.
    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim kleinen Nesthorn oberhalb des Bitschgletschers.
    Keystone

    Auf dem Gletscher türmte sich in den vergangenen Tagen ein Schuttkegel auf. Gemäss Schätzung liegen drei Millionen Kubikmeter Schutt auf dem Gletscher, so Ebener. Genaue Zahlen aus Messungen lagen nicht vor.

    Grosser Gletscherabbruch als «schlimmste Gefahr»

    Ungewiss bleibe, wie sich das Gewicht des Schutts auf den Gletscher auswirken werde. Ebener schilderte zwei Szenarien. Einerseits könnte das Gewicht den Gletscher nach vorne drücken und an der Gletscherfront kleinere Eisabbrüche bewirken.

    Andererseits bestehe die «schlimmste Gefahr» darin, dass der Gletscher aufgrund des Gewichts abbreche. Dann würden der Schutt und das Eis miteinander den Berg hinunterstürzen.

  • 14.15 Uhr

    Gletscherkollaps ist wahrscheinlich

    Am Vormittag wurden insgesamt fünf Rekognoszierungsflüge im Bergsturzgebiet durchgeführt. Zwei davon mit Geologen und Glaziologen, einer für die Erstellung eines Geländemodells und zwei weitere mit Medienvertretern.

    Von diesen Erkundungsflügen erhoffen sich die Experten ein genaueres Bild der Lage im Bergsturzgebiet. Die Ergebnisse der anschliessenden Berechnungen sollen am Wochenende bekannt gegeben werden.

    «Ein Bergsturz mit grösseren Mengen ist inzwischen eher unwahrscheinlich», heisst es in einer Mitteilung. Aufgrund des Geschwindigkeitstrends sei ein Kollaps und Absturz des Gletschers aber weiterhin wahrscheinlich.

    Der Hauptablagerungskegel sei noch mehr als 100 Meter von der Gletscherfront entfernt. Einzelne Blöcke stürzten jedoch deutlich weiter und teilweise auch über die Gletscherzunge hinaus. Es liesse sich derzeit aus den Radarmessungen keine Aussagen über das abgestürzte Volumen treffen.

  • Freitag, 23. Mai, 14.05 Uhr

    Gletscher bewegt sich immer schneller

    Die Bewegung des Gletschers im Bergsturzgebiet von Blatten im Walliser Lötschental hat sich von Donnerstag auf Freitag erneut beschleunigt. Dies birgt die Gefahr, dass Teile des Gletschers ins Tal stürzen und Murgänge auslösen könnten.

    «Die Bewegung des Gletschers beträgt derzeit rund zwei Meter pro Tag», sagte der stellvertretende Informationschef des Regionalen Führungsstabs, Jonas Jeitziner, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag auf Anfrage.

    Am Vortag hatte sich der Gletscher mit rund 1,5 Meter pro Tag nach vorne bewegt, während es am Mittwoch ungefähr 0,8 bis 1 Meter waren. Zu Gletscherabbrüchen sei es indes bislang nicht gekommen, so Jeitziner.

  • 20.30 Uhr

    Schon zwei Drittel der Felsmasse sind abgestürzt

    Im Bergsturzgebiet von Blatten ist am Donnerstagabend ein weiterer Teil des akut instabilen Bereichs abgebrochen. Zwei Drittel des instabilen Materials haben sich somit bereits gelöst. Die Bewegung am Gletscher hat sich unterdessen auf 1,5 Meter pro Tag beschleunigt, wie der Regionale Führungsstab des Lötschentals weiter mitteilte. Fels könnte vom Kleinen Nesthorn auf den Birchgletscher fallen und den Gletscher mitreissen. Die Geologen seien jedenfalls zufrieden mit der Situation von vielen kleinen Abbrüchen. Am Freitag sollen bei besserem Wetter Rekognoszierungsflüge durchgeführt werden.

    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim kleinen Nesthorn, an einer Flanke des Berges Bietschhorn am Mittwoch.
    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim kleinen Nesthorn, an einer Flanke des Berges Bietschhorn am Mittwoch.
    Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
  • 16.45 Uhr

    Gletscher im Bergsturzgebiet von Blatten bewegt sich schneller

    Die Bewegung des Gletschers im Bergsturzgebiet von Blatten im Wallis hat sich am Donnerstag weiter beschleunigt. Besonders diese Entwicklung bereitet den Experten vor Ort derzeit Sorge. 

    Im Bereich der Gletscherfront gebe es eine Beschleunigung der Bewegung, erklärte Ingenieur Alban Brigger von der Dienststelle für Naturgefahren. «Am Dienstag bewegte sich der Gletscher mit rund einem halben Meter pro Tag nach vorne, am Mittwoch waren es ungefähr 0,8 bis 1 Meter. Momentan sind wir in einem Bereich von 1,5 Metern oder sogar leicht schneller», führte Brigger aus.

    Druck auf den Birchgletscher oberhalb von Blatten nimmt stetig zu

    Druck auf den Birchgletscher oberhalb von Blatten nimmt stetig zu

    Im Bergsturzgebiet von Blatten VS herrscht weiterhin Ungewissheit. Je mehr Kräfte auf den Gletscher einwirkten, desto akuter stelle sich die Frage, wie lange es noch gut gehe, sagte der Sprecher des Regionalen Führungsstabs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA

    22.05.2025

    Es stelle sich die Frage, ob es nur die Front sei oder der gesamte Gletscher. Klare Aussagen seien zurzeit jedoch nicht möglich. Das Wetter und die Sicht waren am Donnerstag erneut schlecht und verunmöglichten Erkundungsflüge. Am Freitag soll es besseres Wetter geben, geplant sind mehrere Erkundungsflüge.

    Als erfreulich erachten die Experten hingegen, dass der Bergsturz weiterhin «in relativ kleinen Abbrüchen und konstant» erfolgt.

  • Donnerstag, 22. Mai 2025, 15 Uhr

    Verantwortliche informieren jetzt

    Auch heute informieren die Behörden wieder zur Situation in Blatten VS. Die Medienkonferenz kannst du oben im Livestream verfolgen.

  • 15.29 Uhr

    Medienkonferenz beendet

    blue News begleitet die Entwicklungen in Blatten weiterhin eng.

  • 15.27 Uhr

    Wie geht es nun weiter?

    Alban Brigger sagt auf entsprechende Nachfrage einer Journalistin: «Wir gehen davon aus, dass auch der Rest von der vorderen Kante bald herunterkommen wird.» Sobald diese unten sei, habe der grösste Teil des Dorfs das Gröbste überstanden.

    Danach sei entscheidend, wie es mit den Murgängen weitergehe. Man rechne aber nicht damit, dass sich dies monatelang hinziehen werde.

  • 15.24 Uhr

    Zwei Sorgenkinder bleiben

    «Das Material drückt weiter gegen die Gletscherfront», sagt Alban Brigger. Dabei gebe es noch zwei Sorgenkinder: Die grossen Felsmassen, die noch oben liegen, und die Gletscherfront.

    «Wir haben festgestellt, dass an der Gletscherfront Eis abbricht.» Im Vergleich zum Vortag sei diese Bewegung an der Gletscherfront schneller geworden.

  • 15.22 Uhr

    Vorsichtig optimistisch

    «Wir sind mit der bisherigen Entwicklung – sprich mehrere Teilabbrüche – zufrieden», sagt Brigger. Man gehe davon aus, dass bis anhin mehr als zwei Millionen Kubikmeter Gestein abgebrochen sind. Die instabile Gesamtmasse wird auf 4 bis 6 Millionen Kubikmeter geschätzt.

    «Wir hoffen nun, dass auch die restliche Masse in Teilabbrüchen in die Tiefe stürzt», sagt Brigger. Die beteiligten Geologen können hingegen nicht ausschliessen, dass das Szenario auch in einem Rutsch eintrifft.

  • 15.13 Uhr

    Nebel macht Einschätzung schwierig

    «Wir sehen leider nicht viel mehr als Sie», sagt Alban Brigger, Ingenieur für Naturgefahren im Oberwallis, und zeigt ein Bild des Gipfels, auf dem aber vor allem Nebel zu sehen ist. Ein Reko-Flug mit einem Geologen sei aufgrund des Wetters heute abgesagt worden.

    Der Nebel macht eine Einschätzung der Lage schwierig.
    Der Nebel macht eine Einschätzung der Lage schwierig.
    Screenshot Youtube/Keystone

    «Auf der Kante im Nordgrad haben wir ständig Abbrüche feststellen können. Dies bestätigen auch die Bilder der Wärmebildkamera», sagt Brigger.

  • 15.08 Uhr

    «Alles ging sehr schnell»

    Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten, fasst die Ereignisse der letzten Tage zusammen. Dabei betont er: «Alles ging sehr schnell.» Und er bedankt sich bei allen Beteiligten für den grossen Einsatz.

    Wichtigstes Ziel sei es gewesen, dass niemand zu Schaden komme. Das sei bis anhin gelungen.

  • 15 Uhr

    Verantwortliche informieren zur Lage

    Neuer Tag, gleiches Szenario: Um 15 Uhr informieren die Verantwortlichen zur Lage in Blatten. Noch immer ist der Berg in Bewegung und unklar, ob es zu einem grösseren Abbruch kommt. Die Medienkonferenz kannst du oben im Livestream verfolgen.

  • 12.02 Uhr

    Immer wieder Felsabbrüche zu hören

    Die Situation im Bergsturzgebiet bleibt weiterhin angespannt. Es sind immer wieder Felsabbrüche zu hören, wie der stellvertretende Informationschef des Regionalen Führungsstabs, Jonas Jeitziner, am Mittwoch auf Anfrage sagt.

    Das Problem sei, dass im Moment wegen des Wetters die Sicht schlecht sei. Deshalb sei es schwierig abzuschätzen, wie viel Gesteinsmasse seit Dienstag zusätzlich heruntergekommen sei.

    In der Walliser Ortschaft Wiler ist die Strasse Richtung Blatten gesperrt.
    In der Walliser Ortschaft Wiler ist die Strasse Richtung Blatten gesperrt.
    Keystone

    Die Geologen würden an einer Medienkonferenz von Mittwochnachmittag mehr dazu sagen können, sagte Jeitziner zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Nach dem Informationsstand vom Dienstag befinden sich noch rund drei Millionen Kubikmeter instabile Masse am Berg. Auch in der Nacht auf Mittwoch hatte es am Kleinen Nesthorn viel Bewegung gegeben. Ein ständiges Grollen sei in der Nacht zu hören gewesen, sagte ein Sprecher.

  • Mittwoch, 21. Mai, 6.36 Uhr

    Weitere kleinere Abbrüche in der Nacht

    Die Situation in Blatten im Walliser Lötschental ist in der Nacht auf Mittwoch angespannt geblieben. Es kam zu weiteren kleinen Felsabbrüchen, wie ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental sagte. Der Geröllhaufen auf dem Birchgletscher sei angewachsen.

    Weiterhin gebe es am Kleinen Nesthorn viel Bewegung. Ein ständiges Grollen sei in der Nacht zu hören gewesen, sagte der Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Wie sich die Lage entwickeln werde, sei schwer abzuschätzen. Der Untere Birchgletscher bereitete bereits am Dienstag Sorge. Er bewegte sich zuletzt mit einem halben Meter pro Tag sehr schnell, wie Alban Brigger, Ingenieur für Naturgefahren im Oberwallis, vor den Medien in Ferden sagte.

    Es sei denkbar, dass ein Teil der Felsmasse direkt auf den Gletscher stürze. Möglich wäre auch, dass der Gletscher nach vorne ins Tal donnere, sich mit anderen Bergsturzmaterial vermische und den Fluss Lonza aufstaue, sagte Brigger. Die kleineren Teilabbrüche werteten die Experten vor Ort als bestmögliches Szenario.

  • 18.27 Uhr

    Jetzt werden die Kühe mit dem Helikopter ausgeflogen

    Nachdem am Montag die Menschen aus Blatten im Walliser Lötschental wegen des unmittelbar drohenden Bergsturzes evakuiert wurden, wird nun auch das Vieh aus dem Bergdorf in Sicherheit gebracht. Einige Tiere mussten per Helikopter ausgeflogen werden. Am Abend soll die Evakuierung des Viehs abgeschlossen sein.

    Blatten VS evakuiert Kühe mit dem Helikopter

    Blatten VS evakuiert Kühe mit dem Helikopter

    Das Dorf Blatten im Walliser Lötschental ist am Montag wegen eines unmittelbar drohenden Bergsturzes evakuiert worden. Bis Dienstagnachmittag seien 1,5 Millionen Kubikmeter Fels an der Ost- und Nordflanke des Kleinen Nesthorns in die Tiefe gestürzt. Inzwischen evakuiert das Bergdorf auch sein Vieh – und zwar per Helikopter, wie das Video von Keystone-SDA zeigt.

    20.05.2025

  • 18.04 Uhr

    Luftaufnahmen vom Bergsturzgebiet öffentlich einsehbar

    Die Situation im Bergsturzgebiet bei Blatten VS im Lötschental wird aus der Luft erfasst, auf Antrag des Kantons Wallis. Die von Swisstopo produzierten und öffentlich einsehbaren Aufnahmen sollen einen Beitrag zur Dokumentation und zur Bewältigung des Naturereignisses leisten.

    Erste Flüge für den Rapid-Mapping-Einsatz fanden am Montag statt, wie das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) am Dienstag mitteilte. Die Aufnahmen aus der Umgebung des Birchgletschers und des Kleinen Nesthorns stehen hier öffentlich zur Verfügung.

  • 15.37 Uhr

    «Ich kann nicht sagen, dass die Gefahr gebannt ist»

    «Ich kann nicht sagen, dass die Gefahr gebannt ist», sagt Brigger. Allerdings stimme der bisherige Verlauf mit mehreren Teilabbrüchen bezüglich der Dynamik etwas zuversichtlicher. Dazu trage auch bei, dass der Berg sehr stark zerrissen sei.

    Damit ist die Medienkonferenz beendet.

  • 15.33 Uhr

    Sprengung ist keine Option

    Eine Sprengung sei keine Option, führt Alban Brigger auf Nachfrage eines Journalisten aus. Es sei zu gefährlich, Leute nach oben zu schicken. So sei es auch unrealistisch, Bohrlöcher für eine allfällige Sprengung zu machen.

  • 15.31 Uhr

    «Das Lötschental wird auch dieses Ereignis überstehen»

    «Wir leben in einem Tal, das von der Natur geprägt ist», sagt Talratspräsident Christian Rieder. Das zeige sich in deren Schönheit, aber auch in deren Wildnis.

    «Wir blicken alle mit Mitgefühl auf das, was die Bevölkerung von Blatten erlebt», so Rieder. Das Ereignis dürfte tief in die Geschichte des Tals eingraviert werden.

    Das Tal könne auf den Zusammenhalt der Gemeinschaft stolz sein. Rieder dankt den Einwohnern von Blatten für die Geduld und allen Beteiligten für die Hilfe.

    Und Rieder gibt sich kämpferisch: «Das Lötschental wird auch dieses Ereignis überstehen.»

  • 15.25 Uhr

    Mehrere Szenarien ermittelt

    Gemäss Brigger werden Szenarien des Bergsturzes ermittelt. So könnten etwa die Felsmassen den Fluss Lonza stauen und eine Seebildung zur Folge haben. «Auf Basis dieser Szenarien werden wir das weitere Vorgehen treffen», sagt Brigger.

    Im Optimalfall würden die Felsen wie bis anhin portionsweise abstürzen.

  • 15.23 Uhr

    «Das Verhalten des Gletschers ist die grosse Unbekannte»

    Sobald es die Wetterbedingungen zulassen, sei ein 3D-Modell geplant, mit der sich die Teilabbrüche und die Geschwindigkeit der Bewegung besser nachvollziehen lassen, sagt Alban Brigger.

    Das erhoffte Szenario von mehreren Teilabbrüchen statt eines Grossabbruchs sei bisher eingetroffen.

    «Was uns aktuell etwas Sorge bereitet, ist der untere Birchgletscher, der sich mit einer relativ hohen Geschwindigkeit verschiebt», sagt Brigger. Dieses Verhalten sei für die Experten die grosse Unbekannte. Es sei denkbar, dass der Gletscher hinunterstürzt und sich mit weiterem Bergsturz-Material vermischt.

  • 15.18 Uhr

    GPS-Gerät abgestürzt

    «Auch für uns, die wir täglich mit Naturphänomenen zu tun haben, ist das kein alltäglicher Prozess», sagt Alban Brigger, Ingenieur für Naturgefahren im Oberwallis. Derzeit gehe man davon aus, dass bisher rund 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein abgebrochen sei.

    Genaue Informationen zur Verschiebung seien nicht mehr verfügbar, weil mittlerweile auch das aufgestellte GPS-Gerät abgestürzt sei. Allerdings habe man dafür ein Radargerät installiert, mit der die Geschwindigkeit der Bewegung gemessen werden könne.

  • 15.08 Uhr

    Personen oberhalb von Blatten nicht evakuiert

    «Das oberste Ziel für uns ist nach wie vor, dass wir alle Personen unverletzt aus dem betroffenen Gebiet bringen. Das ist bis jetzt gelungen», sagt Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten. Es gebe auch Zonen, die nicht evakuiert werden mussten. Auch Menschen oberhalb von Blatten konnten in ihren Häusern bleiben, seien aber abgeschnitten. Mit diesen Personen sei man in Kontakt, sagt Bellwald. «Die Versorgung ist sichergestellt.»

    Auch die Evakuation der Tiere sei praktisch abgeschlossen.

  • 15 Uhr

    Verantwortliche informieren zur Lage

    Das bange Warten in Blatten hält an. Noch immer ist der Berg in Bewegung und unklar, ob es zu einem Grossabbruch kommt. Die Verantwortlichen informieren um 15 Uhr zur aktuellen Lage. Die Medienkonferenz in Ferden kannst du oben im Livestream verfolgen.

  • 11.48 Uhr

    «Ein Drittel des Bergs ist unten»

    «Man sieht immer wieder Staubwolken kommen und man hört das Geröll», sagt Jonas Jeitziner vom Regionalen Führungsstab zu SRF. Man höre, dass etwas komme, aber immer in dem Mass, dass sich das Geröll oberhalb vom Gletscher sammele und nichts Neues bis in den Talgrund vordringe.

    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim Nesthorn (vorne rechts) neben dem Birchgletscher.
    Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim Nesthorn (vorne rechts) neben dem Birchgletscher.
    Keystone

    Jeitziner spricht noch immer von insgesamt fünf Millionen Kubikmeter, die in Bewegung seien und schlimmstenfalls abbrechen könnten. Nach Schätzungen seien 1,5 Millionen Kubikmeter bereits abgebrochen: «Wir sprechen von einem Drittel, der bereits in Bewegung war.»

    Die Abbruchstelle aus einer anderen Perspektive.
    Die Abbruchstelle aus einer anderen Perspektive.
    KEYSTONE
  • 10.20 Uhr

    Frage von Stunden: Blatten wartet «eigentlich nur noch auf den grossen Abbruch»

    Jonas Jeitziner vom Informationsteam des Führungsstabs hat sich am heutigen Morgen im Interview mit Radio Rottu Oberwallis (RRO) zur aktuellen Lage geäussert.

    Der Kanton habe vorsorglich militärische Hilfe beantragt – für den Fall eines grossen Bergsturzes. Weitere Einschätzungen zum Zeitpunkt oder Ausmass des möglichen Abbruchs wollte er nicht geben: «Wir warten auf die fachliche Einschätzung des Biologen.»

    Laut Geologen sei allerdings nicht mehr von Tagen, sondern von Stunden die Rede. «In diesem Sinne warten wir eigentlich nur noch auf den grossen Abbruch», so Jeitziner.

  • 7.47 Uhr

    Gemeindepräsident: «Vor fünf Tagen hätte niemand gedacht, dass ein Berg, den wir für unverrückbar hielten, sich bewegt»

    Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, sagte vor den Medien: «Vor fünf Tagen hätte niemand gedacht, dass ein Berg, den wir seit Jahren bewundern und für unverrückbar hielten, sich bewegt.»

    Matthias Bellwald, Gemeindepräsident Blatten, am 19. Mai bei einer Pressekonferenz in Ferden.
    Matthias Bellwald, Gemeindepräsident Blatten, am 19. Mai bei einer Pressekonferenz in Ferden.
    KEYSTONE

    Die Senkung am Kleinen Nesthorn habe sich seit letzter Woche rasch beschleunigt, die Risse seien sichtbar geworden, so der Gemeindepräsident.

    Deshalb sei die Evakuierung des ganzen Dorfes angeordnet worden. Wann die 300 Menschen in ihre Häuser zurückkehren können, war ungewiss. «Wir hoffen, dass die Menschen so rasch wie möglich wieder zurückkehren können,» sagte Bellwald.

  • Dienstag, 20. Mai 2025, 5.53 Uhr

    Lage oberhalb des Dorfs bleibt in der Nacht ruhig

    Die Lage des von einem Bergsturz bedrohten Walliser Dorfes Blatten ist in der Nacht auf Dienstag ruhig geblieben. Das Bangen geht damit insbesondere für die 300 evakuierten Einwohner*innen weiter.

    In der Nacht sei es zu keinen grösseren Abbrüchen am Kleinen Nesthorn gekommen, sagte ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental am frühen Dienstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Der letzte grössere Abbruch oberhalb von Blatten ereignete sich am frühen Montagabend. Dabei handelte es sich jedoch nicht um das erwartete Grossereignis. Zuletzt rechnete man mit dem Abbruch von bis zu drei Millionen Kubikmetern Material, wie Alban Brigger, Ingenieur für Naturgefahren im Oberwallis, am Montagnachmittag sagte.

  • 21.45 Uhr

    Alle Bewohner*innen in Sicherheit und mit Unterkunft

    Laut Gemeinde-App sind alle Evakuierten in Sicherheit und haben eine Unterkunft gefunden – in den Nachbarweilern und zum Teil auch auf den Alpen. Kontaktpersonen dienen als Ansprechpartner und sorgen für Verpflegung, Medikamente und Ähnliches, indem sie Bestellungen aufnehmen und kordinieren.

  • 19.05 Uhr

    Ein Stück des Gipfels ist abgebrochen

    Ein Teil des Gipfels ist abgebrochen. Das berichtet der «Walliser Bote». Demnach ist erstmals Material über den Gletscher hinuntergeflossen. Der Abbruch des Ostgrats habe eine Gerölllawine ausgelöst

    Staub von einem Felssturz steigt auf, an einer Flanke des Bietschhorn im Lötschental, am Montag, 19. Mai 2025. Das Dorf Blatten VS im Lötschental musste wegen der Gefahr eines Felssturzes komplett evakuiert werden. Betroffen sind rund 300 Personen.
    Staub von einem Felssturz steigt auf, an einer Flanke des Bietschhorn im Lötschental, am Montag, 19. Mai 2025. Das Dorf Blatten VS im Lötschental musste wegen der Gefahr eines Felssturzes komplett evakuiert werden. Betroffen sind rund 300 Personen.
    KEYSTONE/Peter Klaunzer
  • 17.00 Uhr

    Massiver Abbruch von bis zu fünf Millionen Kubikmetern zu erwarten

    Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, sagte an einer Medienkonferenz: «Vor fünf Tagen hätte niemand gedacht, dass ein Berg, den wir seit Jahren bewundern und für unverrückbar hielten, sich bewegt.»

    Die Senkung am Nesthorn habe sich seit letzter Woche rasch beschleunigt, die Risse an der Nordfront des Nesthorns seien sichtbar geworden. Deshalb sei die Evakuierung des ganzen Dorfes angeordnet worden. «Wir hoffen, dass die Menschen so rasch wie möglich wieder zurückkehren können,» sagte Bellwald.

    Nicht eine Million, eventuell fünf Millionen Kubikmeter Material könnten sich zu Tal bewegen, so der Gemeindepräsident.

    Massiver Abbruch von bis zu drei Millionen Kubikmetern zu erwarten

    Massiver Abbruch von bis zu drei Millionen Kubikmetern zu erwarten

    Im Walliser Dorf Blatten im Lötschental rechnen die Experten in den nächsten Stunden oder Tagen mit einem massiven Bergsturz. Es könnten bis zu drei Millionen Kubikmeter Material ins Tal donnern.

    19.05.2025

    Alban Brigger, Ingenieur Naturgefahren Oberwallis, ergänzte: «Unser Ziel ist es, dass keine Personen zu Schaden kommen.» Dieser Berg sei seit letzter Woche intensiv beobachtet und es seien verschiedene Rekognoszierungsflüge durchgeführt worden.

    An diesem Montagmorgen habe man die Resultate der GPS-Messungen gehabt, sagte Brigger. Dabei habe man feststellen müssen, dass sich die Gefahr merklich erhöht habe. Total habe man vertikal eine Verschiebung von über 17 Metern seit der letzten Messung festgestellt. Horizontal sei der Berg acht Meter abgesackt.

    In den nächsten Stunden könnte es darum zu einem Grossabbruch kommen. Deshalb werde von einem Bergsturz gesprochen. Es sei eine Frage von Stunden und nicht unbedingt von Tagen, dass es weitere Abbrüche geben werde.

    Die Unsicherheit sei zu hoch, deshalb sei der Evakuierungsperimeter massiv ausgedehnt worden. Aktuell rechne man mit einem bis drei Millionen Kubikmeter Absturzmaterial, so Brigger.

  • 14.41 Uhr

    «Berg bewegt sich immer schneller» – kommt's heute noch zum Felssturz?

    Laut Alban Brigger, Ingenieur Naturgefahren Oberwallis, steht ein massiver Bergsturz unmittelbar bevor – es könnte sich nur noch um Stunden handeln, berichtet «20 Minuten». Die grösste Gefahr: Eine gewaltige Lawine aus Geröll, Eis, Schnee und Schlamm, die sich ungebremst ins Tal wälzen könnte.

    «Der Berg bewegt sich immer schneller», erklärt Brigger gegenüber «20 Minuten». Auf einer Webcam sei zwischen 12 und 12.30 Uhr bereits ein Teilabbruch im Mittelbereich registriert worden – mit einem geschätzten Volumen von über 50’000 Kubikmetern. Genau dort hatte man zuvor markante Risse entdeckt. «Das ist eine exponentielle Entwicklung, wie wir sie nur selten beobachten», so Brigger.

    Kommt der Hauptabbruch noch heute?

    Die Experten rechnen jetzt mit dem Schlimmsten – der Hauptabbruch könnte noch heute folgen: «Vermutlich in den nächsten Stunden, höchstens ein bis zwei Tagen», sagt Brigger. Dennoch hofft man auf das kleinere Übel: Mehrere Teilabbrüche anstelle eines gewaltigen Kollapses. Das würde die Energie des Abgangs dämpfen.

    «Als ich zurückkam und sah, dass ein Teilabbruch bereits stattgefunden hatte, war das fast ein Wunschszenario – so makaber das klingt.»

  • 12.50 Uhr

    Hier kam es zum Murgang

    Ein Felssturz im Gebiet des «Kleinen Nesthorns» hat die Region erschüttert: Die abgebrochenen Gesteinsmassen rissen einen Teil des Birchgletschers mit sich. Es kam zu einem Murgang, der die Dimensionen einer kleinen Lawine erreichte.

    Der Pfeil markiert, den Felssturz vom Birchgletscher Richtung Tal.
    Der Pfeil markiert, den Felssturz vom Birchgletscher Richtung Tal.
    Google Maps

    Wie die Behörden mitteilen, kam das Geröll erst rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza zum Stillstand. Glück im Unglück: Der Fluss selbst wurde bislang nicht in Mitleidenschaft gezogen.

  • Montag, 19. Mai, 12.46 Uhr 

    Tiere werden in Sicherheit gebracht – Menschen finden Zuflucht bei Freunden

    Die dramatische Lage in Blatten zwingt nicht nur rund 300 Menschen zur Flucht – auch Tiere von mehreren Bauernhöfen werden derzeit in Sicherheit gebracht. Das bestätigen die Behörden am Sonntag.

    Während ein grosser Teil der evakuierten Bevölkerung Unterschlupf bei Freunden, Verwandten oder hilfsbereiten Privatpersonen gefunden hat, wurden andere in Gruppenunterkünften im Tal untergebracht. Dies erklärte Informationschef Matthias Ebener gegenüber den Medien.


Das ist bisher passiert:

Rund 300 Menschen sind am Montag in Blatten VS wegen grosser Felssturzgefahr evakuiert worden. Der regionale Führungsstab rechnet jeden Moment mit einem Abbruch, wie Informationschef Matthias Ebener auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Betroffen von der Evakuierung seien 300 Einwohnerinnen und Einwohner und rund hundert Gebäude, sagte Ebener. Sie würden in Wiler in Empfang genommen und in den meisten Fällen privat untergebracht.

Touristen befänden sich keine mehr in der Gemeinde. Sie seien bereits am Samstag mit den ersten rund 92 evakuierten Bewohnerinnen und Bewohnern in Sicherheit gebracht worden.

Die Gemeinde informiert via App, die Einwohner*innen sollen «möglichst nur das Nötigste packen und sofort die Häuser räumen».

«Gefahr eines Felsabsturzes ist sehr gross»

Die Strasse sei nach wie vor offiziell gesperrt. Die Behörden würden aber dafür sorgen, dass die Menschen mit ihren Autos zu Verwandten oder Bekannten im oder ausserhalb des Lötschentals fahren könnten.

Die Gefahr eines Felsabsturzes sei sehr gross, sagte Ebener weiter. Deshalb sei die Evakuierung ausgeweitet worden. Es breche immer wieder etwas ab und es drohe «unmittelbar» ein Abbruch eines Felsvorsprungs unterhalb des Bietschhorns.

Zu SRF sagt Ebener: «Die Lage ist sehr akut. Es ist allen klar, dass der Felssturz kurz bevorsteht.» Gemäss dem Informationschef rechnen Geologen damit, dass der Fels in den nächsten Stunden oder spätestens Morgen Dienstag rutschen wird. Es dürften gegen die zwei Millionen Kubikmeter sein, die hinunterkommen. «Im schlimmsten Fall sind es fünf Millionen Kubikmeter», wird Alban Brigger, Ingenieur Naturgefahren Oberwallis, von SRF zitiert.

In der Nachbargemeinde Ferden hat der Führungsstab ein Medienzentrum eingerichtet, wie Ebener weiter sagte. Ob es am Montag eine Medienkonferenz geben würde, war zunächst offen.

Die Walliser Gemeinde Blatten liegt im Lötschental (orange markiert).
Die Walliser Gemeinde Blatten liegt im Lötschental (orange markiert).
Openstreetmaps

Bereits am Samstagabend war ein Teil der Gemeinde Blatten VS evakuiert worden. Insgesamt mussten 92 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 16 Gäste ihre Häuser verlassen.

Betroffene müssen schnell handeln

Eine Bewohnerin, die bereits am Samstag ihr Zuhause verlassen musste, sagt zu «Pomona.ch»: «Wir wurden gebeten, an der Informationsveranstaltung in der Turnhalle teilzunehmen.» Sie wollte zuerst noch ihre beiden Buben ins Bett bringen. Die Vertreter des Gemeinderates sagten an der Haustür, sie solle das doch besser nicht machen. «Da war für mich klar, dass es um eine Evakuation geht.»

In anderthalb Stunden packten die Bewohnerin das Notwendigste ein. Das sei nicht einfach gewesen: «Wir wissen nicht, ob wir in zwei Tagen oder in zwei Wochen wieder nach Hause können.» Doch die Bewohnerin ist nicht die einzige. 

Wie die Gemeinde am Sonntagabend mitteilte, häufen sich die Anfragen von Bewohnerinnen und Bewohnern, die in ihre Häuser zurückkehren und persönliche Gegenstände holen möchten. Doch die Antwort der Behörden ist klar – und bitter: Ein Betreten der evakuierten Zone bleibt vorerst strikt verboten. «Auf Grund der aktuellen Gefahrenlage ist die Vorwarnzeit von zwei Minuten zu kurz.» Zudem empfiehlt die Gemeinde den evakuierten Personen bei der Post eine Adressumleitung in Auftrag zu geben.