Angst vor HitzesommerLandwirte sitzen wie auf Nadeln
SDA
27.4.2019
Der Hitzesommer 2018 hat die Schweizer Landwirte kalt erwischt. Die Landwirtschaft litt unter der Trockenperiode und war auf Wasser aus Flüssen oder Seen angewiesen – doch für diesen Sommer wollen die Bauern vorsorgen.
In der Schweiz herrscht im Gegensatz zu Deutschland wegen der Trockenheit noch keine Alarmstimmung. Die Bauern sitzen aber wie auf Nadeln, sagt Bauernverbands-Sprecherin Sandra Helfenstein. Immer mehr Bauern versichern sich gegen Ernteausfälle wegen Trockenheit.
«Erste gestern haben wir die Wasserbilanz angeschaut: Im Vergleich mit den letzten vier Jahren war es noch nie so trocken wie jetzt», schildert Helfenstein die aktuelle Situation. «Im Moment ist die Lage sicher nicht dramatisch. Aber die Bauern sitzen wie auf Nadeln», sagt sie.
Bis jetzt habe es für die Kulturen gerade noch ausreichend geregnet. In den letzten beiden Wochen seien nun Zuckerrüben gesät und Kartoffeln gepflanzt worden: «Für diese Kulturen ist der Regen jetzt existenziell», sagt Helfenstein.
Vielen Landwirten machen auch noch «Altlasten» aus dem sehr trockenen Vorjahr zu schaffen. Der Grundwasserspiegel ist nach wie vor sehr tief. Und gerade Bauern, die über eigene Quellen verfügten, könnten deshalb rasch Probleme bekommen, wenn es nicht ausreichend regne.
Deutsche Bauern schielen nach Brüssel
Während die deutschen Bauern angesichts der anhaltenden Trockenheit bereits nach Brüssel schauen und die EU-Kommission Hilfe für die Landwirte erwägt, herrscht in der Schweiz kein Aktivismus auf politischer Ebene. «Die Lage ist im Moment nicht dramatisch – was nicht heisst, dass es noch anders kommen könnte», sagt Jürg Jordi, Informationschef im Bundesamt für Landwirtschaft.
Krisenszenarien würden keine ausgearbeitet. Viele Bauern hätten auch vorsorglich reagiert. So würden etwa trockenheitsresistentere Sorten angebaut oder vermehrt würden Bauern auch Ernteausfallversicherungen abschliessen. Derzeit wird im Rahmen der Agrarpolitik 2022 plus diskutiert, ob der Bund sich an der Versicherung finanziell beteiligen soll. Spruchreif ist das Projekt noch nicht.
Immer mehr Bauern versichern ihre Ernte
Tatsache aber ist, dass bei der Hagel-Versicherung vermehrt Landwirte ihre Ernte gegen Ausfälle wegen Trockenheit versichern lassen. So verzeichnete Hagel Schweiz im letzten Jahr rund 1430 Policen mit einer gegen Trockenheit versicherten Fläche von 32'200 Hektaren. Für das laufende Jahr wird mit einer weiteren Zunahme gerechnet, wie Hagel Schweiz auf Anfrage weiter bekannt gab.
Die Trockenheitsdeckung in der heutigen Form wird für Ackerkulturen seit 2013 und für Grasland seit 2016 angeboten. Im Vergleich von 2015 zu letztem Jahr betrug die Zunahme bei den Policen 214 Prozent und bei der versicherten Fläche 200 Prozent.
Verfügbare Wassermenge sinkt
Doch, wie entwickeln sich die Niederschlagsmengen? «Auch wenn das vergangene Jahr 2018 extrem wenig Niederschlag brachte, ist in den langen Niederschlags-Messreihen der Schweiz grundsätzlich keine Abnahme der Niederschlagsmengen zu beobachten», wie der Klimatologe Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) auf Anfrage sagte.
Einen langfristigen Trend zu mehr Niederschlag zeige der Winter auf der Alpennordseite. Für die anderen Jahreszeiten sei in allen Regionen der Schweiz keine signifikante langfristige Niederschlagsänderung feststellbar. «Die Regenarmut im Sommerhalbjahr 2018 ist also nicht Teil eines laufenden Klimatrends», sagt Bader. Das Niederschlagsregime in der Schweiz sei vielmehr seit Messbeginn sehr stabil, was die Niederschlagssummen betreffe, zeige aber hohe Jahr-zu-Jahr-Schwankungen.
Weniger Regen im Sommer ab 2060
Doch auch ohne Änderung des mittleren Niederschlags habe sich die verfügbare Wassermenge verringert. Die seit den 1990er Jahren markant angestiegene Sommertemperatur verstärke die Verdunstung. Entsprechend sei heute häufiger mit Sommertrockenheit zu rechnen als früher.
«Mit der erwarteten weiteren Sommererwärmung wird die Sommertrockenheit in den nächsten Jahrzehnten zunehmend akuter, auch ohne Änderung der sommerlichen Niederschlagssummen», sagt Bader. Die Sommerniederschläge würden sich in der Schweiz gemäss aktuellem Wissen erst ab dem Jahr 2060 verringern und die Sommertrockenheit zusätzlich verstärken.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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