Trotz Missbrauchsvorwürfen Lausanner Bischof Charles Morerod ist zurück im Amt

clsi, sda

17.11.2023 - 05:18

Bischof Charles Morerod nimmt nach seinem notfallmässigen chirurgischen Eingriff vom September «allmählich» seine Aufgaben wieder auf. (Archivbild)
Bischof Charles Morerod nimmt nach seinem notfallmässigen chirurgischen Eingriff vom September «allmählich» seine Aufgaben wieder auf. (Archivbild)
Keystone

Bischof Charles Morerod nimmt nach seinem notfallmässigen chirurgischen Eingriff seine Aufgaben wieder auf. Vor seinem Velounfall war er in den Medien beschuldigt worden, nach der Meldung von Missbrauchsfällen nicht eingeschritten zu sein.

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«Ich muss mich noch schonen», sagt das Oberhaupt der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg, Bischof Charles Morerod. «Die Ärzte empfehlen mir, vorsichtig zu sein und mich auszuruhen», so der Bischof in einem Interview von «24 Heures». Er habe nach seiner ärztlichen Kontrolle am 20. Oktober mit der schrittweisen Rückkehr in sein Amt begonnen.

Allerdings habe er bereits kurz nach seiner Operation den Grossteil des Diözese-Lebens mitverfolgen können, sagte Morerod. Er habe sich erst zwei Tage nach der Operation vollständig zurückgezogen. Danach «wurde ich mehrmals pro Woche konsultiert, anfangs nur kurz, später ausführlicher», sagte er.

Morerod wurde am 13. September notfallmässig ins Spital eingeliefert und operiert, weil er aufgrund eines Sturzes mit dem Velo mehrere Monate zuvor eine Schädelblutung erlitten hatte. Der Spitaleintritt erfolgte einen Tag nach der Veröffentlichung der Studie der Universität Zürich über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche der Schweiz.

Der Bischof, der selbst im «SonntagsBlick» beschuldigt wurde, nach der Meldung von Missbrauchsfällen nicht eingeschritten zu sein, hatte am Tag seines Krankenhausaufenthalts in den Medien Stellung bezogen und die Studie als «erschütternd» bezeichnet. Ausserdem hatte er erklärt, dass er einen Rücktritt nicht ausschliesse, sollte er «grosse Fehler» gemacht haben.