Schmutz und ChaosLebensmittelinspektoren finden Ungeziefer in Berner Bar
Sven Ziegler
22.10.2025
Das «Nelson Pub» in Bern kam nicht gut weg.
Screenshot Google Maps
Im «Nelson Pub» an der Schwarztorstrasse in Bern haben Kontrolleure gravierende Hygienemängel festgestellt – von Ungeziefer im Kühlschrank bis zu abgelaufenen Lebensmitteln. Der Betreiber wurde gebüsst und gelobt nun Besserung.
Redaktion blue News
22.10.2025, 14:24
Sven Ziegler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Lebensmittelinspektoren entdeckten im Berner «Nelson Pub» Ungeziefer und verschmutzte Geräte.
Trotz mehrfacher Nachkontrollen blieb die Hygiene mangelhaft.
Der Inhaber wurde wegen Verstosses gegen das Lebensmittelgesetz gebüsst.
Als Kontrolleure des kantonalen Lebensmittelinspektorats Anfang Juni unangemeldet im Nelson Pub in Bern auftauchten, bot sich ihnen ein ernüchterndes Bild: Im Getränkekühlschrank kroch Ungeziefer, andere Kühlgeräte enthielten offene Verpackungen ohne ausreichenden Schutz. In der Küche, am Buffet und im Lager waren zahlreiche Geräte sichtbar verschmutzt – Esswaren, Abfälle und Kleider lagen durcheinander, wie die «Berner Zeitung» schreibt.
Auch die Temperaturvorgaben wurden missachtet: Tiefkühlprodukte wie Baguettes waren nicht kalt genug gelagert, und bei der Abwaschmaschine funktionierte die automatische Dosierung des Reinigungsmittels nicht. Bei mehreren Lebensmitteln fehlten zudem Deklarationen zu Allergenen oder Öffnungsdaten, was eine Rückverfolgung unmöglich machte.
Nach dem ersten Besuch ordnete das Inspektorat eine Grundreinigung an. Doch auch eine Woche später hatte sich die Lage kaum verändert. Selbst bei einer dritten Kontrolle fanden sich erneut schmutzige Flächen und Geräte – darunter die Kühleinheit, in der zuvor das Ungeziefer entdeckt worden war.
Pub-Besitzer gelobt Besserung
Weil der Betrieb die Auflagen wiederholt nicht umsetzte, erstatteten die Kontrolleure Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Diese verurteilte den Inhaber schliesslich wegen Verstosses gegen das Lebensmittelgesetz zu einer Busse von 1175 Franken plus 300 Franken Verfahrenskosten.
Im Strafbefehl ist von einem «mangelhaften hygienischen Umgang mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen» die Rede. Auch das obligatorische Konzept zur Selbstkontrolle habe gefehlt oder sei nur unzureichend umgesetzt worden.
Auf Anfrage der «Berner Zeitung» bestätigt der Pub-Chef den Vorfall: Die Beanstandungen beträfen einen kaum genutzten Bereich des Lokals, im Barbereich seien keine Hygienemängel festgestellt worden. «Die Versäumnisse wurden mit dem Kontrolleur besprochen und mit einer Busse erledigt», erklärt er. Man habe die Reinigungsabläufe inzwischen angepasst und werde künftig alle Betriebszonen vorschriftsgemäss sauber halten.