Wahlwerbung in Dating-App Linke buhlen auf Tinder um Liebeshungrige 

aru

4.10.2023

Aktivist*innen gehen nun auch auf Tinder auf Stimmenfang.
Aktivist*innen gehen nun auch auf Tinder auf Stimmenfang.
Keystone

Wer auf der Dating-Plattform Tinder nach der grossen Liebe sucht, dürfte enttäuscht werden. Denn linke Aktivist*innen nutzen die App, um für die Wahlen vom 22. Oktober zu mobilisieren.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Kampagnenorganisation Campax greift zu ungewöhnlichen Methoden hinsichtlich der Wahlen vom 22. Oktober.
  • Rund 30 Aktivist*innen machen nämlich Polit-Werbung auf der Dating-Plattform Tinder.
  • Die Rückmeldungen seien durchmischt. Während die einen die Methode für unterhaltsam befunden hätten, empfinden sie manche auch als unangenehm.

In weniger als drei Wochen wählt die Schweiz. Der SVP wird ein Sieg, den Grünen eine Niederlage vorhergesagt. Die linksgerichtete Kampagnenorganisation Campax sorgt nun mit innovativen Methoden für Aufsehen.

«Das Private ist politisch», sagt Virginia Köpfli, Wahlkampagnenleiterin bei Campax. Daher verbinden linke Aktivist*innen den Wahlkampf seither mit der Liebe, wie «20 Minuten» berichtet. Auf der Dating-Plattform Tinder suchen sie nach Matches und versuchen diese anschliessend zum Wählen zu animieren.

Viele finden die neue Methode unterhaltsam

Auf Tinder werden einem Bilder von Personen gezeigt, mit denen man bei einem Rechts-Wisch ein Treffer bilden kann. Dies unter der Voraussetzung, dass auch die andere Person in die rechte Richtung wischt. 

Die Methode wurde bereits anlässlich der Abstimmung zum Klimagesetz im vergangenen Sommer angewendet. Rund 30 Aktivist*innen trafen sich vergangene Woche zur Besprechung der Erfahrungen. Köpfli sagt zu «20 Minuten», dass die Rückmeldungen gemischt gewesen seien.

Viele hätten die Methode unterhaltsam gefunden und seien bereit für einen Austausch gewesen. «Einige sind auch dankbar, dass wir ihnen erklären, wie sie genau wählen können», sagt sie.

Daten und Politik würden sich vereinbaren lassen

«Manche empfinden es als unangenehm», so Köpfli weiter. Ist dies der Fall, würden die Aktivist*innen sofort aufhören zu schreiben. Auf den jeweiligen Profilen sei aber ersichtlich, dass die Aktivist*innen politische Absichten haben.

Köpfli sagt aber auch, dass sich Dating und Politik vereinbaren lassen. Denn einige der Aktivist*innen seien auch tatsächlich auf der Suche nach einer ernsten Beziehung. «Schliesslich ist man ja auf der Suche nach einer Person, die politisch auf einer Wellenlänge mit einem ist.» Und weiter: Das «Tollste wäre natürlich, wenn sich zwei Menschen tatsächlich verlieben würden.»

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