Tendenz steigend Mehr als doppelt so viele Asylgesuche wie im Vorjahr

SDA/amo

13.2.2023

Ein Schild weist im März 2022 den Weg zum Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der Ukraine in Zürich.
Ein Schild weist im März 2022 den Weg zum Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der Ukraine in Zürich.
Keystone 

Mehr als doppelt so viele Asylsuchende haben 2022 im Vergleich zum Vorjahr in der Schweiz ein Gesuch eingereicht. In diesem Jahr rechnet das Staatssekretariat für Migration (SEM) erneut mit einem Anstieg.

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Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 24'511 Asylgesuche eingereicht worden. Das sind knapp 9600 Gesuche oder 64 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Montag mitteilte. Für 2023 rechnet es mit rund 27'000 neuen Asylgesuchen.

Für den Anstieg gibt es mehrere Gründe. Einer ist, dass mit der Aufhebung der meisten Massnahmen zum Schutz vor Covid-19 das Reisen generell wieder einfacher geworden ist.

Die Pandemie habe zugleich viele Volkswirtschaften in den Herkunfts- und Transitländern der Flüchtlinge und Migranten geschwächt, schrieb das SEM. Dies und steigende Preise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hätten den Wanderungsdruck erhöht.

Als Beispiel nannte das SEM die Türkei. Das Land habe den Druck auf die 3,5 Millionen Syrerinnen und Syrer sowie geschätzt 200'000 bis 300'000 afghanischen Staatsangehörigen innerhalb seiner Grenzen erhöht, in ihre Heimat zurückzukehren. Das habe die Migration in Richtung Europa ansteigen lassen.

Auch liberalere Visumsbestimmungen in einzelnen Ländern hätten Reisen nach Europa erleichtert, hielt das SEM fest. Das wichtigste Herkunftsland der neu eingetroffenen Asylsuchenden in der Schweiz war 2022 Afghanistan. Weitere wichtige Herkunftsländer waren die Türkei und Eritrea.